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Todesopfer rechtsextremer Gewalt in der Bundesrepublik Deutschland
Todesopfer rechtsextremer Gewalt gibt es seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland. Ab den 1980er Jahren wurde rechte Gewalt in Deutschland öffentlich diskutiert. Seit der Wiedervereinigung 1990 nahmen rechtsextreme Angriffe gegen Einwanderer, besonders Aussiedler und Spätaussiedler, Übersiedler, Asylbewerber und Türkeistämmige in Deutschland erheblich zu. Erst nach einigen Mordanschlägen wurde begonnen, die Zahl dieser Angriffe und ihrer Opfer zu registrieren. Diese Taten wurden nun stärker als gesamtgesellschaftliches Problem, nicht mehr nur als Randphänomen erkannt, erfasst und erforscht.
Die Erfassungskriterien und Gesamtzahl dieser Todesopfer seit 1990 sind umstritten. Das Bundeskriminalamt (BKA) registrierte „Hasskriminalität“, darunter rassistische Straftaten gegen Ausländer, Behinderte, Homosexuelle und Obdachlose, früher noch nicht als Staatsschutzdelikte. Das 2001 eingeführte „Definitionssystem Politisch motivierte Kriminalität“ ist nach wie vor enger gefasst als in anderen Staaten und wird von Initiativen gegen Rechtsextremismus in Deutschland weiter kritisiert.[1]
Die Bundesregierung erkennt derzeit (Stand: 30. September 2020) 109 Morde seit 1990 als rechtsextrem motiviert an. Gemeinsame Recherchen der Zeitungen Frankfurter Rundschau (FR), Der Tagesspiegel (TS) und Die Zeit ergaben, dass bis dahin mindestens 78 weitere Morde, also insgesamt 187, aus rechtsextremen Motiven verübt worden sind.[2] Die Amadeu Antonio Stiftung (AAS) zählt aktuell (Januar 2021) mindestens 208 Todesopfer rechtsextremer Gewalt.[3] Sie und andere Opferschutzinitativen registrieren zudem etliche Tötungen, bei denen rechtsextreme Motive wahrscheinlich sind.
Todesopfer vor 1990
Von 1949 bis 1990 wurden Todesopfer rechtsextremer Gewalt weder von Medien noch Staatsbehörden einheitlich erfasst und von staatlicher Seite oft als Einzelfälle ohne politische Mordmotive eingestuft. Man rechnet daher mit einer hohen Dunkelziffer von rechtsextremen Tötungsdelikten. Seit einer Mord- und Anschlagsserie von 1980 wurde der Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik öffentlich stärker beachtet. Einige dieser Fälle werden auch in der aktuellen Forschung genannt.[4]
- Am 29. August 1970 in Konstanz tötete Hans Obser den 17-jährigen Lehrling Martin Katschker in seiner Mittagspause mit einem Bolzenschussgerät. Obser befolgte dabei einen Aufruf vom NPD-Funktionär Walter Eyermann, der mit „Gammlern“ aufräumen wollte.[5]
- 1974 starb ein Feuerwerker in Wiesbaden bei dem Versuch, eine Bombe des Rechtsterroristen und damaligen Funktionärs der Jungen Nationaldemokraten Peter Naumann zu entschärfen.
- Am 24. Dezember 1979 ertrank der Studentenführer Rudi Dutschke während eines epileptischen Anfalls in der Badewanne seines Hauses im dänischen Aarhus. Der Anfall war die Spätfolge eines politisch motivierten Mordanschlags: Der Rechtsextremist Josef Bachmann schoss am 11. April 1968 dreimal aus großer Nähe auf Dutschke und verursachte schwere Hirnverletzungen.
- Am 5. Januar 1980 erstachen türkische Rechtsextreme (Graue Wölfe) und Islamisten den türkischen Kommunisten Celalettin Kesim am Kottbusser Tor in Berlin.
- Am 22. August 1980 verübten Neonazis der Deutschen Aktionsgruppen einen Brandanschlag auf ein Hamburger Übergangsheim für Flüchtlinge. Dabei starben die beiden Vietnamesen Ngoc Nguyen und Anh Lan Do.[6]
- Am 26. September 1980 tötete eine von dem Rechtsextremisten Gundolf Köhler abgelegte Bombe beim Oktoberfestattentat in München 13 Menschen und verletzte 221, 68 davon schwer.[7]
- Am 19. Dezember 1980 ermordete Uwe Behrendt, Vizechef der rechtsextremen Wehrsportgruppe Hoffmann, den Rabbiner Shlomo Lewin und dessen Partnerin Frida Poeschke in Erlangen.[8]
- Am 1. Januar 1981 erschlugen Anhänger des rechtsextremen Motorradclubs „Stander Greif“ in Gündelbach Sydi Battal Koparan (44). Danach zogen die Neonazis durch den Ort und schrien: „Wo wohnen hier noch Scheißtürken?“[9]
- Am 29. Mai 1981 bei Barsbüttel ermordete der 28-jährige Friedhelm Enk, Mitglied der Aktionsfront Nationaler Sozialisten/Nationale Aktivisten, den 25-jährigen ANS-Aktivisten Johannes Bügner mit 20 Messerstichen. Mehrere ANS-Mitglieder begleiten den Täter. Enk gestand Hass auf Homosexuelle als Tatmotiv und wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.[10]
- Im Mai 1982 erstach ein Mann in Garbsen seinen indischen Nachbarn, weil die Familie, die er als „Kanakerpack“ bezeichnete, einen Kinderwagen im Kellergang abgestellt hatte.[9]
- Im Juni 1982 in Norderstedt erschlugen mutmaßliche Rechtsextreme Tevik Gürel (26). Während der Tat sollen sie „Ausländer raus!“ geschrien haben.[9]
- Am 24. Juni 1982 erschoss der Neonazi Helmut Oxner in einer oft von Juden besuchten Diskothek in Nürnberg drei Menschen.
- Am 16. Oktober 1982 griffen Neonazis und Hooligans des Fanclubs „Die Löwen“ mit Gaspistolen, Leuchtmunition, Knüppeln und Mauersteinen einige Fußballfans auf dem Weg zum Spiel des Hamburger SV gegen Werder Bremen an. Ein Neonazi warf dem fliehenden Adrian Maleika einen Stein an den Kopf und trat ihn brutal zusammen, so dass er am Folgetag im Krankenhaus an seinen Verletzungen starb.[11]
- Der Brandanschlag der Gruppe Ludwig am 7. Januar 1984 in München verletzte die 20-jährige Corinna Tatarotti so schwer, dass sie einige Monate später ihren Verbrennungen erlag.
- Der Brandanschlag in Duisburg-Wanheimerort 1984 (26./27. August) tötete sieben türkischstämmige Migranten. Die Täterin verübte 1993 einen Anschlag auf ein Flüchtlingsheim; Ermittler stuften beide Taten nicht als politisch motiviert ein.
- 1984 erschoss ein Mitglied der türkischen Grauen Wölfe in Berlin Fatma E. und verletzte ihre Rechtsanwältin Seyran Ateş lebensgefährlich.[12]
- Am 25. Juli 1985 in Hamburg-Langenhorn erschlugen drei Neonazis Mehmet Kaymakcı (29).[13]
- Bei einer Hetzjagd in Hamburg-Hohenfelde am 24. Dezember 1985 fuhren fünf Neonazis Ramazan Avcı (26) mit einem Auto an und schlugen und traten auf den am Boden Liegenden so schwer ein, dass er ins Koma fiel und später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlag.[14][13]
- Am 3. Februar 1987 in Hannover ermordeten vier Neonazis der FAP den 17-jährigen Neonazi Gerd-Roger Bornemann, der sie kannte.[15]
- Am 19. August 1987 in Tübingen hielt der Angestellte eines Supermarktes den 20-jährigen Iraner Kiomars Javadi als vermeintlichen Ladendieb fest und misshandelte ihn. Der 18-jährige Lehrling Andreas U. nahm Javadi für 18 Minuten in einen Würgegriff. Laut der Obduktion starb er schon nach vier bis sechs Minuten daran.[16]
- In der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember 1988 in Schwandorf zündete der 19-jährige Neonazi Josef Saller (Nationalistische Front) aus Ausländerhass ein vor allem von Türken bewohntes Haus an. Der Arbeiter Osman Can (49), seine Ehefrau Fatma (43), sein Sohn Mehmet (11) und der Akustiker Jürgen Hübener (47) kamen so ums Leben.[17]
- Am 12. Mai 1989 erstach ein Rassist im Märkischen Viertel in Berlin den Familienvater Ufuk Şahin. Der Täter nannte das orientalische Aussehen seines Opfers als Motiv.[18] Rund 7000 Menschen nahmen am folgenden Trauermarsch teil, den Neonazis störten.[19]
Todesopfer ab 1990
Angaben der Bundesregierung
Bis Oktober 2009 stufte die Bundesregierung nur 46 Ermordete als Todesopfer rechtsextremer Gewalt seit 1990 ein.[20] Bis Februar 2012 erhöhte sie diese Angabe auf 58. Darin enthalten waren nun die zehn Mordopfer der Terrororganisation Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).[21] Hinzu kamen der im Oktober 2010 in Leipzig ermordete Iraker Kamal Kilade und zwei nachgemeldete Opfer 1996 und 1999 in Sachsen.[22]
Nach Bekanntwerden der NSU-Morde (2000 bis 2007) veranlasste das Bundesinnenministerium (BMI) Ende 2011 per Erlass eine Überprüfung von 3300 bislang unaufgeklärten Tötungen und Tötungsversuchen auf mögliche rechtsextreme Tatmotive. Die Prüfung oblag dem Gemeinsamen Abwehrzentrum gegen Rechtsextremismus/Rechtsterrorismus (GAR). Bis zum Sommer 2014 wollte das BMI korrigierte Zahlen der zwischen 1990 und 2011 getöteten Opfer rechtsextremer Gewalt vorlegen.[23] Bis zum 4. Dezember 2013 fanden BKA und Landeskriminalämter (LKAs) bei dieser Überprüfung laut BMI in 746 Fällen mit 849 Todesopfern Anhaltspunkte „für eine mögliche politische rechte Tatmotivation“.[24] Darunter waren 137 Fälle der recherchierten „Opferlisten“.[25]
Bis zum 27. Juli 2015 erhöhte das BMI die Zahl der staatlich als rechtsextrem motiviert anerkannten Mordfälle von 58 auf 75, die bei 69 Anschlägen getötet wurden. 15 der ergänzten 17 Opfer entdeckten BKA und LKAs bei einer gemeinsamen Überprüfung alter Fälle; zwei neue Fälle kamen hinzu.[26]
Im Juni 2018 erhöhte die Bundesregierung die Angaben erneut und führte nun 76 rechtsextreme Tötungsdelikte mit 83 Todesopfern seit 1990 in ihrer Statistik.[27] Bis Juni 2019 stufte sie nach weiteren Nachermittlungen 94 Mordfälle als rechtsextrem motiviert ein. Der Kriminologe Tobias Singelnstein hielt die tatsächliche Opferzahl damals für doppelt so hoch.[28]
Die gemeinsamen Recherchen von FR, TS und Die Zeit bestätigten diese Annahme: Sie ergaben bis 30. September 2020 eine Mindestzahl von 187 rechtsextremen Morden in Deutschland seit 1990. Die Bundesregierung erkennt derzeit 109 davon als rechtsextreme Taten an. Darin sind der Mordfall Walter Lübcke (1. Juni 2019), der Anschlag in Halle (Saale) 2019 mit zwei Mordopfern und der Anschlag von Hanau 2020 mit neun Opfern enthalten.[2]
Nichtstaatliche Opferlisten
Einige Medien, die Initiative Mut gegen rechte Gewalt, das Netz gegen Nazis, der Verein Pro Asyl, Opferfonds Cura und regionale Opferberatungsstellen führen eigene Chroniken zu rechtsextremen Gewalttaten. Auch der Tagesspiegel und die Frankfurter Rundschau führten seit 1990 eigene Opferchroniken, die die Zeit später übernahm und fortlaufend ergänzte. Bis September 2010 führte ihre Chronik bis zu 156 Todesfälle auf rechtsextreme Motive zurück.[29] Bis November 2020 führte diese gemeinsame Liste der Zeit und des Tagesspiegel insgesamt 187 Todesopfer rechtsextremer Gewalt auf. Einige davon fehlen in der Liste der Amadeu-Antonio-Stiftung oder werden von dieser bisher nur als Verdachtsfälle geführt.[30]
Bis Ende 2010 hatte die Bundesregierung nur 73 seit 1990 getötete Menschen als Opfer rechtsextremer Gewalt anerkannt. Deshalb veranlassten einige Bundesländer damals eine interne Überprüfung. Nur Brandenburg beauftragte ein externes Forschungsinstitut, das Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien (MMZ), ältere Fälle zu prüfen. Das Zentrum bildete einen unabhängigen Expertenkreis, der Einblick in Polizei- und Ermittlungsakten sowie manche Gerichtsurteile erhielt. Die Amadeu Antonio Stiftung ist in diesem Kreis vertreten und überprüfte anhand der staatlichen Akten ihrerseits die ihr bekannt gewordenen Todesfälle. Sie kritisiert die staatliche Statistik als verzerrt, weil das BKA darin nur Taten aufnehme, für die eine gefestigte rechtsextreme Tätergesinnung als „tatauslösend und tatbestimmend“ nachweisbar sei. Das erfasse weder die Perspektive von Angehörigen und Zeugen noch sozialdarwinistische oder rassistische Tatmotive von „Alltagsrassisten aus der Mitte der Gesellschaft“ angemessen.
