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Anne Helm

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Dieser Artikel behandelt die deutsche Synchronsprecherin und Politikerin. Zur Hollywoodschauspielerin siehe Anne Helm (Schauspielerin)
Anne Helm, 2017
Die Piratinnen Anne Helm und Mercedes K. Reichstein dankten am 13. Februar 2015 "Bomber Harris". Julia Schramm sekundierte dazu auf Twitter.

Anne Helm (* 6. Juli 1986 in Rostock) ist eine deutsche Synchronsprecherin, Sängerin, Schauspielerin, politische Aktivistin und Politikerin (Die Linke). Sie war von Juli 2009 bis September 2014 Mitglied der Piratenpartei Deutschland. Von 2011 bis 2016 war sie Neuköllner Bezirksverordnete. Im Januar 2016 trat sie der Partei Die Linke bei.[1] Seit Januar 2016 ist sie Mitglied im Bundeskoordinationskreis der Emanzipatorischen Linken.[2] Im September 2016 wurde sie in das Abgeordnetenhaus von Berlin gewählt.[3]

Leben

Anne Helm wurde in Rostock geboren. Sie wuchs in Berlin-Neukölln auf, wo sie heute als Synchronsprecherin und Schauspielerin lebt. 2006 legte Helm das Abitur am Albert-Einstein-Gymnasium ab.[4] Ihre erste Sprechrolle hatte sie mit neun Jahren als Hauptfigur Babe in Ein Schweinchen namens Babe. Seitdem synchronisierte sie mehr als 300 Produktionen. 2007 war Anne Helm für den Deutschen Synchronpreis für herausragende weibliche Synchronarbeit mit ihrer Synchronisation von Yohana Cobo in Volver – Zurückkehren nominiert.[5] Helm ist die Feststimme von Jennette McCurdy und spricht regelmäßig Amber Heard, Anna Kendrick, Dana Davis, Margot Robbie, Ellen Page und Ludivine Sagnier.

Seit Anfang 2013 ist sie die Stimme der Fernsehreihe Elektrischer Reporter auf ZDFinfo.

Ihre Schwester Luise Helm und ihr Vater Gunnar Helm sind ebenfalls im Synchron- und Schauspielbereich tätig. Sie ist mit dem Linken-Politiker Oliver Helm verheiratet.[6]

Abgeordnete

Datei:Vorstellung Anne Helm.webm 2009 wurde sie Mitglied der Piratenpartei Deutschland. Drei Jahre später trat sie bei den Wahlen zu den Berliner Bezirksverordnetenversammlungen 2011 im Bezirk Neukölln erfolgreich auf Listenplatz 2 für die Piratenpartei an.[7] Für die Bundestagswahl 2013 wurde sie zur Direktkandidatin der Partei für den Bezirk gekürt.[8] Seit 2013 war sie in ihrer Partei Themenbeauftragte für Asylpolitik.[9] Auf Listenplatz 5 kandidierte sie zur Europawahl 2014.[10] Im September 2014 wurde öffentlich, dass Helm aus der Piratenpartei austrat.[11] Zusammen mit Martin Delius, Oliver Höfinghoff, Julia Schramm und anderen gehörte Helm zu den 36 Partei- beziehungsweise Ex-Parteimitgliedern, die in einem Aufruf erklärten, die Mitarbeit mit ihrer ehemaligen Partei zu beenden und sich stattdessen in „kritischer und solidarischer“ Weise für die Partei Die Linke zu engagieren.[12] In einem Interview mit der Zeitung Neues Deutschland erklärte Helm, der Entschluss basiere auf Prinzipien, die sie zusammen mit anderen bei der Piratenpartei entwickelt habe. Diese wolle sie nunmehr im Sinn einer linken Gesellschaftsperspektive einbringen.[13]

