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Toskana

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Toskana (Begriffsklärung) aufgeführt.
Toskana
Wappen der Region Toskana Flagge der Region Toskana
Basisdaten
Hauptstadt: Florenz
Provinzen: 10
Fläche: 22.990,18 km² (5.)
Einwohner: 3.750.511 (31. Dez. 2013)[1]
Bevölkerungsdichte: 163 Einwohner/km²
Website: www.regione.toscana.it
ISO 3166-2: IT-52
Präsident: Enrico Rossi (PD)
Karte
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Über dieses Bild

Die Toskana, früher Tuszien, Tuscien, Tuskien, italienisch Toscana, ist eine Region in Mittel-Italien. Sie grenzt im Norden an Ligurien und die Emilia-Romagna, im Osten an Marken und an Umbrien und im Süden an Latium. Die Toskana gilt als historische Landschaft und bedeutende Kulturlandschaft.

Ihre Bezeichnung leitet sich vom in der Antike hier ansässigen Volk der Etrusker her.

Geographie

Die Toskana hat eine Fläche von rund 22.990 km² und 3.750.511 Einwohner (Stand 31. Dezember 2013). Die Hauptstadt ist Florenz im Norden der Region. Weitere wichtige Städte sind Arezzo, Pisa, Siena, Grosseto, Livorno, Prato und Lucca. Hauptflüsse sind der Arno (im Norden) und der Ombrone (im Süden).

Die Toskana ist bekannt für ihre hügelige Landschaft, die sich besonders durch die vielen Pinien, Säulenzypressen, Olivenbäume und Weinreben auszeichnet. Ihr höchster Berg ist der Monte Prado (2054 m). Die Toskana besitzt Waldgebiete von einer Million Hektar Fläche. In ihrem Süden finden Naturliebhaber ein großes Naturschutzgebiet, den Parco dell’Uccellina, mit außergewöhnlich seltener Flora und Fauna.

Der Toskanische Archipel umfasst neben Elba, der drittgrößten Insel Italiens, unter anderem auch die kleineren Inseln Giglio, Capraia, Pianosa, Montecristo, Giannutri und Gorgona.

Landschaften

Zu den bekanntesten und beliebtesten Landschaften der Toskana zählen die Maremma im Süden, das Chianti-Gebiet zwischen Florenz und Siena sowie die Versilia-Küste im Nordwesten und die Etruskische Riviera, die sich von Livorno bis nach Piombino entlang der toskanischen Küste erstreckt. Im Norden wird die Toskana durch den Apennin, dessen Höhenzüge als Apuanische Alpen eine Höhe von knapp 2000 Metern und im Appennino Tosco-Emiliano von über 2000 Metern erreichen, begrenzt. Weitere Landschaften sind das Gebiet des Monte Amiata, der Mugello, das Chianatal (Val di Chiana), die Lunigiana und Garfagnana, das Elsatal (Val d’Elsa) und Val d’Orcia (Orcia-Tal), die Montagnola Senese und die Crete Senesi sowie die Colline Metallifere und das Casentino.

Verwaltungsgliederung

Die Hauptstadt der Toskana ist Florenz. Die Region Toskana gliedert sich in folgende zehn Provinzen:

Provinzen in der Toskana
Provinz Fläche (km²) Einwohnerzahl
(31. Dezember 2013)
Bevölkerungs-
dichte (Einw./km²)
Provinz Arezzo 3232 346.661 107
Provinz Florenz 3514 1.007.252 287
Provinz Grosseto 4504 225.098 50
Provinz Livorno 1218 340.471 280
Provinz Lucca 1773 394.600 223
Provinz Massa-Carrara 1157 200.325 173
Provinz Pisa 2448 420.254 172
Provinz Pistoia 965 291.788 302
Provinz Prato 365 253.245 694
Provinz Siena 3281 270.817 83

Wirtschaft

Die Wirtschaft der Toskana wird hauptsächlich durch Tourismus und Anbau von Wein und Gewinnung von Olivenöl sowie durch Kunsthandwerk geprägt. Zu den bekanntesten toskanischen Weinen zählen der Chianti, der Sassicaia, der Brunello di Montalcino und der Vino Nobile di Montepulciano. Ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, seit der Herrschaft der Etrusker, die Stahlproduktion in der Gegend um Piombino. An Bodenschätzen finden sich Eisenerz, Pyrit, Zinkerz, Quecksilber, Marmor (aus Carrara und Massa) und Salz. Bergbau wurde hauptsächlich in der Gegend um Gavorrano und Ribolla betrieben. Die Rinderrasse Chianina, die größte der Welt, hat ihren Ursprung ebenfalls in der Toskana.

Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht die Region einen Index von 118.0 (Durchschnitt EU-25: 100) (2003).[2]

Geschichte

Toskana-Landschaft bei Siena
Mohnfeld in der Toskana

Wappen

Blasonierung: In Rot ein nach links aufspringender silberner Pegasus.

Antike

Als Kerngebiet der Etrusker war Etrurien eines der bedeutenden Länder im Mittelmeerraum, bevor es 351 v. Chr. vom Römischen Reich annektiert und als „Etruria“ in die Römische Republik eingegliedert wurde.

Seit Kaiser Augustus bildete das Gebiet unter dem Namen „Tuscia“ die siebente von elf Regionen, in die Italien zu administrativen Zwecken gegliedert worden war. Unter Kaiser Konstantin wurde es Anfang des 4. Jahrhunderts mit Umbrien in der Provinz „Tuscia et Umbria“ vereinigt, ein Arrangement, das mindestens bis ins Jahr 400 andauerte.

Der römische Historiker Ammianus Marcellinus unterschied Ende des 4. Jahrhunderts zwischen „tuscia suburbicaria“ (südlich des Arno) und „tuscia annonaria“ (nördlich des Arno).

Mittelalter

Nach dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches geriet Tuscia unter den Einfluss der Heruler, der Ostgoten, der Westgoten, des Byzantinischen Reiches und des Langobardischen Königreiches. Unter den Langobarden wurde „Tuscia Langobardorum“, bestehend aus den Bezirken Viterbo, Corneto und Bolsena, unterschieden vom weiter nördlich liegenden „Tuscia Regni“.

Mit der „Pippinischen Schenkung“ kam der südliche Teil (in etwa die heutige Provinz Viterbo) 754 zum Patrimonium Petri; der nördliche Teil wurde zur Markgrafschaft Tuszien, die unter den Staufern zusammen mit der Lombardei und der Markgrafschaft Verona das Königreich Italien im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation bildete.

Unter Karl dem Großen wurde der Name „Tuscia“ bzw. „Toscana“ auf die „Tuscia Regni“ eingeengt. Der fränkische Markgraf Bonifatius II. kämpfte um 828 in Afrika erfolgreich gegen die Sarazenen. Markgraf Adalbert I. ergriff die Partei Karlmanns gegen dessen Bruder Ludwig III. von Frankreich und erlitt in der Folge Exkommunikation und Inhaftierung. Adalbert II. der Reiche (Markgraf von Tuszien), der die ehrgeizige Bertha, Tochter des lotharingischen Königs Lothar II., heiratete, spielte eine prominente Rolle in der Politik seiner Zeit.

Ein nachfolgender Markgraf, Hugo der Große, wurde 989 auch Herzog von Spoleto. Die männliche Linie der Markgrafen endete mit Bonifaz II. (oder III.), der 1052 ermordet wurde. Seine Witwe Beatrix heiratete 1055 Gottfried, Herzog von Lothringen, und regierte das Land bis zu ihrem Tod 1076. Dann folgte ihr Matilda, ihr einziges Kind von ihrem ersten Ehemann. Matilda starb 1115 ohne Nachkommen und hinterließ all ihre umfangreichen Besitztümer zuerst der Kirche, setzte dann aber 1111 den Kaiser zu ihrem Erben ein. Daraus folgte eine lange Streiterei zwischen den Päpsten, die das Erbe beanspruchten, und den Kaisern, die sich einerseits auf das Erbe von 1111 beriefen, andererseits der Gräfin das Recht absprachen, über kaiserliche Lehen zu verfügen. Der Konflikt um die Mathildischen Güter ermöglichte es den größeren Städten der Toskana, allmählich ihre Unabhängigkeit zu gewinnen. Die wichtigsten dieser toskanischen Republiken waren Florenz, Pisa, Siena, Arezzo, Pistoia und Lucca.

Zeit der Stadtrepubliken

Die florentinische Republik erobert im 15. Jahrhundert wichtige toskanische Städte und wurde innerhalb der Toskana und Italiens immer dominanter. Siena besiegte im Jahr 1260 Florenz in der großen Schlacht von Montaperti, ohne dass Florenz dabei dauerhaften Schaden erlitt. Siena verlor seine Selbstständigkeit erst wieder im 16. Jahrhundert und wurde an das Herzogtum bzw. Großherzogtum Toskana angeschlossen. Lucca blieb noch bis über die Napoleon-Herrschaft hinaus unabhängig von der Toskana. Für eine detaillierte Darstellung dieses Teils der Geschichte, siehe auch Geschichte von Florenz, Geschichte Sienas, Geschichte von Pisa.

Großherzogtum Toskana

→ Siehe Hauptartikel: Großherzogtum Toskana

→ Siehe auch: Liste der Herrscher der Toskana

Tourismus und Sehenswürdigkeiten

San Gimignano
Blick auf Pitigliano (GR)
Der Dom in Siena

Der Tourismus ist für die Bewohner der Toskana eine der wichtigsten Einnahmequellen. Die Toskana besitzt eine große Anzahl an historisch und kunstgeschichtlich bedeutsamen Städten, meist etruskischen Ursprungs. Hauptziel der Touristen ist Florenz, mit dem Dom, den Uffizien, dem Ponte Vecchio und den vielen Renaissancepalästen. Aber auch Pisa, mit dem berühmten Schiefen Turm, Siena, mit dem alljährlichen Pferderennen namens Palio, sowie San Gimignano, ein von mittelalterlicher Architektur geprägter Ort, der zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt, sind beliebte Stationen auf einer Kulturreise durch die Toskana.

Badetouristen finden gute Bedingungen an der Etruskischen Riviera und der Küste der Maremma entlang des Festlands sowie auf der Insel Elba, die über den Fährhafen Piombino erreicht werden kann. Die 328 km lange Küste der Toskana ist abwechslungsreich: Der nördliche Abschnitt, die Versilia, bietet lange, breite und vor allem feinsandige Strände. Der sich anschließende Teil, die etruskische Riviera, weist viele einsame Buchten auf, die zu Fuß oder mit dem Boot zu erreichen sind. Viel besuchte Seebäder sind Viareggio und Forte dei Marmi.

Eine weitere Attraktion sind die vielen Thermalquellen der Toskana, besonders die Kurorte Montecatini Terme, Gambassi Terme, San Casciano dei Bagni, Bagno Vignoni, Rapolano Terme und Saturnia sowie das kleine Örtchen Bagni San Filippo.

Die Toskana erlangte eine gewisse Berühmtheit als bevorzugtes Reiseziel einer Gruppe linksliberaler deutscher Intellektueller („Toskanafraktion“).

Städte alphabetisch sortiert

Galerie

Trivia

Etliche Regionalräume außerhalb Italiens werden wegen ihrer geologischen Ähnlichkeit mit der Toskana und ihrer vergleichbaren Vegetation als "Toskana" bezeichnet. Ein Beispiel: die UNESCO-Biosphärenregion "Bliesgau" in Deutschland / Saarland wird landläufig als "Toskana des Saarlandes" bezeichnet.

Siehe auch

Literatur

  • Didier Boisseuil: Le thermalisme en Toscane à la fin du Moyen "Age – les bains siennois de la fin du XIIIe siècle au début du XVIe siècle. École Française de Rome [u. a.], Rome 2002, ISBN 2-7283-0574-9
  • Jean Boutier: Florence et la Toscane – XIVe – XIXe siècles; les dynamiques d’un État italien. Presses Univ. de Rennes, Rennes 2004, ISBN 2-86847-992-8
  • Gloria Fossi: Florenz – blühende Metropole der Toskana; ein Begleiter durch Geschichte, Kunst und Kultur. Callwey, München 1987, ISBN 3-7667-0824-4
  • Jean-Marc Irollo: Histoire des Étrusques – l’antique civilisation toscane VIIIe – Ier siècle av. J.-C.. Perrin, Paris 2004, ISBN 2-262-02066-3
  • Mariella Sgaravatti Poli, Mario Ciampi: Künstlergärten in der Toskana. Hirmer, München 2005, ISBN 3-7774-2555-9
  • Klaus Zimmermann: Toscana: das Hügelland und die historischen Stadtzentren. DuMont, Köln 1996, ISBN 3-7701-3556-3

Weblinks

Wiktionary: Toskana – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Toscana – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Toskana – Reiseführer

Einzelnachweise

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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Toskana aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.