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Main-Taunus-Kreis
Wappen | Deutschlandkarte |
---|---|
50.0795833333338.4495833333333 Koordinaten: 50° 5′ N, 8° 27′ O
| |
Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Darmstadt |
Verwaltungssitz: | Hofheim am Taunus |
Fläche: | 222,39 km² |
Einwohner: |
243.307 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 1094 Einwohner je km² |
Kfz-Kennzeichen: | … |
Kreisschlüssel: | 06 4 36 |
NUTS: | DE71A |
Kreisgliederung: | 12 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Am Kreishaus 1–5 65719 Hofheim am Taunus |
Webpräsenz: | |
Landrat: | Michael Cyriax (CDU) |
Lage des Main-Taunus-Kreises in Hessen | |
Der Main-Taunus-Kreis ist ein Landkreis im Land Hessen. Kreisstadt und zugleich größte Stadt ist Hofheim am Taunus, bis 1987 befand sich der Kreissitz in Frankfurt-Höchst. Der flächenmäßig kleinste und der am zweitdichtesten besiedelte Landkreis Deutschlands liegt im Kern des Rhein-Main-Gebiets im westlichen Vorortbereich von Frankfurt am Main bzw. östlich der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden und nordöstlich der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz.
Bekannt ist der Main-Taunus-Kreis für seine Immobilien mit hohem Mietniveau und für den vierthöchsten Kaufkraftindex aller Landkreise in der Bundesrepublik Deutschland. 2014 betrug der Kaufkraftindex 138 Prozent des Bundesdurchschnitts bzw. 29.178 Euro je Einwohner.[2] Sein Nachbar, der Hochtaunuskreis, verfügt bei einem Kaufkraftindex von 146 Prozent über das zweithöchste Pro-Kopf-Einkommen in Deutschland.
Geographie
Nachbarn des Main-Taunus-Kreises sind der ähnlich strukturierte Hochtaunuskreis im Norden, der Rheingau-Taunus-Kreis im Nordwesten, die kreisfreie Landeshauptstadt Wiesbaden im Westen, der industriell geprägte Kreis Groß-Gerau im Süden und die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main im Osten.
Das Kreisgebiet erstreckt sich vom Main (rund 90 m ü. NN) bis hinauf zum Hohen Taunus. Der höchste Berg des Kreises ist der Eichkopf (563,3 m) bei Kelkheim-Ruppertshain, bis zur Gebietsreform in Hessen 1972 gehörte der höchste Berg des Taunus, der Große Feldberg (881,5 m), zum Kreisgebiet.
Außer den bewaldeten Taunusbergen prägen Streuobstwiesen, Bachauen und einige landwirtschaftlich genutzte Flächen den unbebauten Teil der Landschaft, Siedlungsflächen und Verkehrswege dominieren jedoch im größten Teil des Kreises das Landschaftsbild.
Mit Ausnahme der drei Städte am Main zählen alle Kreisgemeinden zum Vortaunus, der sich von Hofheim bis Friedrichsdorf ziehenden Bandstadt westlich und nordwestlich von Frankfurt, die Teil des sogenannten Frankfurter „Speckgürtels“ ist.
Vor allem der östliche Teil des Kreises ist für einen Landkreis extrem dicht besiedelt und gehört zum suburbanen (Vorort-) Bereich der Stadtregion Frankfurt. Es gibt in Deutschland nur wenige ähnlich großstädtisch geprägte Landkreise, etwa die Kreise Recklinghausen, Mettmann und Ennepe-Ruhr im Raum Rhein-Ruhr, den Landkreis München oder den Landkreis Offenbach südlich von Frankfurt. Mit über 1000 Einwohnern pro Quadratkilometer ist der Main-Taunus-Kreis der Landkreis mit der zweithöchsten Bevölkerungsdichte in der Bundesrepublik.
Bemerkenswerte Parallelen ergibt ein Vergleich des Main-Taunus-Kreises mit der benachbarten Landeshauptstadt Wiesbaden. Er hat etwas weniger an Fläche und etwas weniger an Einwohnern, und die Bevölkerungsdichte des Kreises ist auch nur etwas geringer als in Wiesbaden.
