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Urs Dietschi
Urs Dietschi (geb. 18. November 1901 in Olten; gest. 29. Juli 1982 in Solothurn) war ein Schweizer Politiker (FDP).
Leben und politische Laufbahn
Dietschi wuchs in Olten auf, als Sohn des Stadtammanns Hugo Dietschi. Juristische Studien in Berlin und Bern schloss er mit dem Doktorat ab. In den 1930er Jahren wandte er sich der Politik zu: Er wurde eine der Führungsfiguren der Jungliberalen Partei. Nach seiner Wahl in den Solothurner Regierungsrat 1937 hielt Dietschi dieser Jugendsektion der FDP weiter die Treue und wechselte noch nicht in die Mutterpartei. Er war während der Kriegsjahre deren Präsident. Vom 6. Dezember 1943 bis zum 6. Dezember 1959 war er zudem Nationalrat für den Kanton Solothurn.[1] In den Nachkriegsjahren engagierte er sich als Nationalrat erfolgreich für die Anliegen des Natur- und Heimatschutzes. Sein Nachlass wurde von seiner Gattin in den 90er Jahren der Zentralbibliothek Solothurn übergeben. Er ist eine wichtige Quelle zur Geschichte der jungliberalen Bewegung.
Wirken während der NS-Zeit
Die jungliberale Bewegung blieb während der 1930er Jahre nicht unbeeinflusst vom faschistischen Aufbruch in Europa. Sie betrachtete ihre Mutterpartei FDP als «ziemlich verknöchert». Urs Dietschi war eine der treibenden Kräfte dieser Jungliberalen. Ein Vortrag vom März 1941 vor der Töpfergesellschaft Solothurn, den er als Regierungsrat hielt, war eine bloss halbwahre Zelebrierung solothurnischer Konsens-Tugenden in allen Stadien der Geschichte. Dietschi scheute auch den Ausdruck «Solothurner Rasse» nicht. Er entsprach präzise der Umschreibung des damals traditionell-freisinnigen von Roll-Firmenchefs Ernst Dübi, mit dem er gemäss Aussagen seiner Ehefrau Emmy in einem Konflikt-Verhältnis stand: «Elastizität und Dehnung sind zu bedeutenden politischen Festigkeits-Eigenschaften geworden».
Nach dem Krieg wechselte Dietschi zur FDP und politisierte traditionell liberal. Zum Frauenstimmrecht bemerkte er in einem Nationalrats-Postulat folgendes: «… Ich bin dafür und dagegen zugleich … Der Frau würden auch Lasten auferlegt, unter denen sie als sensibles Wesen leiden könnte …» Er plädierte dafür, dass sie in ausserparlamentarischen Kommissionen Einsitz nehmen dürften.
Quellen
- R. Graf: Eine ganz persönliche Geschichte. Gespräche mit Emmy Dietschi über ihr Leben mit Regierungsrat Urs Dietschi. Zentralbibliothek, Solothurn 2005, ISBN 978-3-033-00321-7 (Veröffentlichungen der Zentralbibliothek Solothurn ; 29).
- R. Graf: Der Nachlass Dietschi - eine Sonde zur Schweizergeschichte zwischen 1930 bis 1965. In: Jahrbuch für Solothurnische Geschichte. 77, Solothurn 2004
- U. Dietschi: Töpfer-Vortrag «Solothurner Geist».
- K. Humbel: Das Friedensabkommen in der Maschinenindustrie.
- W. Wolf: Faschismus in der Schweiz.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kurzbiografie auf parlament.ch. Abgerufen am 8. Dezember 2008.
Personendaten | |
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NAME | Dietschi, Urs |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Politiker (FDP) |
GEBURTSDATUM | 18. November 1901 |
GEBURTSORT | Olten |
STERBEDATUM | 29. Juli 1982 |
STERBEORT | Solothurn |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Urs Dietschi aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |