Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Carl Sagan

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Carl Sagan (1980)
Voyager Golden Record – Cover mit interstellarer Gebrauchsanleitung
Voyager Golden Record – Datenplatte mit Bild- und Toninformationen: Herzliche Grüße an alle

Carl Edward Sagan (geb. 9. November 1934 in Brooklyn, New York City; gest. 20. Dezember 1996 in Seattle, Washington) war ein US-amerikanischer Astronom, Astrophysiker, Exobiologe, Fernsehmoderator, Sachbuchautor und Schriftsteller.

Leben und Werk

Carl Sagan, ein Sohn ukrainisch-jüdischer Einwanderer, besuchte die Rahway High School und studierte an der University of Chicago, promovierte 1960 bei Gerard Peter Kuiper.[1][2] Carl Sagan bereitete den Weg für die Exobiologie sowie für die Suche nach außerirdischer Intelligenz (SETI). Er war Professor und Labordirektor an der Cornell University und hat zu den meisten unbemannten Weltraummissionen beigetragen, die unser Sonnensystem erforscht haben.[3] Seine Idee war, eine friedliche Botschaft der Menschheit an einem Raumschiff anzubringen, die von einer außerirdischen Intelligenz verstanden werden könnte. Diese Botschaft realisierte er mit der goldenen Datenplatte Voyager Golden Record an den Raumsonden Voyager 1 und Voyager 2.

Er schrieb und moderierte die – mit Peabody Award und Emmy ausgezeichnete – dreizehnteilige Fernsehserie Unser Kosmos (Cosmos: A Personal Voyage; Deutsche Erstausstrahlung 14. Juni 1983), zu der es mehrere Neubearbeitungen mit verbesserten Computeranimationen gab, zuletzt 2005. Aus der Fernsehserie entstand das gleichnamige Buch, welches sich über 70 Wochen lang in der New-York-Times-Bestsellerliste hielt und damit das meistverkaufte englischsprachige (Wissenschafts-)Buch wurde. Darüber hinaus schrieb Sagan populärwissenschaftliche Bücher wie Die Drachen von Eden, für das er 1978 mit dem Pulitzer-Preis für Sachbücher ausgezeichnet wurde, und den Roman Contact, der 1997 mit Jodie Foster im Film Contact adaptiert wurde. Der Film endet mit den Worten „FOR CARL“ („Für Carl“).

Sagan war Gründungsmitglied des Committee for the Scientific Investigation of Claims of the Paranormal (CSICOP), Mitglied bei der Skeptics Society, Mitbegründer und erster Präsident der Planetary Society, Vorsitzender der „Division of Planetary Sciences“ der American Astronomical Society, Präsident der Abteilung für Planetologie der American Geophysical Union, Vorsitzender der Abteilung für Astronomie bei der American Association for the Advancement of Science und zwölf Jahre lang Herausgeber der Zeitschrift Icarus, eines Magazins für planetare Forschung. In den 1960ern war Carl Sagan Mitglied in einem Beratungsgremium der United States Air Force, das das Project Blue Book evaluierte.[4]

Auf Sagan geht das Paradoxon der schwachen jungen Sonne und eine erste Deutung desselben zurück. Er wies dabei auf wesentliche Fragen des Klimas und Besonderheiten der Entstehung des Lebens auf der Erde hin. Sagan engagierte sich auch politisch, insbesondere zur Zeit des Vietnamkrieges wie später gegen die Strategic Defense Initiative Präsident Ronald Reagans. Sagan hielt mit Hinweis auf die Drake-Gleichung Leben außerhalb der Erde für durchaus möglich und erklärte das Fermi-Paradoxon mit einer Tendenz zur Selbstzerstörung technischer Zivilisationen.

Carl Sagan war dreimal verheiratet: 1957 mit der durch die Endosymbiontentheorie berühmt gewordenen Biologin Lynn Margulis (1938–2011, Mutter von Dorion Sagan), 1968 mit der Künstlerin Linda Salzman (* 1940, Mutter von Nicholas Sagan) und von 1981 bis zu seinem Tod mit Ann Druyan (* 1949), der Co-Autorin einiger seiner Bücher, der Fernsehserie Cosmos und des nach einer Vorlage von Sagan entstandenen Kinofilms Contact.

Nach langer Erkrankung an einer Myelodysplasie verstarb Carl Sagan im Alter von 62 Jahren. Das posthum veröffentlichte Buch Gott und der tropfende Wasserhahn (US-amerikanischer Titel: Billions and Billions) enthält einige seiner letzten Texte und endet mit einem Text seiner Frau, in dem sie den Menschen Sagan und seine letzten Tage auf sehr persönliche Weise schildert.

Isaac Asimov (1920–1992) sagte, dass er nur zwei Menschen getroffen habe, die er für klüger hielt als sich selbst. Carl Sagan sei einer dieser Menschen gewesen (der andere Marvin Minsky).

Die Landeeinheit der Mars Pathfinder Mission wurde 1997 zu Ehren von Carl Sagan in Carl Sagan Memorial Station umbenannt.[5] Nach ihm ist auch der am 21. März 1982 von Edward L. G. Bowell entdeckte Asteroid (2709) Sagan benannt. Ihm zu Ehren wird der Carl Sagan Memorial Award vergeben.

Auszeichnungen

  • 1974: John W. Campbell Memorial Award, The Cosmic Connection, Bestes Sachbuch
  • 1978: Pulitzer-Preis
  • 1981: Hugo Award, Cosmos, Bestes Sachbuch
  • 1986: Locus Award, Contact, Bester Erstroman
  • 1990: Oersted Medal
  • John F. Kennedy Astronautics Award der American Astronautical Society
  • Explorers Club 75th Anniversary Award
  • Konstantin-Ziolkowski-Medaille der Soviet Cosmonautics Federation
  • Masursky Award der American Astronomical Society
  • Public Welfare Medal der National Academy of Sciences
  • NASA Apollo Achievement Award
  • NASA-Medaillen für Exceptional Scientific Achievement und Distinguished Public Service

Schriften (Auswahl)

  • mit Jonathan Norton Leonard: Die Planeten. Rowohlt, Reinbek 1970, ISBN 3-499-18011-1.
  • mit Jerome Agel: Nachbarn im Kosmos: Leben und Lebensmöglichkeiten im Universum. Kindler, München 1975, ISBN 3-463-00623-5
  • … und werdet sein wie Götter – Das Wunder der menschlichen Intelligenz. Droemer Knaur, München 1980, ISBN 3-426-03646-0.
  • Atomkrieg und Klimakatastrophe. Droemer Knaur, 1984, ISBN 3-426-03764-5
  • Contact. Droemer Knaur, München 1986, ISBN 3-426-60765-4. (deutschsprachige Erstausgabe)
  • Unser Kosmos – Eine Reise durch das Weltall. Droemer Knaur, München 1991, ISBN 3-426-04053-0. (Neuauflage)
  • Schöpfung auf Raten: Neue Erkenntnisse zur Entwicklungsgeschichte des Menschen (mit Ann Druyan), Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-77171-3
  • The Demon-Haunted World: Science as a Candle in the Dark. Random House, 1996. ISBN 039453512X. (deutsch: Der Drache in meiner Garage oder Die Kunst der Wissenschaft, Unsinn zu entlarven. Droemer Knaur 2000. ISBN 3-426-26912-0)
  • Blauer Punkt im All. Unsere Heimat Universum. Bechtermünz, 2000, ISBN 3-8289-3401-3. (deutschsprachige Ausgabe)
  • Gott und der tropfende Wasserhahn: Gedanken über Mensch und Kosmos. Droemer Knaur, München 2001 ISBN 3-426-27102-8

Literatur

Weblinks

 Commons: Carl Sagan – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. David W. Swift: SETI pioneers – scientists talk about their search for extraterrestrial intelligence. University of Arizona Press, Tucson 1990, ISBN 0-8165-1119-5. S. 213
  2. < Carl Sagan, Cornell astronomer, dies today (Dec. 20) in Seattle news.cornell.edu (Abgerufen am 12. Mai 2010)
  3. OBITUARY – Carl Sagan The New York times, 21. Dezember 1996 (Abgerufen am 12. Mai 2010)
  4. David W. Swift: SETI pioneers – scientists talk about their search for extraterrestrial intelligence. University of Arizona Press, Tucson 1990, ISBN 0-8165-1119-5. „i was on the air force scietific adv.board committee that looked into the project blue book, the air force project that handled ufo reports.“ S. 218;SPECIAL REPORT OF THE USAF SCIENTIFIC ADVISORY BOARD AD HOC COMMITTEE TO REVIEW PROJECT „BLUE BOOK“ MARCH 1966 files.ncas.org (Abgerufen am 12. Mai 2010)
  5. Carl Sagan Memorial Station nasa (Abgerufen am 12. Mai 2010)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Carl Sagan aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.