Über die Landesliste der Linkspartei zog sie im September 2016 in das Abgeordnetenhaus von Berlin ein[14] und ist dort in der Linksfraktion die politische Sprecherin für die Themenfelder Medien und Strategien gegen Rechts.[15] Sie sitzt für ihre Fraktion in den Ausschüssen für Inneres, Sicherheit, Ordnung, im Ausschuss Europa- und Bundesangelegenheiten und Medien, im Ausschuss für kulturelle Angelegenheiten, sowie im Unterausschuss für Datenschutz und Informationsfreiheit und zur Umsetzung von Artikel 13 Abs. 6 GG sowie § 25 Abs. 10 ASOG.[16] und ist darüber hinaus Mitglied im Fraktionsvorstand.[17]

Im Zuge der Terrorermittlungen gegen Bundeswehrsoldaten im Jahr 2017 wurde bekannt, dass Anne Helm mit weiteren Personen und Institutionen auf einer Liste mit möglichen Anschlagsopfern des Terrorverdächtigen stand.[18]

Kontroverse zu der „Thanks Bomber Harris“-Aktion 2014

Im Februar 2014 geriet Helm in die Kritik, weil sie ein Foto von zwei Femen-Aktivistinnen über den Kurznachrichtendienst Twitter weiterverbreitete, die mit nackten und mit Parolen bemalten Oberkörpern anlässlich des Jahrestages der Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg demonstrierten. Eine der beiden trug dabei die Botschaft „Thanks Bomber Harris“. Arthur Harris gilt als zentrale Figur der britischen Direktive zur Flächenbombardierung deutscher Städte, auf den im antideutschen Spektrum häufig positiv Bezug genommen wird. Daraufhin wurde ihr eine Verhöhnung der Bombenopfer vorgeworfen. Helm bestätigte, zur betreffenden Zeit in Dresden gewesen zu sein, bestritt aber zunächst, es handele sich bei der Frau mit der genannten Aufschrift um sie.[19] Anders lautende Medienberichte wurden u. a. von der Pressesprecherin der Piratenpartei Deutschland zurückgewiesen.[20]

In einem Interview mit der linken Wochenzeitung Jungle World gab Helm allerdings wenig später an, es handle sich bei den auf dem Foto abgebildeten Personen um sie und „Deborah Anderson“ (bürgerlich Mercedes K. Reichstein[21]), eine Sprecherin von Femen Berlin. Sie sei weder Antideutsche, noch habe sie mit der Aktion Opfer verhöhnen wollen, sondern vor allem „gegen die Art und Weise demonstrieren [wollen], wie die Stadt Dresden und die Lokalverwaltung dieses Gedenken begeht“. Sie bekomme „zurzeit Drohungen, die von Suizid-Aufrufen, Morddrohungen bis hin zu Vergewaltigungsandrohungen reichen“. Das Landeskriminalamt Berlin habe ihr zudem mitgeteilt, dass ihre Kontaktdaten auf rechtsextremen Webseiten veröffentlicht wurden. Helm bedauere die Aktion inzwischen, sei aber auch der Meinung, dass man den Alliierten für die Befreiung Deutschlands von den Nazis durchaus danken könne.[22][23]

In einer öffentlichen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln am 26. Februar distanzierten sich die Fraktionen der SPD und der CDU in einer gemeinsamen Erklärung von der Aktion und verurteilten gleichzeitig die Gewaltaufrufe und Drohungen gegen Anne Helm.[24]

Parallel zur Sitzung fand eine von der NPD angemeldete Kundgebung mit etwa zehn Teilnehmern vor dem Rathaus statt. Die Gegendemonstration mobilisierte knapp 300 Menschen.[25]

Sprechrollen (Auswahl)

Amber Heard

Anna Kendrick

Evan Rachel Wood

Jennette McCurdy

  • 2008–2013: iCarly (Fernsehserie) als Samantha „Sam“ Puckett
  • 2009: iCarly: Böse verliebt als Sam Puckett
  • 2009–2010: True Jackson (Fernsehserie) als Pinky Turzo
  • 2011: Best Player als Chris "Prodigy" Saunders
  • 2013: Der große Schwindel als Savannah Westcott
  • 2013–2014: Sam & Cat (Fernsehserie) als Sam Puckett
  • seit 2015: Between (Fernsehserie) als Wiley Day

