Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Datenspeicher
Ein Datenspeicher oder Speichermedium dient zur Speicherung von Daten. Der Begriff Speichermedium wird auch als Synonym für einen konkreten Datenträger verwendet.
Begriffsklärungen
Datenträger/Speichermedium
Im engeren Sinne bezeichnet man mit Datenträger oder Speichermedium Medien, die als Datenspeicher dienen
- für Unterhaltung (Musik, Sprache, Film etc.), die mit Hilfe elektronischer Geräte abgespielt oder auch gespeichert wird; und
- für Daten jeglicher Art (auch Unterhaltung), die von Computern bzw. Computeranlagen oder Peripheriegeräten nur gelesen oder auch geschrieben werden.
Datenspeicher
- Datenspeicher für elektronische Geräte:
- elektronische Bauteile (Halbleiterspeicher), die (oft eingebaut in elektronische Geräte) Daten speichern (siehe #Elektronische Speichermedien)
- Datenträger bzw. Speichermedien, die nur mit elektronischen Geräten gelesen oder beschrieben werden können, aber keine Halbleiterspeicher sind
- Sonstige Datenspeicher:
- Schrift-/Printmedien (Bücher, Zeitungen, Papier, Glas, Tierhaut, Pergament, …)
- Bildträger (Leinwand, Teppich, Mikrofilm, Fotofilm, …)
- Tonträger (Schallplatten, Stiftwalzen, Magnetbänder (z. B. in Tonbandkassetten), …)
Speicherart/Speicherform
- als Schrift, in der Sprache und Daten kodiert gespeichert sind; Sonderformen:
- Musik kann in Noten„schrift“ festgehalten sein.
- Blindenschrift ist vor allem für haptische Wahrnehmung bestimmt.
- als (analoges) Bild, in dem ein (Ab-)Bild der realen oder der fiktiven Welt gespeichert wird: analoge Fotografien, Gemälde, Zeichnungen, etc.
- als maschinell lesbare Kodierung (analog oder digital); es wird ein mechanisches, elektrisches oder elektronisches Gerät benötigt, um die Kodierung in eine für den Menschen verständliche physische Form zu wandeln:
- mechanische Wandlung: z. B. Schallplatte mittels Grammophon
- elektrische Wandlung: z. B. Musikkassette
- elektronische Wandlung: z. B. CD, DVD, USB-Stick
Nichttechnische Speicherung
Der Mensch speichert die Information von Hand auf oder mithilfe eines Trägermaterials. Sie ist daher ohne technische Vermittlung direkt wieder lesbar. Die Speicherung erfolgt ohne technische Vermittlung, abgesehen von einfachen Hilfsmitteln zum Führen mit der Hand, wie Messer oder Pinsel. Natürlicherweise können alle festen Materialien Träger von Zeichen, Schriften und Bildern sein.
- Früher oder heutzutage gebräuchliche Materialien und Medien
- Papier (Blatt, Buch)
- Folien (Blatt)
- Kerbholz
- Rollen aus Papyrus und Pergament
- Tafeln aus Ton, Holz, Wachs, Stein (oft Schiefer)
- Stoffe und Webwaren (Bilder, Knotenschrift des Quipu)
Berühmte historische Beispiele sind: Teppich von Bayeux, Höhlenmalerei und Quipu.
Technische Speicherung
Die technische Speicherung umfasst alle Datenspeicher und Speichermedien, die nicht direkt mit den Sinnen gelesen oder eigenhändig erzeugt werden können. Es bedarf eines technischen Hilfsmittels, um die Daten zu speichern oder verständlich zu machen.
Fotografische Speicherung
Speicher, die durch einen chemischen Bearbeitungsprozess Daten in Form von Lichtbildern (statischen und bewegten Bildern sowie Lichtton) speichern. Es handelt sich um eine chemo-optische Speicherform.
Die Speicherung auf Mikrofilm ist immer noch die zur Zeit sicherste Archivierungsmethode. Zum Lesen ist nur ein Vergrößerungsgerät notwendig, Probleme mit der Dauerhaftigkeit von Formaten und Lesegeräten entfallen.
Mechanische Speicherung
Bei der mechanischen Speicherung werden die Daten großtechnisch mechanisch beschrieben, sie sind physisch (Vertiefungen bzw. Erhöhungen im Trägermaterial) auf das Speichermedium aufgebracht. Die gefertigten Speichermedien können nur gelesen werden. Beispiel: Eine CD-ROM entsteht durch einen Pressvorgang, bei denen Vertiefungen (Pits) die Information tragen.
- Mechanischer Lesevorgang
- analoge Medien
- Wachswalze
- LP (Langspielplatte, Vinyl)
- Schellackplatte
- digitale Medien
- analoge Medien
- optischer Lesevorgang (Laser); nur bei „gepressten“ Medien - per Laser beschriebene Medien siehe „Optische Speicherung“.
- Digital oder Analog
- digitale Medien
Elektronische Speicherung – Halbleiterspeicher
Unter der Elektronischen Speicherung sind alle Speichermedien zusammengefasst, welche Informationen in oder auf Basis von elektronischen Bauelementen speichern. Die elektronische Speicherung findet heute praktisch nur noch mittels in Silizium realisierten integrierten Schaltkreisen statt. Die einzelnen Speichermechanismen können nach der Charakteristik der Datenhaltung unterschieden werden:
- flüchtige Speicher, deren Informationen verloren gehen, wenn sie nicht aufgefrischt werden oder wenn der Strom abgeschaltet wird,
- permanente Speicher, in denen sich eine einmal gespeicherte oder festverdrahtete Information befindet, die nicht mehr verändert werden kann und
- semi-permanente Speicher, die Informationen permanent speichern, in denen aber Informationen auch verändert werden können.
Um elektronische Speichermedien lesen zu können, bedarf es auch technischer Hilfsmittel.
- Flüchtig:
- Permanent:
- Semi-permanent:
- EPROM (erasable programmable read only memory)
- EEPROM (electrically erasable programmable read only memory)
- Flash-EEPROM (USB-Stick)
- FRAM
- MRAM
- Phase Change RAM
Der Endanwender erhält die elektronischen Speichermedien häufig jedoch nicht als einzelnen Speicherbaustein, sondern bereits als kombiniertes Produkt: Im Fall von DRAM für die Anwendung als Arbeitsspeicher in Computern oder Peripheriegeräte werden mehrere Speicherbausteine auf sogenannte Speichermodule kombiniert. Die für die Speicherung von Multimedia-Daten in mobilen Anwendungen beliebten Flash-Speicher kommen in vielfältigen, meist als Speicherkarte ausgeführten Gehäusen, die neben dem eigentlichen Speicherbaustein auch Controller enthalten.
Elektronische Speichermedien
Magnetische Speicherung
Die magnetische Speicherung von Informationen erfolgt auf magnetisierbarem Material. Dieses kann auf Bänder, Karten, Papier oder Platten aufgebracht werden. Magnetische Medien werden (außer Kernspeicher) mittels eines Lese-Schreib-Kopfes gelesen bzw. beschrieben. Wir unterscheiden hier zwischen rotierenden Platten(stapeln), die mittels eines beweglichen Kopfes gelesen bzw. beschrieben werden und nicht rotierenden Medien, die üblicherweise an einem feststehenden Kopf zum Lesen bzw. Beschreiben vorbeigeführt werden. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, ob auf dem Medium Daten üblicherweise analog, digital oder in beiden Formen gespeichert werden.
