Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Jüdischer Friedhof (Binswangen)

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jüdischer Friedhof in Binswangen, Hinweisstein
Jüdischer Friedhof in Binswangen, Gesamtansicht

Der jüdische Friedhof von Binswangen, einer Gemeinde im schwäbischen Landkreis Dillingen an der Donau, befindet sich an der Staatsstraße 2033 zwischen Binswangen und Wertingen auf einer kleinen Anhöhe, schon im Stadtgebiet von Wertingen.

Geschichte

Die jüdische Gemeinde Binswangen errichtete 1663 ihren eigenen Friedhof. Zuvor bestattete sie ihre Toten auf dem heute nicht mehr bestehenden jüdischen Friedhof in Burgau. Für jede Beisetzung musste ein Todfallgeld an die Herren von Pappenheim gezahlt werden, auf deren Grund der Friedhof lag. Alljährlich hatten die Juden für die Nutzung des Friedhofs einen weiteren Gulden zu entrichten. Der Friedhof wurde 1694, 1730 und 1761 erweitert. 1761 wurde eine Einfassungsmauer gebaut, da Zerstörungen von Gräbern vorgekommen waren.

Zeit des Nationalsozialismus

1924 warfen Mitglieder einer NSDAP-Jugendgruppe 30 Grabsteine um oder zerschlugen sie, andere Jugendliche beschmierten sie mit Nazisymbolen. Der Anstifter wurde zu 14 Wochen Gefängnis verurteilt.

1938 stürzten Unbekannte 25 Grabsteine um und zerschlugen die meisten anderen.

1940 verwüsteten Angehörige der Hitlerjugend den Rest der Grabsteine und gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Friedhofsmauer abgetragen und als Baumaterial verwendet.

Heutiger Zustand

Nach 1945 wurde ein kleiner Teil der Grabsteine wieder aufgestellt und 1963 die Friedhofsmauer wieder aufgebaut. 1975 warfen Unbekannte fünfzehn der wenigen noch verbliebenen Grabsteine um.

Die heutige runde Anordnung ist auf die Neuaufstellung nach Schändungen des Friedhofs zurückzuführen. Nur wenige Grabsteine sind noch erhalten.

Literatur

  • Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation. Herausgegeben von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit München. Bayerische Verlags-Anstalt, Bamberg 1988, ISBN 3-87052-393-X, S. 234–235.
  • Mehr als Steine... Synagogen-Gedenkband Bayern. Band I. Hrsg. von Wolfgang Kraus, Berndt Hamm und Meier Schwarz. Erarbeitet von Barbara Eberhardt und Angela Hager unter Mitarbeit von Cornelia Berger-Dittscheid, Hans Christof Haas und Frank Purrmann. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu 2007, ISBN 978-3-89870-411-3, S. 414–422.
  • Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 1: Aach – Groß-Bieberau. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08077-2 (Online-Version).
  • Yehuda Shenef: Der jüdische Friedhof bei Binswangen, Hintergründe, Fotos, Grabstein-Inschriften, Familiengeschichten / The Jewish Cemetery at Binswangen, Background, Grave Marker Inscriptions, Family History. Norderstedt 2016, ISBN 978-3848220335.

Weblinks

 Commons: Jüdischer Friedhof Binswangen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
48.56155210.656734
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jüdischer Friedhof (Binswangen) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Reinhardhauke. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 10.486 Artikel (davon 0 in Jewiki angelegt und 10.486 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.