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Zittau
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
50.89611111111114.807222222222242 Koordinaten: 50° 54′ N, 14° 48′ O
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Görlitz | |
Höhe: | 242 m ü. NN | |
Fläche: | 66,74 km² | |
Einwohner: |
25.792 (31. Dez. 2014)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 386 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 02763, 02788 (Dittelsdorf, Hirschfelde, Schlegel) | |
Vorwahlen: | 03583, 035843 (Dittelsdorf, Drausendorf, Hirschfelde, Schlegel, Wittgendorf) | |
Kfz-Kennzeichen: | … | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 26 610 | |
LOCODE: | DE ZIT | |
Stadtgliederung: | 9 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 02763 Zittau | |
Webpräsenz: | ||
Oberbürgermeister: | Arnd Voigt (Freie Bürger) | |
Lage der Stadt Zittau im Görlitz | ||
Zittau (Oberlausitzer Mundart: Sitte[2], tschech. Žitava, poln. Żytawa, sorb. Žitawa, von slawisch für Roggen) ist eine Große Kreisstadt im Landkreis Görlitz. Sie liegt im äußersten Südosten Sachsens im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien.
Die Sechsstadt ist nach der Kreisstadt Görlitz die zweitgrößte Stadt im Landkreis und die fünftgrößte der Oberlausitz.
Geographie
Geographische Lage
Die Kernstadt Zittau liegt im Zittauer Becken am Fuße des Zittauer Gebirges auf 230 m bis 285 m Höhe über NN. Nordwestlich schließt sich das Oberlausitzer Bergland an. Südöstlich geht die Beckenlandschaft in das Tal der Lausitzer Neiße (Lužická Nisa) in Tschechien über. Östlich erheben sich hügelige Ausläufer des Isergebirges. Durch die Stadt fließt der kleine Fluss Mandau, der unweit in die Lausitzer Neiße mündet. Diese bildet die Grenze des Zittauer Stadtgebiets im Osten zu Polen und entwässert das Zittauer Becken. Am südwestlichen Stadtrand befindet sich der Olbersdorfer See.
Nachbargemeinden
An Zittau grenzen im Süden Oybin, im Südwesten Olbersdorf und Bertsdorf-Hörnitz und im Nordwesten die Gemeinde Mittelherwigsdorf. Im Norden grenzt die Stadt an Ostritz.
Stadtgliederung
Die Kernstadt Zittau untergliedert sich in fünf Stadtteile:
- Zentrum: historische Innenstadt innerhalb des Grünen Rings mit den meisten Sehenswürdigkeiten
- Zittau Nord: nördlich der Bahnlinien Richtung Dresden und Richtung Görlitz
- Zittau Ost: östlich des Zentrums, begrenzt durch Bahnhofstraße, Hochwaldstraße und Mandau; enthält den Weinaupark und das gleichnamige Industriegebiet
- Zittau Süd: südlich der Mandau
- Zittau West: westlich des Zentrums; enthält den Westpark und einen Teil des Geländes der Landesgartenschau 1999
Neben der Kernstadt besteht Zittau aus acht weiteren Ortsteilen:
- Eichgraben – 1582 erstmals erwähnt, die ersten Häuser sollen Pesthütten gewesen sein (noch 1680 wurden 2 Pesthütten dort errichtet), um 1666 wurde die Siedlung durch böhmische Exulanten vergrößert, gehörte früher zu Olbersdorf
- Pethau – im 19. Jahrhundert als Arbeitersiedlung von Zittau entstanden, nach 1850 wurde die Westvorstadt von Zittau auf die Pethauer Gemarkung ausgedehnt und es kam zum Bau der Hauptstraße und deren Wohnbebauung (Neu-Pethau), Stiftung des Watzdorfheimes durch den Amtshauptmann Regierungsrat Karl von Watzdorf (später Kreishauptmann in Bautzen)
- Hartau – wahrscheinlich schon im 13. Jahrhundert gegründet, der Name rührt wahrscheinlich von dem deutschen Wort Harth her, was soviel wie Wald oder Gebüsch bedeutet
- Hirschfelde (mit Rosenthal) – 1310 erstmals urkundlich erwähnt
- Drausendorf – 1366 erstmals erwähnt, im 19. Jahrhundert als Arbeitersiedlung erweitert
- Wittgendorf – im 13. Jahrhundert entstanden, 1322 erstmals urkundlich erwähnt
- Dittelsdorf – 1369 urkundlich erstmals erwähnt
- Schlegel (mit Burkersdorf) – 1287 zum ersten Mal erwähnt
- Bis 1945 war Großporitsch (pol. Porajów) östlich der Neiße ein Zittauer Ortsteil. Er gehört heute zur polnischen Gemeinde Bogatynia (vor 1945: Reichenau).
Geschichte
Frühe Geschichte – Stadtgründung
Im Mittelalter führte eine alte Handelsstraße über das Lausitzer Gebirge nach Leipa in Böhmen. An dieser Straße befand sich, im Gebiet des heutigen Zittauer Westparks, ein slawischer Weiler und, seit der deutschen Eroberung des Gebietes im 10. Jahrhundert, eine Burg. Östlich davon, im Norden der heutigen Innenstadt, gründeten deutsche Kolonisten im frühen 13. Jahrhundert ein Waldhufendorf namens Sitte. Eine weitere Siedlung bestand im Bereich der Frauenkirche. Sie wurde nach den Herren des dort ansässigen Johanniterordens Herrendorf genannt.
Die früheste schriftliche Erwähnung des Ortes datiert auf das Jahr 1238, als in einem Dokument erstmals die Burgherren von Sitavia auftauchten. Schon wenige Jahre später soll der Legende nach König Ottokar II. von Böhmen 1255 die Stadt umritten haben. Er legte so die Grenzen für die Stadtmauer fest und erhob die Ansiedlung zur Stadt. Als Privilegien wurde Zittau bis zum Tode Ottokars Steuerfreiheit gewährt, Zittauer Kaufleute mussten in Böhmen keine Zölle bezahlen und Zittau besaß bis 1300 das Recht, Münzen zu prägen. Außerdem wurde ein Landgericht eingesetzt.
Zittau lag damals an strategisch günstiger Position zwischen Böhmen und der damals gerade brandenburgischen Oberlausitz. Ottokars Anliegen war es, eine starke, wehrhafte Siedlung als Schutz gegen eventuelle Überfälle auf das böhmische Kernland auszubauen.
Die Stadt kam bald zu Reichtum und schon in den Jahren von 1270 bis 1280 konnten dort große Turniere abgehalten werden, als Beweis für den Wohlstand der Stadt. Die Familie von Leipa stiftete den Franziskanern 1268 ein Kloster; 1300 gründete der Johanniter-Ritterorden dort eine Kommende.
14. Jahrhundert – wechselnde Herrschaften und Sechsstädtebund
Das Gebiet um Zittau gehörte zunächst zur Markgrafschaft Meißen, stand aber seit 1158 als Reichslehen unter der böhmischen Krone. König Wenzel II. verpfändete 1283 Zittau samt der Burg Oybin an den Markgrafen von Brandenburg. Durch einen Gerichtsbeschluss des deutschen Königs Rudolf von Habsburg gelangte die Stadt allerdings wieder in den Besitz Böhmens. Später wurde Zittau durch König Johann von Böhmen an die Herren von Leipa übergeben. Heinrich von Leipa tauschte 1319 seine Güter Hostraditz und Mispitz gegen die Stadt Zittau und die Burgen Oybin, Ronow und Schönbuch ein.[3] Später erhielt Johann den Besitz zurück und überließ ihn dem schlesischen Herzog Heinrich von Jauer als Pfand. In dessen Besitz verblieb die Stadt bis 1346, als der Herzog ohne männliche Nachkommen starb. Karl IV. gab Zittau daraufhin 1348 als Sicherheit an Herzog Rudolf von Sachsen; die Stadt kaufte sich 10 Jahre später aber wieder frei.
