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Montserrat Caballé

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Montserrat Caballé, 1971

María de Montserrat Bibiana Concepción Caballé i Folch [monsəˈrat kabaˈʎe] (* 12. April 1933 in Barcelona; † 6. Oktober 2018 ebenda[1]) war eine spanische Opernsängerin (Sopran). Sie galt als eine der bedeutendsten Opernsängerinnen und mit über 4000 Auftritten als die letzte große Operndiva.

Werdegang

Caballé studierte Gesang in Barcelona und Mailand und debütierte 1956 am Theater Basel als Mimi in Puccinis La Bohème.[2] Zudem sang sie am Theater in Saarbrücken. Von 1959 bis 1962 war sie am Theater der Freien Hansestadt Bremen engagiert. 1965 sprang sie für Marilyn Horne in einer konzertanten Aufführung von Donizettis Oper Lucrezia Borgia in der Carnegie Hall ein und begeisterte das Publikum. Im selben Jahr debütierte sie an der Metropolitan Opera in New York als Margarethe in Gounods Faust, wodurch sie international bekannt wurde. Caballé war häufig als Gast bei Festspielen (u. a. in Glyndebourne), seit 1971 trat sie auch regelmäßig an der Hamburgischen Staatsoper auf. Zudem trat sie häufig als Konzertsängerin auf.[3]

Schwerpunkte ihres umfangreichen Repertoires bildeten vor allem die Opern von Rossini, Donizetti und Bellini, aber auch von Verdi und Puccini. Merkmale ihrer lyrischen Stimme waren sinnliche Schönheit und ein außerordentliches Piano.[4]

1997 produzierte Mike Moran ihr Album Friends for Life, das Duette mit Caballé und verschiedenen Sängern enthält, u. a. Bruce Dickinson, Johnny Hallyday, Johnny Logan, Gino Vannelli und Helmut Lotti. 1998 wurde Caballé bei der Bambi-Verleihung 1998 mit einem Bambi im Bereich Klassik ausgezeichnet. 2007 erhielt sie den Musikpreis ECHO Klassik für ihr Lebenswerk.[5] Es war ihr dritter Echo nach einem Sonderpreis im Jahre 2000[6] und einem Echo im Jahre 1996 als Sängerin des Jahres für Hijo de la luna.[7]

Am 1. April 2007 betrat Montserrat Caballé nach 18 Jahren erstmals wieder die Bühne der Wiener Staatsoper.[8] An der Seite von Natalie Dessay, Juan Diego Flórez und Janina Baechle gab sie die Partie der Duchesse de Crakentorp in Donizettis La fille du régiment (Die Regimentstochter) in einer Koproduktion der Wiener Staatsoper, des Royal Opera House Covent Garden sowie der Metropolitan Opera New York.[9] Trotz ihres hohen Alters trat sie noch im Juni 2018 in Kiew auf.[10] Caballé hatte den Tenor José Carreras entdeckt und gefördert.

Barcelona mit Freddie Mercury 1992

Dem an Rockmusik interessierten Publikum ist Caballé durch den Song Barcelona zu den Olympischen Spielen von Barcelona 1992 bekannt geworden. Es ist ein Stück aus dem gleichnamigen Album, das 1987 gemeinsam mit Freddie Mercury aufgenommen wurde. Das Album entstand aufgrund einer Initiative von Freddie Mercury, der einer ihrer Bewunderer war. Auf ihr Bitten schrieb Mercury ein Stück über ihre Heimatstadt Barcelona, das erstmals am 29. Mai 1987 auf Ibiza aufgeführt wurde.

Privates

Caballé heiratete 1964 den Tenor Bernabé Martí (1928–2022), die Ehe hatte bis zu ihrem Tod Bestand. Die gemeinsame Tochter, Montserrat Martí Caballé (bekannt als „Montsita“), ist gleichfalls Sopranistin. Caballé bekam auch einen Sohn und hatte ein Enkelkind.[11][12]

2014 wurde Caballé wegen Steuerhinterziehung zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe von 240.000 Euro verurteilt.[13][14][15] Sie starb am 6. Oktober 2018 im Alter von 85 Jahren und wurde in der Familiengruft auf dem Cementerio von Sant Andreu in Barcelona beigesetzt.[16][17]

Repertoire

Datei:Montserrat Caballé.jpg
Montserrat Caballé in der Hauptrolle der Oper Semiramide von Gioachino Rossini in Aix-en-Provence (1980)
Pedro Lavirgen und Caballé in Turandot (1980)
Konservatorium Montserrat Caballé in Arganda del Rey

