Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Felsberg (Hessen)
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
51.1333333333339.4166666666667162 Koordinaten: 51° 8′ N, 9° 25′ O
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Schwalm-Eder-Kreis | |
Höhe: | 162 m ü. NN | |
Fläche: | 83,27 km² | |
Einwohner: |
10.658 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 128 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 34587 | |
Vorwahlen: | 05662, 05665 (Wolfershausen), 05683 (Lohre) | |
Kfz-Kennzeichen: | HR | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 34 003 | |
LOCODE: | DE FSB | |
Stadtgliederung: | 16 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Vernouillet-Allee 1 34587 Felsberg | |
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Volker Steinmetz (parteilos) | |
Lage der Stadt Felsberg im Schwalm-Eder-Kreis | ||
Felsberg ist eine Stadt im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen, gut 20 Kilometer südlich von Kassel.
Geografie
Die Landschaft um Felsberg ist durch Hügel und kleine Teiche sowie Überbleibsel des Kiesabbaus geprägt.
Als Teil der westhessischen Senke liegt sie in einem während des Tertiärs entstandenen Senkungsgebiet. Der Wechsel zwischen teils basaltischen Hügeln und ebenen Flusstälern ist prägend. Während die Täler von fluvialen Sedimenten bedeckt sind, befindet sich in den höhergelegenen Gebieten fruchtbare Lößbedeckung. Das Stadtgebiet Felsbergs wird von der Eder durchflossen. Oberhalb des Ortsteils Gensungen liegt der Heiligenberg mit der Ruine Burg Heiligenberg und der Ruine der ehemaligen Kartause Eppenberg.
Beim Ortsteil Böddiger liegt der Böddiger Berg, die nördlichste offiziell anerkannte Weinlage in Hessen und der nördlichste wirtschaftlich betriebene Weinberg der alten Bundesländer Deutschlands. Die Lage an der Eder ist einer der ersten ökologischen Weinberge in Deutschland. Der Böddiger Berg gehört zur Weinbauregion Rheingau.
Nachbargemeinden
Felsberg grenzt im Norden an die Gemeinden Edermünde, Guxhagen und Körle, im Osten an die Stadt Melsungen, im Süden an die Gemeinde Malsfeld und die Stadt Homberg (Efze), sowie im Westen an die Gemeinde Wabern und die Städte Fritzlar und Gudensberg (alle im Schwalm-Eder-Kreis).
Stadtgliederung
Zur Stadt Felsberg gehören 16 Stadtteile:
|
Geschichte
Die Eiszeitliche Besiedelung der Region von Felsberg ist durch den 12.000 Jahre alten Fund des so genannten Menschschädels von Rhünda belegbar.
Im 1. Jahrhundert war die Gegend Siedlungsgebiet des germanischen Stammes der Chatten. Die einzige Erwähnung des Gebietes aus dieser Zeit ist ein Bericht über einen Feldzug des Germanicus, der 15 n. Chr. Mattium, den Hauptort der Chatten, zerstörte. Spätestens ab dem 8. Jahrhundert war das Gebiet der Chatten Teil des Fränkischen Reiches. Zu dieser Zeit wirkte der christliche Missionar Bonifatius in der Gegend, der 723 bei Fritzlar, etwa 15 Kilometer westlich von Felsberg, die Donareiche fällte und damit die Christianisierung der norddeutschen Stämme einleitete.
Auf dem Gebiet der Stadt liegen die Ruinen dreier Burgen, der Felsburg, der Altenburg im Stadtteil Altenburg, und der Burg Heiligenberg oberhalb des Stadtteils Gensungen am gegenüberliegeneden Ufer der Eder. Felsberg wird daher seit 1974 manchmal auch als "Drei-Burgen-Stadt" bezeichnet, da sowohl Altenburg und Gensungen seit 1974 zur Stadt gehören. Die Burgen wurden wegen ihrer strategisch wichtigen Lage im Mittelalter, zwischen dem Erzbistum Mainz und der Landgrafschaft Thüringen bzw. Hessen, errichtet. Die Burg Heiligenberg gehörte dabei zu Mainz, während die Felsburg und die Altenburg zu Hessen gehörten. Sowohl die Felsburg als auch die zwei Kilometer entfernte Altenburg sind durch ihre markanten Türme (im Volksmund Butterfass genannt) gekennzeichnet. Die Salzstraße führte von der Werra, wo die Salzgewinnung stattfand, über Felsberg ins Rheinland.