Im Jahr 1346 gründete Zittau gemeinsam mit Bautzen, Görlitz, Lauban, Löbau und Kamenz den Oberlausitzer Sechsstädtebund. Er hatte zum Ziel, der Willkür des Adels und dem Raubrittertum entgegenzutreten. So zerstörten die Städte etwa 1352 die Burg Körse. Zittau war damals noch nicht Teil der Oberlausitz, d.h. es unterstand nicht dem Bautzener Landvogt. Stattdessen hatte das Zittauer Land seinen eigenen Landvogt. Erst zu Beginn des 15. Jahrhunderts gelangte es unter die Herrschaft der Bautzener, kann also ab dieser Zeit als zur Oberlausitz gehörig angesehen werden.
Unter den sechs Städten trug Zittau den Beinamen Die Reiche. Haupterwerbszweige waren Tuchherstellung und -handel sowie die Bierbrauerei. Zum Zittauer Weichbild gehörten 1396 insgesamt 36 Dörfer.
15. Jahrhundert – Hussiten, Katastrophen und Fehden
Die Zittauer Bürger unterlagen 1424 den Hussiten; die Stadt selbst wurde allerdings nicht zerstört. Ein zweites Mal tauchten die Hussiten im Jahr 1427 auf. Trotz Verstärkungen des Sechsstädtebundes konnte auch hier kein Sieg errungen werden. Eine Niederlage brachte auch eine große Schlacht 1469. Der Hussitenkrieg führte dazu, dass die Handelsverbindungen nach Böhmen abrissen, was die Wirtschaft der Stadt schwer traf.
Neben den Überfällen und Kriegen litt die Stadt auch unter verheerenden Katastrophen. Schon 1359 und 1372 hatte es schwere Stadtbrände gegeben, und 1422, 1455 und 1473 brachen erneut Feuer aus, die Teile der Stadt zerstörten. Dazu kam die Pest: Zuerst wird sie 1463 nachgewiesen, brach aber im Laufe dieses und des folgenden Jahrhunderts noch mehrmals aus.
Die durch diese Krisen aufgeworfenen Spannungen äußerten sich auch im 1491 stattgefundenen Bierkrieg mit Görlitz.
16. Jahrhundert – Reformation und Pönfall
Der Mann, dem Zittau die Einführung der Reformation verdankt, war Mag. Heidenreich, ein berühmter Theologe, der als Pastor Primarius in Zittau starb. Er begann 1521, in Zittau Predigten auf Deutsch zu halten. Der Protestantismus setzte sich aber erst nach 1538 durch. In diesem Jahr wurde die Johanniterkommende aufgelöst, das Franziskanerkloster folgte 1543.
Der Unwillen Zittaus und der anderen Städte im Sechsstädtebund, dem Habsburger Ferdinand I. (Erzherzog von Österreich, böhmischer König und seit 1533 römischen Kaiser) im Kampf gegen die Protestanten im Schmalkaldischen Krieg zur Seite zu stehen, führte 1547 zum Oberlausitzer Pönfall. Zittau erlitt große wirtschaftliche Verluste, erholte sich aber recht schnell wieder. So konnte beispielsweise schon 1574 der Berg Oybin samt Burg und Kloster erworben werden.
Auch im 16. Jahrhundert blieb Zittau nicht vom Unglück verschont. Die Pest verlangte 1555 der Stadt Zittau große Menschenopfer ab, und brach 1559 und 1599 erneut in ihren Mauern aus. Im Jahr 1589 zerstörte ein großes Feuer 153 Wohnhäuser, zu diesem Zeitpunkt etwa ein Viertel der Stadt.
17. Jahrhundert – Dreißigjähriger Krieg
Nachdem die große Pestwelle 1599 und der grimmige Winter 1606 in der Stadt viele Todesopfer gefordert hatten, brannte es 1608 wiederum in Zittau, verursacht durch Brandstiftung. Dabei wurden drei Viertel der Stadt zerstört. Dies war aber nur die erste Katastrophe eines Jahrhunderts, das mit dem Dreißigjährigen Krieg viel Leid brachte. Von 1631 bis 1645 wurde Zittau wiederholt beschossen, belagert, geplündert und von Kaiserlichen oder Schweden besetzt.
Infolge der Niederlage der böhmischen Stände in der Schlacht am Weißen Berg (1620) emigrierten zahlreiche böhmische Protestanten nach Zittau. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gab es deshalb eine tschechischsprachige evangelische Gemeinde in der Stadt. Bekannt wurden z.B. die Familien Pescheck und Moráwek.
Nachdem der Kaiser Ferdinand II. bereits 1620 die Lausitz an den sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. verpfändet hatte, erlangte dieser im Prager Frieden von 1635 endgültig die Herrschaft.
Zittau war 1695–1768 von Hexenverfolgung betroffen. Drei Männer und eine Frau gerieten in Hexenprozesse. Die alte Zwirn-Sabine starb 1698 in der Haft.[4] Auch der Zittauer Ortsteil Wittgendorf war von Hexenverfolgung betroffen.
Geschichte von 1700 bis 1945
Eine Kaufmannssocietät wurde 1705 gebildet und gleichzeitig eine Buchhandlung eingerichtet. Der Leinwandhandel nahm europäische Dimensionen an, Brauerei und Tuchmacherei brachten der Stadt und deren Bürgern großen Reichtum. Zittau war von 1693 bis 1757 im Besitz einer Schnellwaage. Dieses Meisterwerk der Mechanik war so empfindlich, dass ein darauf gelegter Groschen sie zog.
Im Siebenjährigen Krieg wurde die Stadt am 23. Juli 1757 von österreichischen Truppen in Brand geschossen, da die in der Stadt stationierten preußischen Truppen nicht kapitulieren wollten. Es war vielmehr das Ziel der preußischen Armee die bei Ober- und Niederherwigsdorf lag, soviel Proviant wie möglich zu requirieren. Als die preußische Armee unter August Wilhelm Prinz von Preußen ihr Zeltlager aufschlug, begannen die österreichischen Truppen die Stadt zu beschießen. Trotz der ungünstigen Lage für die Preußen wurde Befehl gegeben, die Stadt bis zum letzten Mann zu verteidigen um so viel Proviant wie möglich zu retten. Erst als die Lage aussichtslos erschien, zog sich die preußische Armee in Richtung Löbau zurück.[5] Die Folgen des Beschusses waren für die Stadt verheerend, so wurden die Johanniskirche einschließlich der Silbermann-Orgel und das Rathaus mit dem Ratsarchiv sowie 80 % der Wohnhäuser völlig zerstört. Die Anteilnahme an dieser Katastrophe ging weit über Deutschland hinaus und äußerte sich nicht nur in zahlreichen Publikationen darüber, sondern auch in einer beispiellosen europaweiten Solidaritätsaktion. Lange Zeit war das Schicksal von Zittau im Bewusstsein der Menschen so präsent wie das von Dresden 1945 in der Gegenwart. Eine Erklärung für die Empörung in der zeitgenössischen Öffentlichkeit gibt de Warnery, wenn auch seine Aussage von der Räumung zu hinterfragen ist, zumindest befanden sich keine relevanten Truppenkontingente in der Stadt:
„Hier geschah es, daß die Feinde diese Stadt bombadirten, die blos mit Mauern umgeben und nach den sächsischen Städten, wegen ihres Handels die wohlhabendste ist. Es ist unbegreiflich warum sie selbige verheerten, denn wir hatten sie geräumt und sie gehörte ihren Alliierten […][6]“
1767 begann der Wiederaufbau der Johanniskirche, deren Bau nach erheblichen Problemen mit der Baustatik erst 1837 vollendet wurde. 1840 wurde der Grundstein zum Bau des neuen Zittauer Rathauses, das 1845 eingeweiht wurde, gelegt. Mit der Einweihung des neuen Schauspielhauses am 25. Oktober 1802 begann eine neue und überaus erfolgreiche Epoche des Zittauer Theaterlebens. Bis auf einige wenige Reste wurde die Stadtmauer zwischen 1820 und 1869 abgetragen und an ihrer Stelle der Grüne Ring angelegt. Bis 1914 wurde die Ringstraße gebaut. 1873 eröffnete das Zittauer Stadtbad, 1884 erhielt die Stadt ein Krankenhaus. Die untere Mandau wurde 1902 reguliert und erhielt zum Schutz gegen Hochwasser ein tieferes Flussbett. 1932 fiel das Zittauer Stadttheater den Flammen zum Opfer. Vier Jahre nach dem Brand wurde ein neuerbautes Stadttheater eingeweiht. Die Stadt entwickelte sich zu einem Zentrum der Maschinen- und Textilindustrie.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Juden in der Stadt ansässig, die eine Israelitische Gemeinde bildeten, welche 1885 anerkannt wurde. Sie errichteten im Garten des Grundstücks Lessingstraße 12 eine Synagoge, die 1906 eingeweiht wurde. Ihr Friedhof entstand nach 1887 und erhielt 1908 eine Leichenhalle. Wie in ganz Deutschland wurden auch in Zittau während der Zeit des Nationalsozialismus jüdische Einwohner verfolgt, vertrieben und ermordet. Die Synagoge und die jüdische Leichenhalle wurden beim Novemberpogrom 1938 gesprengt. Mindestens 40 Juden aus Zittau und Löbau fielen dem Holocaust zum Opfer.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden Außenlager des KZ Groß-Rosen und des KZ Auschwitz für männliche und weibliche KZ-Häftlinge errichtet, die Zwangsarbeit in den Zittwerken, einem Teilbetrieb der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG, verrichten mussten. Die gemeinsam geführten Lager mit mehr als 1000 Häftlingen befanden sich im damals deutschen Klein-Schönau. Die unmenschlichen Lebensbedingungen forderten mindestens 158 Todesopfer.
