Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Jürgen Liminski
Jürgen Liminski (* 1. April 1950 in Memmingen; † 11. Juni 2021 in Bonn)[1] war ein deutscher Journalist, Publizist und Buchautor.
Leben
Jürgen Liminski studierte Journalismus und Informationswissenschaften an der katholischen Universität von Navarra in Pamplona/Spanien sowie Geschichte und Politische Wissenschaften in Freiburg im Breisgau und Straßburg. Anschließend war er als Redakteur bei den Dernières Nouvelles d’Alsace in Straßburg, als Ressortleiter Außenpolitik bei der Wochenzeitung Rheinischer Merkur und in der gleichen Funktion bei der Welt tätig.
Liminski arbeitete bis zum Renteneintritt am 1. August 2015 als Redakteur und Moderator aktueller politischer Sendungen (z. B. Informationen am Morgen) beim Deutschlandfunk. Er war ständiger Mitarbeiter mehrerer Zeitungen, unter anderem der Katholischen Sonntagszeitung für Deutschland, der rechtskatholischen Wochenzeitung Die Tagespost, der Preußischen Allgemeinen Zeitung, des Westfalen-Blatts, des Flensburger Tageblatts und der in Magdeburg erscheinenden Volksstimme. Liminski schrieb mitunter auch Kommentare für die in Berlin herausgegebene neurechte Wochenzeitung Junge Freiheit, die Südtiroler Tageszeitung Dolomiten und den Autoren-Gemeinschaftblog Freie Welt aus dem Umfeld von Beatrix von Storch. Schwerpunkt seiner Berichte und Analysen waren die Lage im Nahen Osten,[2] das politische Geschehen in Frankreich[3] sowie aktuelle Fragen der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik in Deutschland.[4] Liminski hielt gelegentlich Vorträge bei Burschenschaften, etwa der Burschenschaft Danubia München[5] und der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn[6].
Liminski war verheiratet, hatte gemeinsam mit seiner Ehefrau Martine, geborene Le Noxaic (* 1951), zehn Kinder und lebte in Sankt Augustin-Hangelar.[7] Eines seiner Kinder ist Nathanael Liminski, Leiter der NRW-Staatskanzlei und Mitbegründer des Netzwerks „Generation Benedikt“, seit August 2013 umbenannt in „Initiative Pontifex“.[8] Jürgen Liminski war Mitglied der katholischen Laienorganisation Opus Dei[9] und Vorsitzender des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen der Paneuropa-Union. Er hatte 21 Enkelkinder.[1]
Wirken und politische Positionen
Liminski engagierte sich auf dem Gebiet der Familienpolitik und hat zu diesem Thema mehrere Bücher verfasst, u. a. unterstützte er das Familiennetzwerk, einen familienpolitischen, christlich-konservativen Interessenverband, der sich vornehmlich gegen staatliche Kinderbetreuung engagiert.[10] Weiterhin war er seit Ende 2005 Geschäftsführer des im selben Jahr gegründeten Instituts für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e.V.,[11] das gemeinsam mit der Offensive Junger Christen im Rahmen des „Aktionsbündnisses Familie“ zusammenarbeitet.[12] Er warf sowohl der großen als auch der rot-grünen Koalition „Verrat an den Familien“ vor, der z. B. durch das Elterngeld der „Keimzelle des Volkes schleichend die Lebensgrundlage“ entziehe.[13] Stief- und Patchworkfamilien trügen, so schrieb Liminski, dazu bei, dass „Jugendliche nach einer Trennung ihrer Eltern eher dazu neigen, sich einer Bande anzuschließen. Zur Integration in eine solche ‚Ersatzfamilie‘ gehörten häufig Drogenkonsum und Straftaten.“ Diese Jugendlichen seien häufiger in „Gruppenschlägereien“ verwickelt.[14]
1994 erhielt Liminski den Preis der Stiftung Ja zum Leben.[15]
Er verteidigte vehement die Haltung Papst Pius’ XII. zur Verfolgung und Vernichtung der Juden im Nationalsozialismus gegen Rolf Hochhuths Kritik im Stück Der Stellvertreter, das er als „Hetze“ bezeichnete.[16]
2008 hielt er die Laudatio auf Ellen Kositza, als ihr für das Buch Gender ohne Ende der Gerhard-Löwenthal-Preis verliehen wurde.[17]
Liminski übersetzte den Abschiedsbrief des rechtsintellektuellen Schriftstellers Dominique Venner auf der Webseite der Jungen Freiheit.[18]
Im Januar 2014 kritisierte die Chefredakteurin des Deutschlandfunks Birgit Wentzien Liminskis affirmative Gesprächsführung in einem Interview mit Tobias Teuscher, der den Grünen im Europaparlament unterstellte, bewusst pädophile Umtriebe zu fördern. Teuscher behauptete, eine Mehrheit von Linken, Grünen und Liberalen arbeite daran, Homosexualität als „Leitkultur“ in der Europäischen Union festzuschreiben und Liminski habe diese Haltung unzureichend hinterfragt.[19]
Veröffentlichungen
- Abenteuer Familie – Erziehung mit Liebe ist immer ein Erfolg. Sankt Ulrich Verlag, Augsburg 2002, mit Martine Liminski, ISBN 3-92924678-3.
