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Verkehrshaus der Schweiz

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Logo Verkehrshaus
Die Gartenbahn im Innenhof (2005)
Freigelände des Verkehrshauses mit einer Swissair Convair CV-990 (2007)
Erster Triebwagen mit Dieselmotor RVT ABm 2/5 9 (2010)

Das Verkehrshaus der Schweiz (VHS) in Luzern ist das vielseitigste Verkehrs- und Kommunikationsmuseum in Europa und das meistbesuchte Museum der Schweiz. Es zeigt eine grosse Sammlung von Lokomotiven, Autos, Schiffen und Flugzeugen, sowie Exponate aus dem Bereich Kommunikation. Betreiber des Verkehrshauses ist der Verein Verkehrshaus der Schweiz. Die Besucherzahl des Museums lag 2013 bei 519'381.[1]

Geschichte

Die Gründung des Verkehrshaus ging auf den Wunsch zurück, ein Eisenbahnmuseum in der Schweiz zu schaffen. Im Jahr 1942 wurde der Verein Verkehrshaus der Schweiz mit Sitz in Zürich gegründet, dem neben SBB und PTT, Privatbahnen und Verkehrsorganisationen auch grosse Unternehmen aus Handel, Industrie und Tourismus angehörten. Da aber in Zürich kein geeignetes Gelände für das geplante Museum gefunden werden konnte, bot die Stadt Luzern dem Verein ein 22'500 m² grosses Gelände beim Lido an, unmittelbar am Vierwaldstättersee.

Im Jahr 1957 begannen die Bauarbeiten. Der Bau wurde finanziell durch den Bund sowie die Stadt und den Kanton Luzern unterstützt. Am 1. Juli 1959 konnte das Verkehrshaus der Schweiz eröffnet werden; es wurde schnell zum populärsten Museum der Schweiz. Mitbegründer und Gründungsdirektor war Alfred Waldis. «Egal, wie viele Direktoren noch kommen. Alfred Waldis wird immer Mister Verkehrshaus bleiben.» schrieb die Neue Luzerner Zeitung zu dessen Tod.[2]

Einem grösseren Publikum in Deutschland ist das Verkehrshaus durch den Sketch Im Verkehrshaus (1976) des Luzerner Komikers Emil Steinberger bekannt geworden.

Bei dem Unwetter im Sommer 2005 kam es in der Nacht vom 21. auf den 22. August 2005 auch im Verkehrshaus zu einer Überschwemmung, die Teile der Ausstellungen überflutete. Die Kellerräume der Schifffahrt und der Luftfahrt wurden dabei beschädigt.[3]

2009 lag die gesamte Besucherzahl über 927'000, davon 565'000 Museumseintritte.[4] Im Jahr 2013 waren es total 710'424 Eintritte, davon 519'581 in das Museum.[1]

Ausstellungen

Das Museum, in dem man viele Gegenstände auch berühren und sich interaktiv beschäftigen kann, gliedert sich in verschiedene Bereiche:

Schienenverkehr

Die umfangreiche Sammlung zum Schienenverkehr bietet unter anderem Schweizer Schienenfahrzeuge von der Spanisch Brötli Bahn über Strassenbahnen und Zahnradbahnen bis zur Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT), die Gotthardtunnelbaustelle von 1875, Simulatoren, Filme und Infostationen. Auf dem ebenfalls dort angelegten Gotthardbahnmodell ist die Strecke vom Bahnhof Erstfeld über die drei Kehrtunnel bei Wassen bis zum Tunnelportal Göschenen nachgebildet.

Strassenverkehr

Autotheater

Die Sammlung zum Strassenverkehr zeigt Pferdewagen, Fahrräder, Motorräder und Autos sowie Simulatoren zur Verkehrssicherheit. Eine Attraktion ist das Autotheater, in welchem die Zuschauer in der Art einer Fernsehshow eine grosse Auswahl an Fahrzeugen aus allen Bereichen der Autogeschichte präsentiert bekommen. Die ausgewählten Automobile werden dabei mit einem Autolift aus einem Hochregallager geholt und vorgestellt. An den vier Aussenfassaden der Halle Strassenverkehr sind 344 Signaltafeln aus dem Schweizer Strassenverkehr angebracht.

Luft- und Raumfahrt

Lockheed Orion 9C
Ballongondel des Breitling Orbiters 2

In der Ausstellung zu Luft- und Raumfahrt können mehr als 30 Flugzeuge und Flugapparate bestaunt werden, darunter der von den Gebrüdern Henri und Armand Dufaux konstruierte Doppeldecker Dufaux 4, das älteste erhaltene Schweizer Flugzeug.[5] Zu den weiteren Exponaten gehören je eine Blériot XI-b, Fokker F.VIIa, Lockheed Orion, Fieseler Fi 156 Storch, Douglas DC-3, ein Helikopter Alouette III, Bertrand Piccards Breitling Orbiter 2 und der von Claude Nicollier 1992 mit dem Space Shuttle Flug STS-46 ausgesetzte Forschungssatellit EURECA.[6] Daneben werden hunderte Originalgegenstände der Fliegerei von Gabeln über Fallschirme bis zum aufgeschnittenen Triebwerk gezeigt, ergänzt mit Dioramen, Experimenten und Flugsimulatoren. Raumfahrtausstellung Cosmorama.

Schifffahrt, Seilbahnen und Tourismus

Beginnend beim Einbaum wird die Geschichte der Schifffahrt in der Schweiz erzählt, vom Schnittmodell 1:1 der Dampfanlage eines Raddampfers über Originalschiffe bis zu unzähligen Modellen. Hier findet sich auch die Multimediaschau Nautirama. In der Seilbahnausstellung ist die erste Seilbahnkabine des Wetterhornaufzuges zu sehen.

Kommunikation

Es werden die Grundlagen der Kommunikation und Kommunikationstechniken gezeigt. Unter anderem findet man ein Radio- und Fernsehstudio sowie eine Amateurfunkstation, an welcher der Amateurfunkdienst vorgeführt wird.

Attraktionen

Neben fünf Themenabteilungen besitzt das Verkehrshaus noch weitere Attraktionen.

Planetarium

Das Planetarium des Verkehrshauses ist der grösste Himmelssimulator der Schweiz und wurde am 1. Juli 1969 eröffnet. Die 2001 erneuerte Kuppel hat einen Durchmesser von 18 Metern und weist eine Gesamtfläche von rund 502 m2 auf.[7] Verschiedene Programme zeigen mit Projektions- und Audio-Technik den Sternenhimmel und die mit ihm zusammenhängenden Erscheinungen. Nach einem grösseren Umbau (u. a. neue Bestuhlung und eine modulare Bühne) wurde am 6. März 2014 das Planetarium wiedereröffnet. Es verfügt seitdem über eines der weltweit modernsten digitalen Projektionssysteme von Evans & Sutherland, welches den vorher benutzten, optischen Zeissprojektor ersetzte.[8][9]

Filmtheater

Im Verkehrshaus Filmtheater (ehemals IMAX Filmtheater) werden täglich Kinofilme gezeigt. Das Filmtheater wurde 1996 als erstes IMAX-Kino der Schweiz eröffnet. Es verfügt über 398 Plätze. Die Leinwand ist mit 25 m × 19 m die grösste Leinwand der Schweiz.[10] 2008 wurde das Filmtheater auf den Dolby 3D-Digital-Standard aufgerüstet. 2010 wurde das «IMAX Filmtheater» in «Verkehrshaus Filmtheater» umbenannt, da die Filme nicht mehr hauptsächlich im 70mm-IMAX-Format, sondern in digitaler Form gezeigt werden.[11]

Hans Erni Museum

Das Haus zeigt eine grosse Ausstellung des Luzerner Künstlers Hans Erni.

Swissarena

Die Swissarena im Juli 2007

Die Swissarena ist eine 200 m² grosse Luftaufnahme der Schweiz im Massstab 1:20'000. Sie kann mit Filzpantoffeln begangen werden.

Swiss Chocolate Adventure

Das Swiss Chocolate Adventure ist eine multimediale Ausstellung zur Wertschöpfungs- und Transportkette der Schweizer Schokolade. Die Ausstellung wurde im Juni 2014 eröffnet und umfasst 700 m2. Eine Fahrt dauert 25 Minuten.[12]

Ehemalige Attraktionen

Gotthard-Tunnelschau

Die Gotthard-Tunnelschau war eine Ausstellung zum Bau des Gotthardtunnels, die die Besucher mit einer Bahn durchfuhren. Sie war von 1997 bis November 2013 in Betrieb.[13]

HiFlyer

Von Oktober 2000 bis Juli 2004 war im Verkehrshaus ein HiFlyer-Fesselballon in Betrieb. Nach dem tödlichen Unfall vom 23. Juli 2004 wurde der Betrieb eingestellt.

Weblinks

 Commons: Verkehrshaus der Schweiz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Verkehrshaus der Schweiz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.