- magneto-elektronisch
- digitale Medien
- nicht rotierende Speichermedien
- digitale Medien
- analoge Medien
- rotierende Speichermedien
- digitale Medien
- Trommelspeicher
- Festplatte (hard disk)
- Diskette (floppy disk)
- Wechselplatte z. B. Zip-Diskette (von iomega)
- digitale Medien
Optische Speicherung
Zum Lesen und Schreiben der Daten wird ein Laserstrahl verwendet. Die optische Speicherung nutzt dabei die Reflexions- und Beugungseigenschaften des Speichermediums aus, z. B. bei (nichtgepressten) CDs die Reflexionseigenschaften und bei holografischen Speichern die lichtbeugenden Eigenschaften. Die Speicherform ist ausschließlich digital.
- Holografischer Speicher, Formate: HVD
- Nicht rotierende Speichermedien
Nachfolgende Medien nur als jeweils „nichtgepresste“ Varianten (gepresste siehe oben „Mechanische Speicherung“):
- Laserdisc
- PD
- CD, Unterformate: Audio-CD, CD-ROM, CD-R, CD-RW, SVCD, VCD, MVCD
- DVD, Unterformate: DVD-Video, DVD-Audio, DVD-ROM, DVD-RAM, DVD±R, DVD±RW
- DVD-Nachfolger: BD, HD DVD, UDO
Magneto-Optische Speicherung
Die Magneto-Optische Speicherung nutzt die Tatsache, dass einige Materialien oberhalb einer bestimmten Temperatur (Curie-Punkt) magnetisch beschreibbar sind. D. h. zum Schreiben wird das Medium punktuell aufgeheizt (meist mittels eines Lasers), und an dieser Stelle kann ein Magnetfeld dann die „Elementarmagnetchen“ ausrichten; beim Abkühlen fixiert sich ihr Zustand. Unterhalb dieser heißen Temperatur ist das Material kaum mehr ummagnetisierbar. Der Speicherzustand kann optisch mit einem Laserstrahl ausgelesen werden, dabei wird der polare MOK-Effekt ausgenutzt. D. h. die aktuelle Ausrichtung der „Elementarmagnetchen“ an der Leseposition hat eine optische Auswirkung, welche zum Auslesen herangezogen wird - es wird also „magnetisch geschrieben“ aber „optisch gelesen“.
Siehe hierzu beispielsweise
Sonstige Speicherung
- Laufzeitspeicher
- Speicherröhren, die auf Kathodenstrahlröhren basieren, wie zum Beispiel die Williamsröhre oder das Selectron
- biologische Speicher[1]
Weitere mögliche Untergliederungs-Kriterien
- Speicherkapazität
- Datenübertragungsrate
- Zugriffszeit
- Zugriffsart: wahlfreier Zugriff oder sequentieller Zugriff
- Beschreibbarkeit: Schreib-Lese-Speicher oder Nur-Lese-Speicher
- Lebensdauer des Speichermediums
- Speicherform: Speicherung der Daten in digitaler oder analoger Form
- Mediumverwendung: Unterhaltungsmedien oder (Computer-)Datenmedien
- Verwendung elektronischer Lesegeräte/Schreibgeräte
- Lebensdauer der verwendeten elektronischen Lesegeräte/Schreibgeräte
- Datenformate
- Zeichenkodierung
Weblinks
- Historische Speichermedien im Museum
- Die Anfangsepoche der elektromagnetischen Speicherung 1952 bis 1961 – Fachartikel auf Storage-Insider.de
Einzelnachweise / Anmerkungen
- ↑ Zeitschrift "Spektrum der Wissenschaft", Ausgabe 4/13 (April 2013), S.16: "Datenspeicher für die Ewigkeit" von Jan Dönges: Gelungenes Experiment bestehend aus der Speicherung (Kodierung) von ca. 739 KByte Computerdaten auf einen DNA-Strang in einer US-amerikanischen DNA-Synthesefirma. Anschließend fehlerfreie Ablesung (durch Sequenzierung) derselben Daten in England (durch die Bioinformatiker Ewan Birney und Nick Goldman). Der Autor nennt die Eignung für Langzeitarchivierung - wegen einer wahrscheinlichen Langlebigkeit von über 10.000 Jahren sowie des hohen Dichtefaktors.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Datenspeicher aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |