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Gujarat
Status | Bundesstaat |
Hauptstadt | Gandhinagar |
Fläche | 196.024 km² |
Einwohner | 60.383.628 (2011) |
Bevölkerungsdichte | 308 Einwohner je km² |
Sprachen | Gujarati |
Gouverneur | Kamla Beniwal |
Chief Minister | Anandiben Patel (BJP) |
Website | www.gujaratindia.com |
ISO-Code | IN-GJ |
Gujarat (Gujarati: ગુજરાત, Gujarāt; [guʤəˈrɑːt]) ist ein indischer Bundesstaat mit einer Fläche von 196.024 km² und 60,4 Millionen Einwohnern (Volkszählung 2011). Hauptstadt des Staates ist Gandhinagar, die wirtschaftlich bedeutendste Stadt ist Ahmedabad.
Geografie
Gujarat grenzt an die Bundesstaaten Rajasthan (Norden), Madhya Pradesh (Osten) und Maharashtra, sowie an die pakistanische Provinz Sindh und das Arabische Meer. Das indische Unionsterritorium Daman und Diu wird von Gujarat vollständig umschlossen. Das Unionsterritorium Dadra und Nagar Haveli liegt zwischen Gujarat und Maharashtra. Das Gebiet Dadra liegt als Enklave in Gujarat.
Gujarat besitzt eine Küstenlänge von ungefähr 1.600 km, mehr als alle anderen indischen Bundesstaaten. Die Küste umfasst unter anderem den Golf von Kachchh und den Golf von Khambhat, welche die Halbinsel Kathiawar begrenzen.
Eine bemerkenswerte Salzmarschlandschaft bildet die Rann von Kachchh an der pakistanischen Grenze.
Größte Städte
(Stand: Volkszählung 2011)[1]
Stadt | Einwohner | Stadt | Einwohner | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Ahmedabad | 5.570.585 | 8 | Gandhidham | 248.705 |
2 | Surat | 4.462.002 | 9 | Nadiad | 218.150 |
3 | Vadodara | 1.666.703 | 10 | Gandhinagar | 208.299 |
4 | Rajkot | 1.286.995 | 11 | Anand | 197.351 |
5 | Bhavnagar | 593.768 | 12 | Morvi | 188.278 |
6 | Jamnagar | 529.308 | 13 | Mahesana | 184.133 |
7 | Junagadh | 320.250 | 14 | Surendranagar Dudhrej | 177.827 |
Bevölkerung
Demografie
Laut der indischen Volkszählung 2011 hat Gujarat 60.383.628 Einwohner. Damit ist Gujarat gemessen an der Einwohnerzahl der neuntgrößte Bundesstaat Indiens. Die Bevölkerungsdichte beträgt 308 Einwohner pro Quadratkilometer und ist damit niedriger als der Durchschnitt Indiens (382 Einwohner pro Quadratkilometer). Die Einwohnerzahl Gujarats ist stark ansteigend: Zwischen 2001 und 2011 nahm sie um 19,2 Prozent zu. Damit liegt die Wachstumsrate über dem Landesdurchschnitt von 17,6 Prozent im Vergleichszeitraum.[2] 42,6 Prozent der Einwohner Gujarats leben in Städten. Der Urbanisierungsgrad ist damit deutlich höher als der Landesdurchschnitt von 31,2 Prozent.[3]
79,3 Prozent der Einwohner Gujarats können lesen und schreiben (Männer 87,2 Prozent, Frauen 70,7 Prozent). Die Alphabetisierungsrate liegt damit über dem Landesdurchschnitt von 74,0 Prozent (Stand jeweils Volkszählung 2011).[2]
Die Einwohner Gujarats bezeichnen sich als Gujarati. Eine Minderheit unter den Bevölkerung des Bundesstaates stellen die Adivasi (Angehörige der indigenen Stammesbevölkerung). Die indische Volkszählung 2001 klassifiziert 14,8 Prozent der Einwohner Gujarats als Angehörige der Stammesbevölkerung (scheduled tribes). Die größte Gruppe stellen dabei die Bhil, die fast die Hälfte der Adviasi-Bevölkerung Gujarats ausmachen. Der Rest verteilt sich auf eine Reihe kleinerer Stämme.[4] Die Adivasi konzentrieren sich vor allem auf die Berggegenden im Osten Gujarats. In den Distrikten Dang, Narmada, Dahod und Valsad stellen sie die Bevölkerungsmehrheit.
Sprachen
Sprachen in Gujarat | ||||
---|---|---|---|---|
Sprache | Prozent | |||
Gujarati | 84,5 % | |||
Bhili | 4,8 % | |||
Hindi | 4,7 % | |||
Sindhi | 1,9 % | |||
Marathi | 1,5 % | |||
Urdu | 1,2 % | |||
Andere | 1,4 % | |||
Verteilung der Sprachen (Volkszählung 2001)[5] |
Die Hauptsprache Gujarats ist das Gujarati, nach dessen Sprachgrenzen der Bundesstaat 1960 gebildet wurde. Es gehört zur Gruppe der indoarischen Sprachen und wird in einer eigenen Schrift, der Gujarati-Schrift, geschrieben. Nach der Volkszählung 2001 wird Gujarati von 84,5 Prozent der Einwohner Gujarats als Muttersprache gesprochen. 4,8 Prozent der Bevölkerung sprechen Bhili, die Sprache des Adivasi-Volks der Bhil. Vor allem unter Einwanderern aus anderen Landesteilen ist Hindi, die meistgesprochene Sprache Indiens, verbreitet; Seine Sprecher machen 4,7 Prozent der Bevölkerung aus. 1,9 Prozent der Einwohner Gujarats werden als Sindhi-Muttersprachler verzeichnet; Hierunter fallen auch die Sprecher des in der Kachchh-Region verbreiteten Kachchhi-Dialekts. Marathi, die Sprache des Nachbarbundesstaates Maharashtra, wird von 1,5 Prozent der Bevölkerung gesprochen. Unter den Muslimen Gujarats ist teilweise Urdu verbreitet, dessen Sprecher 1,2 Prozent der Bevölkerung ausmachen.
Alleinige Amtssprache Gujarats ist das Gujarati. Englisch ist wie in ganz Indien als Verkehrs- und Bildungssprache präsent.
Religionen
Religionen in Gujarat | ||||
---|---|---|---|---|
Religion | Prozent | |||
Hinduismus | 89,0 % | |||
Islam | 9,1 % | |||
Jainismus | 1,0 % | |||
Andere | 0,9 % | |||
Verteilung der Religionen (Volkszählung 2001)[6] |
Die große Mehrheit der Einwohner Gujarats sind Hindus. Nach der Volkszählung 2001 stellen sie 89,0 Prozent der Bevölkerung. Die größte Minderheit sind die Muslime mit 9,1 Prozent der Bevölkerung. Kleinere Minderheiten stellen Jainas mit 1,0 Prozent und Christen mit 0,6 Prozent. Eine numerisch sehr kleine, aber historisch bedeutende Minderheit stellen die Parsen dar
Umwelt
Zählungen im Jahre 2005 ergaben, dass die kleine Population an Löwen, die in Gujarat im Gir-Nationalpark beheimatet sind, wieder gewachsen ist, eine Auswirkung der Bemühungen der Regierung für einen Schutz gegen Wilderer. Gujarat ist der letzte natürliche Lebensraum für Löwen außerhalb Afrikas.
Geschichte
Vom 8. bis zum 13. Jahrhundert wurde das Land nacheinander von drei miteinander verwandten hinduistischen Dynastien regiert: Chavda, Solanki, Vaghela. Um 1300 wurde es von den Moslems erobert, und im 15. und 16. Jh. existierte dort das Sultanat Gujarat. 1576 wurde das Sultanat von Akbar erobert und in das Mogulreich eingegliedert.
Nachdem sich der Bundesstaat Bombay 1956 um das gesamte Gebiet des heutigen Maharashtras vergrößerte, wurde Bombay entlang der Sprachgrenze am 1. Mai 1960 in die Bundesstaaten Gujarat und Maharashtra geteilt.
Am 26. Januar 2001 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,7 die Region. Etwa 20.000 Menschen starben und 200.000 wurden verletzt. Die wirtschaftliche Entwicklung des Gebietes wurde um ein Jahrzehnt zurückgeworfen.
Politik
Politisches System
Die Legislative Gujarats besteht aus einem Einkammernparlament, der Gujarat Legislative Assembly oder Gujarat Vidhan Sabha. Die 182 Abgeordneten des Parlaments werden alle fünf Jahre durch Direktwahl bestimmt. Das Parlament hat seit 1970 seinen Sitz in der Hauptstadt Gandhinagar, die nach der Gründung des Bundesstaates Gujarat als Planstadt angelegt wurde. Zuvor war Ahmedabad von 1960 bis 1970 Interimshauptstadt gewesen.
Der Chief Minister (Regierungschef) Gujarats, wird vom Parlament gewählt. An der Spitze des Bundesstaats steht jedoch der vom indischen Präsidenten ernannte Gouverneur (Governor). Seine Hauptaufgaben sind die Ernennung des Chief Ministers und dessen Beauftragung mit der Regierungsbildung. Höchster Gerichtshof Gujarats ist der Gujarat High Court mit Sitz in Ahmedabad.
Gujarat stellt 26 Abgeordnete in der Lok Sabha, dem Unterhaus des indischen Parlaments, und elf in der Rajya Sabha, dem indischen Oberhaus.
Parteien
Gujarat wird bereits seit 1997 durchgängig von der hindu-nationalistischen Partei Bharatiya Janata Party (BJP) regiert. Von 2001 bis 2014 bekleidete der BJP-Politiker Narendra Modi das Amt des Chief Ministers. Modi ist wegen seiner Rolle während der schweren Unruhen zwischen Hindus und Muslimen in Gujarat, die während seiner Regierungszeit im Jahr 2002 mehr als 1000 Menschenleben forderten, umstritten, brachte es aber wegen des wirtschaftlichen Erfolgs Gujarats unter seiner Regierung zu großer Popularität. Er konnte seine Partei zu drei aufeinanderfolgenden Wahlsiegen im Bundesstaat führen und wurde nach dem Wahlsieg der BJP 2014 zum gesamtindischen Premierminister gewählt. Nach dem Aufstieg Modis zum Premierminister übernahm seine Parteikollegin Anandiben Patel das Amt des Chief Ministers von Gujarat.
Bei der letzten Parlamentswahl in Gujarat im Dezember 2012 gewann die BJP 115 von 182 Wahlkreisen. Als wichtigste Oppositionskraft folgt der Indische Nationalkongress mit 61 Mandaten. Die Regionalpartei Gujarat Parivartan Party (GPP), die der frühere BJP-Politiker und Chief Minister Keshubhai Patel kurz vor den Wahlen gegründet hatte, kam auf zwei Sitze. Weiterhin sind im Parlament die beiden überregionalen Parteien Nationalist Congress Party (NCP) und Janata Dal (United) (JD(U)) mit zwei bzw. einem Abgeordneten sowie ein unabhängiger Kandidat vertreten.
Partei | Sitze |
---|---|
Bharatiya Janata Party (BJP) | 115 |
Indischer Nationalkongress (INC) | 61 |
Gujarat Partivartan Party (GPP) | 2 |
Nationalist Congress Party (NCP) | 2 |
Janata Dal (United) (JD(U)) | 1 |
Unabhängige | 1 |
Total | 182 |
Bei der gesamtindischen Parlamentswahl 2014 konnte die BJP an ihre vorigen Erfolge in Gujarat anschließen: Sie gewann in dem Bundesstaat alle 26 Wahlkreise.
