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Underberg
Semper idem Underberg GmbH | |
---|---|
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 17. Juni 1846 |
Sitz | Rheinberg, Deutschland |
Leitung | Rüdiger Franzky Ernst M. Schreder Ralf Brinkoff |
Mitarbeiter | 164 (2010/2011)[1] |
Umsatz | 194,9 Mio. Euro (2010/2011)[1] |
Branche | Spirituosenhersteller |
Produkte | Spirituosen, Wein, Sekt |
Website | www.underberg.de |
Die Semper idem Underberg GmbH (Underberg-Gruppe) ist ein internationales Spirituosen-, Wein- und Sekthaus mit zahlreichen Beteiligungen in verschiedenen Ländern.
Das Unternehmen ist seit 1997 mit dem alleinigen Gesellschafter, der Underberg KG, Rheinberg, über einen Ergebnis- und Beherrschungsvertrag verbunden[1] und wird in vierter und fünfter Generation von Emil Underberg, Christiane Underberg und Hubertine Underberg-Ruder geleitet.
Geschichte
Das Unternehmen wurde am 17. Juni 1846 von Hubert Underberg I. und seiner Frau am Tag ihrer Hochzeit in Rheinberg gegründet und befindet sich noch heute in Familienbesitz. Das bekannteste Produkt von Underberg ist der gleichnamige Magenbitter, dessen Marke am 8. Juli 1896 in das deutsche Markenregister eingetragen wurde.[2] Mit dem Magenbitter war Underberg bereits seit den 1860er Jahren in Österreich-Ungarn präsent. 1912 wurde Underberg zum k.u.k. Hoflieferanten ernannt.
1972 erwarb Underberg das Unternehmen Gürtler in Korneuburg. Zusätzlich kam dann die Schlumberger Wein- und Sektkellerei, ebenfalls ein ehemaliger k.u.k. Hoflieferant, dazu. 1991 übernahm Underberg die Arnold Dettling, eine Kirschbrennerei in Brunnen SZ. Am dortigen Standort wird noch heute ein Geschäft betrieben. In den Felsenkellereien findet alljährlich ein Weihnachtsmarkt statt.
Seit 1996 gehört auch die Anton Riemerschmid Weinbrennerei und Likörfabrik zu Underberg. Im Jahr 1999 erwarb das Unternehmen zunächst 50 Prozent der Anteile an der in Rüdesheim am Rhein ansässigen Weinbrennerei Asbach, die andere Hälfte besaß das niederländische Unternehmen Bols Royal, das heute zu dem französischen Sprirituosenkonzern Rémy Cointreau gehört. Seit 2002 gehört Asbach jedoch zu 100 Prozent der Firma Underberg. 2009 bildete das Unternehmen zusammen mit Rémy Cointreau ein Joint-Venture. Dadurch entstand der drittgrößte Distributor für Weine und Spirituosen in Deutschland.[3]
Magenbitter
Der Magenbitter wird aus einer geheim gehaltenen Rezeptur mit verschiedenen Kräutern aus 43 Ländern hergestellt und enthält 44 Prozent Alkohol- früher auch 49 Prozent. Die Produktion musste 1939 aus Mangel an Rohstoffen eingestellt werden und wurde erst im September 1949 wieder aufgenommen. Das Firmenmotto lautet „semper idem“ (lateinisch: „immer das Gleiche“). Es steht für das Herstellungsverfahren, welches sicherstellen soll, dass die Wirkstoffe und Vitamine schonend aus den Kräutern gezogen werden.[4]
Um den Absatzschwierigkeiten für das relativ teure Getränk entgegenzutreten, wurde 1949 von Emil Underberg I. die 20-ml-Portionsflasche entworfen. Um Plagiate zu vermeiden, sind dabei auf alle Bestandteile wie Flaschenform, Verpackung der Flasche, Farbe, Etikett und natürlich die Firma des Produktes gewerbliche Schutzrechte angemeldet. In den Jahren seit dieser Entwicklung wurden vom Unternehmen über 1.200 Gerichtsprozesse gegen Hersteller von Plagiaten geführt.
Von den 1970er bis in die späten 1990er Jahre hinein und ab 2011 an wirbt das Unternehmen für den Hausmarke-Kräuterbitter mit der Melodie des Colonel Bogey March und dem Text „Komm doch mit auf den Underberg!“, der manchmal saisonal abgewandelt wird („Wenn Du die Weihnachtsgans genießt […]“). Interessanterweise wird in dem Werbetext ein negatives Produktmerkmal erwähnt: „[…] Der schmeckt zwar ganz schön bitter […]“.
Underberg war 2010/2011 mit 24,1 Prozent Anteil Marktführer im Kräuterbitter-Segment in Deutschland.[1]
In Brasilien wird der Magenbitter von der Tochterfirma Underberg do Brasil Ltda. in São João da Barra RJ unter der Bezeichnung "Brasilberg" hergestellt und in 920ml-Flaschen verkauft.
Sonstige Produkte
Weiterhin vertreibt die Tochtergesellschaft Team Spirit unter anderem diese Spirituosen:[5]
- Amarula (Likör)
- Asbach Uralt (Weinbrand)
- Averna (Kräuterbitter)
- Drambuie (Whisky-Likör)
- Glenfiddich (Whisky)
- Grasovka (Wodka)
- Pitú (Zuckerrohr-Schnaps)
- Moskovskaya (Wodka)
- Xuxu (Spirituose)
- Sirupe
Literatur
- Ingrid Haslinger: Kunde – Kaiser. Die Geschichte der ehemaligen k. u. k. Hoflieferanten. Schroll, Wien 1996, ISBN 3-85202-129-4.
Weblinks
- Webpräsenz von Underberg
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur (Underberg-Stammhaus)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 www.bundesanzeiger.de: Semper idem Underberg GmbH (vormals: Semper idem GmbH) -Rheinberg - Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.04.2010 bis zum 31.03.2011
- ↑ register.dpma.de: Registerauskunft Registernummer: 17826
- ↑ Rheinische Post (vom 24. Oktober 2008)
- ↑ Produktgeschichte
- ↑ Team-Spirit
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