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Sorne
Sorne | ||
Die gestaute Sorne in der Gorges du Pichoux | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | CH: 529 | |
Lage | Schweizer Jura
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Birs → Rhein → Nordsee | |
Quelle | am Ostrand der Franches-Montagnes im Hochjura bei Les Genevez 47° 15′ 25″ N, 7° 7′ 53″ O47.257017.131461018 | |
Quellhöhe | ca. 1'018 m ü. M.[1] | |
Mündung | am östlichen Siedlungsrand von Delémont in die Birs 47.370847.36102404 47° 22′ 15″ N, 7° 21′ 40″ O47.370847.36102404 | |
Mündungshöhe | 404 m ü. M.[1] | |
Höhenunterschied | ca. 614 m | |
Sohlgefälle | ca. 20 ‰ | |
Länge | 31 km[2] | |
Einzugsgebiet | 217,65 km²[3] | |
Abfluss am Pegel Delémont, Pré-Guillaum[4] AEo: 214 km² Lage: 900 m oberhalb der Mündung |
NNQ (2015) MNQ 1983–2020 MQ 1983–2020 Mq 1983–2020 MHQ 1983–2020 HHQ (2007) |
550 l/s 2,45 m³/s 4,17 m³/s 19,5 l/(s km²) 5,97 m³/s 90,2 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Drais, Miéry, Tabeillon, Rouge Eau, Pran, Golatte | |
Rechte Nebenflüsse | Rouge Eau, Pichoux, Folpotat, Biernol, Tuilerie, Ruisseau du Sâcy, Bief de Châtillon | |
Kleinstädte | Delémont |
Die Sorne ist ein 31 km langer linker Nebenfluss der Birs im nördlichen Jura. Mit einem Einzugsgebiet von 209 km² macht die Sorne 23 % des gesamten Einzugsgebietes der Birs aus und zählt zu deren wichtigsten Zuflüssen.
Name
Der Name tritt erstmals als Gauname im 7. Jahrhundert („Sornegaudia Vico“) in Erscheinung. Meist wird er von der indogermanischen Wurzel *ser-/*sor- „fliessen, strömen“ hergeleitet. Möglich wäre auch eine Ableitung von dem wohl keltischen Wort *suro- „(ausgepresste) Flüssigkeit“, welches zum indogermanischen Verb *seu- „auspressen“ gestellt wird.[5]
Geographie
Verlauf
Die Sorne entspringt auf dem Boden des Kantons Jura am Ostrand der Franches-Montagnes (deutsch Freiberge) im Faltenjura in der Gemeinde Les Genevez. Zunächst fliesst sie durch das Petit Val, ein Längstal im Kanton Bern im Jura, nach Osten, bevor sie unterhalb von Sornetan einen scharfen Knick nach Norden macht und dabei von rechts den Pichoux aufnimmt. Nun durchbricht sie in einer typischen Klus die Antiklinale der Jurakette der Montagne de Moutier. Dieses Quertal, die Gorges du Pichoux, weist markante Felswände und -schichten auf, die die Faltenstruktur des Kettenjuras gut aufschliessen. In dieser 2 Kilometer langen Schlucht verliert die Sorne 200 Höhenmeter und tritt auf das Gebiet des Kantons Jura über.
Nördlich der Pichoux-Schlucht durchfliesst die Sorne das Talbecken von Undervelier mit der Grotte de Sainte-Colombe.
Hier mündet von rechts kommend der Ruisseau de Soulce (Sulzbach). Gleich unterhalb des Ortes hat die Sorne eine weitere Klus geschaffen, sie durchbricht hier die Antiklinale des Le Mont und hat auf beiden Seiten rund 500 m hohe Talflanken.
Bei Bassecourt tritt die Sorne in die breite Talung des Delsberger Beckens hinaus und wendet ihren Lauf nach Osten. Hier nimmt sie von Westen den Tabeillon auf, den längsten Seitenbach, der aus den Freibergen kommt. Mit zahlreichen Windungen fliesst die Sorne durch die flache Talaue des Delsberger Beckens und durch die Stadt Delémont, bevor sie nordöstlich der Stadt in die Birs mündet.
Einzugsgebiet
Das 217,65 km² grosse Einzugsgebiet der Sorne liegt im Schweizer Juragebirge und wird durch sie über die Birs und den Rhein zur Nordsee entwässert.
Die Mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 771 m ü. M., die Minimale Höhe liegt bei 404 m ü. M. und die Maximale Höhe bei 1'333 m ü. M.[3]
Es besteht zu 45,8 % aus bestockter Fläche, zu 47,1 % aus Landwirtschaftsfläche und zu 6,6 % aus Siedlungsfläche.
Flächenverteilung
Zuflüsse
- La Rouge Eau (rechts)
- Ruisseau Sagnes Jaques (links)
- Ruisseau les Sagnes (rechts)
- Sous le Beucle (links)
- La Drais (links)
- L'Sagne (rechts)
- Le Pichoux (Ruisseau de Tchaïbez) (rechts)
- Le Folpotat (Ruisseau de Soulce) (rechts)
- Le Miéry (links)
- Ruisseau du Biernol (rechts)
- Le Tabeillon (links)
- Ruisseau de Boécourt (links)
- La Rouge Eau (links)
- Ruisseau des Grosses Aingles (links)
- Grosses Aingles (rechts)
- Ruisseau des Esserts (links)
- Petites Aingles (rechts)
- La Tuilerie (Ruisseau de Courfaivre) (rechts)
- Ruisseau de Chételay (rechts)
- Ruisseau de Limaces (rechts)
- Ruisseau du Sacy (rechts)
- Bief de Châtillon (rechts)
- Ruisseau de Rossemaison (rechts)
- La Pran (Ruisseau de Develier) (links)
- Le Ticle (linke Abzweigung)
- Golatte (links)
Hydrologie
An der Mündung der Sorne in die Birs beträgt ihre modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 4,59 m³/s. Ihr Abflussregimetyp ist pluvial jurassien[6], und ihre Abflussvariabilität[7] beträgt 26.
Die Abflussmenge der Sorne schwankt im Laufe des Jahres relativ stark. Die höchsten Wasserstände wurden für die Monate Dezember bis April ermittelt. Ihren Höchststand erreicht die Abflussmenge mit 7,18 m³/s im Februar. Danach geht die Schüttung Monat für Monat zunächst leicht (bis April) und danach stark zurück und erreicht ihren niedrigsten Stand im August mit 1,71 m³/s, um dann wieder von Monat zu Monat anzusteigen.
Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) der Sorne in m³/s[3]
Charakter
Die Sorne ist im Ober- und Mittellauf grösstenteils natürlich oder naturnah gestaltet, im Unterlauf wurde sie teilweise kanalisiert. Ein Teil des Wassers versickert in den verkarsteten wasserdurchlässigen Kalksteinschichten im Bereich des Oberlaufs und tritt andernorts als Karstquelle wieder zutage, beispielsweise in den Blanches Fontaines in der Pichoux-Schlucht. Die Wasserkraft der Sorne wurde in den Eisenverhüttungswerken von Undervelier sowie mit mehreren Mühlen genutzt.
Brücken
Auf ihrem Weg wird die Sorne von rund 60 Brücken überspannt, erwähnenswert sind die Berlincourt-Steinbogenbrücke von 1865 in Bassecourt, die A16-Autobahnbrücke von 2001/03 in Delémont sowie die historische Maltière-Steinbogenbrücke aus dem 15. Jahrhundert, ebenfalls in Delémont.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
- ↑ Auswertungen zum Gewässernetz. (XLSX) BAFU, Dezember 2013, abgerufen am 10. August 2017 (Auflistung Fliessgewässer der Schweiz >30km).
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Modellierter mittlerer jährlicher Abfluss. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Archiviert vom Original am 12. August 2017; abgerufen am 12. August 2017.
- ↑ Vorlage:BAFU MS Fluss
- ↑ Vorlage:Greule-DGNB
- ↑ „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes, S. 7
- ↑ Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
Flüsse mit einer Gesamtlänge über 30 km:
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Quelle: GEWISS – Gewässerinformationssystem Schweiz: Flüsse der Schweiz mit einer Gesamtlänge über 30 km
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