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Hans Wolfgang Cohn

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Hans Wolfgang Cohn

Hintergrund-Geschichte zum Foto: Das Foto wird von Yoav Gad als sein "Bar Mizwa" Foto genannt, weil Jitzchak Schwersenz es ihm, dem Yoav, bei seiner Bar Mizwa Feier als Geschenk gab. Als Widmung schrieb ihm Schwersenz das Vermächtnis, die Geschichte der Elterngeneration zu erforschen und zu vermitteln. Zu Gedenken. Nicht zu vergessen! Das hat Yoav Gad sein Leben lang nicht vergessen und im Alter von 70 Jahren den Gedenkverein gegründet, der das geistige Erbe der Hachsharot Pioniere der HeChalutz Bewegung in Deutschland dokumentieren und vermitteln soll.

(Biografien der Personen auf Yoav Gads 'Bar-Mitzwa-Bild' inklusive Hinweisen auf ihre jeweilige Situation Mitte 1941. © Institut für Neue Soziale Plastik e.V. Zusammengestellt von Benno Plassmann, 29. Mai 2021 basierend auf einer Reihe von Quellen. © Bildmaterial: Yoav Gad)

Hans Wolfgang Cohn: geb. 30. Oktober 1916, Breslau. - 10. April 1943 Verhaftung im Landwerk Neuendorf und Verbringung in das Sammellager Große Hamburger Straße in Berlin, zusammen mit seiner verwitweten Mutter Alice Cohn; gemeinsam werden sie mit dem 37. Osttransport von Berlin nach Auschwitz deportiert. Aufgewachsen in Breslau als Sohn von Dr. jur. Max Cohn (1881-1934) engagiert sich Cohn früh in der zionistischen Jugendarbeit Schlesiens im Rahmen des Brit Haolim. Vermutlich ab 1939 wird er Madrich (Jugendleiter) in der Hachschara-Stätte Jessen-Mühle zusammen mit der Madricha Grete Weil. (Quelle der letzten 2 Absätze: Dr. Franz-Josef Wittstamm, Kardiologe und ehrenamtlicher Forscher jüdischer Biographien von Shoa-Opfern und Überlebenden: www.spurenimvest.de. Herzlichen Dank für die wichtigen Korrekturen zum obigen Text. Bearbeitet: Ari Lipinski vom Gedenkverein Hachsharot HeChalutz in Deutschland 1933–1947, Nachfolgegeneration.) Überlebende beschreiben später den Führungsstil von Cohn und Weill als besonders unterstützend und warm in der zunehmend schwieriger werdenden Situation: „Jessen Mühle 1940, der große Schlafsaal der Jungen, über dem Generator. Die Tür im Fußboden des oberen Stockwerkes öffnet sich, und die beiden Madrichim Trude Weil und Hawo kommen herunter aus dem Mädchenstockwerk, um uns gute Nacht zu wünschen. Es war nicht einfach nur ein Gute-Nacht-Wunsch, sondern es wurden jedem Chawer ein paar aufbauende Worte gesagt, kleinen Beichten zugehört – über Anpassungsschwierigkeiten, das gemeinschaftliche Leben, Dinge zwischen einem Jungen und einem Mädchen oder einfach so kurze tröstende Gespräche.“ (Walter Keschner/Ze’ev Keschet in Wer hätte das geglaubt, S. 41).

So wie die Hachscharot Ahrensdorf und Havelberg wird auch Jessen ab Mai 1941 aufgelöst, Cohn bringt die verbliebenen Jugendlichen nach Gut Neuendorf, das nun zum Zwangsarbeitslager wird. Die Hachschara Jessen wird am 31. August 1941 ganz geschlossen – zum Treffen in der Kantstr. 158 Anfang August kommt Cohn wohl bereits aus Neuendorf. Dort sind Cohn und Anneliese Borinski, spätere Ora Aloni, die Gruppenleiter*innen der chaluzischen Jugendlichen, während Herbert Growald neben Martin Gerson für die Gesamtleitung verantwortlich ist.

Zusammen mit den letzten ca. 170 Personen in Neuendorf wird er im April 1943 von dort nach Auschwitz deportiert, wo er später ermordet wird.

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