Im Jahre 1090 wird Felsberg unter dem Namen Velisberc in einer Mainzer Urkunde erwähnt, ebenso 1209 in einem Güterverzeichnis des Fritzlarer Petrusstifts. Die erste urkundliche Erwähnung Felsbergs als Stadt war 1286. Der historische Stadtkern war seit dem 13. Jahrhundert von einer Stadtmauer von 830 Meter Länge umgeben, die heute noch teilweise erhalten ist. Von 1455 bis 1488 wirkte der Alchimist Klaus von Urbach auf der Felsburg, um dort auf Geheiß des Landgrafen Gold herzustellen. Um 1510 war Euricius Cordus Rentschreiber in Felsberg.
Während der Zeit des napoleonischen Königreichs Westphalen (1807–1813) war Felsberg Verwaltungssitz des Kantons Felsberg.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Felsberg durch Bombardierung und durch die Zerstörung der Edertalsperre schwer beschädigt.
- Siehe auch: Novemberpogrom 1938 in Felsberg
Eingemeindungen
Um die Verwaltung zu professionalisieren, bessere Koordinierungs- und Abstimmungsmöglichkeiten für größere Planungsräume und die Verwirklichung des Gleichheitsgrundsatzes zu schaffen, wurde die hessische Verwaltungs- und Gebietsreform durchgeführt. Die erste Phase in den Jahren 1971 und 1972 war der freiwillige Zusammenschluss der Gemeinden. Dies wurde auch durch finanzielle Vergünstigungen von Seiten des Landes gefördert.
Am 1. Januar 1974 wurden die letzten fünf Gemeinden eingegliedert, unter ihnen Brunslar und Gensungen.[2]
Ehemalige Gemeinde | Datum | Anmerkung |
---|---|---|
Altenbrunslar | 1. Februar 1971 | Zusammenschluss mit Neuenbrunslar zu Brunslar |
Altenburg | 31. Dezember 1971 | |
Beuern | 31. Dezember 1971 | Eingemeindung nach Gensungen |
Böddiger | 1. Februar 1971 | |
Brunslar | 1. Januar 1974 | |
Gensungen | 1. Januar 1974 | |
Helmshausen | 1. Januar 1974 | |
Hesserode | 1. Februar 1971 | Eingemeindung nach Gensungen |
Heßlar | 1. Februar 1971 | Eingemeindung nach Gensungen |
Hilgershausen | 1. Januar 1974 | |
Lohre | 1. Februar 1971 | |
Melgershausen | 1. April 1972 | Eingemeindung nach Gensungen |
Neuenbrunslar | 1. Februar 1971 | Zusammenschluss mit Altenbrunslar zu Brunslar |
Niedervorschütz | 31. Dezember 1971 | |
Rhünda | 1. Januar 1974 | |
Wolfershausen | 31. Dezember 1971 | Eingemeindung nach Brunslar |
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 | |
---|---|---|---|---|---|
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 50,3 | 19 | 53,9 | 20 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 21,6 | 8 | 23,8 | 9 |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 14,5 | 5 | 6,4 | 2 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 4,9 | 2 | 5,7 | 2 |
FWG | Freie Wählergemeinschaft | 4,4 | 2 | 5,0 | 2 |
DFB | Die Freien Bürger | 4,4 | 1 | 5,2 | 2 |
Gesamt | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | |
Wahlbeteiligung in % | 58,0 | 58,9 |
Bürgermeister
Seit dem 1. April 2008 ist Bürgermeister Volker Steinmetz (parteilos) im Amt, der am 11. November 2007 in einer Stichwahl mit einem Stimmanteil von 67,6 % gewählt wurde.[3] Am 31. März 2008 endete die Amtszeit des langjährigen Bürgermeisters Klaus Stiegel (SPD), der 24 Jahre lang amtierte.
Wappen
Das Stadtwappen ist seit 1570 bekannt, als es am Schloss Rotenburg gezeigt wurde. Es wurde 1633 im Hessischen Wappenbuch von Wilhelm Wessel veröffentlicht.
Städtepartnerschaften
Es existieren Städtepartnerschaften mit Vernouillet (Frankreich) und Cheddar (England), sowie Freundschaftsverträge mit Felsberg (Saar), Felsberg (Schweiz) und Dingelstädt (Thüringen).
Infrastruktur
- Felsberg hat Bahnhöfe in den Stadtteilen Altenbrunslar, Gensungen und Wolfershausen an der Strecke der Main-Weser-Bahn (Kassel-Frankfurt).