Ludivine Sagnier

Margot Robbie

Filme

Serien

Videospiele

Hörspiele/Hörbücher

Weblinks

 Commons: Anne Helm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Martin Kröger: »Ich sehe als einzige Chance die Linksfraktion«. Interview. In: Neues Deutschland. 22. Januar 2016, abgerufen am 22. Juli 2016.
  2. „Ist die LINKE noch zu retten?“ (Nicht mehr online verfügbar.) In: N64.cc. 16. Januar 2016, ehemals im Original; abgerufen am 22. Juli 2016 (Veranstaltungshinweis). (Link nicht mehr abrufbar)
  3. spiegel.de, abgerufen am 19. September 2016
  4. Anne Helm: Kandidatur für die Landesliste zur Abgeordnetenhauswahl 2016. Die Linke, Landesverband Berlin, 12. März 2016, abgerufen am 10. August 2017.
  5. Interessenverband Synchronschauspieler: Newsletter April 2007 (Memento vom 10. August 2014 im Internet Archive).
  6. https://twitter.com/SeeroiberJenny/status/1037941629989146624
  7. Berliner Wahlen 2011: Gewählte Bezirksverordnete im Bezirk Neukölln. Die Landeswahlleiterin für Berlin, abgerufen am 22. Juli 2016.
  8. Persönliches Profil im Wiki der Piratenpartei
  9. Von Asylpolitik bis Urheberrecht: Piratenpartei setzt zwölf Themenbeauftragte ein. In: Süddeutsche Zeitung. 5. April 2013, abgerufen am 22. Juli 2016.
  10. Beim Bundesparteitag 2014 festgelegte Reihenfolge der Kandidaten im Wiki der Piratenpartei
  11. Hannes Heine: Nach Rückzug von Christopher Lauer: Anne Helm steigt bei den Piraten aus. In: Der Tagesspiegel. 20. September 2014, abgerufen am 22. Juli 2016.
  12. 36 Ex-Piraten unterstützen Linke. In: Der Tagesspiegel. 21. Januar 2016, abgerufen am 26. Juni 2018.
  13. »Ich sehe als einzige Chance die Linksfraktion«. In: Neues Deutschland. 22. Januar 2016, abgerufen am 10. Mai 2017.
  14. spiegel.de, abgerufen am 19. September 2016
  15. Abgeordnetenseite, auf der Website der Linksfraktion Berlin
  16. Biografie auf der Website des Berliner Abgeordnetenhauses für die 18. Wahlperiode
  17. Linksfraktion Berlin: Linksfraktion wählt neuen Vorstand vom 28. Mai 2019.
  18. Berliner Abgeordnete steht auf Terrorliste von Franco A. In: Der Tagesspiegel. 30. April 2017, abgerufen am 10. Mai 2017.
  19. Gerhard Lehrke, Marcus Böttcher: 25 000 Menschen starben – sie dankt dem Bomber: Berliner Femen-Aktivistin verhöhnt die Bomben-Opfer von Dresden. In: Berliner Kurier. 17. Februar 2014, abgerufen am 22. Juli 2016.
  20. Sebastian Heiser: Eine Frage der Identität: Piraten dementieren Bombergate. Artikel über den bei der Zeitung eingegangen „Korrekturhinweis“. In: taz. 23. Februar 2014, abgerufen am 22. Juli 2016.
  21. Personenartikel im „Piratenwiki“
  22. Bernd Beier: Piratin Anne Helm bestätigt Bomber-Harris-Aktion. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Jungle World. 24. Februar 2014, archiviert vom Original am 15. April 2016; abgerufen am 22. Juli 2016. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/jungle-world.com
  23. Martin Niewendick: Mit Bomber Harris ins No-Go. In: Jungle World. 27. Februar 2014, abgerufen am 22. Juli 2016.
  24. Bezirksverordnetenversammlung Neukölln: Drucksache – 0864/XIX
  25. Frederik Bombosch: Morddrohungen und Proteste gegen Anne Helm: NPD-Demo gegen Piraten-Abgeordnete. In: Berliner Zeitung. 26. Februar 2014, abgerufen am 22. Juli 2016.
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