Aufgrund seiner überwiegend der bürgerlichen Mittelschicht angehörenden Bevölkerung gehört der Main-Taunus-Kreis zu den wohlhabendsten Regionen der Bundesrepublik und nimmt, je nach Indikator und Jahr, gelegentlich den bundesweiten Spitzenplatz ein. Die höchste Kaufkraft im Main-Taunus-Kreis besitzen die Bewohner in Bad Soden.
Eppstein, Hofheim, Flörsheim und Hochheim sind alte Städte mit gut erhaltenen Altstadtkernen. Die ergiebigen Böden sorgten auch in vorindustrieller Zeit bereits für ein relativ hohes Niveau an Wohlstand und Bevölkerungsdichte, wovon alte Dorfkerne, Kirchen und Höfe Zeugnis ablegen.
Wirtschaft
Wirtschaftlich profitiert der Main-Taunus-Kreis von seiner zentralen Lage und seinem suburbanen Charakter. Vor allem das Dienstleistungsgewerbe („Tertiärer Sektor“) bestimmt die Wirtschaft des Kreises. Vorstadtgemeinden im Osten des Kreisgebiets bewegen durch niedrigere Gewerbesteuersätze Unternehmen aus Frankfurt zur Umsiedlung auf ihr Stadtgebiet.
Eschborn wurde auf diese Weise Sitz bedeutender Unternehmen, insbesondere von Teilen der Deutsche Bank AG, der Deutsche Börse AG und von Vodafone. Auch Schwalbach, Sulzbach (Taunus), Bad Soden und Kriftel profitieren in erheblichem Maße von der Gewerbesuburbanisierung. In Sulzbach befindet sich außerdem das Main-Taunus-Zentrum (MTZ), das älteste und bis heute eines der größten Einkaufszentren in Deutschland. In Eschborn und Hofheim-Wallau befinden sich zwei große Agglomerationen von Fach- und Großmärkten, die, wie auch das Main-Taunus-Zentrum, hervorragend an das Autobahnnetz, aber in nur bescheidener Form an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen sind.
In geringerem Maße besaß und besitzt der Kreis auch Industriebetriebe. Sarotti in Hattersheim ist stillgelegt und zum Teil abgerissen; das neuerbaute Sarotti-Center, ein Nahversorgungs-Einkaufszentrum, erinnert im Namen daran. In Kelkheim steht eine mittelständische Möbelindustrie. Unmittelbar jenseits der Kreisgrenzen, in Frankfurt-Höchst, Rüsselsheim und den rechtsrheinischen Mainzer Vororten befinden sich weitere große Industrieunternehmen, von denen die Adam Opel AG in Rüsselsheim das größte ist.
Trotz der soliden wirtschaftlichen Grundlage sind die meisten Städte des Kreises Pendlerwohngemeinden, zehntausende Arbeitnehmer fahren täglich nach Frankfurt zur Arbeit, viele weitere nach Wiesbaden, Mainz oder andere Städte der Region.
Land- und Forstwirtschaft spielen eine immer geringere Rolle. Die Landwirtschaft ist von Streuobstwiesen geprägt, die zur Produktion des bekannten Apfelweins beitragen. Die bekannteste Obstbaugemeinde im Kreis ist Kriftel. In Hochheim und Flörsheim-Wicker wird Wein angebaut, beide Orte zählen zum Weinbaugebiet Rheingau.
Verkehr
Der Kreis liegt im Zentrum einer Großstadtregion und wird von zahlreichen Verkehrswegen von teilweise internationaler Bedeutung durchzogen.
Straßenverkehr
Für den Kreis selbst und die Region Wiesbaden-Frankfurt bildet die ursprünglich als Rhein-Main-Schnellweg bekannte Autobahn A 66 die Hauptverkehrsader. Sie durchzieht das Kreisgebiet in Ost-West-Richtung und verbindet es mit den beiden benachbarten Großstädten und mit Mainz. Über das Wiesbadener Kreuz, das Westkreuz Frankfurt und das Nordwestkreuz Frankfurt ist die A 66 mit der A 3 und der A 5 verknüpft. Damit bestehen schnelle Verbindungen zum Frankfurter Flughafen einerseits und andererseits über das Bundesfernstraßennetz in alle Himmelsrichtungen.
