Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Marija Wladimirowna Romanowa

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Marija Wladimirowna Romanowa (russisch Мари́я Влади́мировна Рома́нова, * 23. Dezember 1953 in Madrid),[1] ist eine Thronprätendentin der Romanow-Dynastie.[2] Sie erhebt seit dem Tod ihres Vaters Wladimir Kirillowitsch Romanow im Jahr 1992 den Anspruch, das Oberhaupt der russischen Zarenfamilie zu sein und den Titel „Ihre Kaiserliche Hoheit Großfürstin“ zu tragen.[1][3] Im Jahr 2010 stiftete sie den Privatorden „Kaiserlicher Orden der Heiligen Anastasia“.[4]

Leben

Marija Wladimirowna Romanowa wurde am 23. Dezember 1953 in Madrid geboren, was auch ihr aktueller Wohnsitz ist. 1976 heiratete sie Franz Wilhelm Prinz von Preußen und bekam mit ihm 1981 den Sohn Georgi Michailowitsch Romanow. Fünf Jahre später ließen sie sich scheiden.[5]

Marija studierte an der University of Oxford russische Geschichte.[3]

Sie besucht Russland regelmäßig.[2] Im August 2007 überreichte Marija den Kosaken der Region Primorje den „Orden des Heiligen Nikolaus“ für „mustergültige Erfüllung der militärischen Pflicht.“[1]

Sie stellte mehrfach Anträge, die Romanows zu rehabilitieren, die jedoch immer wieder abgewiesen wurden, bis die Zarenfamilie am 1. Oktober 2008 durch die Entscheidung des Obersten Gerichts rehabilitiert wurde. [6] Am 15. Januar 2010 stellte Marija an ein Moskauer Gericht den Antrag, die Ermittlungen zur Ermordung der Zarenfamilie wieder aufzunehmen, nachdem sie ein Jahr zuvor eingestellt wurden.[7] Im Mai 2010 trafen sich Marija und andere Mitglieder der Romanow-Dynastie mit Mitgliedern der Osmanen im Topkapı-Palast, was das erste offizielle Treffen zwischen diesen beiden ehemaligen Herrscherfamilien war.[8] Am 20. August 2010 stiftete Marija den Kaiserlichen Orden der Heiligen Anastasia,[4] der ausschließlich Frauen verliehen wird, die sich für ihre Leistungen in gemeinnützigen, kulturellen, bildungs-, wissenschaftlichen und medizinischen Feldern zum Wohle des russischen Staates oder des Zarenhauses verdient gemacht haben.[9] Am 4. Januar 2012 rief sie zu Spenden für eine soziale Stiftung auf, die auf dem Roten Platz ein Monument für Hermogenus von Moskau bauen lassen will.[10]

Am 14. Mai 2013 verlieh Marija bei einer Zeremonie im Romanow-Museum in Kitai-Gorod dem Erzbischof von San Francisco Kyrill von der Russisch-Orthodoxen Auslandskirche den „Russischen Orden der Heiligen Anna 1. Grades“ (der historische Russischen Orden der Heiligen Anna wurde seit der Oktoberrevolution nicht mehr verliehen).[11] Zum 400. Jubiläum der Romanow-Dynastie im Juli 2013 besuchte Marija den Patriarchen Kyrill I. in der Peter-und-Paul-Kathedrale in Sankt Petersburg. In einem Jubiläumsschreiben verurteilte sie, „dass die Bolschewiki mit Gewalt die religiösen und moralischen Grundfesten Russlands zerstört hätten“ und dass Russland aus der vor rund zwanzig Jahren zu Ende gegangenen „Gesellschaft aus Gottlosigkeit und Totalitarismus“ noch heute zu tragen habe.[12]

In einem Interview im April 2014 bezeichnete Marija die Ereignisse vom Euromaidan als „Staatsstreich“ und gab bezüglich der Annexion der Krim an, sie sei der Meinung, „dass eine Rückkehr der Krim in das Hoheitsgebiet Russlands gesetzmäßig und unumgänglich“ sei.[13] Am 20. Juli 2014 verlieh Marija bei einer Zeremonie in der Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kirche im Moskauer Stadtteil Ismailowo im östlichen Verwaltungsbezirk dem russischen Vizeadmiral Oleg Belawentsew den Russischen Orden der Heiligen Anna 1. Grades, der Generalstaatsanwältin der Republik Krim Natalja Poklonskaja den Kaiserlichen Orden der Heiligen Anastasia, und dem ehemaligen Kosmonauten Alexei Leonow den Sankt-Stanislaus-Orden 1. Grades (Hinweis: Es handelt sich nicht um den historischen Orden, sondern um eine Privatauszeichnung).[14][15] Am 28. Juli 2014 besuchte Marija auf Einladung des Bürgermeisters von Irkutsk Wiktor Kondraschow dort eine Gedenkveranstaltung zum 100. Jahrestag des Beitritts Russlands in den Ersten Weltkrieg und besuchte unter anderem die Staatliche Universität Irkutsk, wo sie dem Professor der Universität Alexei Petrow eine Medaille „In Gedenken an den 400. Jahrestag des Hauses Romanow“ verlieh. [16]