Hörbeispiele

Diskografie

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[18]
Barcelona (mit Freddie Mercury)
  DE 41 03.02.1992 (20 Wo.) {{{5}}}
  AT 24 16.02.1992 (7 Wo.) {{{5}}}
  CH 18 13.09.1992 (8 Wo.) {{{5}}}
  UK 15 22.10.1988 (8 Wo.) {{{5}}}
Hijo de la luna
  DE 35 23.01.1995 (12 Wo.) {{{5}}}
Unsere Weihnachtslieder (mit Montserrat Martí)
  DE 59 16.12.1996 (3 Wo.) {{{5}}}
Caballé And Friends
  DE 100 07.04.1997 (1 Wo.) {{{5}}}
Friends for Life
  DE 54 09.06.1997 (9 Wo.) {{{5}}}
  CH 17 11.05.1997 (10 Wo.) {{{5}}}
Singles[19][20]
Barcelona (mit Freddie Mercury)
  DE 32 18.01.1988 (14 Wo.) {{{5}}}
  UK 8 S 07.11.1987 (9 Wo.) {{{5}}}
The Golden Boy (mit Freddie Mercury)
  UK 86 05.11.1988 (2 Wo.) {{{5}}}
How Can I Go On (mit Freddie Mercury)
  UK 95 04.02.1989 (2 Wo.) {{{5}}}
Barcelona (1992) (mit Freddie Mercury)
  AT 24 16.02.1992 (6 Wo.) {{{5}}}
  CH 8 01.03.1992 (13 Wo.) {{{5}}}
  UK 2 08.08.1992 (8 Wo.) {{{5}}}
One Life, One Soul (mit Gotthard)
  CH 14 09.03.1997 (10 Wo.) {{{5}}}
March With Me (mit Vangelis)
  DE 67 18.08.1997 (3 Wo.) {{{5}}}

Ehrungen

Weblinks

 Commons: Montserrat Caballé – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Montserrat – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Spanische Opernsängerin Montserrat Caballé im Alter von 85 Jahren gestorben. In: Berliner Kurier, 6. Oktober 2018. Abgerufen am 6. Oktober 2018.
  2. HER BRILLIANT CAREER. Abgerufen am 12. April 2022 (english).
  3. OPERISSIMO. 27. März 2012, abgerufen am 12. April 2022.
  4. Roger Pines: Montserrat Caballé: A Voice Of Passionate Grandeur. In: NPR. 2011-03-08 (https://www.npr.org/2011/03/09/134141700/montserrat-caball-a-voice-of-passionate-grandeur).
  5. Nordwest-Zeitung: ECHO KLASSIK: Sopranistin Caballé für Lebenswerk geehrt. Abgerufen am 12. April 2022.
  6. ZDF-Pressemitteilung / Preisträger "Echo Klassik 2000" bekannt gegeben / ZDF überträgt Gala "Echo der Stars" am 22. Oktober live aus Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin. Abgerufen am 12. April 2022.
  7. Preisträger | ECHO KLASSIK. Abgerufen am 12. April 2022 (deutsch).
  8. Montserrat Caballe in der Staatsoper. ORF, 28. April 2007, abgerufen am 12. April 2022.
  9. Montserrat Caballé als „Duchesse de Crakentorp“ in „La Fille du régiment / Die Regimentstochter“ | Spielplanarchiv der Wiener Staatsoper. Abgerufen am 12. April 2022.
  10. Thomas Lindemann: Die Schmerzen fühlen. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. Oktober 2018, abgerufen am 6. Oktober 2018.
  11. Die letzte große Operndiva ist tot, FAZ, 6. Oktober 2018
  12. When the ample Catalan sings: Callas is no more; Kiri Te Kanawa is making television commercials, but Montserrat Caballe, the 61-year-old soprano with the old-fashioned style, is still the people's diva of choice, independent.co.uk, 22. Mai 1994
  13. Montserrat Caballe akzeptiert Strafe in Steuerverfahren, orf.at, 23. Dezember 2014
  14. Caballé pacta con la Fiscalía medio año de cárcel por defraudar a Hacienda, efe.com, 23. Dezember 2014
  15. Jens Voskamp: Nachruf: Die erstaunliche Operndiva Montserrat Caballé. In: nordbayern.de. Nürnberger Nachrichten, 6. Oktober 2018, abgerufen am 24. Juli 2019.
  16. Montserrat Caballé in Barcelona beigesetzt. In: br.de. Bayerischer Rundfunk, 8. Oktober 2018, abgerufen am 24. Juli 2019.
  17. Das Grab von Montserrat Caballé. In: knerger.de. Klaus Nerger, abgerufen am 24. Juli 2019.
  18. Chartquellen: CH
  19. Chartquellen: DE AT CH UK
  20. Auszeichnungen für Musikverkäufe: UK
  21. RSH-Gold 1996 (Memento vom 25. April 2019 im Internet Archive)
  22. Audio. Acto de inauguración del nuevo Conservatorio Municipal de Música "Montserrat Caballé". Abgerufen am 30. Januar 2021.
  23. EFE: Caballé visita el conservatorio de Arganda que lleva su nombre. In: El País. Madrid 2004-04-16, ISSN 1134-6582 (https://elpais.com/diario/2004/04/17/madrid/1082201070_850215.html).
  24. Montserrat Caballé, „Man wollte immer nur Belcanto von mir…“ (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) im Online Merker, April 2007; abgerufen am 20. Oktober 2015.
  25. Claudia Weber: Auszeichnungen. In: www.weberclaudia.de. 4. Dezember 2009, abgerufen am 30. Januar 2021.
  26. Montserrat Caballé: Ein sehr schönes Google-Doodle zum 89. Geburtstag der spanischen Opernsängerin - GWB. In: GoogleWatchBlog. 11. April 2022, abgerufen am 12. April 2022.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Montserrat Caballé aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.