Außer dem Wiesbadener Kreuz bei Hofheim-Wallau hat die Autobahn A 3 auf Kreisgebiet keine Anschlussstelle. Sie verläuft an der Westgrenze und im Süden des Kreises und verbindet die Ballungsräume in Holland und Rhein-Ruhr mit Frankfurt und dem Südosten Mitteleuropas.
Die B 40 verknüpft die A 66 über die Autobahn A 671 und die Theodor-Heuss-Brücke mit Mainz und vom Krifteler Dreieck aus über die Sindlinger Mainbrücke mit Kelsterbach, dem Frankfurter Flughafen und den südlichen Frankfurter Stadtteilen.
Die A 671 ist Teil des Mainzer Autobahnrings und für die Stadt Hochheim von großer Bedeutung. Die autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraße 8 verbindet die A 66 und Frankfurt-Höchst mit Bad Soden, Kelkheim und Königstein im Taunus.
Auch die Bundesstraßen B 455 (Wiesbaden–Königstein) und B 519 (Königstein–Rüsselsheim) führen durchs Kreisgebiet.
Schienenverkehr
Insgesamt sieben Eisenbahnstrecken führen durch den kleinen Main-Taunus-Kreis. Alle zwölf Gemeinden haben Schienenanschluss.
Die überregional wichtigste Schienenstrecke, allerdings ohne Haltebahnhof im Kreisgebiet, ist die im Jahr 2002 in Betrieb genommene Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main, die Frankfurt und Köln in rund einer Stunde miteinander verbindet. Sie verläuft weitgehend parallel zur Autobahn A 3 (und überbietet die dort gefahrenen Geschwindigkeiten oft um das dreifache). Bei Hofheim-Wallau zweigt eine nach Wiesbaden führende Nebenlinie der Schnellfahrstrecke von der Hauptstrecke ab.
Der Kreis selbst wird durch Eisenbahnlinien erschlossen, die vom Bahnhof Frankfurt-Höchst strahlenförmig ausgehen:
- die S-Bahn-Linien S1 über Hattersheim, Flörsheim und Hochheim nach Mainz-Kastel und Wiesbaden,
- die S2 über Kriftel, Hofheim und Eppstein nach Niedernhausen,
- die von der Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn bediente Vorortbahn über Liederbach und Kelkheim nach Königstein,
- die Vorortbahn (ebenfalls FKE) über Sulzbach nach Bad Soden.
Zwei weitere S-Bahn-Linien erreichen das Kreisgebiet vom Frankfurter Hauptbahnhof aus:
- die S3 über Eschborn, Schwalbach und Sulzbach nach Bad Soden, und
- die S4 über Eschborn nach Kronberg.
Außerdem steht ein dichtes Omnibusnetz zur Verfügung. In der Kreisstadt Hofheim hat der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) seinen Sitz.
Der Bau einer Ringbahn, die wichtige westliche Vororte untereinander verknüpfen und die Umsteigeknoten in der Frankfurter Innenstadt entlasten soll, ist seit Mitte der 90er Jahre geplant, mit dem Bau könnte in den nächsten Jahren begonnen werden: die Regionaltangente West soll unter anderem die Stadt Eschborn mit Frankfurt-Höchst und dem Flughafen verbinden.
Luftverkehr
Der internationale Flughafen Frankfurt am Main liegt nur wenige Kilometer außerhalb des Kreisgebietes und ist in wenigen Minuten erreichbar. In Hattersheim und Kriftel haben sich deshalb flughafenbezogene Unternehmen angesiedelt. Der Kreis trägt jedoch nicht nur die Vorteile der Flughafennähe: Viele Städte im Kreisgebiet sind von Fluglärm betroffen. Das Ausmaß des Lärms wird vom Deutschen Fluglärmdienst e.V. erfasst und langfristig dokumentiert, der seinen Sitz in Eppstein hat.
Der Flugplatz Wiesbaden-Erbenheim liegt rund einen Kilometer westlich der Kreisgrenze und war in den 80er Jahren als möglicher Satellitenflughafen für Rhein-Main Gegenstand konkreter Ausbauplanungen. Der Flugplatz wird jedoch weiterhin von der amerikanischen Luftwaffe genutzt, die eine zivile Umnutzung nicht gestattet.
