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Kirchheim (Unterfranken)
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
49.659.8666666666667277 Koordinaten: 49° 39′ N, 9° 52′ O
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Würzburg | |
Verwaltungs- gemeinschaft: |
Kirchheim | |
Höhe: | 277 m ü. NN | |
Einwohner: |
2.177 (31. Dez. 2011)[1] | |
Postleitzahl: | 97268 | |
Vorwahlen: | 09366, 09336 | |
Kfz-Kennzeichen: | … | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 79 153 | |
Gemeindegliederung: | 7 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausstraße 2 97268 Kirchheim | |
Webpräsenz: | ||
Erster Bürgermeister: | Björn Jungbauer | |
Lage der Gemeinde Kirchheim im Landkreis Würzburg | ||
Kirchheim (Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Kirchheim.
) (umgangssprachlich Kihri) ist eineGeographie
Geographische Lage
Kirchheim gehört zur Region Würzburg und ist Grenzgemeinde von Bayern zu Baden-Württemberg. Der namengebende Hauptort wird nahe am Ostrand vom Moosbach in südsüdwestlicher Richtung durchflossen, der sich am Südrand des Dorfes mit dem südsüdwestlich laufenden, es im Westen begrenzenden Rimbach zum Wittigbach vereint, der südlich weiterzieht.
Gemeindegliederung
Es gibt sieben Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Egenburgerhof (Einöde)
- Eulenmühle (Einöde)
- Gaubüttelbrunn (Pfarrdorf)
- Geiersmühle (Einöde)
- Kirchheim (Pfarrdorf)
- Mühle (obere) (Einöde)
- Sellenbergerhof (Einöde)
Es gibt die Gemarkungen Gaubüttelbrunn und Kirchheim.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Eine angeblich erste urkundliche Erwähnung Kirchheims, eigentlich undatiert, aber gerne auf das Jahr 742 gelegt, stammt aus Briefen, die die Heiligen Bonifatius und Lullus an den Papst geschrieben haben; diese Briefe sind im Original nicht erhalten (EppSel 1, 050; RIplus Regg. EB Mainz 001). Eine Urkunde von 768 für das Bistum Würzburg, in der ein "Kyrchaim" steht, ist verloren gegangen (bmdep 595 in francia.ahlfeldt.se). Erst eine Urkunde, in der Kaiser Ludwig der Fromme im Jahr 822 dem Bistum Würzburg umfangreichen angeblich schon alten Besitz bestätigt, ist im Original erhalten (bm 768 in francia.ahlfeldt.se). Das gilt auch für eine Urkunde König Ludwigs des Deutschen von 845 für "Chiricheim" (D_LD 041) und für ein Diplom Kaiser Arnulfs von 889 für "Chirihheim" (D_Arn 067). Kirchheim war bis zu dessen Auflösung durch Napoleon Teil des Hochstifts Würzburg (Stift St. Burkhard, ab 10. Jahrhundert ein Benediktinerkloster und von 1469 bis 1808 ein Kollegiatstift), das zum Fränkischen Reichskreis gehörte. 1803 wurde das Hochstift Würzburg auf Druck Napoleons im sogenannten "Reichsdeputationshauptschluss" säkularisiert und Bayern zugeschlagen, dann im Frieden von Preßburg 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen, mit dem es 1814 endgültig an Bayern fiel. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Gaubüttelbrunn eingegliedert.[4]
Einwohnerentwicklung
- 1961: 2124 Einwohner[4]
- 1970: 2196 Einwohner[4]
- 1987: 2008 Einwohner
- 1991: 2059 Einwohner
- 1995: 2279 Einwohner
- 2000: 2295 Einwohner
- 2005: 2194 Einwohner
- 2010: 2185 Einwohner
- 2015: 2168 Einwohner
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1997 auf 2134 um 137 Einwohner bzw. um 6,9 %. 1998 hatte die Gemeinde 2310 Einwohner. Quelle: BayLfStat
Politik
Gemeinderat
Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 1.777 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Kirchheim 1.319 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 74,23 % lag.[5]
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2014 Björn Jungbauer[6] (CSU/Freie Bürger Kirchh.-Gaub.). Dieser vertritt die Gemeinde auch als Kreisrat im Kreistag des Landkreises Würzburg. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde er mit 82,68 % der Stimmen wiedergewählt.[7]
Wappen
[[Datei:{{#property:p94}} |100px|links|Wappen von Kirchheim (Unterfranken)]] | Blasonierung:
„Geteilt von Blau und Rot; oben eine halbe silberne Lilie, unten drei silberne Spitzen.“ |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zeugnisse der ehemaligen jüdischen Landgemeinde
In Kirchheim bestand vom 16. Jahrhundert bis 1908 eine kleine jüdische Landgemeinde. In einem 1667 erbauten Haus (Gartenstraße 3) waren eine Synagoge, eine Schule und eine Mikwe (1993 entdeckt) untergebracht.[8] Die Verstorbenen der jüdischen Gemeinde wurden auf dem Jüdischen Friedhof Allersheim (Gemeinde Giebelstadt) bestattet. Die Gemeinde löste sich durch Abwanderung in die Städte selbst auf.