Verwaltungsgliederung
Der Bundesstaat Gujarat ist in folgende 27 Distrikte untergliedert (Einwohnerzahl und Bevölkerungsdichte nach der Volkszählung 2011):[7]
Distrikt | Verwaltungssitz | Fläche | Einwohner (2011) |
Bev.- dichte |
---|---|---|---|---|
Ahmedabad | Ahmedabad | 8.099 km² | 7.208.200 | 890 Ew./km² |
Amreli | Amreli | 7.383 km² | 1.513.614 | 205 Ew./km² |
Anand | Anand | 2.940 km² | 2.090.276 | 711 Ew./km² |
Banaskantha | Palanpur | 10.745 km² | 3.116.045 | 290 Ew./km² |
Bharuch | Bharuch | 6.516 km² | 1.550.822 | 238 Ew./km² |
Bhavnagar | Bhavnagar | 9.993 km² | 2.877.961 | 288 Ew./km² |
Dahod | Dahod | 3.654 km² | 2.126.558 | 582 Ew./km² |
Dang | Ahwa | 1.758 km² | 226.769 | 129 Ew./km² |
Gandhinagar | Gandhinagar | 2.102 km² | 1.387.478 | 660 Ew./km² |
Jamnagar | Jamnagar | 14.112 km² | 2.159.130 | 153 Ew./km² |
Junagadh | Junagadh | 8.846 km² | 2.742.291 | 310 Ew./km² |
Kachchh | Bhuj | 45.442 km² | 2.090.313 | 46 Ew./km² |
Kheda | Kheda | 4.249 km² | 2.298.934 | 541 Ew./km² |
Mahesana | Mahesana | 4.389 km² | 2.027.727 | 462 Ew./km² |
Narmada | Rajpipla | 2.759 km² | 590.379 | 214 Ew./km² |
Navsari | Navsari | 2.210 km² | 1.330.711 | 602 Ew./km² |
Panchmahal | Godhra | 5.215 km² | 2.388.267 | 458 Ew./km² |
Patan | Patan | 5.738 km² | 1.342.746 | 234 Ew./km² |
Porbandar | Porbandar | 2.298 km² | 586.062 | 255 Ew./km² |
Rajkot | Rajkot | 11.209 km² | 3.799.770 | 339 Ew./km² |
Sabarkantha | Himmatnagar | 7.400 km² | 2.427.346 | 328 Ew./km² |
Surat | Surat | 4.418 km² | 6.079.231 | 1.376 Ew./km² |
Surendranagar | Surendranagar | 10.514 km² | 1.755.873 | 167 Ew./km² |
Tapi | Vyara | 3.239 km² | 806.489 | 249 Ew./km² |
Vadodara | Vadodara | 7.546 km² | 4.157.568 | 551 Ew./km² |
Valsad | Valsad | 3.036 km² | 1.703.068 | 561 Ew./km² |
Erneuerbare Energien
In Gujarat gibt es ca. 458 km offene Hauptkanäle. Inklusive aller Seitenarme beläuft sich die Kanallänge aktuell auf 19.000 km. Nach Fertigstellung des SSNNL Kanalnetzes wird dieses ca. 85.000 km umfassen. Einige offene Kanäle für die Trinkwasserversorgung wurden in einem Pilotprojekt mit Solarmodulen überdeckt.[8]
Der indische Bundesminister für erneuerbare Energien, Farooq Abdullah unterstützte das innovative Projekt in der Presse. [9]
Weblinks
- Offizielle Webseite der Regierung von Gujarat
- 2002 Gujarat violence in der englischsprachigen Wikipedia; über Ausschreitungen in Gujarat
- Arundhati Roy: Essay über die Hintergründe der Ausschreitungen in Gujarat (Mai 2002, englisch)
- Land und Leute in Gujarat von Eric Töpfer bei suedasien.info
Einzelnachweise
- ↑ Quelle: Census of India 2011. (PDF; 154 kB)
- ↑ 2,0 2,1 Census of India 2011: Provisional Population Tables and Annexures.
- ↑ Census of India 2011: Provisional Population Totals - India - Rural-Urban Distribution. (PDF; 8,1 MB)
- ↑ Census of India 2001: Gujarat Data Highlights: The Scheduled Tribes. (PDF; 39 kB)
- ↑ Census of India 2001: Distribution of 10,000 Persons by Language - India, States and Union Territories.
- ↑ Census of India 2001: Population by Religious Communities.
- ↑ Census of India 2011: Provisional Population Totals. Paper 1 of 2011: Gujarat. (PDF; 16,7 MB)
- ↑ State pulls off rare feat in reaping Sun, saving water. ExpressIndia. Abgerufen am 24. April 2012.
- ↑ Damodar Valley to replicate Gujarat's canal-top solar plant. Business Standard. Abgerufen am 22. Mai 2012.
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