Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Beat Richner
Beat Richner (* 13. März 1947 in Zürich; † 9. September 2018[1]; heimatberechtigt in Rohr (Aarau) und Zürich) war ein Schweizer Kinderarzt und Musiker, der vor allem durch den Aufbau von Kinderspitälern in Kambodscha bekannt wurde.
Leben
Beat Richner war schon während seines Medizinstudiums auch als Strassenmusiker unterwegs. Nach Abschluss des Medizinstudiums im Jahre 1973 spezialisierte er sich auf Pädiatrie am Kinderspital Zürich. 1974/1975 schickte ihn das Schweizerische Rote Kreuz an das Kantha-Bopha-Kinderspital nach Kambodscha. Als die Roten Khmer die Macht übernahmen, brach Richner seinen Aufenthalt ab und nahm seine frühere Arbeit am Kinderspital Zürich wieder auf. 1980 eröffnete er seine eigene Praxis in Zürich. Daneben entwickelte er die Rolle des Musikclowns Beatocello und trat damit in der Deutschschweiz und im Ausland auf. Zur Illustration seines Programms und seiner musikalisch-poetischen Geschichten publizierte er vor allem Kinderbücher mit einfachen Strichmännchen.
Richner begab sich Ende Februar 2017 für Abklärungen in die Schweiz, da er an einer unbekannten Krankheit litt. Im März 2017 wurde bekannt, dass Richner die Leitung der Spitäler aus Gesundheitsgründen abgeben wird. Richner litt an einer seltenen und unheilbaren Hirnerkrankung mit zunehmendem Funktions- und Gedächtnisverlust.[2] Die Leitung der Spitäler übernahm sein langjähriger Freund und Mitarbeiter Peter Studer.[3] Am 9. September 2018 starb Beat Richner im Alter von 71 Jahren.[4]
Werk
Im Dezember 1991 bat ihn die kambodschanische Regierung, das Kinderspital Kantha Bopha in Phnom Penh, das während der Herrschaft der Roten Khmer zerstört worden war, wieder aufzubauen und zu leiten. Im März 1992 gründete er in Zürich die Stiftung für kambodschanisch-schweizerische Partnerschaft in Pädiatrie, heutiger Name: Stiftung Kinderspital Kantha Bopha, Dr. med. Beat Richner. Anschliessend reiste er nach Phnom Penh, um mit den Wiederaufbauarbeiten zu beginnen. Im November 1992 konnte das Spital (heute als Kantha Bopha I bekannt) seinen Betrieb unter Richners Leitung wiederaufnehmen. In den folgenden Jahren wurde es ständig ausgebaut und an die dringendsten Bedürfnisse angepasst; ausserdem wurden noch vier weitere Spitäler errichtet: drei in Phnom Penh, eines in Siem Reap.
Binnen 20 Jahren (von 1992 bis 2012) wurden dadurch rund 12 Millionen Kinder behandelt; bis 2017 waren es insgesamt 18 Millionen Kinder. Bis 2012 wurde eine Million Kinder hospitalisiert. In den fünf Spitälern werden rund 85–90 % der kranken Kinder des ganzen Landes behandelt.
Auszeichnungen
- 1993: Freiheitspreis der Max Schmidheiny-Stiftung an der Universität St. Gallen
- 1994: Adele-Duttweiler-Preis für seine Verdienste im Armenhaus Südostasiens
- 2002: Ehrendoktorwürde, verliehen von der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich
- 2003: Wahl zum Schweizer des Jahres 2002
Publikationen
Bücher
- Kantha Bopha. Als Schweizer Arzt in Kambodscha. NZZ, Zürich 1995, ISBN 3-85823-570-9.
- Hoffnung für die Kinder von Kantha Bopha. NZZ, Zürich 2003, ISBN 3-03823-105-3.
- Ambassador. Zwischen Leben und Überleben. Rio bei Elster, Zürich 2009, ISBN 978-3-907668-80-1.
Tonträger
- Beatocello in e-moll mit Pascale Berthelot (Klavier), 2006 (in Kambodscha aufgenommen)[5]
Filme über Richner
- Bach at the Pagoda (1997, Regie: Georges Gachot)
- And the Beat goes on (1999, Georges Gachot)
- Depardieu goes for Beatocello (2002, Georges Gachot)
- Money or Blood (2004, Georges Gachot)
- Kantha Bopha, 15 ans déjà (TV 2007, Georges Gachot)
- L’ombrello di Beatocello (2012, Georges Gachot)[6]
Weblinks
- Literatur von und über Beat Richner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Beatocello bei Discogs (englisch)
- Website von Beat Richner
- Stiftung Kantha Bopha
- Richner-Filme von Georges Gachot
- Antibiotikum mit Nebenwirkungen. Kritische Darstellung von Richners Wirken im Online-Magazin ETH Life der ETH Zürich vom 11. Juni 2004
Einzelnachweise
- ↑ René Schwarzenbach, Peter Studer: Dr. med. Beat Richner „Beatocello“ verstorben. (pdf, 42 kB) Stiftung Kinderspital Kantha Bopha, Dr. med. Beat Richner, 9. September 2018, abgerufen am 9. September 2018.
- ↑ Sacha Ercolani: Trauriger Abschied: Kinderarzt Beat Richner schwerer erkrankt als bisher angenommen. In: Aargauer Zeitung. 4. November 2017, abgerufen am 9. September 2018.
- ↑ Thomas Hasler: Sein Lebenswerk ist «too big to fail». In: Tages Anzeiger. 27. November 2017, archiviert vom Original am 27. November 2017; abgerufen am 9. September 2018.
- ↑ Kinderspitalgründer Beat Richner verstorben. In: Liechtensteiner Vaterland. 9. September 2018, abgerufen am 9. September 2018.
- ↑ CD – Beatocello in e moll. In: gachot.ch. 7. Januar 2013, abgerufen am 9. September 2018.
- ↑ «Bund»-Filmmatinee Nr. 285 […] «L’ombrello di Beatocello» von Georges Gachot 2012 […]. (pdf, 163 kB) In: gachot.ch. 3. April 2012, abgerufen am 9. September 2018 (Filmplakat).
Beatocellos Schirm. (Video, 49 Minuten) In: SRF-Sendung DOK. 9. September 2018, abgerufen am 9. September 2018.
2002: Beat Richner | 2003: Roger Federer | 2004: Lotti Latrous | 2005: Peter Sauber | 2006: Köbi Kuhn | 2007: Jörg Abderhalden | 2008: Eveline Widmer-Schlumpf | 2009: René Prêtre | 2010: Marianne Kaufmann und Rolf Maibach | 2011: Didier Cuche | 2012: Dario Cologna | 2013: Stan Wawrinka | 2014: Didier Burkhalter | 2015: Polo Hofer
Personendaten | |
---|---|
NAME | Richner, Beat |
ALTERNATIVNAMEN | Beatocello |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Kinderarzt, Musiker und Autor |
GEBURTSDATUM | 13. März 1947 |
GEBURTSORT | Zürich |
STERBEDATUM | 9. September 2018 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Beat Richner aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |