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Edertal
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
51.1666666666679.1226 Koordinaten: 51° 10′ N, 9° 6′ O
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Waldeck-Frankenberg | |
Höhe: | 226 m ü. NN | |
Einwohner: |
6.284 (31. Dez. 2023)[1] | |
Postleitzahl: | 34549 | |
Vorwahlen: | 05623, 05621 | |
Kfz-Kennzeichen: | … | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 35 009 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bahnhofstraße 25 34549 Edertal | |
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Klaus Gier (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Edertal im Landkreis Waldeck-Frankenberg | ||
Edertal ist eine an der Eder gelegene Gemeinde im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Überregional bekannt ist die Gemeinde durch den Edersee und den Naturpark Kellerwald-Edersee, der den Nationalpark Kellerwald-Edersee einschließt.
Geographie
Lage
Die Gemeinde Edertal liegt etwa 30 km (Luftlinie) südwestlich von Kassel am Nord- und Nordostrand des Kellerwalds und breitet sich am Südufer des Edersees und östlich und südöstlich seiner Staumauer aus. Sie liegt mit ein paar Gemeindeteilen im Naturpark Kellerwald-Edersee bzw. größtenteils knapp außerhalb von dessen östlicher Begrenzung; Teil dieses Naturparks ist der Nationalpark Kellerwald-Edersee.
Edertal wird von der Eder in Nordwest-Südost-Richtung durchflossen; in diese münden – flussabwärts betrachtet – beim Ortsteil Lieschensruh (Teil des Gemeindeteils Mehlen) die Netze, beim Gemeindeteil Bergheim der Wesebach und unweit nördlich davon der Böhner Bach. Der Affolderner See, der sich unweit südöstlich des Edersees im Gemeindegebiet befindet, ist ein Stausee, der wie der Edersee zur Energieerzeugung und Naherholung dient.
Der höchste Berg unweit der Gemeinde Edertal ist der Traddelkopf, der mit 626 m ü. NN höchste Berg des Nationalparks Kellerwald-Edersee. Weithin bekannt sind der Peterskopf („Energieberg“), weil er Ort der Pumpspeicherwerke Waldeck mit ihren Oberbecken ist, der Uhrenkopf mit Aussichtsmöglichkeit auf die Edersperrmauer und der Hammerberg mit dem Wildpark Edersee.
Nachbargemeinden und -kreise
Die 11.740 Hektar große Gemarkung der Gemeinde Edertal grenzt an die Städte Waldeck und Naumburg (Landkreis Kassel) im Norden, Fritzlar (Schwalm-Eder-Kreis) im Osten, Bad Wildungen im Süden sowie Frankenau und die Gemeinde Vöhl im Westen (alle drei im Landkreis Waldeck-Frankenberg).
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Edertal besteht heute aus 13 Ortsteilen:
|
Sitz der Gemeindeverwaltung ist Giflitz. Mit dem nordöstlich benachbarten Gemeindeteil Bergheim bildet dieser Ort das Gemeindezentrum und ist dementsprechend im Regionalplan als Grundzentrum ausgewiesen.
Geologie
Das Gebiet gehört zu den Ausläufern des Rheinischen Schiefergebirges. Ausgangsgestein ist hier hauptsächlich Tonschiefer und Grauwacke.
Geschichte
Frühgeschichte
Im Jahre 1908 fand man bei Straßenbauarbeiten ein Rentiergeweih und weitere Gegenstände in einer Lehmgrube bei Buhlen. Im Jahre 1967 wurde diese nochmals untersucht, wobei sich die Vermutung bestätigte, dass in der Gegend des heutigen Buhlen eine Siedlung der Neandertaler existierte. Dieser Fundort zählt zu den anthropologisch bedeutsamsten Siedlungsplätzen der Neandertaler im heutigen Deutschland. Einzigartig sind dort gefundene zahlreiche Tierknochen, Keilmesser und Artefakte aus Knochen.
