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Plessur
Plessur | ||
Die Plessur oberhalb Chur | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | CH: 312 | |
Lage | Kanton Graubünden, Schweiz | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Rhein → Nordsee | |
Quelle | Älpli, auf dem Gebiet der Gemeinde Arosa in den Plessur-Alpen 46° 44′ 45″ N, 9° 37′ 10″ O46.745948219.61943152600 | |
Quellhöhe | 2'600 m ü. M. | |
Mündung | In Chur in den Alpenrhein 46.8628611111119.5073583333333560 46° 51′ 46″ N, 9° 30′ 26″ O46.8628611111119.5073583333333560 | |
Mündungshöhe | 560 m ü. M. | |
Höhenunterschied | 2040 m | |
Sohlgefälle | 62 ‰ | |
Länge | 33,1 km | |
Einzugsgebiet | 266,75 km² | |
Linke Nebenflüsse | Rabiosa | |
Rechte Nebenflüsse | Welschtobel-, Sapüner- und Fondeierbach | |
Durchflossene Seen | Älplisee, Schwellisee | |
Durchflossene Stauseen | Stausee Arosa | |
Kleinstädte | Chur | |
Gemeinden | Arosa, Tschiertschen-Praden, Maladers | |
Einwohner im Einzugsgebiet | 39'300 |
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Die Plessur ist ein rund 33.1 km langer Fluss im Schweizer Kanton Graubünden. Sie entspringt auf dem Gebiet der Gemeinde Arosa in den Plessur-Alpen, durchfliesst das Schanfigg und mündet in der Kantonshauptstadt Chur in den Alpenrhein.
Quellgebiet und durchflossene Seen
Im Quellgebiet zwischen Älplisee, Totseeli und dem Bereich Erzhorn-Aroser Rothorn-Älplihorn führt die Plessur praktisch nur während der Schneeschmelze oder nach ergiebigen Niederschlägen Wasser. In der übrigen Zeit fliesst dieses unterirdisch und tritt erst kurz vor der Mulde des Älpisees zu Tage. Auch dessen Ausfluss erfolgt teilweise unter der Oberfläche, womit die Plessur erst in der Chlus oberhalb des Schwellisees permanent sichtbar wird. Unterhalb des Schwellisees, im Büalatobel, fliesst das Herrabächli vom Untera Wasserboda herkommend in die Plessur. Im Gründji oberhalb der Hörnli-Express-Talstation fliesst der Gampibach, weiter unten der Alpatobelbach zu, bevor sich im Büdemji bei der Bärabadschanze die Quellwasser des Aroser Unterberg (Schafrügg) dazugesellen. Beim Müliboda vereinigt sich der Melchernabach, in der Isel der Welschtobelbach sowie - vom Untersee herkommend - der Seebach mit der Plessur, bevor diese in den Stausee Arosa mündet. Der von der Maienfelder Furgga herkommende Furggabach fliesst direkt in den See. Die Plessur verlässt den Stausee via Schwellwuhr/Schluck in Richtung Langwies.
Weitere Zuflüsse
- Schwarzseebach (links)
- Wissbach (Usserwald) (links)
- Wissbach (Grüenseeli) (rechts)
- Seebach (Unter Prätschsee) (links)
- Tiejer Bach (rechts)
- Büelenbach (rechts)
- Sapüner-/Fondeierbach (rechts)
- Platzbach (rechts)
- Pirigerbach (rechts)
- Gründjitobelbach (rechts)
- Matteltjibach (links)
- Frauentobelbach (rechts)
- Ruchbach (links)
- Farbtobelbach (rechts)
- Telf (rechts)
- Trümmelatobelbach (links)
- Rungser Rüfibach (links)
- Pardielertobelbach (rechts)
- Grosstobelbach (rechts)
- Grossbach (links)
- Rüfinalertobelbach (links)
- Gadenstetter Bäche (links)
- Clasauerertobelbach (rechts)
- Sagenbach (links)
- Pajüelbach (links)
- Schelmentobelbach (rechts)
- Prader Bäche (links)
- Castielertobelbach (rechts)
- Calfreisertobelbach (rechts)
- Sagentobelbach (links)
- Steinbach (links)
- Rabiosa (links)
- Nasstobelbach (rechts)
Wichtige Brücken
Auf der Strecke der Arosabahn wird die Plessur bei Langwies von der Rhätischen Bahn überquert. Der markante, 1914 fertiggestellte, Langwieser Viadukt des Ingenieurs Eduard Züblin überspannt die Plessur und den dort zufliessenden Sapüner-/Fondeierbach in einer Höhe von 62 m und mit einer Länge von 287 m. Als zweite grosse Überquerung ist vor den Toren Churs die St. Luzibrücke als neue Linienführung für die Schanfiggerstrasse geplant.
Historisches
Die Herkunft des Namens "Plessur" ist unklar, er hat möglicherweise sogar vorrömischen Charakter. Alten Urkunden zufolge wurde die Plessur früher auch Schanfigger Rhein oder Aroser Wasser genannt. In den Walsersiedlungen Arosa, Langwies und Praden waren auch die Bezeichnungen Landwasser und Landtbach gebräuchlich.[2]
Im Jahr 1300 verursachte die Plessur in Chur eine grosse Wassernot. 1570 brach die Plessur bei einem Unwetter aus und schädigte die Umgebung von Chur schwer. Der Schaden wurde auf über 1000 Kronen geschätzt. Auch 1584 richteten Überschwemmungen in Chur Schäden an. Ein Chronist schrieb: Das Stadtvolk wurde auf die Wehr gerufen. Sie mussten viele fruchtbare Bäume fällen, um das Wasser vor der Stadt zu schwellen.
Am 6./8. Juli 1861 schreckte die tobende Plessur um Mitternacht die Churer Bevölkerung aus dem Schlaf. Der Plessurfall und die Totenbrücke wurden zerstört. Das städtische Armenhaus, 45 Meter vom Ufer entfernt, stand gut 1.5 Meter unter Wasser.
Heute ist die Plessur im Bereich der Stadt Chur, beispielsweise beim Plessurquai, stark kanalisiert und stellt keine Gefahr mehr dar.
Varia
Mangels anderer Möglichkeiten spielte der EHC Chur im Winter 1937/38 teilweise im Bereich des Lindenquais auf der gefrorenen Plessur.[3]
Galerie
Bei ehemaliger Plessurschanze
Einzelnachweise
- Ernst Rahm: Die Aroser Seen, Buchdruckerei Arosa, Arosa 1982, S. 14.
- ↑ Hydrologisches Jahrbuch der Schweiz 2008
- ↑ Hans Danuser: Aroser Orts- und Flurnamen mit Einbezug des Welschtobels und einiger grenznaher Gebiete benachbarter Gemeinden, Eigenverlag Danuser, Arosa 2011, ISBN 3-905342-49-9, S. 77.
- ↑ Rheinzeitung vom 13. November 2013, S. 3.
Weblinks
- Jürg Simonett: Plessur im Historischen Lexikon der Schweiz
- Website Fischzucht Plessur
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Quelle: GEWISS – Gewässerinformationssystem Schweiz: Flüsse der Schweiz mit einer Gesamtlänge über 30 km
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Plessur aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |