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Marciszów
Marciszów | ||||
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Basisdaten | ||||
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Staat: | Polen | |||
Woiwodschaft: | Niederschlesien | |||
Landkreis: | Kamienna Góra | |||
Geographische Lage: | 50° 51′ N, 16° 2′ O50.842516.0325Koordinaten: 50° 50′ 33″ N, 16° 1′ 57″ O | |||
Höhe: | 450–500 m n.p.m | |||
Einwohner: |
- | |||
Postleitzahl: | 58-410 | |||
Telefonvorwahl: | (+48) 75 | |||
Kfz-Kennzeichen: | DKA | |||
Wirtschaft und Verkehr | ||||
Straße: | Kamienna Góra–Kaczorów | |||
Schienenweg: | Bahnstrecke Sędzisław–Lubawka Bahnstrecke Zgorzelec–Wałbrzych | |||
Nächster int. Flughafen: | Breslau | |||
Gemeinde | ||||
Gemeindeart: | Landgemeinde | |||
Gemeindegliederung: | 9 Schulzenämter | |||
Fläche: | 82 km² | |||
Einwohner: |
4599 | |||
Bevölkerungsdichte: | 56 Einw./km² | |||
Gemeindenummer (GUS): | 0207042 | |||
Verwaltung (Stand: 2014) | ||||
Gemeindevorsteher: | Stefan Zawierucha | |||
Adresse: | ul. Główna 86 58-410 Marciszów | |||
Webpräsenz: | www.marciszow.pl/ |
Marciszów (deutsch: Merzdorf; 1933–1945 Merzdorf im Riesengebirge) ist ein Dorf im Powiat Kamiennogórski in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es liegt sechs Kilometer nordwestlich von Kamienna Góra (Landeshut) und ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde.
Geografie
Marciszów liegt im östlichen Riesengebirge im Bobertal. Nachbarorte sind Witomin im Norden, Domanów (Thomasdorf) im Nordosten, Sędzisław (Ruhbank) und Dębrznik (Krausendorf) im Südosten, Raszów im Süden, Rędziny (Röhrsdorf/Wüsteröhrsdorf) und Wieściszowice (Rohnau) im Südwesten und Ciechanowice (Rudelstadt) im Nordwesten. Nordwestlich liegt das Katzbachgebirge.
Geschichte
Merzdorf wurde vermutlich um 1300 gegründet und lateinisch als „villa Martini“ bezeichnet. 1335 wurde erstmals die St.-Katharina-Kirche erwähnt. Es gehörte zum Herzogtum Schweidnitz und gelangte mit diesem zusammen nach dem Tod des Herzogs Bolko II. 1368 als ein Erblehen an die Krone Böhmen. Vermutlich nach den Hussitenkriegen besaßen es die Herren von Zedlitz. 1524 ist Hans von Zedlitz als Besitzer belegt, 1571 war es Abraham von Zedlitz. Zu einem weiteren Besitzerwechsel kam es nach dem Dreißigjährigen Krieg. 1696 besaß es Georg Ernst von Berg, dem Georg Sigismund von Tschirnhaus folgte. 1706 erwarb Merzdorf der Reichsgraf Hans Heinrich III. von Hochberg auf Fürstenstein; später wurde es von der Hochbergschen Seitenlinie auf Rohnstock verwaltet.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Merzdorf zusammen mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1785 bestand es aus einem Gutshof, zwei Vorwerken sowie 12 Gärtner- und sechs Häuslerstellen. Um diese Zeit erlangte die Hausweberei an Bedeutung. Nach der Neugliederung Preußens gehörte Merzdorf seit 1815 zur Provinz Schlesien und war 1816–1945 dem Landkreis Landeshut eingegliedert. Für das Jahr 1840 sind 66 Häuser, je ein evangelisches und ein katholisches Gotteshaus, eine evangelische Schule, eine Mühle, ein Sägewerk, vier Kretschmer sowie 57 Webstühle nachgewiesen. 1867 erhielt Merzdorf Anschluss an die Bahnstrecke Görlitz–Waldenburg und 1915 an die Bahnstrecke Ruhdorf–Liebau. 1939 wurden 1480 Einwohner gezählt. 1944 wurde in Merzdorf ein Lager für Zwangsarbeiterinnen des KZ Groß Rosen errichtet.[3]
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Merzdorf 1945 zusammen mit fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Marciszów umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde 1945–1947 vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1975–1998 gehörte Marciszów zur Woiwodschaft Jelenia Góra.
Gemeinde
Die Landgemeinde Marciszów hat neun Ortsteile (deutsche Namen bis 1945)[4] mit einem Schulzenamt:
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Sehenswürdigkeiten
- Die 1335 erstmals erwähnte St.-Katharina-Kirche entstand vermutlich um 1378. Sie wurde im 16. Jahrhundert und 1856 umgebaut. Das steinerne Sakramentshäuschen stammt aus dem 16. Jahrhundert, die barocke Kanzel aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. An den Außenmauern befinden sich Epitaphe der Familienmitglieder von Zedlitz aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.
- Die ehemals evangelische Kirche von 1844 dient gegenwärtig als katholische Pfarrkirche.
- Schloss Rudelstadt der Familien von Prittwitz und von Zedlitz.
Verkehr
Über die Bahnhöfe Merzdorf (Marciszów) und Ruhbank fahren Fernzüge der PKP nach Schreiberhau (Szklarska Poręba), Hirschberg (Jelenia Góra), Stettin und Warschau sowie Interregio-Züge nach Rzeszów und Regionalzüge nach Breslau und Gnesen. Von Ruhbank aus gibt es an Wochenenden grenzüberschreitenden Zugverkehr nach Tschechien: Freiheit und Trautenau. Der regionale Busverkehr wird durch PKS Kamienna Góra betrieben.
Die wichtigste Straße ist die Droga krajowa 5, welche bei Liebau über die tschechische Grenze führt. Von dieser zweigt hier die Wojewodschaftsstraße 328 über Schönau an der Katzbach, Goldberg, Haynau und Primkenau nach Neustädtel ab.
Verweise
Literatur
- Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien. München·Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 604–605
Weblinks
- Gemeindeverzeichnis Landkreis Landeshut
- Verwaltungsgeschichte
- Geschichte (polnisch)
- Historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische Lage
- Merzdorf vor 1945 – Genealogie und Ortsforschung
Fußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2015. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (ZIP-Ordner mit XLS-Dateien; 7,82 MiB), abgerufen am 28. Mai 2016.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2015. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (ZIP-Ordner mit XLS-Dateien; 7,82 MiB), abgerufen am 28. Mai 2016.
- ↑ Katalin Vidor: Unterm Zeichen des Sterns. Leipzig 1963. Neuausgabe unter dem Titel Alltag in der Hölle. Berlin 2014 ISBN 978-3–923211–33-3 pdf
- ↑ Das Genealogische Orts-Verzeichnis
Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Powiat Kamiennogórski
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