Gemeindebildung
Am 1. Juli 1971 wurde die Gemeinde Edertal im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch den freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Bergheim und Giflitz neu gebildet.[2] Am 1. Oktober 1971 kam Gellershausen hinzu. Affoldern, Anraff, Böhne, Bringhausen, Buhlen, Hemfurth-Edersee, Königshagen, Mehlen und Wellen folgten am 31. Dezember 1971. Die Reihe der Eingemeindungen wurde mit der Eingliederung von Kleinern kraft Landesgesetz am 1. Januar 1974 abgeschlossen.[3][4]
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis,[5] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[6][7]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 33,1 | 10 | 44,8 | 14 | 46,5 | 14 | 49,5 | 15 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 20,0 | 6 | 20,2 | 6 | 27,8 | 9 | 25,6 | 8 | |
FWG | Freie Wählergemeinschaft | 19,0 | 6 | 13,7 | 5 | 17,5 | 5 | 17,1 | 5 | |
WIR | WIR Edertaler | 10,7 | 3 | 15,5 | 5 | — | — | — | — | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 9,3 | 3 | — | — | — | — | — | — | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 7,8 | 3 | 5,8 | 2 | 8,1 | 3 | 7,8 | 3 | |
Gesamt | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | ||
Wahlbeteiligung in % | 62,8 | 64,3 | 61,8 | 65,3 |
Bürgermeister
Im November 2012 wurde der parteilose Klaus Gier zum neuen Bürgermeister gewählt.[8]
Wappen
Das Wappen wurde am 16. Februar 1976 durch das Hessische Ministerium des Innern verliehen.
Blasonierung: „Im goldenen Feld über blauem Wellenschildfuß den achtstrahligen, schwarzen Waldecker Stern.“
Das Wappen stellt einerseits die historische Zugehörigkeit zu Waldeck, zum andern die Bedeutung des Edersees mit Talsperre und Kraftwerk für die Gegenwart sinnbildlich dar.
Die Ausführung und Gestaltung des Wappens lag in den Händen des Bad Nauheimer Heraldikers Heinz Ritt.
Verkehr und Wandern
Durch Edertal führt zwischen Korbach und Bad Wildungen die Bundesstraße 485, von der im Ortsteil Mehlen die durch Affoldern und vorbei am Affolderner See zum Edersee verlaufende Landesstraße 3086 abzweigt; beide Straßen sind hier Teil der Deutschen Fachwerkstraße.
Das Gemeindegebiet befindet sich an einem stillgelegten Abschnitt der Bahnstrecke Wabern–Brilon Wald, auf dem nun der Ederseebahn-Radweg angelegt ist, und am Ederauenradweg. Hindurch führen zudem die Wanderwege Diemel-Ederweg, Ederauen-Erlebnispfad, Ederhöhenweg, Kellerwaldsteig, Lulluspfad und Urwaldsteig Edersee.
Entlang der Eder und am Südufer des Edersees führen folgende Radwanderwege:
- Der 180 km lange Eder-Radweg beginnt im Rothaargebirge in Nordrhein-Westfalen und heißt hier Ederauenweg. Der größte Teil führt durch Hessen und heißt dann Ederradweg. Er folgt dem Lauf der Eder bis zu deren Mündung in die Fulda (Fluss) bei Guxhagen.
- Ein Fahrradweg auf der Oranier-Route verbindet die Städte Diez, Nassau, Braunfels, Dillenburg, Siegen und Bad Arolsen, die seit vielen Jahrhunderten eng mit dem Königshaus der Niederlande verbunden sind, über rund 400 Kilometer.
- Der Hessische Radfernweg R5 (Nordhessenroute Eder-Fulda-Werra) führt über 220 km von Willingen im Upland entlang des südlichen Ederseeufers, über Homberg (Efze) und Rotenburg an der Fulda bis nach Wanfried an der Werra.
- Der Hessische Radfernweg R6 (vom Waldecker Land ins Rheintal) beginnt in Diemelstadt im Norden Hessens und verläuft mit einer Gesamtlänge von ca. 380 km bis nach Lampertheim in Südhessen.
Baudenkmäler und Sehenswürdigkeiten
- Edertalsperre und Edersee
- Liebesinsel
- Affolderner See
- Naturpark Kellerwald-Edersee
- Im Gemeindeteil Bergheim befindet sich das Schloss Bergheim, das in den Jahren 1785/86 für Graf Josias II. von Waldeck-Bergheim im klassizistischen Stil umgebaut wurde. Das kulturgeschichtlich bedeutende Baudenkmal ist zurzeit ungenutzt und leer.
- evangelische Kirche Affoldern
Einzelnachweise
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu). (Hilfe dazu)
- ↑ Der Hessische Minister des Inneren: Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen.. Nr. 1971 Nr. 28, S. 1117 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags).
- ↑ Der Hessische Minister des Innern: Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Frankenberg und Waldeck (GVBl. II 330-23) vom 4. Oktober 1973. In: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen.. Nr. 1973 Nr. 25, S. 359 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags).
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz, ISBN 3-17-003263-1, S. 408–409.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016 Hessisches Statistisches Landesamt
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006
- ↑ Klaus Gier mit 54,5 Prozent gewählt In: wlz-online.de. (10. November 2012)
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Edertal
- Edertal, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Edertal in der Hessischen Bibliographie
- Links zum Thema Edertal im Wikipedia:de:Open Directory Project
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