Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Cornel Wachter

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
SC Fortuna Köln-Oberligamannschaft 2003: alle Spieler und Trainer werben mit dem Slogan „Einem nackten Mann greift man nicht in die Tasche – aber unter die Arme“ für Spenden und den Erlass der Gläubiger-Forderungen
Palina Rojinski als Model für die Kampagne „Die 1 muss stehen“
Hommage Ruhender Verkehr, eine fahrbereite rote Mercedes-Benz A-Klasse im Betonmantel (zum 75. Geburtstag von Wolf Vostell), Rheinisches Landesmuseum Bonn
Ruhender Verkehr in der Nacht zum 16. Mai 2012 von Unbekannten eingehäkelt
Anlässlich der 30. Jahrestagfeier zu "the CIVIL warS" im Odeon-Kino Köln, v.L.n.R.: Hannelore Lübeck, Cornel Wachter, Robert Wilson

Cornel Wachter (* 25. November 1961 in Köln) ist ein deutscher Bildhauer und Maler.

Leben

Nach dem Abitur am Humboldt-Gymnasium Köln begann Cornel Wachter eine Ausbildung zum Steinmetz und Steinbildhauer an der Bauhütte der Hohen Domkirche zu Köln.

Wachter war Mitwirkender der „CIVILwarS—Produktion“ von Robert Wilson, Heiner Müller und Jürgen Flimm. Es folgte die Beteiligung am Künstlerduo UnterbezirksDada. Neben weltweiten Einzelausstellungen erstellte er 1993 eigene Arbeiten im Atelier des Malers Sigmar Polke. 1999 war Wachter Initiator und Organisator der Wiederbelebung der ersten Oper mit deutschem Libretto, Alceste (1773) von Anton Schweitzer und Christoph Martin Wieland. 2001 kam es zur Weltersteinspielung mit den Erfurter Philharmonikern auf zwei CDs für Naxos und weltweit auf Marco Polo. Er war zudem Gründungsmitglied des „Club der offenen Herzen“ zur Unterstützung obdachloser Mitbürger. 2002 startete er das weltweite Kunstprojekt „Have a nice round“ im Land- und Golf-Club von Köln. 2007 machte das Projekt auf den Trikots der größten Jugendabteilung im DFB, der des SC Fortuna Köln Station.

2003 war Wachter zusammen mit Pfarrer Hans Mörtter Initiator und Organisator des „Kölner Signals gegen den Irak-Krieg“. Hierbei waren auch Günter Grass, Walter Jens, Jean Pütz, die Band Wonderwall, Heidi Schüller, Ulrike Nasse-Meyfarth, Johan Galtung, Dieter Wellershoff, Prof. Dr. Dieter Ronte, Jörg Immendorff, und Bettina Böttinger beteiligt. Wachters künstlerische Reaktion auf das Attentat am Gutenberg-Gymnasium von Erfurt, die Tischskulptur „Diary of an ennuyé - Tagebuch eines Gelangweilten“ ist Teil der ständig gezeigten Sammlung des Kunstmuseums Bonn. 2003 startet er das Projekt Geist ist geil mit einer großen Ausstellung in der ACC Galerie Weimar.

2003 stand der Fußballverein bei dem Wachter die Mitgliedernummer „11“ trägt, der SC Fortuna Köln vor der drohenden Insolvenz. Fans starteten einen Spendenmarathon und baten als Ideengeber den Künstler Cornel Wachter hinzu. Dessen erste Aktion zusammen mit dem Graphiker Marc Tölle war die Berufung von Schirmherren. Dies wurden der Philosoph und Fußballfan Walter Jens sowie der Olympiasieger Dieter Baumann, der passend zur Situation des Vereins selbst während seiner sportlichen Karriere hingefallen und wieder aufgestanden war. Es folgte Wachters Pressefoto mit der nackten Oberligamannschaft samt Trainer Ralf Aussem und Co-Trainer Dieter Epstein, das um die Welt ging und die Spendenbereitschaft von halb Köln wecken konnte. Wachter ließ ungewöhnliche Aktionen folgen, um auf den angeschlagenen Verein mit der seinerzeit größten Jugendabteilung im DFB aufmerksam zu machen: Die Sammelaktion bei Prostituierten des Bordells Pascha(„Auch deren Kinder spielen in Köln Fußball und sind Teil unserer Gesellschaft und jetzt muss jeder helfen, das die Kinder der Fortuna ihre Heimat behalten“, bemerkte Wachter seinerzeit im Kölner Stadtanzeiger, die Aktion erklärend) mit dem Schauspieler Ralf Richter, dem Fan Andreas Palanci und dem Südstadtpfarrer Hans Mörtter oder – mit Unterstützung des Rennfahrers Michael Schumacher und dessen Vater Rolf – den Fortuna-Kart-Cup auf Schumachers Indoorkartbahn in Kerpen für die Mitarbeiter der hilfreichen Kölner Presse. Heute spielt der Verein mit seiner ersten Mannschaft wieder in der 3. Bundesliga.

Im Frühjahr 2006 startet Cornel Wachter mit dem Kommunikationsdesigner Timo Belger die Kunst-Kampagne DIE 1 MUSS STEHEN!, die wohl einzige Kampagne zur Fußball-WM 2006, die sich auf ökologisch und sozial zertifizierten Textilien präsentierte, den öko-fairen LamuLamu-T-Shirts der Katholischen Landjugendbewegung(KLJB) Deutschland. Viele Fußballfreunde in Deutschland bewegte vor der WM 2006 die Frage: Wer steht zur WM 2006 im Tor der deutschen Nationalmannschaft ? Mit der Kampagne „DIE 1 MUSS STEHEN!" gaben Belger und Wachter ihre Antwort, Oliver Kahn war für die Künstler 2006 die "Spitze der Torwartschöpfung" und sie forderten ihn als Nummer 1 im Tor der Deutschen Nationalmannschaft. Das Kampagnelogo lehnte sich an das bekannte Zeitstrahlbild der Evolution des Menschen, vom Vormensch Australopithecus bis zum aufrecht gehenden Mensch an. Der aufrechtgehende Mensch war im Kampagnelogo Oliver Kahn in Torwartmontur und Jubelhaltung. Die Erlöse der Kampagne kamen Initiativen zu Gute, die sich um drogensüchtige und obdachlose Jugendliche bemühen. T-Shirtmodell der Kampagne war die heutige Schauspielerin Palina Rojinski.

Am 14. Oktober 2007, dem 75. Geburtstag seines Kollegen Wolf Vostell goss Wachter als Hommage an seinen 1998 verstorbenen Vorgänger seine fahrbereite rote Mercedes A-Klasse in einen Mantel aus Beton. Die Gruppe Makrosoft, Trini Trimpop, Die Toten Hosen und Rüdiger Esch von den Krupps, schufen die Musik zu dem Ereignis. Standort der Hommage-Plastik ist vor dem Rheinische Landesmuseum Bonn. 2008 zeigte Wachter eine interaktive Installation im Kölner Wallraf Richartz Museum und stellt die Frage: „Wann haben Sie das erste Mal bewusst Kunst erlebt?“ Kollegen wie Robert Wilson, Marina Abramović, Desmond Morris, Kurt Masur aber auch Marietta Slomka, Frieder Burda, Alexander Beyer, Ingvild Goetz, Wulf Herzogenrath, Sigmar Polke, Frank Schätzing, Klaus Staeck, Christoph Vitali, Lawrence Weiner, Sabrina Zwach, Konstantin Wecker, Helmut Zerlett, Reinhold Würth, der Fotograf Boris Becker oder Klaus Honnef beteiligen sich an dieser Arbeit des Künstlers. Der Verlag E. A. Seemann veröffentlichte die Antworten in dem Buch Ich fand Kunst doof und gemein - Mein erstes Kunsterlebnis. Anfang 2014 folgte Wachters zweites Buch mit dem Titel ...als Paul McCartney mich anrief - Meine erstes Musikerlebnis bei E.A.Seemann. Mehr als hundert Musiker und Musikfreunde von Anna Netrebko, Carolin Kebekus, Frank Zander, Alfred Biolek, Steve Hackett bis Tine Wittler und Janosch berichten wie Musik in ihr Leben kam.

Anlässlich des 275. Geburtstag des Weimarer Klassikers Christoph Martin Wieland, am 5. September 2008 initiierte Cornel Wachter die Uraufführung des Stabat mater von Giovanni Battista Pergolesi in der von C. M. Wieland 1781 geschriebenen deutschen Fassung. Unter der Leitung von Alexander Eberle, dem Chordirektor des Aalto-Theater spielte das Münchner Barockorchester L’arpa festante, es sangen die Sopranistin Elisabeth Scholl und der Countertenor Alexander Schneider in der Kirche St.Peter zu Oßmannstedt, dem „Wielanddorf“ bei Weimar.

Cornel Wachter erkrankte im Februar 2010 an Darmkrebs. Nach einer Operation und Chemotherapie veranstalteten Wachter und das Darmzentrum Köln, die Kampagne „Kölner gegen Darmkrebs“ und erhielten hierfür den Felix Burda Award 2012 der Felix Burda Stiftung.[1]

Mit dem Schauspieler Ralf Richter und dem Pfarrer der Kölner Lutherkirche Hans Mörtter plant Cornel Wachter das „7 Sternehotel“ für Obdachlose unter dem Motto „obdachlos - in Würde leben - Mensch sein“ in Köln. Es geht um selbstverwaltetes Wohnen im Gegensatz zu unwürdiger Unterbringung in Massenunterkünften, in von Künstlern und Betroffenen gestalteten "wertvoller" Umgebung.[2]

Auf den Tag genau 30 Jahre nach der Kölner Premiere der Opera von Robert Wilson The CIVIL warS: a tree is best measured when it is down lud Cornel Wachter zur ReUnion der Mitstreiter am Projekt in das Kölner Odeon-Kino ein. Robert Wilson und mehr als 40 Schauspieler, Statisten, Bühnentechniker und Regieassistenten dieses für die Entwicklung des Theaters bedeutenden Stückes nahmen persönlich an der Veranstaltung teil. Auch die Schauspielerin Hannelore Lübeck, die 1984 „Schauspielerin des Jahres 1984“ für The CIVIL warS wurde, besuchte die Feier.

Wiederholt berief der Organisator des Bocuse d’Or Germany, der Sternekoch und Buchautor Patrik Jaros, Cornel Wachter und seine Künstlerkollegin Dasha Stransky, die Preisplastiken für die „Weltmeisterschaft der Köche“ zu schaffen.[3]

Wachter lebt seit April 1962 im selben Haus im Vringsveedel in Köln.[4]

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Felix Burda Award 2012 für das Darmzentrum Köln. meinesüdstadt.de, abgerufen am 20. Juli 2012.
  2. Homepage des 7 Sterne Hotel e.V., abgerufen am 6. September 2014
  3. Weltmeisterschaft der Köche, abgerufen am 6. September 2014
  4. Durch die Südstadt mit Cornel Wachter. Kölner Stadt-Anzeiger, 30. Mai 2012, abgerufen am 20. Juli 2012.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Cornel Wachter aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.