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Josef Leipold

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Josef Leipold (* 10. November 1913 in Altrohlau, Österreich-Ungarn; † 8. März 1949 in Lublin) war ein deutscher SS-Obersturmführer und Kommandant mehrerer Konzentrationslager. Er wurde 1949 als Kriegsverbrecher hingerichtet.

Leben

Leipold war von Beruf Friseur und diente vom 1. Oktober 1935 bis zum 20. September 1937 als Unteroffizier in der tschechoslowakischen Armee. Am 20. August 1938 wurde er Mitglied der SS-Totenkopfverbände (Mitgliedsnummer 344.830) und trat am 1. November 1938 in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 6.568.081), war aber zuvor schon Mitglied der Sudetendeutsche Partei gewesen.[1] Im August 1938 wurde er zunächst ins KZ Mauthausen geschickt, wo er als Sachbearbeiter in der Lagergeräteverwaltung angestellt war. Nach einem vorübergehenden Besuch der SS-Offiziersschule in Braunschweig kehrte er 1941 nach Lublin zurück, übernahm im Juli 1943 die Position des wirtschaftlichen Leiters des Wachbataillons und wurde im August 1943 Kommandeur der 5. Wachkompanie im KZ Majdanek.

Im Januar 1944 wurde Leipold zum Leiter des neu gegründeten SS-Arbeitslagers Budzyń des KZ Lublin ernannt und war bis Juli 1944 dessen letzter Kommandant.[2] Gleich nach Antritt dieser Position befahl er, den Gefangenen acht Tage lang kein Essen zu geben. Ein anderes Mal mussten vier Gefangene, die einen Fluchtversuch unternommen hatten, 48 Stunden zwischen den Starkstromdrähten ausharren, die das Lager umgaben. Im Februar 1944 erschoss er 40 Gefangene bei einem Fluchtversuch. Am 22. Juli 1944 wurde Leipold in das Außenlager Wieliczka abkommandiert, das dem KZ Plaszow unterstellt war und wechselte von dort in das KZ Groß-Rosen. Von Oktober 1944 bis Februar 1945 war er Kommandant der Wachmannschaft und gleichzeitig Lagerkommandant im KZ-Außenlager Brünnlitz, in dem die sogenannten „Schindlerjuden“ in der Rüstungsfabrik von Oskar Schindler arbeiteten, wobei es zu einigen Auseinandersetzungen mit Schindler kam, da dieser der SS den Kontakt zu seinen Arbeitern und den Zutritt zu seiner Firma untersagte.[3][4] Vor der Befreiung von Brünnlitz durch die Rote Armee am 9. Mai 1945 konnte sich Leipold absetzen und trat in den letzten Kriegstagen der 18. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Horst Wessel“ bei.[5]

Zu Kriegsende wurde Leipold von US-amerikanischen Truppen verhaftet und auf Wunsch der polnischen Militärmission in Deutschland am 23. Januar 1947 den polnischen Behörden überstellt. Am 9. November 1948 verurteilte ihn das Bezirksgericht Lublin wegen Kriegsverbrechen zum Tode. Das Urteil wurde am 8. März 1949 vollstreckt.

Trivia

Im Spielfilm Schindlers Liste wird Josef Leipold vom Schauspieler Ludger Pistor dargestellt.

Weblinks

 Commons: Josef Leipold – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. TLV-01: SA-Heim, Auffanglager und Psychiatrie auf dem Leeb-Gut zu Mainkofen. In: haGalil. 19. Juni 2011, abgerufen am 30. September 2024.
  2. Budzyn. Abgerufen am 30. September 2024.
  3. Labor Camp (Arbeitslager) Brünnlitz - Brněnec (Brünnlitz) - TracesOfWar.com. Abgerufen am 30. September 2024 (english).
  4. Seb Flatau: Schindler's List: Cast Of Characters Compared To The Real-Life People. 12. September 2023, abgerufen am 30. September 2024 (english).
  5. KL Lublin 1941-1944. In: Biogramy. Abgerufen am 30. September 2024 (polski).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Josef Leipold aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.