Die gemeinsame, einzige bundesweite Todesopferliste der Amadeu Antonio Stiftung führt die Angaben anderer Initiativen zusammen, wird ständig aktualisiert und berücksichtigt sowohl Taten von eindeutigen Rechtsextremisten als auch Tötungsdelikte, „bei denen eine sozialdarwinistische und rassistische/rechte Motivation mindestens eine tatbegleitende bis tateskalierende Rolle gespielt haben.“ Bis 14. Juni 2017 nannte sie 195 Todesopfer.[31] Diese verteilen sich wie folgt auf die Einzeljahre:[32]
Gesamtliste
- Farblos: staatlich anerkannte Fälle[2]
- Rosa: weitere Fälle laut Tagesspiegel / Zeit[2]
- Grün: weitere Fälle laut Amadeu Antonio Stiftung[3]
Nr. | Name | Todestag | Ort | Alter |
---|---|---|---|---|
1 | Mahmud Azhar | 6. März 1990 | Berlin | 40 |
2 | Andrzej Frątczak | 7. Oktober 1990 | Lübbenau | 36 |
3 | Eberhard Arnold[33] | 21. Oktober 1990 | Ludwigsburg | 23 |
4 | Amadeu Antonio Kiowa | 6. Dezember 1990 | Eberswalde | 28 |
5 | Klaus-Dieter Reichert | 11. Dezember 1990 | Berlin-Lichtenberg | 24 |
6 | Nihat Yusufoğlu | 28. Dezember 1990 | Hachenburg | 17 |
7 | Alexander Selchow | 1. Januar 1991 | Rosdorf | 21 |
8 | Obdachloser | 6. Januar 1991 | Flensburg | 31 |
9 | Jorge Gomondai | 6. April 1991 | Dresden | 28 |
10 | Helmut Leja | 4. Juni 1991 | Kästorf (Gifhorn) | 39 |
11 | Agostinho Comboio | 16. Juni 1991 | Friedrichshafen | 34 |
12 | Wolfgang Auch | 22. September 1991 | Schwedt | 28 |
13 | Samuel Kofi Yeboah | 19. September 1991 | Saarlouis | 27 |
14 | Mete Ekşi | 13. November 1991 | Berlin-Charlottenburg | 19 |
15 | Rolf Baginski | 28. November 1991 | Nordhausen | 55 |
16 | Gerd Himmstädt | 3. Dezember 1991 | Hohenselchow | 30 |
17 | Timo Kählke | 12. Dezember 1991 | Meuro | 29 |
18 | namentlich unbekannter Mann aus Sri Lanka | 31. Januar 1992 | Lampertheim | 29 |
19 | namentlich unbekannte Frau aus Sri Lanka | 31. Januar 1992 | Lampertheim | 31 |
20 | namentlich unbekanntes Kind aus Sri Lanka | 31. Januar 1992 | Lampertheim | 1 |
21 | Blanka Zmigrod | 23. Februar 1992 | Frankfurt am Main | 68 |
22 | Matthias Knabe | 4. März 1992 | Gifhorn | 23 |
23 | Dragomir Christinel | 15. März 1992 | Saal | 19 |
24 | Ingo Finnern | 19. März 1992 | Flensburg | 31 |
25 | Gustav Schneeclaus | 22. März 1992 | Buxtehude | 53 |
26 | Erich Bosse | 4. April 1992 | Hörstel | |
27 | Nguyễn Văn Tú | 24. April 1992 | Berlin-Marzahn | 29 |
28 | Torsten Lamprecht | 9. Mai 1992 | Magdeburg | 23 |
29 | Emil Wendtland | 1. Juli 1992 | Neuruppin | 50 |
30 | Sadri Berisha | 8. Juli 1992 | Ostfildern-Kemnat | 56 |
31 | Dieter Klaus Klein | 1. August 1992 | Bad Breisig | 49 |
32 | Ireneusz Szyderski | 3. August 1992 | Stotternheim | 24 |
33 | Frank Bönisch | 24. August 1992 | Koblenz | 35 |
34 | Günter Heinrich Hermann Schwannecke | 5. September 1992 | Berlin-Charlottenburg | 58 |
35 | Waltraud Scheffler | 23. Oktober 1992 | Geierswalde | 44 |
36 | Rolf Schulze | 7. November 1992 | Lehnin | 52 |
37 | Karl Hans Rohn | 13. November 1992 | Wuppertal | 53 |
38 | Silvio Meier | 21. November 1992 | Berlin-Friedrichshain | 27 |
39 | Alfred Salomon | 21. November 1992 | Wülfrath | 92 |
40 | Bahide Arslan | 23. November 1992 | Mölln | 51 |
41 | Yeliz Arslan | 23. November 1992 | Mölln | 10 |
42 | Ayşe Yılmaz | 23. November 1992 | Mölln | 14 |
43 | Bruno Kappi | 15. Dezember 1992 | Weidenau (Siegen) | 55 |
44 | Hans-Jochen Lommatzsch | 18. Dezember 1992 | Oranienburg | 55 |
45 | Sahin Calisir | 27. Dezember 1992 | Meerbusch | 20 |
46 | Karl Sidon | 15. Januar 1993[34] | Arnstadt | 45 |
47 | Mario Jödecke | 24. Januar 1993 | Schlotheim | 23 |
48 | Mike Zerna | 25. Februar 1993 | Hoyerswerda | 22 |
49 | Mustafa Demiral | 9. März 1993 | Mülheim/Ruhr | 55 |
50 | Hans-Peter Zarse | 12. März 1993 | Uelzen | 18 |
51 | Friedrich Maßling | 29. März 1993 | Bad Segeberg | 58 |
52 | Matthias Lüders | 28. April 1993 | Obhausen | 23 |
53 | Gürsün Ince | 29. Mai 1993 | Solingen | 27 |
54 | Hatice Genc | 29. Mai 1993 | Solingen | 18 |
55 | Hülya Genc | 29. Mai 1993 | Solingen | 9 |
56 | Saime Genc | 29. Mai 1993 | Solingen | 4 |
57 | Gülüstan Öztürk | 29. Mai 1993 | Solingen | 12 |
58 | Horst Hennersdorf | 5. Juni 1993 | Fürstenwalde | 37 |
59 | Hans-Georg Jacobson | 28. Juli 1993 | Strausberg | 35 |
60 | Obdachloser | Oktober 1993 | Marl | 33 |
61 | Bakary Singateh | 7. Dezember 1993 | Hamburg-Buchholz | 19 |
62 | Ali Bayram | 18. Februar 1994 | Darmstadt | 50 |
63 | Eberhart Tennstedt | 5. April 1994 | Quedlinburg | 43 |
64 | Klaus R. | 28. Mai 1994 | Leipzig | 43 |
65 | Beate Fischer | 23. Juli 1994 | Berlin-Reinickendorf | 32 |
66 | Jan W. | 26. Juli 1994 | Berlin | 45 |
67 | Gunter Marx | 6. August 1994 | Velten | 42 |
68 | Alexandra Rousi | 14. Oktober 1994 | Paderborn | 62 |
69 | Piotr Kania | 6. November 1994 | Rotenburg an der Fulda | 18 |
70 | Michael Gäbler | 20. November 1994 | Zittau | 18 |
71 | Horst Pulter | 5. Februar 1995 | Velbert | 65 |
72 | Peter T. | 12. Juni 1995 | Hohenstein-Ernstthal | 24 |
73 | Dagmar Kohlmann | 16. Juli 1995 | Altena | 28 |
74 | Klaus Peter Beer | 7. September 1995 | Amberg | 48 |
75 | Monica Maiamba Bunga | 18. Januar 1996 | Lübeck | 27 |
76 | Nsuzana Bunga | 18. Januar 1996 | Lübeck | 7 |
78 | Françoise Makodila Landu | 18. Januar 1996 | Lübeck | 32 |
79 | Miya Makodila | 18. Januar 1996 | Lübeck | 14 |
80 | Christine Makodila | 18. Januar 1996 | Lübeck | 17 |
81 | Christelle Makodila Nsimba | 18. Januar 1996 | Lübeck | 8 |
82 | Legrand Makodila Mbongo | 18. Januar 1996 | Lübeck | 5 |
83 | Jean-Daniel Makodila Kosi | 18. Januar 1996 | Lübeck | 3 |
84 | Rabia El Omari | 18. Januar 1996 | Lübeck | 17 |
85 | Sylvio Bruno Comlan Amoussou | 18. Januar 1996 | Lübeck | 27 |
86 | Patricia Wright | 3. Februar 1996 | Bergisch Gladbach | 23 |
87 | Sven Beuter | 20. Februar 1996 | Brandenburg an der Havel | 23 |
88 | Martin Kemming | 15. März 1996 | Dorsten-Rhade | 26 |
89 | Bernd Grigol | 8. Mai 1996 | Leipzig | 43 |
90 | Boris Morawek | 13. Juli 1996 | Wolgast | 26 |
91 | Werner Weickum | 19. Juli 1996 | Eppingen | 44 |
92 | Achmed Bachir | 23. Oktober 1996 | Leipzig | 30 |
93 | Frank Böttcher | 8. Februar 1997 | Magdeburg | 17 |
94 | Stefan Grage | 23. Februar 1997 | Autobahn-Parkplatz Roseburg | 34 |
95 | Phan Van Toan | 30. April 1997 | Fredersdorf-Vogelsdorf | 42 |
96 | Olaf Schmidke | 17. April 1997 | Berlin-Treptow | 26 |
97 | Chris Danneil | 17. April 1997 | Berlin-Treptow | 31 |
98 | Horst Gens | 22. April 1997 | Sassnitz | 50 |
99 | Augustin Blotzki | 8. Mai 1997 | Königs Wusterhausen | 59 |
100 | Matthias Scheydt | 23. September 1997 | Cottbus | 39 |
101 | Josef Anton Gera | 17. Oktober 1997 | Bochum | 59 |
102 | Georg Jürgen Uhl | 27. September 1997 | Cottbus | 45 |
103 | Jana Georgi | 26. März 1998 | Saalfeld/Saale | 14 |
104 | Erich Fisk | 30. August 1998 | Angermünde | 59 |
105 | Nuno Lourenço | 29. Dezember 1998 | Markkleeberg-Gaschwitz[35] | 49 |
106 | Farid Guendoul | 13. Februar 1999 | Guben | 28 |
107 | Egon Efferts | 17. März 1999 | Duisburg-Walsum | 58 |
108 | Peter Deutschmann | 9. August 1999 | Eschede | 44 |
109 | Carlos Fernando | 15. August 1999 | Kolbermoor | 35 |
110 | Patrick Thürmer | 2. Oktober 1999 | Hohenstein-Ernstthal | 17 |
111 | Kurt Schneider | 6. Oktober 1999 | Berlin-Lichtenberg | 38 |
112 | Hans-Werner Gärtner | 8. Oktober 1999 | Löbejün | 37 |
113 | Karl-Heinz Lietz | 1. November 1999 | Bad Reichenhall | 54 |
114 | Daniela Peyerl | 1. November 1999 | Bad Reichenhall | 18 |
115 | Horst Zillenbiller | 1. November 1999 | Bad Reichenhall | 60 |
116 | Ruth Zillenbiller | 1. November 1999 | Bad Reichenhall | 59 |
117 | Jörg Danek | 29. Dezember 1999 | Halle-Neustadt | 39 |
118 | Bernd Schmidt | 31. Januar 2000 | Weißwasser | 52 |
119 | Helmut Sackers | 29. April 2000 | Halberstadt | 60 |
120 | Dieter Eich | 25. Mai 2000 | Berlin-Buch | 52 |
121 | Falko Lüdtke | 31. Mai 2000 | Eberswalde | 22 |
122 | Alberto Adriano | 11. Juni 2000 | Dessau | 39 |
123 | Thomas Goretzki | 14. Juni 2000 | Dortmund | 35 |
124 | Yvonne Hachtkemper | 14. Juni 2000 | Waltrop | 34 |
125 | Matthias Larisch von Woitowitz | 14. Juni 2000 | Waltrop | 34 |
126 | Klaus-Dieter Gerecke | 24. Juni 2000 | Greifswald | 47 |
127 | Jürgen Seifert | 9. Juli 2000 | Wismar | 52 |
128 | Norbert Plath | 27. Juli 2000 | Ahlbeck | 51 |
129 | Enver Şimşek | 9. September 2000 | Nürnberg | 38 |
130 | Malte Lerch | 12. September 2000 | Schleswig | 45 |
131 | Eckhardt Rütz | 25. November 2000 | Greifswald | 42 |
132 | Belaid Baylal | 4. November 2000 | Belzig | 98 |
133 | Willi Worg | 25. März 2001 | Milzau | 38 |
134 | Fred Blanke | 26. März 2001 | Grimmen | 51 |
135 | Mohammed Belhadj | 22. April 2001 | Jarmen | 31 |
136 | Abdurrahim Özüdoğru | 13. Juni 2001 | Nürnberg | 49 |
137 | Süleyman Taşköprü | 27. Juni 2001 | Hamburg | 31 |
138 | Dieter Manzke | 9. August 2001 | Dahlewitz | 61 |
139 | Dorit Botts | 17. August 2001 | Fulda | 54 |
140 | Habil Kılıç | 29. August 2001 | München | 38 |
141 | Ingo Binsch | 6. November 2001 | Berlin | 36 |
142 | Klaus Dieter Lehmann | 15. Mai 2002 | Neubrandenburg | 19 |
143 | Kajrat Batesov | 23. Mai 2002 | Wittstock | 24 |
144 | Ronald Masch | 1. Juni 2002 | Neu Mahlisch | 29 |
145 | Marinus Schöberl | 12. Juli 2002 | Potzlow | 16 |
146 | Ahmet Sarlak | 9. August 2002 | Sulzbach | 19 |
147 | Hartmut Balzke | 25. Januar 2003 | Erfurt | 48 |
148 | Andreas Oertel | 21. März 2003 | Naumburg | 40 |
149 | Enrico Schreiber | 29. März 2003 | Frankfurt/Oder | 25 |
150 | Günter T. | 20. April 2003 | Riesa | 35 |
151 | Gerhard Fischhöder | 10. Juli 2003 | Scharnebeck | 49 |
152 | Thomas K. | 4. Oktober 2003 | Leipzig | 16 |
153 | Hartmut Nickel | 7. Oktober 2003 | Overath[36] | 61 |
154 | Mechthild Bucksteeg | 7. Oktober 2003 | Overath | 53 |
155 | Alja Nickel | 7. Oktober 2003 | Overath | 26 |
156 | Petros C. | 6. Dezember 2003 | Kandel | 22 |
157 | Stefanos C. | 6. Dezember 2003 | Kandel (Pfalz) | 23 |
158 | Viktor Filimonov | 20. Dezember 2003 | Heidenheim | 15 |
159 | Waldemar Ickert | 20. Dezember 2003 | Heidenheim | 16 |
160 | Aleksander Schleicher | 20. Dezember 2003 | Heidenheim | 17 |
161 | Oleg Valger | 21. Januar 2004 | Gera/Bieblach-Ost | 27 |
162 | Martin Görges | 30. Januar 2004 | Burg | 46 |
163 | Mehmet Turgut | 25. Februar 2004 | Rostock | 25 |
164 | Oury Jalloh | 7. Januar 2005 | Dessau | 36 |
165 | Thomas Schulz | 28. März 2005 | Dortmund | 32 |
166 | Unbekannter | 1. Juli 2005 | Essen | 44 |
167 | İsmail Yaşar | 9. Juni 2005 | Nürnberg | 50 |
168 | Theodoros Boulgarides | 15. Juni 2005 | München | 41 |
169 | Tim Maier | 26. November 2005 | Bad Buchau | 20 |
170 | Andreas Pietrzak | 6. Mai 2006 | Plattling | 41 |
171 | Mehmet Kubaşık | 4. April 2006 | Dortmund | 39 |
172 | Halit Yozgat | 6. April 2006 | Kassel | 21 |
173 | Andreas F. | 1. Januar 2007 | Wismar | 30 |
174 | Michèle Kiesewetter | 25. April 2007 | Heilbronn | 22 |
175 | M. S. | 14. Juli 2007 | Brinjahe | 17 |
176 | Peter Siebert | 26. April 2008 | Memmingen | 40 |
177 | Bernd Köhler | 23. Juli 2008 | Templin | 55 |
178 | Karl-Heinz Teichmann | 6. September 2008 | Leipzig | 59 |
179 | Hans-Joachim Sbrzesny | 1. August 2008 | Dessau | 50 |
180 | Rick Langenstein | 16. August 2008 | Magdeburg | 20 |
181 | Marcel W. | 24. August 2008 | Bernburg | 18 |
182 | Marwa El-Sherbini | 1. Juli 2009 | Dresden | 31 |
183 | Sven M. | 14. Mai 2010 | Hemer | 27 |
184 | Kamal Kilade | 24. Oktober 2010 | Leipzig | 19 |
185 | Duy-Doan Pham | 27. März 2011 | Neuss | 59 |
186 | André Kleinau | 27. Mai 2011 | Oschatz | 50 |
187 | Klaus-Peter Kühn | 16. Juni 2012 | Suhl | 59 |
188 | Karl Heinz L. | 30. September 2012 | Butzow | 59 |
189 | Charles Werabe[37] | 23. Oktober 2014 | Limburg | 55 |
190 | Sevda Dag | 22. Juli 2016 | München[38] | 45 |
191 | Chousein Daitzik | 22. Juli 2016 | München | 17 |
192 | Selcuk Kilic | 22. Juli 2016 | München | 15 |
193 | Giuliano Josef Kollmann | 22. Juli 2016 | München | 19 |
194 | Can Leyla | 22. Juli 2016 | München | 15 |
195 | Janos Roberto Rafael | 22. Juli 2016 | München | 15 |
196 | Armela Sehashi | 22. Juli 2016 | München | 14 |
197 | Sabine Sulaj | 22. Juli 2016 | München | 14 |
198 | Dijamant Zabergaja | 22. Juli 2016 | München | 20 |
199 | Eugeniu Botnari | 20. September 2016 | Berlin-Lichtenberg | 34 |
200 | Daniel Ernst | 20. Oktober 2016 | Georgensgmünd | 32 |
201 | Christian Sonnemann | 8. Dezember 2017 | Katlenburg-Lindau | 37 |
202 | Christopher W.[39] | 17. April 2018 | Aue | 27 |
203 | Philip W. | 17. April 2018 | Neunkirchen-Wiebelskirchen | 38 |
204 | Walter Lübcke | 2. Juni 2019 | Istha | 65 |
205 | Jana Lange[40] | 9. Oktober 2019 | Halle | 40 |
206 | Kevin Schwarze[40] | 9. Oktober 2019 | Halle | 20 |
207 | Gökhan Gültekin[41] | 19. Februar 2020 | Hanau | 37 |
208 | Ferhat Ünver[41] | 19. Februar 2020 | Hanau | 22 |
209 | Hamza Kurtović[41] | 19. Februar 2020 | Hanau | 22 |
210 | Mercedes Kierpacz | 19. Februar 2020 | Hanau | 35 |
211 | Sedat Gürbüz[41] | 19. Februar 2020 | Hanau | 30 |
212 | Kalojan Welkow[41] | 19. Februar 2020 | Hanau | 32 |
213 | Vili Viorel Păun[41] | 19. Februar 2020 | Hanau | 23 |
214 | Fatih Saraçoğlu[41] | 19. Februar 2020 | Hanau | 34 |
215 | Said Nessar El Hashemi[41] | 19. Februar 2020 | Hanau | 21 |
216 | Gabriele Rathjen[41] | 19. Februar 2020 | Hanau | 72 |
Verdachtsfälle
Verschiedene Medien und Opferinitiativen berichteten über weitere, wahrscheinlich von Rechtsextremisten verübte Tötungsdelikte (unten farblos, mit jeweiligem Einzelnachweis). Einige davon waren seit den 1990er Jahren Thema parlamentarischer Anfragen, wurden aber wegen angenommener anderer Tatmotive nicht in die Bundesstatistik aufgenommen.[42] Auch die Zeit[29] und das Moses Mendelssohn Zentrum berichteten nach ihrer Überprüfung von Altfällen bis Ende 2018 von etlichen Verdachtsfällen rechtsextremer Morde (unten rosa markiert).[43] Die Amadeu Antonio Stiftung nennt aktuell (Januar 2021) 13 Tötungen als Verdachtsfälle rechtsextremer Gewalt (unten grün markiert).[3]
Name | Todestag | Ort | Alter |
---|---|---|---|
Heinz Mädel[44] | 1. Juli 1990 | Erfurt | 58 |
Obdachloser Mann[45] | 27. Juli 1990 | Gelsenkirchen | |
Gerhard Sch. | 1. Juni 1991 | Leipzig | 43 |
Ingo Ludwig | 5. Januar 1992 | Klein-Mutz bei Gransee | 18 |
Türke[42] | 6. März 1992 | Reilingen | |
Melanie Harke | 11. März 1992 | Schwedt | 13 |
Peter Konrad | 25. April 1992 | Werder an der Havel | 31 |
Grigore Velcu[46] | 29. Juni 1992 | Nadrensee | |
Eudache Calderar[46] | 29. Juni 1992 | Nadrensee | |
Kroate[42] | 6. Dezember 1992 | Jänschwalde | |
Gamal Hegab[42][47] | 17. Dezember 1992 | Berlin-Mitte | 35 |
Obdachloser Mann[45][48] | 7. Januar 1993 | Wetzlar | |
Kerstin Winter[49] | 23. Januar 1993 | Freiburg | 24 |
Sandro Beyer | 29. April 1993 | Sondershausen | 15 |
Jeff Dominiak | 26. Mai 1993 | Waldeck (Mittenwalde) | 25 |
Bernd Z.[50] | Juni 1993 | Oranienburg | 29 |
Angela S. | 21. Juni 1993 | Berlin-Kreuzberg | 29 |
Dario S. | 21. Juni 1993 | Berlin-Kreuzberg | 2 |
Holger T.[51] | 19. September 1993 | Werneuchen bei Bernau | 51 |
Raina Jovanović | 26. Januar 1994 | Köln | 62 |
Jasminka Jovanović | 26. Januar 1994 | Köln | 12 |
Ante B. | 16. März 1994 | Stuttgart | 60 |
Ljuba B. | 16. März 1994 | Stuttgart | 55 |
Zuzanna M. | 16. März 1994 | Stuttgart | 57 |
Athina S. | 16. März 1994 | Stuttgart | 24 |
Kristina S. | 16. März 1994 | Stuttgart | 2 |
Nebahat S. | 16. März 1994 | Stuttgart | 27 |
Aynül S. | 16. März 1994 | Stuttgart | 4 |
Farid Boukhit[52] | 27. September 1994 | Magdeburg | 30 |
Guido Zeidler[50] | 23. Februar 1995 | Hennigsdorf | 20 |
Michael Silbermann | November 1995 | Dresden | 22 |
Sven Silbermann | November 1995 | Dresden | 24 |
Gerhard Helmut B. | 17. Dezember 1995 | Leipzig | 19 |
Mario L.[53] | 22. Dezember 1995 | Grimma | 15 |
Sanjib Kumar Shrestha[54] | 29. Dezember 1995 | Oelde | 21 |
Horst K. | 30. Dezember 1995 | Leipzig-Grünau | 43 |
Andreas Götz | 1. August 1996 | Eisenhüttenstadt | 36 |
Antonio Melis | 13. Februar 1997 | Caputh | 37 |
Bektas Heval[55] | 4. Juni 1997 | Friedrichshafen/Bodensee | 26 |
Sozialarbeiter[56] | 24. August 1997 | Potzlow | 45 |
Jugosloven Ignjatovic | 17. Februar 2000 | Berlin-Wedding | 51 |
Klaus-Dieter Harms | 9. August 2001 | Wittenberge | 61 |
Arthur Lampel | 9. September 2001 | Bräunlingen | 18 |
Zygmunt R.[57] | 27. November 2002 | Altdorf | 53 |
Jeremiah Duggan | 27. März 2003 | Wiesbaden | 22 |
Christa G.[53] | 30. Juni 2003 | Wurzen | 64 |
Edgar R.[58] | 5. Juni 2004 | Güsten | 47 |
Jürgen G.[59] | 10. Juli 2006 | Cottbus | 51 |
Obdachloser[60] | 24. Juli 2007 | Blankenburg (Harz) | 59 |
Jenisa B. | 7. September 2007 | Hannover | 5 |
Holger Urbaniak | 7. Oktober 2007 | Frankfurt/Oder | 49 |
Nguyen Tan Dung[61] | 6. August 2008 | Berlin | 19 |
Burak Bektas | 5. April 2012 | Berlin-Neukölln | 22 |
Andrea B. | 31. Oktober 2012 | Hannover | 44 |
Konstantin Moljanov | 17. Juli 2013 | Kaufbeuren | 34 |
Dano M. | 14. März 2014 | Herford | 5 |
Luke Holland[62] | 20. September 2015 | Berlin | 31 |
Jim Reeves (Sänger, 1968) | 1. Februar 2016 | Berlin-Charlottenburg | 47 |
Klaus B. | 1. September 2016 | Waldbröl | 40 |
Ruth K.[63] | 1. März 2017 | Döbeln | 85 |
Ramona Sorce[64] | 7. Mai 2017 | Homburg/Saar-Schwarzenacker | 42 |
Bilal A. | 27. März 2018 | Bergisch Gladbach | 30 |
Arkan Hussein Khalaf[65] | 7. April 2020 | Celle | 15 |
Nichtstaatliche Ersteller von Opferchroniken gehen ebenso wie andere Opferschutzinitiativen von einer hohen Dunkelziffer weiterer Todesopfer rechtsextremer Gewalt aus, besonders unter nicht gemeldeten Personen, etwa illegalen Einwanderern und Obdachlosen.
Weiterführende Informationen
Siehe auch
Literatur
- Thomas Billstein: Kein Vergessen – Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland nach 1945. Unrast Verlag, Münster 2020, ISBN 978-3-89771-278-2
- Andreas W. Böttger, Olaf Lobermeier, Katarzyna Plachta: Opfer rechtsextremer Gewalt. Die Sicht der Opfer. Springer VS, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-531-93394-8
- Dorina Feldmann, Christoph Kopke, Gebhard Schulz: Todesopfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt in Brandenburg (1990–2008). In: Wolfgang Frindte und andere (Hrsg.): Rechtsextremismus und „Nationalsozialistischer Untergrund“. Springer VS, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-09997-8, S. 341–358.
- Fabian Virchow, Martin Langebach, Alexander Häusler (Hrsg.): Handbuch Rechtsextremismus. Springer VS, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-531-19085-3
Weblinks
- Opfergedenken
- Frank Jansen, Heike Kleffner, Johannes Radke, Toralf Staud: Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland seit der Wiedervereinigung. Tagesspiegel / Zeit online, 30. September 2020 (Interaktive Karte)
- Opferperspektive e.V. Potsdam: Opfer rechter Gewalt seit 1990
- Opferperspektive e.V.: In Gedenken: Todesopfer rechter Gewalt in Brandenburg
- Mobile Beratung für Opfer rechter Gewalt Magdeburg: Wir erinnern an Todesopfer rechter Gewalt in Sachsen-Anhalt
- Informationen über rechtsextreme Tötungsdelikte
- Bundeszentrale für politische Bildung: Dossier Rechtsextremismus: Täter und Opfer
- Petra Pau (Die Linke): Liste von Anfragen im Bundestag, unter anderem zu Tötungsdelikten mit rechtsextremem Hintergrund
- Winnie Sellkens, Michael Wilde: Rechtsextremistische Straftaten – ein Schattenbericht. Infopartisan.net (Aufstellung 1990 bis Ende 2001; PDF; 1 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Helmut Remschmidt und andere: Tötungs- und Gewaltdelikte junger Menschen: Ursachen, Begutachtung, Prognose. Springer VS, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-642-29871-4, S. 56; Reform der polizeilichen Erfassung rechter Straftaten. Opferperspektive, 1. Januar 2004
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Frank Jansen, Heike Kleffner, Johannes Radke, Toralf Staud: Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland seit der Wiedervereinigung. / Todesopfer rechter Gewalt: 187 Schicksale. Tagesspiegel / Zeit online, 30. September 2020
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Amadeu Antonio Stiftung: Todesopfer rechter Gewalt; Belltower News: Die Liste: 208 Todesopfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt seit 1990. 21. Februar 2020
- ↑ Wilhelm Heitmeyer, Manuela Freiheit, Peter Sitzer: Rechte Bedrohungsallianzen. Signaturen der Bedrohung II. Suhrkamp, Berlin 2020, ISBN 978-3-518-12748-3, S. 218
- ↑ Gedenken an den „Konstanzer Gammlermord“. Singener Wochenblatt, 25. August 2020
- ↑ Andrea Röpke, Andreas Speit: Blut und Ehre: Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt in Deutschland. Christoph Links, Berlin 2013, ISBN 9783861537076, S. 46
- ↑ Ulrich Chaussy: Das Oktoberfest-Attentat und der Doppelmord von Erlangen: Wie Rechtsterrorismus und Antisemitismus seit 1980 verdrängt werden. 3. erweiterte Auflage, Christoph Links, Berlin 2020, ISBN 9783862844876, S. 106–108; Generalbundesanwalt: Einstellung der wiederaufgenommenen Ermittlungen wegen des Oktoberfestattentats vom 26. September 1980. Pressemitteilung, 8. Juli 2020.
- ↑ Ulrich Chaussy: Das Oktoberfest-Attentat und der Doppelmord von Erlangen, Berlin 2020, ISBN 9783862844876, S. 253f. und 283
- ↑ 9,0 9,1 9,2 „Nutten und Bastarde erschlagen wir.“ In Westdeutschland machen Gewalttäter mobil gegen Ausländer. Spiegel, 5. Juli 1982
- ↑ Dietrich Strobmann: Rechtsradikaler Terror: Lektion von „Oma“. Hintergründe des Hamburger Fememordes. Zeit Online, 12. Juni 1981
- ↑ Broder-Jürgen Trede: Fankrawalle: Steine statt Flanken. Spiegel, 16. Oktober 2007
- ↑ Güner Yasemin Balcı: Der Jungfrauenwahn. Arte / BpB, 4. Dezember 2015
- ↑ 13,0 13,1 Sabine Stamer: Manche lernen Karate. Zeit Online, 16. Januar 1987 (kostenpflichtig)
- ↑ Rechtsradikale: Türken fertigmachen. Spiegel, 30. Dezember 1985
- ↑ Rechte Armee Fraktion. Spiegel, 10. August 1987; Andrea Morgenthaler: Roger Bornemann - Tod eines Skinhead. Dokumentarfilm, BR Deutschland 1989; Jürgen Felix, Heinz-B. Heller (Hrsg.): Film- und Fernsehwissenschaftliches Kolloquium III. AkS Publikationen, Marburg 1993, ISBN 3-88811-550-7, S. 187f.
- ↑ Unvergessen.de: Javadi, Kiomars – Opfer rechter Gewalt in Baden-Württemberg; Ladendiebstahl: Tod umsonst. Selbstjustiz im Supermarkt: Waren die Täter selber Opfer von Streß und Ausbeutung? Spiegel, 31. August 1987; Christian Gampert: Ladendiebstahl: „Der schnauft ja noch“. Lehrling brachte den ausländischen Kunden zur Strecke. Zeit Online, 8. Juli 1988
- ↑ Olaf Sundermeyer: Rechter Terror in Deutschland: Eine Geschichte der Gewalt. Beck, München 2012, ISBN 3-406-63845-7, S. 2001
- ↑ Berlin: Todesursache Ausländerhaß. taz, 17. Mai 1989
- ↑ Ausländer: Brisante Kiste. Spiegel, 26. Juni 1989
- ↑ Deutscher Bundestag: Rechtsextreme Tötungsdelikte seit 1990 und antisemitisch motivierte Schändungen jüdischer Friedhöfe seit 2000. Drucksache 16/14122, 16. Wahlperiode, 7. Oktober 2009
- ↑ Claus Peter Müller, Axel Wermelskirchen, David Klaubert: Verbrechensserie vor Aufklärung: Heilbronn, Eisenach, Dönermorde. FAZ, 11. November 2011
- ↑ Frank Jansen: Jetzt offiziell 58 Todesopfer rechter Gewalt. Tagesspiegel, 20. Februar 2012
- ↑ Christian Tretbar: Weit mehr Opfer rechter Gewalt als bisher vermutet. Tagesspiegel, 4. Dezember 2013
- ↑ Zahlen zu rechtsextremen Verbrechen möglicherweise höher. Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ), 4. Dezember 2013
- ↑ Thomas Hummitzsch: Rechtsextremismus: 746 Tötungsdelikte werden auf rechtes Tatmotiv untersucht. BpB, 16. Januar 2014
- ↑ Bundesregierung korrigiert Opferzahl rechter Gewalt nach oben. Zeit Online, 27. Juli 2015
- ↑ Frank Jansen: Mehr Tote durch rechte Gewalt seit 1990 als bekannt. Tagesspiegel, 18. Juni 2018
- ↑ Christopher Onkelbach: Extremismusforscher warnen vor weiteren Gewalttaten. WAZ, 22. Juni 2019
- ↑ 29,0 29,1 Frank Jansen, Heike Kleffner, Johannes Radke, Toralf Staud: Dokumentation: 156 Schicksale: Sie starben, weil sie anders waren: Diese Dokumentation erzählt die Geschichte jedes einzelnen Opfers. Zeit, 16. September 2010, aktualisiert am 30. Juni 2015
- ↑ Interaktive Grafik: Todesopfer rechter Gewalt. Tagesspiegel, 29. September 2020
- ↑ Anna Brausam: Todesopfer rechter Gewalt seit 1990. AAS / Stern, 14. Juni 2017
- ↑ Todesopfer rechter Gewalt (1990−2020) Amadeu Antonio Stiftung, März 2020
- ↑ Opfer rechter Gewalt in Baden-Württemberg: Eberhard Arnold
- ↑ Karl Sidon. Amadeu Antonio Stiftung
- ↑ Aktiv Gedenken statt schweigend Vergessen! – Rassismus tötet! — In Gedenken an Nuno Lourenço. Rassismus-toetet-leipzig.org, 19. Juni 2017
- ↑ Ein scheinbar unpolitischer Mord. Frankfurter Rundschau, 8. Oktober 2018
- ↑ Martin Bernstein: Todesopferportrait online: Amadeu Antonio Stiftung, 22. Juli 2020
- ↑ Martin Bernstein: Die Morde am OEZ waren rechtsextremistisch motiviert. Süddeutsche Zeitung, 14. März 2018
- ↑ Hendrik Lasch: »Eine folterartige Hinrichtung« Neues Deutschland, 10. März 2019
- ↑ 40,0 40,1 208 Todesopfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt seit 1990. Belltower News, März 2020
- ↑ 41,0 41,1 41,2 41,3 41,4 41,5 41,6 41,7 41,8 Felix Brandorff: Die Opfer des rassistischen Anschlags in Hanau. Belltower News, 21. Februar 2020
- ↑ 42,0 42,1 42,2 42,3 Deutscher Bundestag: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Gruppe der PDS/Linke Liste: Rechtsextrem und fremdenfeindlich motivierte Tötungsdelikte. Drucksache 12/4442, 1. März 1993
- ↑ Christoph Kopke, Gebhard Schultz: Forschungsprojekt „Überprüfung umstrittener Altfälle Todesopfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt im Land Brandenburg seit 1990“: Abschlussbericht. Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam, 29. Juli 2015
- ↑ Norbert Madloch: Nazis in Ostdeutschland vor und nach der Wende. In: Friedrich Burschel, Uwe Schubert, Gerd Wiegel (Hrsg.): Der Sommer ist vorbei… Vom „Aufstand der Anständigen“ zur „Extremismus-Klausel“: Beiträge zu 13 Jahren „Bundesprogramme gegen Rechts“. edition assemblage, Münster 2013, ISBN 978-3-942885-61-4, S. 147 (Volltext online); Die Initiative »Blinde Flecken Erfurt«. Radio Lotte, 20. Juli 2020
- ↑ 45,0 45,1 Abwertung und Gewalt gegen „Asoziale“
- ↑ 46,0 46,1 Jens Brinkmann: Von namenlosen Flüchtlingen und deutschen Zuständen. Zeitgeschichte Online, 1. März 2012
- ↑ Christoph Dieckmann: Ali Baba und die Mörder. Zeit, 1. Januar 1993
- ↑ 14 Jahre für Mord. taz, 12. August 1993
- ↑ Opfer rechter Gewalt in Baden-Württemberg: Kerstin Winter. Unvergessen.blogsport.de
- ↑ 50,0 50,1 Antifaschistisches AutorInnenkollektiv: Hinter den Kulissen. Faschistische Aktivitäten in Brandenburg – Update ’99, S. 14
- ↑ Barnimer Antifa Recherche: Dokumentation und Analyse von Nazi-Aktivitäten im Landkreis Barnim 1990–2011. PDF S. 7
- ↑ In Gedenken an alle Opfer faschistischer Gewalt! Mut gegen rechte Gewalt, Oktober 2008
- ↑ 53,0 53,1 Mario L. dieverschwiegenentoten.de: Morde
- ↑ Todesopfer rechter Gewalt: Erstochen, erschlagen, verbrannt. Zeit, 28. September 2018
- ↑ Antirassistische Initiative e.V. Berlin (Hrsg.): Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen. 1993 bis 2009. 17. aktualisierte Auflage (PDF)
- ↑ Inforiot – Alternative Termine und News für Brandenburg: Dem rechten Konsens entgegentreten. Junge Welt, 27. November 2002 (kostenpflichtig)
- ↑ Roswin Finkenzeller: Auf der Parkbank saß ein brennender Mensch. FAZ, 8. Juli 2004; Erich Zwick: Schlafenden auf Parkbank angezündet: Mord!Neumarkt Online, 11. März 2005
- ↑ Mitteldeutsche Zeitung, 24. November 2004: Kriminalität Prozess gegen drei junge Männer wegen Totschlags begann. Mitteldeutsche Zeitung, 24. November 2004 (kostenpflichtig)
- ↑ Mord nach Gewaltspiel: Ich wollte sehen, was ich draufhabe. Spiegel Online, 7. Dezember 2006
- ↑ Überfälle in Ostdeutschland. Rechtsextreme attackieren Jugendliche. Spiegel Online, 19. Juli 2007; Blankenburg. Jugendliche erschlagen Obdachlosen im Harz. Mitteldeutsche Zeitung, 19. Juli 2007
- ↑ Die Silvio Meier Demonstration 2015: „Dort hin gehen, wo es brennt“. Zeit, 22. November 2015
- ↑ Taz, 12. Januar 2016: Ungeklärte Morde an Migranten: Die Stille nach den Schüssen
- ↑ Die Stille nach dem Brand. Zeit Online, 30. September 2018
- ↑ Zwei Tote – Schock nach Bluttat in Schwarzenacker. Saarbrücker Zeitung, 8. Mai 2017; Reichsbürger-Prozess um erschossenen SEK-Beamten: „Ich bin der freie Mann Wolfgang!“ Stern, 21. Oktober 2017
- ↑ https://taz.de/Toedlicher-Angriff-auf-Iraker-in-Celle/!5675519/
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