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Lotte Kaiser
Lotte Kaiser
(Biografien der Personen auf Yoav Gads 'Bar-Mitzwa-Bild' inklusive Hinweisen auf ihre jeweilige Situation Mitte 1941. © Institut für Neue Soziale Plastik e.V. Zusammengestellt von Benno Plassmann, 29. Mai 2021 basierend auf einer Reihe von Quellen. © Bildmaterial: Yoav Gad)
geb. 1908 in Frankfurt/Main
Deportation nach Theresienstadt im Sommer 1943 (dort ermordet). Lotte Kaiser unterstützt Recha Freier als ihre Assistentin beim Aufbau der Jugend-Alija seit den Anfängen 1932. Arthur Posnanski beschreibt die Anfänge im Interview: „Sie haben allein so ein kleines Büro aufgemacht, was heisst das damals, zwei Zimmerchen mit einer Schreibmaschine. (…) Und sie hat den Leuten gesagt, das ist Dein Ausweis, alles gemogelte Sachen. Aber das war eine Sicherheit, haste ein Stück Papier in der Hand, gehen die Leute über die Grenze.” Aus Freiers und Kaisers Initiative geht im Januar 1933 die Jüdische Jugendhilfe e.V. hervor, in der sich viele der jüdisch-zionistischen Jugendgruppen und Verbände aus der Hachschara Bewegung organisieren. Im Juni 1933 wird dann zusammen mit der Jüdischen Waisenhilfe e.V. und dem Kinderheim Ahawah die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugend-Alijah e.V. gegründet, einer der zentralen Koordinationspunkte der Bewegung, u.a. zur Beschaffung und gerechten Verteilung von Spendengeldern aus dem Ausland. Recha Freier wird dann auch Leiterin der Tarbut-Abteilung (Kultur und Bildung) der Reichsvertretung der Juden. Bis zu ihrer Flucht im Sommer 1940 bleibt sie eine zentrale Figur im jüdischen Rettungswiderstand, fast die ganze Zeit eng unterstützt von Lotte Kaiser. Von 1939 bis 1941 leitet Kaiser gemeinsam mit Ludwig Kuttner und Fanny Bergas die Hachschara Schniebinchen.
Nach Auflösung von Schniebinchen Mitte 1941 kehrt Lotte Kaiser nach Berlin zurück, um wieder in der Leitung von Jugend-Alijah, Hechaluz und Reichsvereinigung tätig zu werden. Eine ihrer Aufgaben ist die Aufrechterhaltung des Kontakts mit Nathan Schwalb in Genf, der dort als internationales Büro des Hechaluz fungiert. Sie bleibt aber auch in der praktischen Jugendarbeit in Berlin aktiv, u.a. als Gruppenleiterin mit Arthur Posnanski und Yitzchak Schwersenz.
Im Dezember 1942 wird Alfred Selbiger ermordet; Lotte Kaiser und Sonja Okun übernehmen ab da in Berlin die zentrale Leitungs- und Koordinierungsrolle für die verbleibenden Gruppen bis zu ihrer eigenen Deportation im Sommer 1943.