- Die verratene Familie. Politik ohne Zukunft. Sankt Ulrich Verlag, Augsburg 2007, ISBN 3-86744025-5.
- Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/9783950284942 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
Weblinks
- Jürgen Liminski in der Internet Movie Database (englisch)
- Literatur von und über Jürgen Liminski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Jürgen Liminski verstorben. In: die-tagespost.de. 11. Juni 2021, abgerufen am 12. Juni 2021.
- ↑ Jürgen Liminski: „Wir fühlen uns von der zivilisierten Welt verlassen“: Ignatius Ephrem im Gespräch. In: Deutschlandfunk. 22. August 2012, abgerufen am 12. Juni 2021.
- ↑ Jürgen Liminski: Sarkozys Signal. (pdf; 37 kB) In: liminski.de. 26. August 2016, abgerufen am 12. Juni 2021.
- ↑ Jürgen Liminski: „Wir werden im Moment noch etwas verschont“: Ifo-Präsident Sinn: Vorerst keine Probleme für Deutschland wegen US-Finanzkrise. In: Deutschlandfunk. 18. März 2008, abgerufen am 12. Juni 2021 (Interview mit Hans-Werner Sinn).
- ↑ Referentenliste. In: danubia.de. Abgerufen am 12. Juni 2021.
- ↑ Referenten. In: raczeks.de. 24. Juni 2010, abgerufen am 12. Juni 2021.
- ↑ Michael Lehnberg: Ein Abenteuer Familie mit zehn Kindern. In: ga.de. 7. April 2004, abgerufen am 12. Juni 2021.
- ↑ Thomas Reisener: Nathanael Liminski im Porträt: Nathanael Liminski im Porträt. In: RP Online. 4. September 2018, abgerufen am 8. September 2018.
- ↑ Interview mit Liminski im WDR 5 am 21. April 2005.
- ↑ Tagung des Familiennetzwerks, 2009 (Memento vom 19. April 2009 im Internet Archive) (PDF; 1,2 MB)
- ↑ Impressum Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e.V.
- ↑ Impressum „Aktionsbündnis Familie“
- ↑ Jürgen Liminski: Verrat an der Familie. Die Politik entzieht der Keimzelle des Volkes schleichend die Lebensgrundlage, Junge Freiheit 23/2008, 3. Mai 2008, jf-Archiv
- ↑ Kinder aus Stief- und Patchworkfamilien werden häufiger kriminell, kath.net 23. September 2009, [1]
- ↑ Stiftung Ja zum Leben: Stiftungspreis (Memento vom 6. März 2016 im Internet Archive), Website der Stiftung Ja zum Leben
- ↑ Jürgen Liminski: Mythos Objektivität - Vom Umgang der Journalisten mit der Wahrheit, Die Neue Ordnung, 67. Jg., Nr. 2/2013 (April), online in Archivierte Kopie (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ Jürgen Liminski: Stellungnahme, 30. September 2015, abgerufen 18. Oktober 2015
- ↑ Homophobe Zeitungsbeilage in Bayern: Die Liminski-Connection. www.taz.de, 20. Juli 2015
- ↑ Deutschlandfunk rügt Moderator auf www.stefan-niggemeier.de
Personendaten | |
---|---|
NAME | Liminski, Jürgen |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist und Publizist |
GEBURTSDATUM | 1. April 1950 |
GEBURTSORT | Memmingen |
STERBEDATUM | 11. Juni 2021 |
STERBEORT | Bonn |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jürgen Liminski aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |