Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Arminio Rothstein

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Arminio Rothstein (geb. 25. Juli 1927 in Wien; gest. 1. Oktober 1994 ebenda), besser bekannt als Clown Habakuk, war ein österreichischer akademischer Maler, Puppenmacher und Puppenspieler, Drehbuchautor und Buchautor, Musiker, Zauberer (Selim Arminian) und AHS-Professor. Von 1968 bis 1994 arbeitete er beim Kinderfernsehen des ORF, wo er Sendungen erfand, schrieb und leitete, in denen Puppen mit ihm selbst als Clown Habakuk und anderen Menschen interagierten.

Leben

Arminio Rothstein wurde als Sohn einer „arischen“ Mutter und eines jüdischen Rechtsanwalts geboren. Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland durfte er das Gymnasium nicht mehr besuchen. Vor der Verfolgung versteckten sich schließlich sein Vater und er im Wiener Untergrund, in einem Keller. Nach dem Krieg legte er die Matura ab und arbeitete als Zauberkünstler „Selim Arminian“.

1948 bis 1953 studierte Arminio Rothstein gemeinsam mit Arik Brauer, Friedensreich Hundertwasser und Ernst Fuchs bei Albert Paris Gütersloh.

1955 heiratete er die Kunststudentin Ingrid Grundler-Klauhsecker, später bekannt unter den Künstlernamen Ingrid Picca, mit der er seine ersten Marionetten schuf. Als 1956 ein „Puppenkabarett für Erwachsene“ mit Stücken wie „Salome“, „Elis und Isabel“, „Bergwerk von Falun“, „Don Camillo und Peppone“ und „Prominenz am Zwirn“ im ORF zur Aufführung kam, wurden die Marionetten von Picca und Rothstein gemeinsam gestaltet und gespielt. Über die Entstehung der Marionetten wurde ein Film gedreht, der eine Auszeichnung erhielt.

1967 gründete Arminio Rothstein gemeinsam mit Gordana Krobath-Rothstein das „Arlequin-Theater im Café Mozart bei der Oper“ in Wien (der Eingang befand sich in der Maysedergasse, heute ist dort ein australisches Restaurant untergebracht).

1971 konzipierte Arminio Rothstein seine Kasperlsendung für den ORF, „Habakuk's Kasperltheater“. Das erste Stück, „Die roten Schuhe“, wurde am 29. September 1971 um 17:00 Uhr ausgestrahlt. Später wurde die Sendung in „Clown Habakuks Puppenzirkus“ umbenannt. Jeder Sendung vorangestellt war eine Zeichnung von Winnie Jakob. Einer der damaligen Puppenspieler war Thomas Brezina.

Nach der Vorstellung holte Arminio Rothstein als Clown Habakuk den Kasperl vor die Bühne und unterhielt sich als Bauchredner mit seinem Publikum.

Clown Habakuk zauberte mit dem Zauberspruch „Summ Summ“ und beherrschte 35 Musikinstrumente.

Gemeinsam mit dem Zauberer Bobby Lugano produzierte Arminio Rothstein 1979 40 Betthupferl unter dem Titel „Der Zauberkasten mit Bobby und Habakuk“.

Im Lauf der Zeit baute Arminio Rothstein gemeinsam mit seiner vierten Ehefrau Christine mehr als 1000 Marionetten, Stab- und Handpuppen, die im Arlequin-Theater ihre Heimat haben.

Arminio Rothstein verstarb am 1. Oktober 1994 an Lungenkrebs. Im März desselben Jahres war er zuletzt öffentlich aufgetreten. Er hat seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof in Lilienfeld gefunden. In dieser Stadt war seine vierte Frau Christine geboren und aufgewachsen.

Berühmte Puppen

  • Kasperl mit dem Spruch: „Das Beeeste iiiiiiist, das Beeeste iiiiiiist – wir sperren den Tintifax in eine Kiste!“
  • Die BENCO-Puppe, die Abenteuer der unterschiedlichsten Art erlebte und für den berühmten Instant-Kakao des ursprünglich aus Österreich stammenden Bensdorp-Kakao warb, wurde von Arminio für das Trickfilm-Studio "TRAUM & MAIER" produziert (Quelle: Herr Mario E. K. Maier)
  • Die Gans Mimi, gespielt von Christine Rothstein
  • Hexenmeister Tintifax, der böse Gegenspieler zum Kasperl, mit grünem Gesicht und magischen Kräften
  • Toby und Tobias und der Papagei Jakob (1968–1989 im ORF)
  • Zwerg Bumsti und die Maus
Die Sendung wurde Mitte der 1980er Jahre eingestellt. Die Folgen wurden als Teil des Betthupferls gemeinsam mit der legendären Kinderzeitschrift "„Wunderwelt“ (1948–1987) hergestellt. Bumsti ist eine Schöpfung des Wiener akademischen Zeichners Teja Aicher (1909–1979) Bei der Neuausstrahlung in den 1980er Jahren mehrten sich Beschwerden, dass Zwerg Bumsti ein Pascha und die dargestellte Ehe mit der verheirateten „Maus“ frauenfeindlich sei. Da diese Meinung 30 Jahre nach dem Tod des Schöpfers aufkam, konnte dieser selbst keine Stellung dazu nehmen. Das Österreichische Werbemuseum, das einige Folgen von Frau Christine Rothstein, Betreiberin von Arminio Rothsteins „Puppentheater Arlequin“ zur Verfügung gestellt bekommen hatte, berichtete, dass die Forschung anlässlich der Ausstellung „60 Jahre Wunderwelt – Kinderwelt“ im Bezirksmuseum Alsergrund (9. Oktober 2008 – 1. Februar 2009) ergeben hat, dass Teja Aicher mit Bumsti – dem faulen und pfeifenrauchenden Zwerg – sich selber dargestellt hat und die graue Feldmaus seine persönliche Sicht der eigenen Gattin gewesen sei.

Eine besondere Spezialität von Arminio Rothstein war seine Kunst, Portraitpuppen herzustellen, also Puppen anzufertigen, die ihren Vorbildern verblüffend ähnlich sind, wie z.B. Bruno Kreisky, Niki Lauda, Helmut Zilk, Ernst Wolfram Marboe, Anton Benya, Helmut Qualtinger, Fred Sinowatz, Karl Farkas, Ernst Waldbrunn.

Publikationen

  • Du wollen Clown spielen?, Jugend und Volk Verlagsgesellschaft, 1979, ISBN 3-7141-1269-3,
  • Wir spielen hier, Ravensburger Taschenbücher, 1983, ISBN 3-473-38846-7
  • Du wollen Clown spielen? Zirkus, Clowns, Handpuppen, Marionetten, Zaubern, Verlag Ennsthaler, 1994, ISBN 3-85068-409-1 (Neuauflage)
  • " Mimis Gutenachtgeschichten", Verlag Donauland 1999

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Arminio Rothstein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.