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Mellingen (Thüringen)
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
50.94361111111111.393333333333230 Koordinaten: 50° 57′ N, 11° 24′ O
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Weimarer Land | |
Verwaltungs- gemeinschaft: |
Mellingen | |
Höhe: | 230 m ü. NN | |
Fläche: | 14,41 km² | |
Einwohner: |
1.358 (31. Dez. 2014)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 94 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 99441 | |
Vorwahl: | 036453 | |
Kfz-Kennzeichen: | … | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 71 056 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | An der Malzdarre 1 99441 Mellingen | |
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Eberhard Hildebrandt (CDU) | |
Lage der Gemeinde Mellingen im Weimarer Land | ||
Mellingen ist eine Gemeinde im Süden des Landkreises Weimarer Land und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Mellingen. Ortsteile sind Mellingen und Köttendorf.
Geografie
Der Ort Mellingen teilt sich in einen Ortsteil rechts der Ilm mit der Pfarrkirche und einen links der Ilm, einer Erweiterung aus dem Hochmittelalter. In Mellingen mündet die Magdel in die Ilm.
Geschichte
Der Ort wurde erstmals 1137 als Meldingen erwähnt und war einst auch Sitz einer Burg. In Mellingen gab es zwei Burgen. Die erste Burg auf dem Kapellenberg wurde 1175 zerstört. Der Standort der zweiten Burg (Heinrichsburg) befindet sich nördlich der Ilm und östlich der Dorfmitte dicht an der Bundesstraße. Sie diente wohl der Sicherung des Ilmübergangs. Die Veste gehörte den einflussreichen Herren von Mellingen aus der Familie der Schenken und Vitzthume von Apolda, die sich 1137, 1149 und 1193 nach dem Ort Mellingen benannten. Sie standen im Dienste der Erzbischöfe von Mainz. Beringer von Meldingen war einer der vielen Adligen, die beim Erfurter Latrinensturz im Juli 1184 ums Leben kamen. 1250 teilte sich die Familie in die Linie Blankenhain, die auch die Grafschaft Berka 1272 erwarb. Die anderen Zweige gingen in den niederen Adel über. Die Heinrichsburg gab man 1451, nach ihrer Zerstörung im Sächsischen Bruderkrieg, auf. Der Standort der Burg ist heute kaum noch erkennbar.[2][3]
Das Marktrecht erhielt Mellingen schon im Jahr 1609. Die heutige Pfarrkirche entstand 1669 aus einer mittelalterlichen Chorturmkirche. Ab Anfang des 19. Jahrhunderts war der Ort Teil des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach und wurde nach 1945 mit dem Land Thüringen Teil der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR. Seit 1990 gehört der Ort zum neu gegründeten Bundesland Thüringen.
→Siehe auch St. Georg (Mellingen)
Wappen
Das Wappen zeigt heute auf Gold eine grüne Meldenstaude. Es soll das der Familie „von Mellingen“ darstellen. Historisch gesehen, ist das Wappen aber falsch interpretiert. Auf alten Siegeln der Familie ist ein stilisierter Apfelbaum zu sehen. Es erklärt sich, wenn man berücksichtigt, dass die Herren von Mellingen ein Familienzweig der Herren von Apolda waren, die im Wappen zuerst einen Apfelbaum, dann einen Zweig mit Äpfeln oder nur drei Äpfel führten.
Sehenswürdigkeiten
Am Südostrand des Dorfes wurde 1999 im Rahmen eines Projektes während der Zeit Weimars als Kulturhauptstadt Europas vom Schweizer Künstler und Architekten Marcel Kalberer der Feiningerturm errichtet. Dieser trägt auch die Bezeichnung Doppeltes Motiv und basiert auf dem 1920 gemalten Bild Die Kirche von Mellingen von Lyonel Feininger.[4] Das Original des Bildes hängt im Von der Heydt-Museum in Wuppertal. Der Feininger-Radweg führt am Feiningerturm vorbei.
Bilder
Bauwerke
- Alter Ortskern am Kirchberg mit Kirche und Kirchhof
- Gebäudekomplex der Untermühle
- Eisenbahnbrücke über die B 87
- Autobahnbrücke über das Ilmtal (A-BW 215)
Denkmäler
- Friedhof mit Denkmal für die umgekommenen Soldaten des Ersten Weltkrieges auf dem Friedhof und Grabstätte für sechs unbekannte KZ-Häftlinge
- Ernst-Thälmann-Gedenkstein zwischen Ernst-Thälmann-Straße, einem DDR-Neubaugebiet, und der Bahnhofstraße
- Denkmal für die Gefallenen von 1870/71 unterhalb des Kirchberges
Schulen
Im Ort gibt es eine Grundschule sowie das unmittelbar benachbarte Lyonel-Feininger-Gymnasium. Die Schule wurde 1968 gebaut und 1984 erweitert. Ursprünglich sollte sie nach der ersten Kosmonautin Walentina Tereschkowa benannt werden. Da die Schule sehr gute Beziehungen zu der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald unterhielt, erhielt sie aber 1974 den Namen POS „Albert Kuntz“ Mellingen, benannt nach Albert Kuntz, einem Kommunisten aus Wurzen, der in den KZ von Lichtenburg, Buchenwald und Mittelbau Dora inhaftiert war und im KZ Dora umgebracht worden ist. An die ursprünglich geplante Benennung erinnert heute noch ein Wandmosaik an der Grundschule.
Kindergarten
Der in der Blankenhainer Straße befindliche Kindergarten wurde 2009 rekonstruiert. An seiner Giebelwand hat der Erfurter Grafiker Dieter Henning ein Wandbild angebracht, das an die Wiederbelebung der Feininger-Tradition im Ort durch das jährliche Feininger-Pleinair erinnert, bei dem sich hunderte Kinder unter Anleitung von Kunsterziehern bildnerisch betätigen.
Vereine
In Mellingen ist der SSV Blau-Gelb Mellingen 1872 e.V. ansässig, welcher 6 Abteilungen hat (Fußball, Kegeln, Volleyball, Reiten, Turnen, Spielleute).