Thronanspruch

Marijas Monogramm

Ein Teil der Romanows erkennt Marijas Sohn Georgi nicht als Thronerben an, weil sie mit einem Nachkommen des Deutschen Kaisers Wilhelm II. verheiratet war und er somit nach der Meinung einiger Familienmitglieder eher ein Hohenzollern als ein Romanow ist.[7]

Patriarch Kyrill I. gab 2013 in einem Interview an, dass er nur in der Nachfolge Marijas und ihrem Sohn Georgi die russische Geschichte als erhalten ansieht.[17]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Großfürstin Romanowa plant Reise von Wladiwostok bis Moskau. RIA Novosti. 7. August 2007. Abgerufen am 26. Juli 2014.
  2. 2,0 2,1 Stefan Scholl. Noch ein Zar im Angebot. Frankfurter Rundschau. 30. Juni 2009. Abgerufen am 26. Juli 2014.
  3. 3,0 3,1 Sergey P. Shishkin. "The Romanov Imperial dynasty in emigration XX century" (Memento vom 28. August 2006 im Internet Archive).
  4. 4,0 4,1 Императорский Орден Святой Великомученицы Анастасии. imperialhouse.ru. 20. August 2010. Abgerufen am 26. Juli 2014.
  5. Elisabeth Binder. Ein Prinz fürs Porzellan. Der Tagesspiegel. 15. Dezember 2004. Abgerufen am 26. Juli 2014.
  6. Die russische Zarenfamilie: Hingerichtet - heilig gesprochen – rehabilitiert. arte.tv. 26. Mai 2010. Abgerufen am 26. Juli 2014.
  7. 7,0 7,1 Zarenfamilie fehlt Geld für eine Wohnung in Russland. Russland-Aktuell. 15. Januar 2010. Abgerufen am 26. Juli 2014.
  8. Kai Strittmatter. Gipfel der Erbfeinde . Süddeutsche Zeitung. 17. Mai 2010. Abgerufen am 26. Juli 2014.
  9. "В Марфо-Мариинской обители состоялась вторая церемония награждения Императорским Орденом Святой Великомученицы Анастасии". mmom.ru. 23. Oktober 2013. Abgerufen am 26. Juli 2014.
  10. Appeal of Grand Duchess Maria Vladimirovna to Help Build a Monument to Holy Martyr Patriarch Germogen in Moscow. 4. Januar 2012. Abgerufen am 26. Juli 2014.
  11. Archbishop Kyrill is Awarded the Imperial Order of St Anne, 1st Degree. Russische Orthodoxe Kirche im Ausland (Webseite). 1. Juni 2013. Abgerufen am 12. August 2014.
  12. Macht und Elend - 400 Jahre Dynastie Romanow: Russland erinnert an den Glanz der Monarchie, aber auch an den Zarenmord vor 95 Jahren.. Sächsische Zeitung. 17. Juli 2013. Abgerufen am 26. Juli 2014.
  13. Maria Romanowa: „Das Zarenhaus beschäftigt sich nicht mit Politik“. Russia beyond the headlines. 21. April 2014. Abgerufen am 26. Juli 2014.
  14. Полномочный представитель Президента РФ в Крымском ФО О.Е. Белавенцев и прокурор Крыма Н.В. Поклонская сопричислены к императорским орденам. politikus.ru. 24. Juli 2014. Abgerufen am 10. August 2014.
  15. В Покровском соборе Москвы состоялось награждение отличившихся в присоединении Крыма к России. tv-soyuz.ru. 24. Juli 2014. Abgerufen am 10. August 2014.
  16. Великая Княгиня Мария Владимировна Романова. Staatliche Universität Irkutsk (Webseite). 1. August 2014. Abgerufen am 12. August 2014.
  17. «Слово пастыря». Выпуск от 9 марта 2013 года. patriarchia.ru. 9. März 2013. Abgerufen am 26. Juli 2014.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Marija Wladimirowna Romanowa aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.