Geschichte ab 1945
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden Oppositionelle verfolgt und ein Großteil der tschechischen Minderheit aus der Stadt und ihrem Umland vertrieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dann die deutsche Bevölkerung aus dem böhmischen und dem von nun an unter polnischer Verwaltung stehenden Gebiet östlich der Neiße vertrieben. Nach Kriegsende bestand in der Stadt eine 4000 Personen umfassende starke tschechische Minderheit, die Bestrebungen unternahm, die Stadt der Tschechoslowakei anzugliedern. 1948 wurden diese Bestrebungen im Zuge des Warschauer Abkommens zurückgewiesen.
Im Jahr 1945 verlor die Stadt durch die Festlegung der neuen Landesgrenze im Zuge des Potsdamer Abkommens ihren östlich der Neiße gelegenen Ortsteil Großporitsch, wo im Mai 1945 das Kriegs- und Zivilgefangenenlager Zittau für Angehörige der deutschen Wehrmacht und deutsche Zivilisten entstand. Die einst wohlhabende Stadt geriet dadurch in eine Randlage, die Verkehrswege nach Osten waren teilweise abgeschnitten und der Verkehr eingeschränkt. So hatte Zittau bis 1989 lediglich einen Grenzübergang in der Chopinstraße in das polnische Nachbardorf Sieniawka (Kleinschönau), der aber seit Anfang der 1980er Jahre von Privatreisenden aus der DDR nur noch mit Sondergenehmigung genutzt werden konnte, weil die DDR-Regierung nach den Solidarność-Streiks in Polen am 30. Oktober 1980 den Reiseverkehr stark einschränkte.
Zu DDR-Zeiten konnten sich Kinder in einem Ferienlager der Stadt erholen.
1991/92 wurden die neu ausgewiesenen Gewerbegebiete in der Weinau und in Pethau eingerichtet, die heute einen Großteil der produzierenden Unternehmen beherbergen. 1996 erhielt die Stadt Zittau den Status einer Großen Kreisstadt. 1999 fand in Zittau/Olbersdorf die zweite Sächsische Landesgartenschau statt. 2001 war die Stadt Austragungsort des Tages der Sachsen. Anfang Mai 2004 fand die zentrale deutsche, tschechische und polnische Feier zur EU-Osterweiterung in Zittau statt. Am 21. Dezember 2007 feierten europäische Staatsoberhäupter an den Grenzübergängen Zittau Friedensstraße - Porajów und Porajów - Hrádek (Grottau) die Einstellung der Grenzkontrollen nach Polen und Tschechien anlässlich deren Beitritts zum Schengen-Abkommen.
Eingemeindungen
Pethau gehört seit 1970 zu Zittau.[7] Hartau wurde im Jahr 1999 eingemeindet.[8] Im Jahr 2007 folgten Hirschfelde und Wittgendorf.[9]
Zwischen 1950 und 2005 wurden die Ortschaften Dittelsdorf (1. Januar 2002), Drausendorf (19. Mai 1974), Rosenthal (1. Juli 1950) und Schlegel (1. Januar 2005) nach Hirschfelde eingemeindet. Burkersdorf gehörte bereits seit dem 1. Juli 1950 zu Schlegel.[7][10][11]
Einwohnerentwicklung
Für die Zeit um 1400 wird von einer Einwohnerzahl um die 5.000 Personen ausgegangen. Nachdem es immer wieder durch Krankheiten, Brände und Kriegsereignisse zu Bevölkerungsverlusten kam, wuchs ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Bevölkerungszahl stetig an. Einen Bevölkerungseinbruch gab es erst in der Zeit um den Ersten Weltkrieg. 1950 erreichte die Einwohnerzahl mit etwa 47.000 ihren historischen Höchststand. Mit der Wende in der DDR verlor die Stadt wegen der hohen Arbeitslosigkeit, des Geburtenrückgangs und trotz Eingemeindungen rund 12.000 Einwohner. Mit einem weiteren Rückgang der Bevölkerung wird in den nächsten zwanzig Jahren gerechnet.
Politik
Bürgermeister
Die erste Erwähnung eines Bürgermeisters als magister civium erfolgte im Jahr 1310. Etwa ab 1540 gab es 3 Bürgermeister, die sich im Amt des regierenden Bürgermeisters abwechselten. Im 18. Jahrhundert führte der Bürgermeister zusätzlich den Titel Kaiserlicher Pfalzgraf. Seit 1729 gab es nur noch zwei Bürgermeister. 1904 wurde der Titel Oberbürgermeister eingeführt, welcher jedoch 1950 wieder abgeschafft wurde. Seit 1996 führt der Bürgermeister wieder den Titel Oberbürgermeister. Amtierender Oberbürgermeister der Stadt Zittau ist Arnd Voigt.
Stadtrat
Bereits 1319 bestand der Rat aus dem Bürgermeister und zwölf Räten (Consules). Die erste belegte Erwähnung des Ausdruckes Rat im Wort rotmanne erfolgte in einer Urkunde von 1357. Bis 1360 fand die jährliche Ratswahl am Neujahrstag statt, später am Tag Maria Geburt und von 1389 bis 1830 am Donnerstag nach Bartholomäi. 1364 verstärkte man den Rat auf 18 und 1370 auf 24 Personen. Mit dem Pönfall wurde auch der Rat mit zwölf Mitgliedern neu besetzt. 1559 erhielt Zittau die Erlaubnis zur freien Ratskür zurück. Mit der Einführung der allgemeinen Städteordnung 1832 gab es dann einen Bürgermeister, 15 Stadträte (davon fünf besoldet) und 29 Stadtverordnete.
Die letzte Stadtratswahl fand 2009 statt. Im Stadtrat ist seitdem die CDU mit neun Sitzen stärkste Partei. Die Linke ist mit fünf Sitzen vertreten. Die SPD und die FDP haben jeweils zwei Vertreter im Stadtrat, Bündnis 90/Die Grünen und die NPD jeweils einen Vertreter. Die Initiative Freie Bürger Zittau, die auch den Oberbürgermeister stellt, ist mit fünf Sitzen im Stadtrat vertreten. Die FUW stellen einen Stadtrat.
Die Stadtratssitzungen finden stets im Bürgersaal des Rathauses statt. Neben dem Stadtrat gibt es einen Verwaltungs- und Finanzausschuss, einen Sozialausschuss und einen Technischen und Vergabeausschuss.
Wappen
Das Stadtwappen besteht aus einem viergeteilten Herzschild, in dessen 1. und 4. Feld der doppelschweifige silberne böhmische Löwe auf rotem Grund und im 2. und 3. Feld der schwarze schlesische Adler auf goldenem Grund abgebildet ist. Die Farben Weiß und Rot symbolisieren dabei die böhmischen Landesfarben. Der schwarze schlesische Adler wurde vom Herzog Heinrich von Jauer († 1346) verliehen - als Belohnung dafür, dass die Zittauer Bürger 1337 halfen, die Burg Tollenstein zu erobern. Den silbernen böhmischen zweischwänzigen Löwen, welcher die Herrschaft über zwei Volksstämme symbolisiert, verlieh König Johann von Böhmen. Das silberne Z in der Mitte steht für den Anfangsbuchstaben der Stadt. 1896 wurde das Stadtwappen durch das Sächsische Hauptstaatsarchiv neu aufgestellt.
Darüber hinaus gibt es noch ein Prunkwappen, welches zusätzlich mit einer Helmdecke und einem Adlerflug versehen ist. Hier wird an die Zugehörigkeit zum Sechsstädtebund erinnert. Dieses Prunkwappen ist ausschließlich dem Oberbürgermeister vorbehalten.
Die Stadt Zittau besaß bis 2013 außerdem ein rot-weißes Stadtlogo, das auf der linken Seite das Salzhaus und den davor befindlichen Rolandbrunnen und auf der rechten Seite den Schriftzug Zittau zeigte. Im Zuge der Einführung eines neuen Erscheinungsbildes der Stadt Zittau entstand auch ein neues Stadtlogo, welches in stilisierter Form den Buchstaben „Z“ aus dem Wappen aufgreift und bei der touristischen Werbung mit dem in der Zeit des Oberlausitzer Sechsstädtebundes für Zittau gebrauchten Spruch „Die Reiche“ als Claim ergänzt wird.
Städtepartnerschaften
- Villingen-Schwenningen, Baden-Württemberg
- Bogatynia (Reichenau), Polen
- Liberec (Reichenberg), Tschechien
- Pistoia, Italien
- Portsmouth, Ohio (USA)
- des Ortsteiles Eichgraben mit Eichgraben, Österreich
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Rathaus – erbaut 1840–1845 unter der Leitung von Carl August Schramm (1807–1869) im Neorenaissancestil unter der Verwendung von Plänen von Karl Friedrich Schinkel (1791–1841), am Eingang befinden sich zwei große Sandsteinfiguren des Bildhauers Karl Gottlob Beyer (1812–1854), wobei die linke Sophia (Göttin der Weisheit) und die rechte Themis (Göttin der Gerechtigkeit) darstellen, der 50 m hohe Turm an der linken Seite ist ein dem Hauptbau angepasster Rest des 1757 zerstörten Gebäudes, 1990–2002 vollständige Sanierung, die Buntglasfenster im Innenhof von 1893 entstammen der Königlichen Hofglasmalerei & Kunstglaserei Türcke & Schlein, reich ausgestalteter Bürgersaal mit glanzvoller Holzkassettendecke von 1890/91 (1993 restauriert)
- Salzhaus oder Marstall auf der Neustadt – erbaut 1511 als dreistöckiges Gebäude (Grundfläche 53 × 25 m), diente unter anderem als Rüstkammer, Pferdestall und Schüttboden, 1572 auf vier Stockwerke erweitert, 1730 Aufsetzung eines Mansarddaches mit fünf weiteren Böden, seit dem 19. Jahrhundert Nutzung als Verwaltungsgebäude sowie als Lagerraum von Museum, Theater und städtischem Archiv, 1997 umfassende denkmalgerechte Sanierung, heute eine Außenstelle des Landratsamtes Görlitz
- Baugewerkeschule am Theaterring – erbaut 1846–1848 im neogotischen Stil unter Leitung von Carl August Schramm (1807–1869), beherbergte die Königlich Sächsische Bauschule, später Baugewerkschule, ab 1947 die Staatsbauschule; heute befindet sich die Volkshochschule Löbau-Zittau – Die Volkshochschule im Dreiländereck in diesem Gebäude, das 2005 komplett saniert wurde.
- Johanneum am Theaterring – erbaut 1869–1871 im spätklassizistischen Stil dessen Turm an das Bautzner Stadttor erinnern soll, benannt nach König Johann (1801–1873), beherbergte zunächst die städtische Schulanstalt, seit 1960 die Erweiterte Oberschule (EOS), die zwischen 1986 und 1993 den Namen Ernst Schneller (1890–1944) trug, heute Christian-Weise-Gymnasium, in der Aula befindet sich ein 1878 entstandenes Wandgemälde Paulus predigt in Athen von Anton Dietrich (1833–1904), das 1962–1987 aus politischen Gründen verhängt war, 1996 vollständige Fassadensanierung, 2006 bis ca. 2008 kompletter Innenausbau
- Altes Gymnasium am Johanniskirchplatz – eines der ersten deutschen Gymnasien überhaupt – erbaut nach 1571 auf dem Grundstück des Kreuzhofes der Johanniterkommende, 1586 eingeweiht, kurz nachdem der Begründer Nikolaus von Dornspach (1516–1580) verstorben war, das heutige Aussehen basiert auf dem Umbau 1602, als das Gässchen überbrückt wurde, im 19. und 20. Jahrhundert Nutzung als Bibliothek, Schule und Internat, seit 1996 als Geschäftsräume für die Zittauer Wohnungsbaugesellschaft mbH, das Gebäude trägt unter dem Dachsims die Inschrift Nullum munus melius majusve reipublicae offerre possumus, quam si doceamus atque erudiamus juventutem, his praesertim moribus ac temporibus quibus ita prolapsa est, ut omnium opibus refrenanda atque coercenda sit.
- Heffterbau an der Pfarrstraße – Teil des ehemaligen Franziskanerklosters, nach 1690 zur Exulantenkirche umgebaut, von 1709 bis 1951 als Ratsbibliothek genutzt, 1977 für den Besucherverkehr von der Bauaufsichtsbehörde gesperrt, 2000–2002 vollständige Sanierung, heute Ausstellungsraum der Städtischen Museen Zittau, bekannt durch den so genannten Hefftergiebel (Spätrenaissancegiebel), der 1652–1662 von Martin Pötzsch auf Veranlassung des Bürgermeisters Heinrich von Heffter (1610–1663) geschaffen worden war
- Stadtbad am Töpferberg – 1812 Einrichtung einer ersten Badeanstalt, 1816 zu Ehren des Königs Augustusbad benannt, 1869 abgebrochen, der spätklassizistische Neubau entstand 1871–1873 unter der Leitung des Zittauer Stadtbaudirektors Emil Trummler (1823–1894), der Turm soll einen Rest der alten Stadtbefestigung verkörpern, der obere Teil wurde dabei dem 1861 eingestürzten Turm des Webertores nachgebildet. Es ist das älteste noch erhaltene und genutzte Stadtbad Deutschlands.
- Historische Fleischbänke an der Reichenberger Straße – 1757 von der Rathausrückseite auf die damals Böhmische Straße verlagert, 1848 als Markt eröffnet, 1986–1988 Rekonstruktion zur 750-Jahrfeier der Stadt, heute weitgehend ungenutzt
- Fleischerbastei am Karl-Liebknecht-Ring – frühere Befestigungsanlage der Stadt, 1633 im so genannten böhmischen Zwinger erbaut, 1842–1929 als Stadtgärtnerei genutzt, 1998 saniert, seitdem Nutzung als Restaurant, an der Fleischerbastei befinden sich die Blumenuhr und das Porzellanglockenspiel
- Dornspachhaus am Markt – Renaissancebau von 1553, dessen Name sich von dem Bauherrn, Bürgermeister Nikolaus von Dornspach (1516–1580) herleitet, der um 1610 entstandene Innenhof wird von einem Umgang mit Loggien, bestehend ionischen Säulen, umschlossen, ab 1909 als Volkslesehalle genutzt, 1998 saniert, im Erdgeschoss befindet sich ein historisches Wirtshaus
- Schauburg am Ottokarplatz – erbaut 1828 als städtisches Mehlmagazin, 1863–1928 Reithalle, 1928–1991 Lichtspieltheater, 1977–1979 Umgestaltung und Einrichtung einer Visionsbar, heute ungenutzt.
- Künstlerviertel Mandauer Glanz – der Innenstadtbereich Rosenstraße/Grüne Straße wurde im Rahmen seiner Sanierung 2009 künstlerisch gestaltet. Die vorher sehr nüchternen Fassaden erhielten einen Anstrich in Regenbogenfarben und wurden mit Reliefs sowie großen Skulpturen versehen. In der Anfangszeit hatte das Projekt den Arbeitstitel Quartier Zittauer Tor.[12] Anlässlich des Tages des offenen Denkmals am 12. September 2010 wurde das Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt.
Allein in der Altstadt sind seit der politischen Wende mehr als 60 Baudenkmäler abgerissen worden, darunter barocke Bürgerhäuser und Kaufmannshäuser der Renaissance.[13]
Kirchen und Gemeindehäuser
Zittau hat insgesamt acht christliche Kirchen, davon eine katholische:
- Johanniskirche am Markt
- Klosterkirche (mit Klosterhof) am Klosterplatz, (siehe auch: Klosterkirche)
- Kreuzkirche (entwidmet) an der Frauenstraße
- Frauenkirche auf dem Frauenfriedhof
- Weberkirche („Dreifaltigkeitskirche“) am Ring in der Achse der Äußeren Weberstraße
- Hospitalkirche St. Jakob am Martin-Wehnert-Platz, (siehe auch: Hospitalkirche)
- Apostelkirche an der Neißstraße, (siehe auch: Apostelkirche)
- Mariä Heimsuchung („Marienkirche“, katholische Pfarrkirche) an der Lessingstraße
Des Weiteren besitzt Zittau folgende Gemeindehäuser:
- Lutherhaus und Christliches Gemeindezentrum ELIM (Elim-Gemeinden) in der Inneren Oybiner Straße
- Gemeindehaus der Siebenten-Tags-Adventisten an der Bahnhofstraße
- Gemeindehaus der Neuapostolischen Kirche an der Leipziger Straße
- Gemeindehaus der Katholisch-Apostolischen Gemeinde an der Marschnerstraße
Darüber hinaus hatte Zittau auf dem Gelände der Lessingstraße 12 eine Synagoge. Sie wurde 1906 geweiht und 1938 während der Reichskristallnacht zerstört. Heute erinnert eine 1989 angebrachte Gedenktafel an den Standort.
Johanniskirche
Die Kirche St. Johannis Zittau – 1291 zum ersten Mal urkundlich erwähnt – war ursprünglich eine gotische Hallenkirche, die im Stadtbrand 1757 zerstört wurde, einschließlich der kurz zuvor eingeweihten Silbermannorgel. Die Grundsteinlegung für den Neubau erfolgte am 23. Juli 1766. Nach mehreren Jahren Bautätigkeit erfolgten nach 1770 auf Grund von Geldmangel und Rissen im Gebäude mehrmalige Baustopps. Nach einem Entwurf von Wilhelm Stier im Auftrag von Karl Friedrich Schinkel wurde die Kirche 1833 unter der Bauleitung von Carl August Schramm fertiggestellt und 1837 eingeweiht. Das Altarbild wurde 1836 von Wilhelm Bernhard Rosendal (1804–1846) geschaffen. Die Statue des segnenden Christus nach Bertel Thorvaldsen wurde 1887 von dem Bildhauer Schwartz aus Dresden aus einem Sandsteinblock gearbeitet. 1843 erhielt die Kirche eine Orgel. Die jetzige Orgel wurde 1929-1930 durch die Orgelbaufirma A. Schuster & Sohn aus Zittau nach Plänen des Musikdirektors Hans Menzel eingebaut. In den Jahren 1991–1998 erfolgte die Sanierung der Kirche.[14] Bedeutender Organist an St. Johannis war über mehr als 50 Jahre bis zu seinem Tod am 18. Juli 1735 der deutsche Organist und Komponist Johann Krieger.
Kreuzkirche
Die Kreuzkirche an der Frauenstraße ist eine einschiffige Hallenkirche mit Sterngewölbe. Sie gilt als die größte und höchste Einstützenkirche Deutschlands. Um 1410 errichtet, mit deutlichen böhmischen Einflüssen von Peter Parlers Bauhütte, brannte sie im Dreißigjährigen Krieg ab. Danach wurde sie unter Bürgermeister Christian von Hartig mit spätgotischem und frühbarockem Inventar wieder aufgebaut. Diese Begräbniskirche mit dem sie umgebenden Friedhof und dessen prächtigen Grabmälern musste 1972 entwidmet werden. Nach der Sanierung Mitte 1999 ist sie das Museum Kirche zum Hl. Kreuz, wo das berühmte Großen Zittauer Fastentuch (8,20×6,80 m) von 1472 ausgestellt wird. (siehe Abschnitt „Museen und Bibliotheken“).
Frauenkirche
Die Frauenkirche an der Hammerschmiedtstraße liegt auf dem Areal des Frauenfriedhofs, des größten städtischen Friedhofs. Ihre erste Erwähnung datiert auf das Jahr 1355. Durch Brände wurde sie 1473 und 1535 vernichtet und bis 1572 wiederaufgebaut. 1607 und 1707 fand noch einmal eine bauliche Erweiterungen statt. 1897 wurden der Fußboden erhöht und das Gestühl erneuert. 1928 erhielt die Kirche eine Orgel.
Weberkirche
Weberkirche oder Dreifaltigkeitskirche an der Inneren Weberstraße – 1488–1508 errichtet, weitere Umbauten erfolgten zwischen 1713 und 1718 und 1889, wo die Eingänge an der Nord- und Südseite verschwanden und die Kirche einen neuen nach Westen ausgerichteten Eingang erhielt
Denkmäler
- Ehrenmal für die Opfer des Faschismus aus dem Jahr 1946 auf dem Klieneberger-Platz, dessen Name an den jüdischen Arzt Carl Klieneberger erinnert, der 1938 in den Freitod ging
- Straßenname Dr.-Brinitzer-Straße zur Erinnerung an den jüdischen Arzt, der 1946 an den Folgen der erlittenen Haft im KZ Buchenwald starb
- Kriegerdenkmal an der Klosterkirche
- Haberkorndenkmal und Konstitutionssäule am Haberkornplatz
- Marschner-Denkmal, Christian-Weise-Büste und Büste von Carl Gottlob Moráwek am Karl-Liebknecht-Ring
- Grabmal des Nikolaus von Dornspach an der Nordseite des ehemaligen Johanniskirchhofs – 1584 wurde es auf sein Grab gelegt, 1812 nach dem Stadtbrand 1757 wieder aufgefunden, 1838 am alten Gymnasium aufgestellt
- Moráwek-Gedenkstein an der Moráwekstraße
- Stolpersteine, die an ehemalige jüdische Bürger erinnern
- Grabstätte und Gedenkstein von 1945 auf dem Friedhof des Ortsteiles Dittelsdorf für Verfolgte des Naziregimes
- Gedenkstein an der Unteren Bergstraße/Ecke Hauptstraße im Ortsteil Pethau zur Erinnerung an den kommunistischen Widerstandskämpfer Willi Gall, der 1941 in Berlin-Plötzensee ermordet wurde
- Gedenktafel aus dem Jahr 1989 an der Lessingstraße 12 zur Erinnerung an die zerstörte Synagoge und an die jüdischen Opfer der Shoa
- Gedenkstein aus dem Jahr 1948 auf dem Jüdischen Friedhof an der Görlitzer Straße zur Erinnerung an die 40 ermordeten jüdischen Bürger der Städte Zittau und Löbau
- Gedenkstätte auf dem Städtischen Friedhof zur Erinnerung an KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter, die während des Zweiten Weltkrieges in den Zitt-Werken Zwangsarbeit verrichten mussten
- Gedenktafel am Haus Neustadt 34/Ecke Frauentorstraße an die dort 1933 gefolterten Hitler-Gegner, von denen zwei ermordet wurden: Alwin Hanspach und Julius Pawel. Eine ähnliche Tafel am Haus Rosa-Luxemburg-Straße 17 wurde nach 1990 beseitigt
- Gedenktafel am Haus Burgstraße 4b zur Erinnerung an den jüdischen Kommunisten Rolf Axen, der 1933 von SA-Männern ermordet wurde
Naturdenkmäler
Vor dem Johanneum befindet sich ein sehr gut erhaltener, versteinerter, etwa vier Tonnen schwerer Wurzelstock einer Sumpfzypresse[15] aus dem Tertiär, der 1932 im Tontagebau Hartau ausgegraben wurde. Der Heimatgeologe und Zittauer Gymnasiallehrer Studienrat Dr. Curt Heinke (1890-1934) veranlasste die Bergung und Umsetzung des Fossils an seinen jetzigen Standort. 2004 wurde der Stumpf grundlegend konserviert und 2005 mit einer gläsernen Einhausung versehen.
Parks und Gärten
Theater
Das Zittauer Stadttheater wurde 1936 als Grenzlandtheater Zittau in einem Neubau wiedereröffnet, nachdem das alte Theater in der Nachbarschaft des Marstalls 1932 einem Brand zum Opfer gefallen war und dabei völlig zerstört wurde. Noch im Jahr 1862 hatte es einen Umbau erfahren, der nach Plänen des Berliner Baumeisters Eduard Titz erfolgte.[16] Bis zur Eröffnung des Neubaus diente der Saal der Gaststätte „Lindenhof“ als Interimsspielstätte.[17]
In den Jahren 1963 bis 1989 war es mit dem Görlitzer Theater vereinigt. Ab 1993 wurde es als Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau GmbH weitergeführt. Seit 1. Januar 2011 ist das Zittauer Theater erneut mit dem Görlitzer Theater fusioniert. Neuer Name des an zwei Standorten spielenden Vierspartenhauses (Schauspiel in Zittau sowie Musiktheater, Tanz und Konzerte in Görlitz) ist Gerhart Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau GmbH.
Das Theater in Zittau hat einen Zuschauerraum für etwa 400 Personen.
Museen und Bibliotheken
- Städtische Museen Zittau (1854 begründet)
- Kulturhistorisches Museum Franziskanerkloster – stadtgeschichtliche Sammlung im ehemaligen Franziskanerkloster, Klosterhof und Schausammlung im Heffterbau mit Barocksaal, Ausstellung des Kleinen Zittauer Fastentuches von 1573, ständig wechselnde Sonderausstellungen
- Museum für Naturkunde Dr. Curt Heinke – Sammlung zur erdgeschichtlichen Entwicklung der südöstlichen Oberlausitz, Ausstellung von Mineralien, Gesteinen und Fossilien
- Museum Kirche zum Heiligen Kreuz – beherbergt Deutschlands größte Museumsvitrine mit dem Großen Zittauer Fastentuch von 1472 (das einzige seiner Art in Deutschland und mit 8,20 Meter Höhe und 6,80 Meter Breite das drittgrößte überlieferte Fastentuch überhaupt) – mit dem Kleinen Zittauer Fastentuch Teil der regionalen Via Sacra
- Christian-Weise-Bibliothek – Stadt- und Kreisbibliothek (ca. 140.000 Medien, die Bibliothek wurde 1564 erstmals erwähnt)
- Öffentliche Bibliothek im Marstall
- Wissenschaftlicher und Heimatgeschichtlicher Altbestand (beherbergt u. a. die Zittauer Missalien)
- Hochschulbibliothek Zittau/Görlitz – öffentliche wissenschaftliche Fachbibliothek der Hochschule Zittau/Görlitz (ca. 188.000 Medien)
Besonderheiten und Kuriositäten
- Zittauer Blumenuhr vor der Fleischerbastei am Karl-Liebknecht-Ring. Sie wurde 1907 unter Leitung des Parkinspektors Johannes Grabowski (*1860) und des Ratsuhrmachers Otto Rödel (*1843) errichtet. Das Uhrwerk stammt aus einer alten Turmuhr. Das Zifferblatt besteht aus einem Blumenbeet, das dreimal jährlich neu bepflanzt wird. Links neben der Blumenuhr befindet sich ein aus Meißner Porzellan bestehendes Glockenspiel, das von Zittauer Handwerkern gestiftet und 1966 errichtet wurde. 1997 wurde es mit Spendengeldern instand gesetzt. Es spielt jede halbe und volle Stunde ein bekanntes Volkslied, darunter das Oberlausitzlied oder Sah ein Knab ein Röslein stehn.
- Über die Mandau führt eine Straßenbrücke, die gleichzeitig von einer zweiten Eisenbahnbrücke gekreuzt wird.
- Zittauer Klingelcafé am Rathausplatz. Wenn man den am Tisch angebrachten Klingelknopf einmal drückt, bekommt man einen Kaffee. Wenn man zweimal drückt, wird ein Kännchen serviert.
- In den Alpen gibt es mehrere Zeugnisse für die hiesige Bergsportbegeisterung:
- Im Wildgerlostal unweit der Reichenspitze im Nationalpark Hohe Tauern befindet sich die Zittauer Hütte, eine Schutzhütte der Sektion Warnsdorf/Krimml des Österreichischen Alpenvereins.
- Der Zittauer Tisch ist einer der niedrigeren Gipfel der Goldberggruppe in den Zentralalpen
- Friedrich der II. gründete 1753 Neu Zittau als Kolonistendorf, um Feinspinner aus Zittau anzusiedeln. Von den 100 geplanten Spinnerfamilien kamen jedoch nur zwei. Die anderen Kolonisten wurden aus Sachsen, Württemberg und aus Böhmen rekrutiert.
- Das Zittauer Schleifermännchen ist die Figur eines Pfeife-rauchenden Männchens, das im Brunnen gegenüber des Museums Kirche zum Heiligen Kreuz steht. Es wird vom Wasser des Brunnen angetrieben und dreht somit ein Rad, mit dem es sein Messer schleift. [18]
Regelmäßige Veranstaltungen
- Zittauer Stadtfest
- Spectaculum Citaviae (mittelalterliches Fest, jeweils am Abend vor Christi Himmelfahrt)
- Jazzfestival Mandaujazz
- Zittauer Musiknacht
- Fest am Dreiländereck
- Frühjahrs- und Herbstmarkt, Weihnachtsmarkt
- Lückendorfer Bergrennen
- Zittauer Gebirgslauf & Wandertreff
- O-See-Challenge Zittau rund um den Olbersdorfer See
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Eisenbahn
Im Jahr 1848 wurde die Stadt über die Bahnstrecke Löbau–Zittau an das sächsische Eisenbahnnetz angebunden. Zehn Jahre später wurde der Neißeviadukt als Teil der Bahnstrecke Zittau–Liberec fertiggestellt. Das heutige Empfangsgebäude des Bahnhofs Zittau wurde 1859 nach vier Jahren Umbauarbeit eröffnet. Das Gebäude erfuhr 2001 eine umfangreiche Sanierung. Im Jahr 1875 wurde der Betrieb auf der Bahnstrecke Zittau–Hagenwerder aufgenommen, wobei die Züge weiter bis nach Görlitz fuhren. Vier Jahre später folgte auch die Inbetriebnahme der Hauptbahn über Eibau und Wilthen in Richtung Bischofswerda. Ab Bischofswerda verkehrten die Züge weiter über die Bahnstrecke Dresden–Görlitz in die sächsische Landeshauptstadt.[19]
Der grenzüberschreitende Verkehr nach Böhmen ruhte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und wurde erst 1977 mit der Eröffnung des Eisenbahngrenzüberganges Zittau wieder aufgenommen. Der grenzüberschreitende Verkehr über das Neißeviadukt gewann mit der Wiederaufnahme der Bahnverbindung Dresden–Liberec wieder an Bedeutung. Neben dieser Relation bestehen auch Verbindungen der tschechischen Bahn nach Varnsdorf. Dabei fahren tschechische Züge, die aus dem böhmischen Varnsdorf (Warnsdorf) nach Liberec (Reichenberg) kommen, über deutsches und polnisches Staatsgebiet weiter nach Liberec und passieren dabei auch den Grenzbahnhof Zittau. Deutsche Züge, die von Zittau nach Seifhennersdorf verkehren, durchfahren dabei den Bahnhof der tschechischen Stadt Varnsdorf.
In Zittau enden mehrere deutsche Eisenbahnlinien:
- die Neißetalbahn von Görlitz, welche teilweise über polnisches Staatsgebiet fährt
- die Bahnstrecke Bischofswerda–Zittau (von Dresden-Neustadt kommend) und
- die Mandaubahn von Seifhennersdorf.
Die dampfbetriebene Zittauer Schmalspurbahn, im Volksmund auch Bimmelbahn genannt, fährt seit 1890 vom Zittauer Bahnhof ins Zittauer Gebirge nach Kurort Oybin und Kurort Jonsdorf. Am Bahnhof Bertsdorf kommt es regelmäßig zu Parallelausfahrten zweier Züge. Die Schmalspurbahn wird heute von der Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft mbH (SOEG) betrieben.
Innerstädtischer öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)
Zwischen 1904 und 1919 fuhren in der Stadt die Bahnen der Städtischen Straßenbahn Zittau (SSZ). 1924 wurde eine Kraftverkehrsgesellschaft in Zittau gegründet, die bis 1949 bestand. Ab 1953 übernahm der VEB Kraftverkehr Zittau den innerstädtischen Personennahverkehr. Seit 1990 werden mehrere Stadtbuslinien sowie weitere Linien im Landkreis von der Kraftverkehrsgesellschaft Dreiländereck mbH (KVG) betrieben.
Grenzübergänge
Am nördlichen Stadtrand geht die Bundesstraße 178 in die tschechische Schnellstraße I/35 über und wird dabei kurz über polnisches Staatsgebiet geführt. Für Pkw stehen die innerstädtischen Grenzübergänge Chopinstraße nach Sieniawka (Kleinschönau) in Polen und Friedensstraße (ebenfalls nach Polen mit Weiterführung in die Tschechische Republik) zur Verfügung. Radfahrer und Fußgänger können einen direkten Übergang nach Tschechien im südlichen Ortsteil Hartau ins böhmische Hrádek nad Nisou (Grottau) nutzen. Die für Radfahrer zugelassene Neißebrücke am Lusatiaweg ins polnische Porajów (Großporitsch) wurde nach dem Hochwasser 2010 gesperrt und bislang nicht instand gesetzt. Trotz des Schengen-Beitritts Polens sind wegen fehlender finanzieller Mittel zur Sanierung die Bauwerke im Stadtteil Hirschfelde sowie die Himmelsbrücke am Dreiländereck nicht nutzbar.
Straßennetz
Die Bundesstraße 178 verbindet die Stadt mit der Autobahn 4 und Löbau. Sie ist gleichzeitig die Nordumgehung der Stadt und mündet im Gewerbegebiet Weinau in die Bundesstraße 99 aus Richtung Görlitz ein. Die Straße führt weiter nach Polen und Tschechien. Dort bildet sie den Anschluss an die tschechische Schnellstraße R 35 in Richtung Liberec (Reichenberg). Die Bundesstraße 96 führt vom Zittauer Ring in die nordwestliche Oberlausitz bis nach Bautzen.
Ansässige Unternehmen
Zittau hat eine lange Tradition im Gartenbau, die vor allem von den böhmischen Exulanten positiv beeinflusst wurde. Hier wurde beispielsweise die gelbe Zittauer Riesenzwiebel gezüchtet (im englischen Sprachraum als Giant Zittau geläufig). Wie so viele andere Betriebe lieferte auch die GPG Edelweiß zu DDR-Zeiten einen Großteil der Erzeugnisse nach Berlin.
Die Wende brachte schwere Verwerfungen in der Stadt. In den Robur-Werken beispielsweise wurden 5.389 von ehemals 5.400 Mitarbeitern entlassen. Die Stadt hat heute eine Arbeitslosenquote von etwa 15 % (Stand 12/2007). Seit 1990 verließen über 10.000 Einwohner die Stadt, ungefähr 4.500 Wohnungen stehen leer. Neuansiedlungen entstanden vor allem durch Zulieferer der Automobilindustrie, die auf den Markt in Osteuropa setzen.
Im Ortsteil Hirschfelde befindet sich der Stammsitz des Reinigungsmittelherstellers fit.
Medien
Die Sächsische Zeitung sowie die kostenlosen Wochenzeitungen Wochenkurier und Oberlausitzer Kurier unterhalten in Zittau Redaktionen. Darüber hinaus erscheinen hier die Zittauer Geschichtsblätter und die Oberlausitzer Heimatblätter, die als Nachfolgepublikation aus dem Bibliotheksjournal der Christian-Weise-Bibliothek hervorgegangen sind.
punkteins oberlausitz TV hat in Zittau seinen Sitz, produziert jedoch seit Januar 2006 fast ausschließlich in Bautzen.
Seit 2006 erscheint als Online-Ausgabe der Zittauer Anzeiger.
Öffentliche Einrichtungen
Der Zuständigkeitsbereich des Amtsgerichtes Zittau umfasst die südliche Oberlausitz und ist dem Landgericht Görlitz unterstellt. In Zittau hat auch die Euroregion Neiße ihren Sitz.
Bildung
Mit dem Alten Gymnasium (Einweihung 1586) besaß Zittau eine der ersten derartigen Bildungseinrichtungen in Deutschland, die einen exzellenten Ruf hatte und an der z.B. der bekannte Dichter und Namensgeber des heutigen Gymnasiums Christian Weise wirkte. Bereits im Jahre 1969 wurde aufbauend auf den nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Fachschulen für Elektroenergie (gegründet 1951) und Bauwesen die Ingenieurhochschule Zittau gegründet, die im Jahr 1988 den universitären Status einer Technischen Hochschule erhielt. Mit der Gründung der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Sozialwesen Zittau/Görlitz im Jahre 1992 wurde der traditionelle Hochschulstandort Zittau gesichert. Später wurde die HTWS in Hochschule Zittau/Görlitz (FH) umbenannt. Mit dem 1993 gegründeten Internationalen Hochschulinstitut beherbergt Zittau auch die kleinste staatliche Universität Sachsens.
In der DDR war Zittau auch Sitz der Offiziershochschule der Landstreitkräfte der NVA. Das Gelände beherbergt heute u. a. Teile der (HTWS) Hochschule Zittau/Görlitz, die Zittauer Außenstelle des Landratsamtes des Landkreises Görlitz, den Ortsverband Zittau des Technischen Hilfswerks und das Technische Rathaus der Stadtverwaltung Zittau.
Seit 2003 ist die Hochschule Zittau/Görlitz neben der Technischen Universität Liberec in Tschechien und der Technischen Universität Breslau in Polen engagierter Initiator der Neisse University als länderübergreifende Hochschuleinrichtung. Im April 2006 wurden zwei neue Laborgebäude für die Fachbereiche Bauwesen und Naturwissenschaften/Mathematik sowie ein neues Hörsaalzentrum eingeweiht. Die nach den vom Einfluss des Bauhaus geprägten Plänen der Berliner Architekten Tilman Bock und Norbert Sachs entstandenen Neubauten ergänzen das durch die auf inzwischen fast viertausend stetig angewachsene Studentenzahl unzureichende Raumangebot, weitere Neubaumaßnahmen sind geplant.[20]
Persönlichkeiten
Zu den bekanntesten Töchtern und Söhnen der Stadt gehören sicherlich der Schriftsteller und Pädagoge Christian Weise, der Komponist und Kapellmeister Heinrich Marschner, der klassischer Philologe und Germanist Moriz Haupt und die Kinderbuchautorin Lisa Tetzner. Im Bereich Sport stammen der Olympiasieger und mehrmalige Weltmeister im Eiskunstlauf Ernst Baier sowie der Skisprungweltmeister Matthias Buse aus Zittau. Der Skilangläufer René Sommerfeldt konnte ebenfalls mehrere Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften erringen. Zu den bekanntesten Industriellen aus Zittau gehören Gustav Hiller und Alfred Winkler.
Literatur
- Die südöstliche Oberlausitz mit Zittau und dem Zittauer Gebirge (= Werte der deutschen Heimat. Band 16). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1970, S. 156–189.
- Volker Dudeck, Jos Tomlow: Der Zittauer Ring. Kunstwerk Stadt: Phantasievoller Städtebau des 19. Jahrhunderts. Verlag Gunter Oettel, Görlitz 2000, ISBN 3-932693-54-X.
- Tino Fröde: Zittau entdecken … Ein Begleiter durch die Stadt. Oberlausitzer Verlag Frank Nürnberger, Spitzkunnersdorf 2005, ISBN 3-933827-50-7.
- Tino Fröde: Privilegien und Statuten der Oberlausitzer Sechsstädte. Ein Streifzug durch die Organisation des städtischen Lebens in Zittau, Bautzen, Görlitz, Löbau, Kamenz und Lauban in der frühen Neuzeit. Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf 2008, ISBN 978-3-933827-88-3.
- Karl Gottlob Hergang: Zittavia oder Woher hat die Stadt Zittau ihren Ursprung und Namen? Schöps, Zittau 1812 (Digitalisat)
- Detlef Krell: Zittau mit Links. Ein Begleiter durch Stadt, Gebirge und Umgebung. Neisse Verlag, Zittau 2000, ISBN 3-934038-06-9.
- Carl Gottlob Morawek: Zittavia oder: Zittau in seiner Vergangenheit und Gegenwart. Seyfert, Zittau 1848 (Digitalisat)
- Alfred Moschkau: Zittau und seine Umgebung. ein Führer durch Zittau, seine nächste Umgebung, in das Zittauer Gebirge und das nördliche Böhmen etc. Zittau 1893 (Digitalisat)
- Christian Adolph Peschek: Handbuch der Geschichte von Zittau. 2 Bände, Schöpf, Zittau 1834/37 (Digitalisat)
- Thorsten Pietschmann: Zittau. Acht Jahrhunderte Architektur und Kunst. Zittau 2005, ISBN 3-929744-13-9.
- Franz Eduard Reichel: Zittau und dessen Umgegend. Ein Führer durch das Lausitzer Oberland und das angrenzende Böhmen; mit besonderer Berücksichtigung der Geschichte von Schlössern, Klöstern und Burgruinen. Reichel, Bautzen 1865 (Digitalisat)
- Carl Anton Tobias, Beiträge zur Geschichte der Stadt Zittau, 1863, Teil 1, 1813, Teil 2, 1866
Weblinks
- Homepage der Stadt
- Zittau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- 360-Grad-Panorama von der Zittauer Neustadt. Mit Pfeilen kann man virtuell weiterlaufen.
- Private Webseite über die Oberlausitz
- 23. Juli 1757 - Das Bombardement von Zittau (PDF; 48 kB)
Einzelnachweise
- ↑ Aktuelle Einwohnerzahlen nach Gemeinden 2014 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu). (Hilfe dazu)
- ↑ oberlausitzer-woerterbuch.de. Abgerufen am 12. Oktober 2011.
- ↑ Joh. Friedrich Boehmer: REGESTA IMPERII INDE AB ANNO MCCCXIIII USQUE AD ANNUM MCCCXLVII. Die Urkunden Kaiser Ludwigs des Baiern, König Friedrich des Schönen und König Johanns von Böhmen. Siegmund Schmerber, Frankfurt am Main 1839 (online, abgerufen am 12. Oktober 2011).
- ↑ Manfred Wilde: Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen, Köln, Weimar, Wien 2003, S. 649f.
- ↑ Henry Lloyd: Geschichte des siebenjährigen Krieges in Deutschland. Band 1. Berlin 1783.
- ↑ Charles-Emmanuel de Warnery: Feldzüge Friedrichs des Zweyten, Koenigs von Preußen seit 1756 bis 1762. Erster Theil. Helwing, Hannover 1789 (online).
- ↑ 7,0 7,1 Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
- ↑ Gebietsänderungen ab 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 1999. (PDF, 40 KB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 22. März 2011.
- ↑ Gebietsänderungen ab 1. Januar 2007 bis 31. Dezember 2007. (PDF, 10 KB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 22. März 2011.
- ↑ Gebietsänderungen ab 1. Januar 2002 bis 31. Dezember 2002. (PDF, 10 KB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 22. März 2011.
- ↑ Gebietsänderungen ab 1. Januar 2005 bis 31. Dezember 2005. (PDF, 10 KB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 22. März 2011.
- ↑ Künstlerviertel Zittau. Initiative zur nachhaltigen Entwicklung eines Stadtquartiers mit 180 Wohnungen in Zittau. spark::ling AG, abgerufen am 23. September 2011 (Zahlreiche Abbildungen).
- ↑ Matthias Grünzig: Im Teufelskreis. Ende der Altstadt: Geld ist in Zittau nur für Abrisse da. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 10. Januar 2011, ISSN 0174-4909.
- ↑ Die Baugeschichte der Kirche St. Johannis (Johanniskirche) in Zittau. Euroregionales Kulturzentrum St. Johannis Zittau e.V., abgerufen am 11. Oktober 2012.
- ↑ Die südöstliche Oberlausitz mit Zittau und dem Zittauer Gebirge (= Werte der deutschen Heimat. Band 16). 2. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1971, S. 175.
- ↑ Eduard Titz auf bildindex.de
- ↑ Die Zittauer Theatergeschichte. Stadtverwaltung Zittau, abgerufen am 17. März 2013.
- ↑ Schleifermännchen in Zittau. Abgerufen am 13. Mai 2014.
- ↑ Wilfried Rettig: Eisenbahn im Dreiländereck. Ostsachsen (D) / Niederschlesien / (PL) / Nordböhmen (CZ). Teil 1: Geschichte der Hauptstrecken, Betriebsstellen, Elektrifizierung und Fahrtbeschreibungen. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2010, ISBN 978-3-88255-732-9, S. 41ff.
- ↑ Abriß ist kein Ausweg. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 24. April 2006, ISSN 0174-4909, S. 38.
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