Eiche am Egenburgerhof
Eine seit 1968 als Naturdenkmal geschützte, mindestens 400-jährige Stieleiche mit einem Stammumfang von 7,54 m (gemessen 2015 in Brusthöhe).[9]
Die in die Liste markanter und alter Baumexemplare in Deutschland eingetragene und regional bedeutsame Eiche steht auf einem eingezäunten Privatgrund und ist nicht frei zugänglich. Der Stamm ist auf einer Seite geöffnet und bis in den Kronenansatz teilweise hohl beziehungsweise morsch. Die Öffnung reicht keilförmig spitz zulaufend bis zum Boden. In etwa drei Meter Höhe löst sich der Stamm in drei Starkäste auf, von denen einer abgebrochen ist. Ein rindenloser Astansatz von etwa einem Meter Länge ist stehen geblieben. Die Eiche hat eine große geschlossene harmonische Krone.
Bau- und Bodendenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sieben, im produzierenden Gewerbe 188 und im Bereich Handel und Verkehr 24 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 53 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 767. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei Betriebe, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 36 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1288 ha, davon waren 1272 ha Ackerfläche und zwölf Hektar Dauergrünfläche.
Die Gemeinde ist vor allem durch die Steinindustrie geprägt und ist Sitz zahlreicher Natursteinverarbeiter. Kirchheim ist Hauptsitz von Zeidler & Wimmel, einem der größten Steinmetzunternehmen Deutschlands.
Die Gemeinde betreibt seit vielen Jahren ein Freibad und erhält dabei Unterstützung durch den Schwimmbadförderverein.
Verkehr
In Kirchheim und in Gaubüttelbrunn befindet sich je ein Haltepunkt an der Frankenbahn Stuttgart–Würzburg. Zwischen Lauda und Würzburg verkehren die Regionalbahnen der Mainfrankenbahn im Ein-Stunden-Takt, am Wochenende im Zwei-Stunden-Takt.
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
- 75 Kindergartenplätze mit 65 Kindern
- eine Volksschule mit 15 Lehrern und 283 Schülern
Persönlichkeiten
- Steffen Hofmann (* 1980), Mittelfeldspieler bei Rapid Wien, spielte in der Jugend bei 1. FC Kirchheim, Würzburger FV und Bayern München
- Martha Merz (* 18. Dezember 1916 in Kirchheim), Bayerns erste Standesbeamtin. Sie lebte bis zu ihrem Tod († 21. Februar 2012) in Kelheim
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Kirchheim. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne, Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, Sp. 108, DNB 790364301, OCLC 833753092 (Digitalisat).
- Jutta Sporck-Pfitzer (Autorin), Landkreis Würzburg (Hrsg.), Die ehemaligen jüdischen Gemeinden im Landkreis Würzburg, Würzburg 1988, zu Kirchheim: S. 67–69.
- Vorlage:Unter-Mainkreis 1830
- Israel Schwierz, Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit (= Band A 85), Bamberg, Bamberg, Bayerische Verlags-Anstalt, 2. überarbeitete Auflage 1992, ISBN 3-87052-398-0, zu Kirchheim: S. 81.
- Hans-Peter Süss, Jüdische Archäologie im nördlichen Bayern. Franken und Oberpfalz (= Arbeiten zur Archäologie Süddeutschlands, Band 25), Büchenbach, Verlag Dr. Faustus, 2010, (zugleich Hochschulschrift Universität Bamberg, Magisterarbeit, 2008), ISBN 978-3-933474-69-8, zu Kirchheim: S. 74–76.
- Zeidler & Wimmel, Steinbruch- und Steinmetzbetrieb, gegründet 1776, Berlin, Bunzlau, Düsseldorf, Kirchheim U.-Fr.(= Archiv für Industrie und Handel, 1929), Berlin, Adolf Ecksteins Verlag, 1929.
Weblinks
- Gemeinde Kirchheim
- Kirchheim (Unterfranken): Amtliche Statistik des LStDV (PDF; 1,05 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Gemeinde Kirchheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 31. März 2021.
- ↑ Gemeinde Kirchheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 4. Dezember 2021.
- ↑ 4,0 4,1 4,2 Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz, ISBN 3-17-003263-1, S. 756.
- ↑ 5,0 5,1 Gemeinderatswahl 2020
- ↑ Gemeinderat-Detailansicht. Gemeinde Kirchheim, abgerufen am 31. August 2020.
- ↑ Bürgermeisterwahl 2020
- ↑ Joachim Braun (Mitarbeit), Artikel zur Geschichte der jüdischen Gemeinde, zu Synagoge und zur Entdeckung der Mikwe. Hier auch Literatur und Links zum Thema
- ↑ „Eiche beim Hof Egenburg“ in „Monumentale Eichen“ von Rainer Lippert, bei www.monumentale-eichen.de
Städte: Aub | Eibelstadt | Ochsenfurt | Röttingen
Märkte: Bütthard | Eisenheim | Frickenhausen am Main | Gelchsheim | Giebelstadt | Helmstadt | Höchberg | Neubrunn | Randersacker | Reichenberg | Remlingen | Rimpar | Sommerhausen | Winterhausen | Zell am Main
Gemeinden: Altertheim | Bergtheim | Bieberehren | Eisingen | Erlabrunn | Estenfeld | Gaukönigshofen | Gerbrunn | Geroldshausen | Greußenheim | Güntersleben | Hausen bei Würzburg | Hettstadt | Holzkirchen | Kirchheim | Kist | Kleinrinderfeld | Kürnach | Leinach | Margetshöchheim | Oberpleichfeld | Prosselsheim | Riedenheim | Rottendorf | Sonderhofen | Tauberrettersheim | Theilheim | Thüngersheim | Uettingen | Unterpleichfeld | Veitshöchheim | Waldbrunn | Waldbüttelbrunn
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