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Curt von Salmuth

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Curt Arthur Alfred Bernhard Ferdinand Georg Freiherr von Salmuth (geb. 1. Mai 1895 in Bad Homburg vor der Höhe; gest. 29. August 1981 in Heidelberg) war ein deutscher Industrieller.

Familie

Curt Freiherr von Salmuth heiratete 1924 Alwine, geb. Röchling, eine Nachfahrin der Industriellen Carl Röchling (einziges Kind von Eduard und Chiara Röchling) sowie Georg Otto Conte Giulini di Giulino (Einziges Enkelkind von Giulini).[1] Die Industriellenfamilie war seit dem 19. Jahrhundert ein bedeutender Stahl- und Rüstungskonzern.

Curt von Salmuth ist unter anderem ein Nachfahre des zweiten Superintendenten Leipzigs, Heinrich Salmuth (1522–1576). Dieser war der Schwiegersohn des ersten Superintendenten nach Einführung der Reformation, Johann Pfeffinger (1494–1573). Der Bildhauer Ernst Rietschel (1804–1861) war sein Urgroßvater.

Aus der Ehe mit Alwine stammten drei Kinder Bernhardine (1938–1970), Wigand (1931–2006) und Sigismund (*1928).

Leben

Curt, in Bad Homburg vor der Höhe geboren, verbrachte seine Jugendjahre im niederschlesischen Liegnitz, wo er am humanistischen Gymnasium sein Abitur machte. Von 1914 bis 1918 war er Soldat der 1. Kompanie des Königin-Elisabeth-Garde-Grenadier-Regiments Nr. 3 in Charlottenburg. An der Universität Berlin studierte er Rechts- und Wirtschaftswissenschaften; parallel war er Hauptmann der Schutzpolizei.

Hermann Röchling stellte ihn 1922 in der „Röchling'schen Eisen- und Stahlwerke GmbH“ (Völklinger Hütte) in Völklingen ein. Er war Geschäftsführer der Niederlassungen der „Gebr. Röchling KG“ in Hamburg, Leipzig und Wien. 1927 übernahm er Aufgaben in der Firmenzentrale der Röchling-Gruppe in Saarbrücken, später in Mannheim. 1933 verlegte er seinen Wohnsitz nach Heidelberg. Georg Giulini bestellte ihn am 1. Oktober 1932 zum geschäftsführender Gesellschaftler der chemischen Werke Gebr. Giulini GmbH in Ludwigshafen am Rhein (bis 1965) und der Aluminium-Werke Wutöschingen (AWW) (bis 1972). Nach Ende des Zweiten Weltkrieges gelang ihm der Wiederaufbau des vollkommen demontierten Aluminium-Werke Wutöschingen (AWW).[2]

Er war Vorstandsmitglied des Verband der Chemischen Industrie. Er hatte mehrere Aufsichtsratsmandate innerhalb und ausserhalb der Röchling-Gruppe inne, wie bei der Osram und Rheinmetall.

Curt von Salmuth war evangelisch geboren, am 16. September 1948 konvertierte er zur römisch-katholischen Kirche. 1956 wurde er von Kardinal-Großmeister Nicola Kardinal Canali zum Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ernannt und am 29. April 1956 durch Lorenz Jaeger, Großprior der deutschen Statthalterei, investiert. Er wurde 1969 von Eugène Kardinal Tisserant zum Großkreuzritter ernannt und war von 1962 bis 1970 Präsident der südwestdeutschen Ordensprovinz.

NS-Zeit

Curt von Salmuth war Mitglied im Club von Berlin und befreundet mit Ferdinand von Bredow, Generalmajor der Reichswehr und enger Mitarbeiter und Vertrauter Kurt von Schleichers. Bredow wurde im Zuge des Röhm-Putsches von den Nationalsozialisten ermordet.[3]

Er war Mitglied des Stahlhelm, einem Bund ehemaliger Frontsoldaten des Ersten Weltkrieges. 1934 trat er der Sturmabteilung (SA) bei. 1941 wurde er Mitglied der NSDAP. 1942 wurde er zum Sturmführer der SA ehrenhalber ernannt.[4]

Ehrungen und Auszeichnungen

Schriften

  • Die Aluminium-Industrie der Welt. Bauxitvorkommen, Bauxitgruben, Tonerdewerke, Aluminiumhütten, Halbzeugwerke, Giessereien., Agenor-Verlag Frankfurt am Main 1957
  • Die Aluminium-Industrie der Welt, Agenor-Verlag Frankfurt am Main 1959 (2. Auflage)
  • Handbuch Der Aluminium-Wirtschaft, Agenor-Verlag Frankfurt am Main 1963
  • Die Aluminiumindustrie der Welt, Aluminium-Verlag 1969

Literatur

  • Richard Henstenberg, Curt Freiherr von Salmuth, Egon Ruf, Helmut Reuther (Hrsg.): Menschen unserer Zeit: Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, der Wirtschaft und der Politik ; Curt Freiherr von Salmuth, Transcontact-Verlag 1973

Quellen

  • Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, Band 48,Teil 4, 1943
  • Karl Strute, Theodor Doelken: Who's Who in Germany, Bände 1-2, 1976, S. 284
  • Gerhard Seibold: Die Salmuth: Entwicklungsgeschichte einer Familie, Degener 1996
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Band 20; Band 118, Starke 1999, S. 294
  • Gerhard Seibold: Röchling: Kontinuität im Wandel, J. Thorbecke 2001

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gerhard Seibold: Die Salmuth: Entwicklungsgeschichte einer Familie, Degener 1996, S. 165 f.
  2. „Innovation aus Tradition“, Aluminium-Werke Wutöschingen, eingesehen am 30. Dezember 2013
  3. Irene Strenge: Ferdinand von Bredow: Notizen vom 20.2.1933 bis 31.12.1933. Tägliche Aufzeichnungen vom 1.1.1934 bis 28.6.1934, Duncker & Humblot 2009, S. 59
  4. Gerhard Seibold: Die Salmuth: Entwicklungsgeschichte einer Familie, Degener 1996, S. 166
  5. Gerhard Seibold: Die Salmuth: Entwicklungsgeschichte einer Familie, Degener 1969, S. 204
  6. Die Pfalz am Rhein, Bände 42-43, 1969, S. 99
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