Der Flughafen Frankfurt-Hahn im Land Rheinland-Pfalz liegt etwa 100 Kilometer westlich vom Main-Taunus-Kreis.
Binnenschifffahrt
Im Main-Taunus-Kreis gibt es nur einen größeren Binnenhafen, in Flörsheim-Keramag. In der unmittelbaren Umgebung bestehen jedoch weitere Häfen, so im Industriepark Höchst, in Kelsterbach, im Raunheimer Industriegebiet Caltex/Ticona, im Rüsselsheimer Opelwerk und in Mainz-Kostheim (Stadtteil von Wiesbaden).
Im Kreisgebiet liegen zwei mit Schleusen ausgestattete Staustufen im Main: die Staustufen Eddersheim und Ginsheim-Gustavsburg.
Geschichte
Das Kreisgebiet gehörte im Mittelalter teilweise zu Eppstein, teilweise zu Kurmainz, seit 1803 zu Nassau-Usingen und seit 1806 zum Herzogtum Nassau und seit der preußischen Annexion 1866 zur Provinz Hessen-Nassau. Die Gemeinden zwischen Wiesbaden und Frankfurt wurden dabei – unter Beibehaltung der vorhandenen Einteilung in die Ämter Hochheim, Höchst, Idstein und Königstein – zunächst dem Mainkreis mit Sitz in Wiesbaden zugeordnet (Ämter Hochheim und Höchst), die Gemeinden im Amt Königstein dem Obertaunuskreis und das Amt Idstein dem Untertaunuskreis.
Mit Inkrafttreten einer neuen hessen-nassauischen Landkreisordnung zum 1. April 1886 wurde die Provinz in neue, kleinere Kreise eingeteilt und die Ämter aufgelöst. Anstelle des Mainkreises entstanden deshalb die Landkreise Höchst und Wiesbaden.
Durch das Bevölkerungswachstum der Städte Frankfurt und Wiesbaden und ihres Umlandes wurde zum 1. April 1928 eine kommunale Neugliederung der Region notwendig. Etliche Gemeinden der Landkreise Höchst und Wiesbaden, darunter die Stadt Höchst, wurden in die benachbarten Großstädte eingegliedert. Beide Landkreise verloren den größten Teil ihrer Einwohner. Die verbleibenden Gemeinden beider Kreise sowie einige Gemeinden aus den Kreisen Obertaunus, Usingen und Untertaunus wurden zu einem neuen Landkreis mit dem Namen Main-Taunus-Kreis zusammengeschlossen.
Der Kreis hatte bei seiner Gründung 45 Städte und Gemeinden. Die Zahl sank 1938 durch Eingemeindungen nach Kelkheim und Hofheim auf 42. Auf einer historischen Karte des Main-Taunus-Kreises aus dem Jahr 1951 sind 6 Städte und 40 Landgemeinden mit Einwohnerzahl nachgewiesen. [3]
1945 wechselte das Kreisgebiet erneut die Landeszugehörigkeit und wurde Teil des Landes Hessen.
Bei der Gebietsreform in Hessen 1972–77 wurde der Kreis sowohl an seinen Außengrenzen als auch in seiner Gemeindegliederung stark verändert.
Zum 31. Dezember 1971, dem letzten Termin der von der Landesregierung durch erhöhte Schlüsselzuweisungen geförderten „Freiwilligkeitsphase“, ließen sich neun Kreisgemeinden an die Städte Hofheim, Flörsheim, Hattersheim und Eschborn anschließen. Durch Fusion von jeweils zwei Nachbardörfern entstanden außerdem die beiden neuen Gemeinden Liederbach am Taunus (aus Oberliederbach und Niederhofheim) sowie Rossert (aus Eppenhain und Ruppertshain).
Die Gemeinden, die zu einem freiwilligen Zusammenschluss nicht bereit waren, wurden zum 1. Januar 1977 durch ein Landesgesetz benachbarten Städten zugeteilt.[4] Dies betraf zehn alte Gemeinden sowie die erst fünf Jahre alte Gemeinde Rossert, die mit rund 2500 Einwohnern die geforderte Mindestgröße nicht erreichte. Die während der Beratungsphase als fest beschlossenen Eingemeindungen von Sulzbach nach Bad Soden und von Kriftel nach Hofheim wurden, unter bis heute nicht eindeutig geklärten Umständen, kurz vor dem Landtagsbeschluss aus dem Gesetzentwurf gestrichen. Die Vertreter der beiden Gemeinden hatten sich zuvor vehement für den Erhalt ihrer Eigenständigkeit eingesetzt.
Durch Gemeindezusammenschlüsse über Kreisgrenzen hinweg wurde der Kreis außerdem stark verkleinert, indem er Gemeinden an benachbarte Kreise abgab:
- die Gemeinden Schloßborn, heute Glashütten und Oberreifenberg, heute Schmitten, an den Hochtaunuskreis (1972),
- die Gemeinde Niedernhausen an den Rheingau-Taunus-Kreis (1977), und
- die Gemeinden Auringen, Breckenheim, Delkenheim, Medenbach, Naurod und Nordenstadt an die Stadt Wiesbaden (1977).
Seit dem Abschluss der Gebietsreform hat der Main-Taunus-Kreis zwölf Kommunen, davon neun Städte.
Kreisstadt und Verwaltungssitz war ab 1928 der Frankfurter Stadtteil Höchst. Mit Wirkung vom 1. Januar 1980 wurde Hofheim am Taunus durch Gesetz zum Sitz der Kreisverwaltung bestimmt, doch wurde diese erst 1987 mit der Fertigstellung des neuen Kreishauses nach Hofheim verlegt.
Politik
Kreistag
Dem Kreistag des Main-Taunus-Kreises gehören 81 Mitglieder an.[5] Im Januar 2014 traten zwei Kreistagsabgeordnete aus der Fraktion der GRÜNEN zur Wählergemeinschaft DIE.LINKE über. Hintergrund war die Bildung einer schwarz-grünen Landesregierung in Hessen.[6] Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis:[7]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 |
||
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands[8] | 41,9 | 34 | 46,2 | 37 | 44,0 | 36 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands[9] | 22,6 | 19 | 24,2 | 20 | 28,7 | 23 | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen[10] | 21,3 | 17 | 11,2 | 9 | 11,6 | 9 | |
FDP | Freie Demokratische Partei[11] | 5,2 | 4 | 8,2 | 7 | 6,7 | 6 | |
FWG | Freie Wählergemeinschaft[12] | 4,9 | 4 | 4,6 | 4 | 4,8 | 4 | |
DIE LINKE. | DIE LINKE.Main-Taunus[13] | 2,6 | 2 | 2,1 | 2 | – | – | |
dfb | DIE FREIEN BÜRGER[14] | 1,5 | 1 | 1,6 | 1 | 1,7 | 1 | |
REP | Die Republikaner[15] | – | – | 1,7 | 1 | 2,6 | 2 | |
Gesamt | 100 | 81 | 100 | 81 | 100 | 81 | ||
Wahlbeteiligung in % | 49,9 | 47,2 | 55,0 |
Landräte des Main-Taunus-Kreises
Landrat | Amtszeit |
---|---|
Wilhelm Apel (SPD) | 1928–1933 |
Dr. Ernst Janke | 1933–1939 |
Dr. Franz Brunnträger (NSDAP) | 1939–1945 |
Dr. Walter Weber | 1945–1946 |
Dr. Joseph Wagenbach (CDU) | 1946–1966 |
Dr. Valentin Jost (SPD) | 1966–1978 |
Dr. Bernward Löwenberg (CDU) | 1978–1989 |
Jochen Riebel (CDU) | 1990–1999 |
Berthold R. Gall (CDU) | 1999–2011 |
Michael Cyriax (CDU) | seit Oktober 2011 |
Kreisausschuss
Der Kreisausschuss besteht aus dem Landrat und 15 vom Kreistag gewählten Beigeordneten.[17] An der Spitze steht seit 2011 Landrat Michael Cyriax (CDU). Weitere hauptamtliche Dezernenten sind der Erste Kreisbeigeordnete Wolfgang Kollmeier (CDU) und der Kreisbeigeordnete Johannes Baron (FDP). Von den 13 ehrenamtlichen Kreisbeigeordneten gehören 5 der CDU, jeweils 3 der SPD und den Grünen sowie je einer der FDP und der FWG an.
Wappen
Blasonierung:
Im geteilten Schild oben ein silbernes Rad in Rot, unten drei rote Sparren in Silber (Wappen-Verleihung 19. Juni 1950)
Bedeutung:
Das Rad ist das Wappen des Kurfürstentums Mainz, das Mainzer Rad, die Sparren das Wappen der Herren von Eppstein, deren Herrschaftsgebiet 1581 überwiegend von Mainz übernommen wurden.
Kreispartnerschaften
Der Main-Taunus-Kreis unterhält seit 1979 (offiziell seit 1992) eine Partnerschaft mit dem englischen Metropolitan Borough of Solihull in der Region West Midlands. 2006 kam eine weitere Partnerschaft mit dem Loudoun County im US-amerikanischen Bundesstaat Virginia hinzu.
Städte und Gemeinden
Vorlage:Imagemap Landkreis Main-Taunus-Kreis (Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2023[18])
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Sonstiges
Krankenhäuser befinden sich in Hofheim, Bad Soden und Flörsheim. Das Marienkrankenhaus in Flörsheim ist ein reines Belegkrankenhaus, Notaufnahmen befinden sich somit nur in Bad Soden und Hofheim. Im Kreis gibt es 55 öffentliche und sechs private Schulen. Sieben Schulen führen bis zum Abitur, fünf sind Sonderschulen, drei sind Berufsschulen. Der Kreis zählt 119 Kindertagesstätten, 83 Sporthallen, 40 Sportplätze, sechs Frei- und fünf Hallenbäder.
Außerdem ist der Main-Taunus-Kreis der einzige Landkreis in Hessen, in dem zurzeit die einheitliche Behördenrufnummer 115 geschaltet ist.
Siehe auch
- Bundestagswahlkreis Main-Taunus
- Route der Industriekultur Rhein-Main Main-Taunus-Kreis
- Route der Industriekultur Rhein-Main Hessischer Unterer Main
Einzelnachweise
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu). (Hilfe dazu)
- ↑ Kaufkraft 2014: Deutsche haben durchschnittlich 586 Euro mehr. Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Pressemitteilung vom 3. Dezember 2013. Abgerufen am 2. April 2014.
- ↑ Heimat-Karte für den MTK aus 1951
- ↑ Gesetz zur Neugliederung des Main-Taunus-Kreises und der Stadt Wiesbaden vom 26. Juni 1974 GVBl. I S. 309
- ↑ MTK Kreistag
- ↑ Hans Schrönghammer: Grüne lassen Grüne verzweifeln. In: Höchster Kreisblatt. 11. Januar 2014.
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Endgültiges Ergebnis der Kreiswahl
- ↑ CDU Main-Taunus
- ↑ SPD Main-Taunus
- ↑ Grüne Main-Taunus
- ↑ FDP Main-Taunus
- ↑ FWG Main-Taunus
- ↑ Die Linke im Main-Taunus
- ↑ Die freien Bürger
- ↑ Republikaner Hessen
- ↑ 75 Jahre Main-Taunus-Kreis. Streiflichter aus der Kreisgeschichte. Von Bert Worbs
- ↑ Hauptsatzung des Main-Taunus-Kreises in der Fassung der 17. Änderung vom 6. Juni 2011 (PDF; 22 kB)
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
Literatur
- Menschen und Mächte. Geschichte und Geschichten zwischen Main und Taunus, herausgegeben von der Kreissparkasse des Main-Taunus-Kreises aus Anlaß ihres 75-jährigen Bestehens im Jahre 1986
- Gerd S. Bethke: Main-Taunus-Land. Historisches Ortslexikon (Rad und Sparren 26), Historischer Verein Rhein-Main-Taunus e.V. 1996
- Nitz, Michael; Balsam, Simone; Bonin, Sonja: Kulturdenkmäler in Hessen. Main-Taunus-Kreis (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland), Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2003, ISBN 978-3-8062-1650-9
Weblinks
- Offizielle Website des Main-Taunus-Kreises
- Gesetz zur Neugliederung des Main-Taunus-Kreises und der Stadt Wiesbaden vom 26. Juni 1974
- Links zum Thema Main-Taunus-Kreis im Wikipedia:de:Open Directory Project
- Literatur von und über Main-Taunus-Kreis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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