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Amhara
Amhara | ||
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Symbole | ||
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Basisdaten | ||
Staat | ||
Hauptstadt | Bahir Dar | |
Fläche | 156.960 km² | |
Einwohner | 20.401.000 (2015) | |
Dichte | 130 Einwohner pro km² | |
ISO 3166-2 | ET-AM | |
Politik | ||
Regierungschef | Gedu Andargachew | |
Partei | National-Demokratische Bewegung der Amharen |
Amhara (amharisch አማራ) ist eine Verwaltungsregion Äthiopiens.
Sie bildet dessen historisches Kernland mit der mittelalterlichen Hauptstadt Gondar und dem Antsokia-Tal. Mit der neuen Verwaltungsgliederung Äthiopiens nach ethnischen Kriterien wurde Amhara 1995 als Bundesstaat mit den Amharen als Titularnation geschaffen. Sie umfasst den größten Teil der früheren Provinzen Godscham und Begemder sowie Teile von Wollo. Die Region hatte 2015 knapp 20,4 Mio. Einwohner.[1]
Geschichte
Seit dem 18. Jahrhundert bildete Amhara ein unabhängiges Teilkönigreich, das im 19. Jahrhundert den Kaiser Theodor II. hervorbrachte. Dieser vereinigte im Krieg gegen Shewa und Tigray Amhara mit dem Rest Äthiopiens. Das Habesha-Volk der Amharen ist das größte unter den christlichen Völkern Äthiopiens, seine Sprache ist das Amharische. Bis zum Sturz von Haile Selassie 1974 bildeten Amharen die traditionell regierende Elite. Amharisch wird daher fälschlicherweise oft mit „äthiopisch“ schlechthin gleichgesetzt.
Regierung
Präsidenten des Exekutivkomitees[2]
- Addisu Legesse (National-Demokratische Bewegung der Amharen) 1992 – Oktober 2000
- Yoseph Reta (* 1956) (National-Demokratische Bewegung der Amharen) Oktober 2000 bis 5. Oktober 2005
- Ayalew Gobeze (National-Demokratische Bewegung der Amharen) 5. Oktober 2005 bis 19. Dezember 2013
- Gedu Andargachew (National-Demokratische Bewegung der Amharen) seit 19. Dezember 2013
Politik
Die sozialistische National-Demokratische Bewegung der Amharen (die sich zunächst Demokratische Bewegung des Äthiopischen Volkes nannte und gesamtäthiopisch ausgerichtet war) verbündete sich 1989 mit der der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) zur Revolutionären Demokratischen Front der Äthiopischen Völker (EPRDF) und führte 1991 den Sturz der kommunistischen Regierung der Demokratischen Volksrepublik Äthiopien in Amhara herbei. Seither ist sie als Teil der in ganz Äthiopien herrschenden EPRDF die einflussreichste Partei in Amhara. Daneben gibt es auch die All-Amhara-Volksorganisation als Oppositionspartei der Vereinigten Äthiopischen Demokratischen Kräfte und die Koalition für Einheit und Demokratie, die bei den Wahlen 2005 106 der 294 Sitze im regionalen Parlament der Region Amhara errang.[3] Bei den Wahlen von 2010 und 2015 hat die National-Demokratische Bewegung der Amharen alle Sitze errungen.[4] Oppositionsparteien waren wie in anderen Regionen Äthiopiens nicht zugelassen, beziehungsweise hatten aufgrund massiver Behinderung ihrer Arbeit die Wahlen boykottiert.
Die Demokratische Bewegung der Argobba-Nationalität vertritt – als Teil der EPRDF – die Interessen der Argobba in Amhara.
Bevölkerung
1994
Zum Zeitpunkt der Volkszählung von 1994 hatte die Region Amhara 13.834.056 Einwohner. 1.265.315 (9,1 %) der Bevölkerung lebten in städtischen Siedlungen. 91,19 % (12.615.160) waren Amharen, 4,98 % (689.373) gehörten drei verschiedenen Gruppen der Agau an (374.132 Agew/Awi, 172.291 Kemant und 143.241 Agew/Kamyr), 3,00 % (417.419) Oromo, 0,32 % (44.609) Tigray und 0,27 % (37.626) Argobba. 81,4 % waren Äthiopisch-Orthodoxe Christen und 18,4 % Muslime.[5]
2007
Laut Volkszählung 2007 waren von 17.221.976 Einwohnern 91,47 % (15.752.992) Amharen, 4,85 % (834.531) Agau (595.878 Agew/Awi und 238.653 Agew/Kamyr), 2,62 % (451.362) Oromo, 0,41 % (70.012) Argobba und 0,22 % (37.397) Tigray. 82,5 % waren Äthiopisch-Orthodoxe und 17,2 % Muslime. Die jährliche Bevölkerungswachstumsrate war mit 1,7 % zwischen 1994 und 2007 die niedrigste in Äthiopien. 12,6 % der Bevölkerung lebten in städtischen Gebieten. Die bevölkerungsreichsten Städte in der Region Amhara waren 2007 die am Tanasee gelegene heutige Regionshauptstadt Bahir Dar (155.428 Einwohner), Gondar (207.044 Einwohner), Dese (120.095 Einwohner), Debre Birhan (65.231 Einwohner) und Debre Markos (62.497 Einwohner) und Kombolcha (58.667 Einwohner).[6] In Amhara liegt auch Lalibela, das wegen seiner Felsenkirchen berühmt ist.
Administrative Gliederung
Amhara ist wie die anderen Regionen (Bundesstaaten) Äthiopiens in Zonen aufgeteilt.
- Agew Awi
- Debub Gondar (Süd-Gonder)
- Debub Wollo (Süd-Wollo)
- Mirab Gojjam (West-Godscham)
- Misraq Gojjam (Ost-Godscham)
- Oromo
- Semien Gondar (Nord-Gonder)
- Semien Shewa (Nord-Shewa)
- Semien Wollo (Nord-Wollo)
- Wag Hemra
- Bahir Dar (Spezialzone der Regionshauptstadt)
- Argobba (Spezialworeda des Volkes der Argobba, keiner Zone zugeordnet)
Weblinks
- Africa Guide: Amhara (englisch)
- Karte der Region bei UN-OCHA (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive) (PDF-Datei; 360 KB)
Einzelnachweise
- ↑ Ethiopia: Regions, Major Cities & Towns – Population Statistics in Maps and Charts. Abgerufen am 1. Dezember 2017 (english).
- ↑ Ben Cahoon: Ethiopian Regional States. In: www.worldstatesmen.org. Abgerufen am 24. August 2016.
- ↑ African Elections Database: Ergebnisse der Wahlen in der Amhara-Region, abgerufen am 15. Juni 2010
- ↑ Administrator: National Electoral Board of Ethiopia. In: www.electionethiopia.org. Abgerufen am 24. August 2016.
- ↑ Zentrale Statistikagentur (Äthiopien): The 1994 Population and Housing census of Amhara Region Volume I: Part I. (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.csa.gov.et. S. 10, 101, 178, archiviert vom Original am 24. August 2016; abgerufen am 24. August 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Zentrale Statistikagentur (Äthiopien): Population and Housing Census Report – Amhara Region – 2007. PartI – Population Size and Characteristics. (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.csa.gov.et. S. 11-17, 138, 190, archiviert vom Original am 24. August 2016; abgerufen am 24. August 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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