- Entlang der Eder führt der 180 km lange Eder-Radweg. Er beginnt im Rothaargebirge in Nordrhein-Westfalen und heißt hier Ederauenweg. Der größte Teil führt durch Hessen und heißt dann Ederradweg. Er folgt dem Lauf der Eder bis zur Mündung in die Fulda (Fluss) bei Guxhagen.
- Felsberg hat eine eigene Stadtsparkasse.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Bienenkundemuseum des Bezirksimkervereins Felsberg im Torhaus des ehemaligen Klosters Kartause Eppenberg am Heiligenberg.
- Museum für Vor- und Frühgeschichte im Ortsteil Gensungen
Kunstwanderweg
- Das Projekt Ars Natura wurde 2001 östlich von Felsberg gestartet und wird abschnittsweise zu einem geplant 700 km langen Kunstwanderweg ausgebaut.
Bauwerke
- Altstadt: Die kleine Fachwerkaltstadt liegt unterhalb der Ruine der Felsburg.
- Evangelische Stadtkirche: Die Kirche mit dem niedrigen Langhaus und dem höheren Chor wurde Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut, ihr Westturm Mitte des 14. Jahrhunderts. 1640 erhielten Teile des Langhauses eine Flachdecke.
- Felsburg: Die Burgruine thront auf einem schroffen Basaltfelsen über der Altstadt. Erhalten sind die Ringmauer mit Burgkapelle sowie der Bergfried. Der 1388 errichtete Turm wird im Volksmund auch als „Butterfass“ bezeichnet; er kann über steile Holzstiegen „erklettert“ werden.
- Burg Heiligenburg auf dem Heiligenberg im Stadtteil Gensungen (Ruine mit Aussichtsturm).
- Altenburg: Burgruine im Stadtteil Altenburg.
Sport
- Handballverein HSG Gensungen/Felsberg bis zur Saison 2007/2008 2. Bundesliga Süd, in der Saison 2010/2011 in der 3. Liga Ost.
- Fußballverein FSC Gensungen/Felsberg Gruppenliga Kassel 1, in der Saison 2007/2008 3. Platz
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Diese Übersicht enthält sowohl bedeutende, in Felsberg geborene Persönlichkeiten als auch Personen die in Felsberg wirkten, jedoch nicht hier geboren sind. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- Klaus von Urbach, Alchimist, wirkte 1455 bis 1488 in Felsberg
- Johann George Theodor Coch, Ökonom
- Heinrich Clobes, Erfinder einer mechanischen Straßenkehrmaschine
- Johannes Combach, Philosoph und Theologe, 1625 Prediger in Felsberg
- Euricius Cordus, Dichter, Rentschreiber der Landgrafenwitwe Anna Anfang des 16. Jahrhunderts
- Leopold Fleischhacker, Bildhauer, * 13. Mai 1882 in Felsberg
- Egbert Hayessen, Widerstandskämpfer, wuchs im 1920er Jahren auf dem Mittelhof in Gensungen auf.
- Bernd Hering, Maler, Grafiker, Bildhauer, lebte und arbeitet von 1985 bis 2010 in Felsberg
- Benjamin Bramer (* 21. Februar 1588; † 17. März 1652 in Ziegenhain), Künstler, Architekt, Baumeister, Geodät, Mathematiker
- Jutta Meyfarth (* 14. Mai 1927), Opernsängerin
- Georg Coch, deutsch-österreichischer Ökonom und Bankier
Literatur
- Bettina Toson: Mittelalterliche Hospitäler in Hessen zwischen Schwalm, Eder und Fulda. Hessische Historische Kommission Darmstadt und Historische Kommission für Hessen, Darmstadt und Marburg, 2012, ISBN: 978-3-88443-319-5
Weblinks
- Commons: Felsberg (Hessen) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
- Wikisource: Felsberg in Merians Topographia Hassiae – Quellen und Volltexte
- Wiktionary: Felsberg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
- Homepage der Stadt Felsberg
- Homepage des FSC Gensungen/ Felsberg
- Homepage der Eintracht Felsberg
- Illustration von Daniel Meisner von 1624: Felsberg ; Discordia Res Magnæ Dilabuntur (Digitalisat der ULB Düsseldorf)
Einzelnachweise
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu). (Hilfe dazu)
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 404 und 405.
- ↑ Stichwahl des Bürgermeisters der Stadt Felsberg am 11. November 2007. In: www.felsberg.de. Abgerufen am 13. November 2007.
Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Schwalm-Eder-Kreis
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Felsberg (Hessen) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |