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MV (Luftschiff)
MV (Luftschiff) | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Länge
|
40 m
|
---|---|
Durchmesser
|
8,2 m |
Volumen
|
1800 m³ |
Beweglichkeit | |
Antrieb
|
ein Gaggenau-Motor |
Gesamtleistung
|
30 PS |
Geschwindigkeit
|
32 km/h |
MV war ein von Hauptmann Hans Groß und Ingenieur Nikolaus Basenach konstruiertes Luftschiff. Der Name MV stand für die Bezeichnung Militär-Versuchsluftschiff.
Entstehung und Bau
Den Anstoß zur Entwicklung des Luftschiffes MV, gab der 1906 verstorbene Major v. Besser. Als Kommandeur eines preußischen Luftschiffer-Bataillons, sah er es als beschämend an, dass seine Luftschiffertruppe kein eigenes Luftschiff vorweisen konnte. Dies galt besonders vor dem Hintergrund, dass das französische Heer, bereits seit Jahren über mehrere Luftschiffe verfügte. Nach seinem Tod, führten sein Nachfolger Hans Groß und Nikolaus Basenach, die von Besser begonnenen Arbeiten fort. Das im April 1907 fertig gestellte Schiff war vom halbstarren Typ und ähnelte in seiner Konstruktion sehr den vom französischen Heer verwendeten Lebaudy-Luftschiffen. Die im Frühjahr 1906 begonnenen Arbeiten an dem Luftschiff, wurden zum größten Teil in den Siemens-Schuckert-Werken durchgeführt, da das Luftschiffer-Bataillon zu diesem Zeitpunkt noch über keine eigene Luftschiffhalle verfügte.
Technische Daten
Zunächst besaß das Luftschiff eine Hülle mit einem Volumen von maximal 1400 m³ und wurde von einem französischen 24 PS-Antoinette-Motor angetrieben. Bei späteren Umbauten wurde das Volumen auf 1800 m³ gesteigert und der alte Motor durch einen 30 PS-Gaggenau-Motor ausgetauscht. Dieser setzte zwei zweiflügelige Stahlblechpropeller in Bewegung, die an seitlichen Gerüsten angebracht waren. Die so erzielte Höchstgeschwindigkeit des Luftschiffes lag bei 32 km/h. Die Hülle des Luftschiffes verfügte über ein Ballonett, hatte eine Länge von 40 m und einen Durchmesser von 8,2 m. Zwischen Hülle und Gondel des Schiffes, befand sich ein langes Versteifungsgerüst, welches am Heck in ein Seitensteuer mündete. Des Weiteren war eine etwa 50 kg schwere, verschiebbare Eisenkette angebracht. Sie diente mittels einer Gewichtsverlagerung der Höhensteuerung. Das Luftschiff konnte 2-3 Personen und 100 kg Ballast aufnehmen. Die maximale Flugdauer lag bei etwas über 8 Stunden.
Fahrten
Die Jungfernfahrt von MV erfolgte am 7. Mai 1907. Am Steuer des Flugschiffes befand sich der, ebenfalls mit am Bau des Luftschiffes beteiligte Hauptmann Paul Sperling. Eine Geschwindigkeit von 29 km/h, bei einer Flugdauer von 3 ½ Stunden, wurde bei der siebenten Fahrt erreicht. Die dreizehnte Fahrt am 29. Juli 1907, beendete die erste Serie von Probefahrten. Mit einer Flugdauer von 8 Stunden und 10 Minuten, gelang es MV am 28. Oktober 1907, den bis damals vom Luftschiff LZ 3 gehaltenen Dauerrekord einzustellen. Dies war vor allem deshalb bedeutsam, da es sich bei LZ 3 um ein wesentlich größeres und in seinem Unterhalt teureres Starrluftschiff handelte. Im Herbst 1908 wurde MV außer Dienst gestellt. Die erzielten Leistungen des Versuchsluftschiffes, veranlassten das deutsche Militär, an der Entwicklung des später als System Groß-Basenach bezeichneten Luftschiff-Typs festzuhalten. Neben MV wurden noch vier weitere M-Luftschiffe gebaut, welche die Bezeichnungen MI bis MIV trugen.
Literatur
- Dorothea Haaland, Hans Georg Knäusel, Günter Schmitt, Jürgen Seifert: Leichter als Luft - Ballone und Luftschiffe. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1997, ISBN 3-7637-6114-4
- Hans von Lüneberg: Luftschiffe. In: Reinhard Welz (Hrsg.): Geschichte der Luftfahrt. Band 1, Vermittler Verlag, Mannheim 2003, ISBN 3-937081-63-1
Luftschiffe | |
Belgien | Belgique I |
Deutschland | Clouth I · Dreigondel-Luftschiff · Kiel I · MV · Ruthenberg I · Ruthenberg II · Ruthenberg III · Suchard · Veeh I |
Frankreich | Fleurus · Marçay-Kluytmans · République · Santos-Dumont Nr. 14 · Santos-Dumont Nr. 16 |
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