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Piaski

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Piaski (Begriffsklärung) aufgeführt.
Piaski
Wappen von Piaski
Piaski (Polen)
Piaski
Piaski
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lublin
Landkreis: Świdnik
Fläche: 8,44 km²
Geographische Lage: 51° 8′ N, 22° 51′ O51.13416666666722.844722222222Koordinaten: 51° 8′ 3″ N, 22° 50′ 41″ O
Einwohner:

2642
(30. Jun. 2015)[1]

Postleitzahl: 21-050
Telefonvorwahl: (+48) 81
Kfz-Kennzeichen: LSW
Wirtschaft und Verkehr
Straße: E372 LublinZamość
E373 Piaski–Chełm
Nächster int. Flughafen: Rzeszów-Jasionka
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 40 Schulzenämter
Fläche: 169,7 km²
Einwohner:

10.604
(30. Jun. 2015) [2]

Bevölkerungsdichte: 62 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 0617033
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Ryszard Siczek
Adresse: ul. Lubelska 77
21-050 Piaski
Webpräsenz: www.piaski.pl

Piaski, früher Piaski Luterskie, ist eine Stadt mit 2642 Einwohnern (Stand 30. Juni 2015) in Polen. Sie hat eine Fläche von 9 km² und gehört dem Powiat Świdnicki in der Woiwodschaft Lublin an. Piaski liegt 16 km südöstlich von Świdnik am Fluss Giełczewka.

Geschichte bis 1939

Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Piaski stammt aus dem Jahr 1401. Im 15. Jahrhundert erhielt der Ort Stadtrechte. Im Jahr 1470 wurde Pyassek alias Gyelczew erstmals als Stadt genannt. Im 16. und 17. Jahrhundert war die Bevölkerung zu großen Teilen protestantisch, sodass sich in dieser Zeit die Stadtbezeichnung Piaski Luterskie einbürgerte. In der Folgezeit wuchs die Zahl der jüdischen Einwohner stark an. Sie betrug zeitweilig über zwei Drittel der Gesamteinwohnerschaft und es entstand ein Schtetl. Im Jahr 1795 kam die Stadt bei der Dritten Polnischen Teilung zu Österreich, das diese Gebiete bald wieder verlor. Im Jahr 1809 gehörte Piaski zum Herzogtum Warschau und ab 1815 zu Kongresspolen. Im Jahr 1869 verlor der Ort seine Stadtrechte (die er erst 1993 zurück erhielt). Mit der Gründung der Ersten Polnischen Republik gehörte der Ort zu Polen.

Jüdisches Ghetto (Lager Piaski)

Von den 3974 Einwohnern im Jahr 1921 waren 2674 Juden. Nach der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg wurde Piaski Teil des Generalgouvernements; zu dieser Zeit lebten 4165 Juden in Piaski. Im jüdischen Schtetl in Piaski wurde Anfang 1940 ein Ghetto eingerichtet, in das auch Juden aus dem Lubliner Ghetto sowie aus dem Deutschen Reich (Stettin) deportiert wurden. Ab März 1942 erfolgten Transporte in das Vernichtungslager Belzec, während 4.200 Juden aus dem Deutschen Reich und zweimal 1000 aus dem Ghetto Theresienstadt[3] hierher deportiert wurden und die Zahl auf 6.500 anstieg. Unter dem Kommando von Karl Streibel wurden im Oktober 1942 4.000 Juden in das Zwangsarbeitslager Trawniki verlegt. Ab November stieg die Zahl erneut auf 6.000, die Männer wurden im März nach Trawniki deportiert, das Schicksal der Frauen und Kinder bei Auflösung des Ghettos ist nicht überliefert.[4][5]

Das Landgericht Aschaffenburg sprach im Dezember 1952 den Gendarmen Z. von dem Vorwurf frei, in Piaski Misshandlungen und Tötungen an Juden verantwortet zu haben, da die Zeugenaussagen, die vor dem Bezirksgericht Lublin beeidigt worden waren, zu allgemein gehalten und widersprüchlich waren und der Beschuldigte keine Möglichkeit hatte, bei der Vernehmung der Zeugen anwesend zu sein.[6]

Heutige Gemeinde

Zur Stadt- und Landgemeinde gehören neben der Stadt Piaski folgende 40 Ortschaften mit einem Schulzenamt:

Borkowszczyzna
Brzezice
Brzezice Pierwsze
Brzeziczki
Bystrzejowice Pierwsze
Bystrzejowice Drugie
Bystrzejowice Trzecie
Emilianów
Gardzienice Pierwsze
Gardzienice Drugie
Giełczew
Jadwisin
Janówek
Józefów
Kawęczyn
Kębłów
Klimusin
Kolonia Siedliszczki
Kolonia Kębłów
Kolonia Wola Piasecka
Kozice Dolne
Kozice Dolne-Kolonia
Kozice Górne
Majdan Brzezicki
Majdan Kawęczyński
Majdan Kozic Dolnych
Majdan Kozic Górnych
Majdanek Kozicki
Marysin
Młodziejów
Nowiny
Piaski Górne
Piaski Wielkie
Siedliszczki
Stefanówka
Wierzchowiska Pierwsze
Wierzchowiska Drugie
Wola Gardzienicka
Wola Piasecka
Żegotów

Söhne und Töchter der Stadt

Sendeanlage

Seit 1990 befindet sich in der Nähe von Piaski bei 51° 8′ 2″ N, 22° 52′ 18″ O51.13388888888922.871666666667 ein 342 Meter hoher Sendemast für UKW und TV. Dieser Sendemast ist seit dem Einsturz des Sendemasts von Radio Warschau in Konstantynów das vierthöchste Bauwerk in Polen.

Weblinks

 Commons: Piaski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2015. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (ZIP-Ordner mit XLS-Dateien; 7,82 MiB), abgerufen am 28. Mai 2016.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2015. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (ZIP-Ordner mit XLS-Dateien; 7,82 MiB), abgerufen am 28. Mai 2016.
  3. Piaski, bei ghetto-theresienstadt
  4. Piaski Luterskie, in: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009 ISBN 978-965-308-345-5, Band 2, S. 584 f.
  5. In der Encyclopedia of the Ghettos wird unter dem Eintrag Piaski ein weiteres Ghetto in einem Dorf Piaski/ yd: Piesk/ ru: Peski, bei Waukawysk, aufgeführt mit ca. 2.000 Ermordeten (S. 583f.)
  6. LG Aschenburg, 2. Dezember 1952. In: Justiz und NS-Verbrechen. Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Tötungsverbrechen 1945–1966, Bd. X, bearbeitet von Adelheid L. Rüter-Ehlermann, H. H. Fuchs, C. F. Rüter. Amsterdam : University Press, 1973, Nr. 333, S. 241–244. Misshandlung, Einzel- und Massentötungen von Juden des Ghettos Piaski
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Piaski aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.