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Arndt Freiherr Freytag von Loringhoven
Arndt Burchard Ludwig Freiherr Freytag von Loringhoven (* 12. November 1956 in München)[1] ist ein deutscher Diplomat und deutscher Botschafter in Polen.
Leben
Freytag von Loringhovens Familie ist eine der baltischen Linien des ursprünglich westfälischen Adelsgeschlechts Frydag. Sein Vater Bernd Freytag von Loringhoven aus der Familie derer von Freytag von Loringhoven war Offizier und von Juli 1944 bis zum 30. April 1945 als Adjutant bei den täglichen militärischen Lagebesprechungen im Führerbunker in Berlin.
Arndt Freytag von Loringhoven studierte ab 1974 in Bonn und Berlin die Fächer Geschichtswissenschaft, Philosophie und Chemie. 1976 wechselte er an die Universität Oxford; ein Studium der Biochemie schloss er 1980 mit einem Master of Arts und der Promotion ab. Am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München nahm er 1984 eine Forschungstätigkeit auf.
Freytag von Loringhoven ist verheiratet mit Barbara Emilie Friederike Maria v. Ow-Wachendorf[2] und hat zwei Söhne. Arndt stammt aus der zweiten Ehe seines Vaters mit Ilse-Verna Kraul.
Laufbahn
1986 begann Freytag von Loringhoven seine Laufbahn im höheren Auswärtigen Dienst des Auswärtigen Amtes. Ab 1989 war er Referent an der Deutschen Botschaft Paris und ab 1992 an der Deutschen Botschaft Moskau. Ab 1994 war er im Planungsstab des Auswärtigen Amtes und ab 1998 im Büro des Bundesministers des Auswärtigen tätig. 2002 kehrte er als Leiter der politischen Abteilung an die Botschaft in Moskau zurück. Ab 2005 wurde er in der Politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes eingesetzt. Von 2007 bis 2010 war er Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes und von August 2010 bis August 2014 stellvertretender Leiter der Europaabteilung im Auswärtigen Amt. Von August 2014 bis November 2016 war Freytag von Loringhoven Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Tschechischen Republik.[3][4] Vom 1. Dezember 2016 bis zum 2. Dezember 2019 hatte er das neu geschaffene Amt des Beigeordneten Generalsekretärs der NATO für Nachrichtenwesen und Sicherheit in Brüssel inne und leitete die Abteilung für Nachrichtenwesen im Internationalen Militärstab.[5] Sein Nachfolger wurde David Cattler aus den Vereinigten Staaten.
Ab dem 1. Juli 2020 sollte Freytag von Loringhoven als deutscher Botschafter in Warschau tätig sein, die polnische Regierung verweigerte ihm zunächst ohne inhaltliche Begründung das diplomatische Agrément.[6][7] Nach Einschätzung der konservativen polnischen Tageszeitung Rzeczpospolita bestanden Vorbehalte aufgrund der Rolle seines Vaters im Zweiten Weltkrieg.[8] Am 1. September hat die polnische Regierung dem Amtsantritt zugestimmt.[9]
Publikationen
- Nachdenken über Europas Zukunft in Zeiten der Krise. In: EU-in-BRIEF. Europäische Bewegung Deutschland, 9. März 2012, abgerufen am 11. März 2012.
Weblinks
- Assistant Secretary General for Intelligence and Security 2016. Nato, 8. Februar 2017 .
- Lebenslauf des Vizepräsidenten Dr. Arndt Freiherr Freytag von Loringhoven. Webseite des BND, archiviert vom Original am 24. August 2009 .
- Nato-Geheimdienst: Die Nummer Drei der Nato – tagesspiegel.de
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag Arndt Freiherr Freytag von Loringhoven (Memento vom 25. September 2010 im Internet Archive) in der Personendatenbank des höheren Adels von Herbert Stoyan.
- ↑ Eintrag Barbara v. Ow-Wachendorf (Memento vom 25. September 2010 im Internet Archive) in der Personendatenbank des höheren Adels von Herbert Stoyan.
- ↑ Webseite der Deutschen Botschaft Prag (Memento vom 4. September 2014 im Internet Archive)
- ↑ Webseite der Deutschen Botschaft Prag (Memento vom 28. Januar 2017 im Internet Archive)
- ↑ Arndt Freytag von Loringhoven: Deutscher wird erster Geheimdienst-Chef der Nato. (http://www.handelsblatt.com/politik/international/arndt-freytag-von-loringhoven-deutscher-wird-erster-geheimdienst-chef-der-nato/14723736.html).
- ↑ Monika Sieradzka: Diplomatische Verwirrungen: Warum es in Warschau seit Wochen keinen deutschen Botschafter gibt. In: mdr.de. 25. August 2020, abgerufen am 25. August 2020.
- ↑ Christoph von Marschall: Polen lässt deutschen Botschafter nicht ins Land. Tagesspiegel, 28. August 2020, abgerufen am 28. August 2020.
- ↑ Polen verweigert Botschafter die Zustimmung – angeblich wegen NS-Vergangenheit des Vaters, Handelsblatt, 26. August 2020
- ↑ Neuer deutscher Botschafter nach langer Wartezeit akzeptiert. Deutschlandfunk, 1. September 2020, abgerufen am 1. September 2020.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Detlef Lingemann | Deutscher Botschafter in Tschechien 2014 – 2016 | Hansjörg Haber |
Personendaten | |
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NAME | Freytag von Loringhoven, Arndt Freiherr |
ALTERNATIVNAMEN | Freytag von Loringhoven, Arndt Burchard Ludwig Freiherr |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Diplomat, Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes |
GEBURTSDATUM | 12. November 1956 |
GEBURTSORT | München |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Arndt Freiherr Freytag von Loringhoven aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |