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Apollonios von Tyana

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Apollonios von Tyana auf einem spätantiken Kontorniaten

Apollonios von Tyana (griechisch Ἀπολλώνιος ὁ Τυανεύς Apollṓnios ho Tyaneús, lateinisch Apollonius Tyan(a)eus; * um 40; † um 120) war ein antiker griechischer Philosoph. Er stammte aus der Stadt Tyana in Kappadokien und verbrachte sein Leben umherziehend und lehrend im Osten des Römischen Reichs. Da er sich zum Vorbild und zur Lehre des Pythagoras bekannte, wird er zu den Neupythagoreern gezählt.

Seine offenbar außergewöhnliche Persönlichkeit und seine als mustergültig betrachtete philosophische Lebensweise beeindruckten seine Zeitgenossen nachhaltig und hatten eine breite Nachwirkung. Um sein Leben und Wirken rankten sich früh zahlreiche Legenden. Die umfangreiche Apollonios-Biographie des Philostratos, die einen großen Teil der Erzählungen versammelt und den Philosophen verherrlicht, bietet dabei eine Fülle von offensichtlich erfundenem Material. Sie stellt damit eine zentrale Quelle für die antike Apollonios-Rezeption dar. Nur wenige der überlieferten biographischen Angaben und Lehrinhalte können als gesichert gelten.

Einen großen Teil der antiken Apollonioslegende machen die zahlreichen Berichte über Wundertaten aus, die der wandernde Weise vollbracht haben soll. Schon in der Antike wurden dabei Parallelen zu den Berichten über Jesus von Nazareth und dessen Wunder beobachtet und teils für polemische Vergleiche genutzt: Christen und Nichtchristen warfen einander vor, ihren jeweiligen Helden nach dem Vorbild des anderen gestaltet zu haben. Auch in der Frühen Neuzeit wurde Apollonios oft als pagane Gegenfigur oder Parallelgestalt und Alternative zu Jesus Christus wahrgenommen und unter diesem Gesichtspunkt beurteilt. Die moderne Forschung hat zum einen hinsichtlich der historischen Gestalt Quellenkritik betrieben, zum anderen die Legendenbildung und die Instrumentalisierung des Philosophen in religiösen Konflikten eingehend untersucht.

Der historische Apollonios

Quellen

Werke des Apollonios

Die Apollonios zugeschriebenen Werke sind teils nicht erhalten, teils in ihrer Echtheit umstritten oder sicher unecht. Zu den Schriften, die als möglicherweise authentisch in Betracht kommen, zählen in erster Linie Briefe, eine verlorene Biographie des Pythagoras und die wahrscheinlich echte oder zumindest im Umfeld des Apollonios entstandene Schrift „Über die Opferbräuche“, von der nur ein Bruchstück erhalten ist.[1]

Philostratos, Johannes Stobaios und eine separate Briefsammlung überliefern zahlreiche angeblich von Apollonios verfasste oder an ihn gerichtete Briefe. Manche davon sind vollständig wiedergegeben, andere nur auszugsweise oder als Paraphrase. Offenbar wurden bereits im 2. Jahrhundert Briefe gesammelt, die zum Teil fingiert waren. Inwieweit sich unter den erhaltenen Briefen echtes Material befindet, ist schwer zu beurteilen.[2] Jedenfalls hat Philostratos einen erheblichen Teil der Briefe, die er anführt, selbst verfasst; bei anderen handelt es sich um ältere fiktive Schreiben, auf die er zurückgriff.[3]

Die Neuplatoniker Porphyrios und Iamblichos hatten anscheinend noch Zugang zu der heute verlorenen Pythagoras-Biographie des Apollonios; sie beriefen sich auf dieses Werk.[4] Die Identität des von Porphyrios und Iamblichos erwähnten Apollonios mit dem Tyaneer wird in der Forschung meist angenommen, doch bestehen auch Zweifel.[5] Auch in der Suda, einer mittelalterlichen byzantinischen Enzyklopädie, wird ein „Leben des Pythagoras“ unter den Schriften des Apollonios angeführt.[6]

Sonstige Quellen

Die weitaus ausführlichste Quelle ist eine umfangreiche, acht Bücher umfassende Lebensbeschreibung des Apollonios (Ta es ton Tyanéa Apollṓnion, lateinisch Vita Apollonii), die der Sophist Flavius Philostratos in griechischer Sprache verfasste und im Zeitraum zwischen 217 und 238 abschloss.[7] Philostratos schrieb im Auftrag der römischen Kaiserinwitwe Julia Domna († 217). Er konnte ihr aber das Ergebnis seiner Bemühungen nicht vorlegen, da sie bereits verstorben war, als er seine Arbeit vollendete. Seine Schilderung hat das Bild des Apollonios bis in die Gegenwart geprägt. Er verwertete Material aus älteren, heute verlorenen Schriften und versuchte den Eindruck von Gewissenhaftigkeit, Zuverlässigkeit und großer Sachkenntnis zu erwecken. Sehr wichtig war ihm aber auch die literarische Gestaltung; er legte die Biographie romanhaft an[8] und schmückte sie mit einer Fülle von Wundergeschichten aus. Daher und wegen zahlreicher Unstimmigkeiten hat die moderne Quellenkritik seiner Darstellung in vielerlei Hinsicht die Glaubwürdigkeit abgesprochen. Seine Unzuverlässigkeit zeigt sich unter anderem bei falschen Angaben zur Chronologie.

Philostratos behauptete, seine Apollonios-Biographie sei in erster Linie eine Überarbeitung eines älteren Werks, der Aufzeichnungen (hypomnḗmata) des Damis. Damis sei ein Schüler des Apollonios gewesen, er habe seinen Lehrer auf dessen Reisen begleitet und als Augenzeuge die Ereignisse und die Äußerungen des Philosophen schriftlich festgehalten. Ein Verwandter des Damis habe Julia Domna die Aufzeichnungen des Philosophenschülers vorgelegt. Diese habe sich eine gefälligere Behandlung des Stoffs gewünscht, denn Damis sei zwar ein gewissenhafter Berichterstatter, aber kein guter Schriftsteller gewesen. Daher habe sie ihn, Philostratos, beauftragt, auf der Basis von Damis’ Angaben eine Biographie zu schreiben, die auch in stilistischer Hinsicht befriedigen könne.[9]

Diese Ausführungen des Philostratos sind von der modernen Forschung einer fundamentalen Kritik unterzogen worden. Dabei hat sich herausgestellt, dass das „Tagebuch des Damis“ eine literarische Fiktion ist. Authentische Aufzeichnungen eines Apollonios-Schülers namens Damis hat es sicher nie gegeben. Entweder hat Philostratos das Tagebuch frei erfunden[10] oder es handelt sich um eine von ihm benutzte Schrift eines unbekannten Autors, der sich als Schüler des Apollonios ausgab.[11]

Zu den wichtigsten heute verlorenen älteren Quellen, die über Apollonios berichteten, zählt anscheinend ein Werk, das Maximos von Aigeai, ein Sekretär Kaiser Hadrians, in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts verfasste. Es behandelte, wie Philostratos mitteilt, die Taten des Apollonios in der Stadt Aigeai (Aigai) in Kilikien.[12] Ob es sich bei dieser Schrift um eine reale oder um eine von Philostratos erfundene Quelle handelt, ist in der Forschung umstritten. Heute wird überwiegend die Auffassung vertreten, dass Maximos tatsächlich unter Hadrian gelebt und das ihm zugeschriebene Werk geschrieben hat und dass Philostratos zu dieser Quelle Zugang hatte. Die Zweifel sind jedoch nicht völlig ausgeräumt.[13]

Ebenfalls nicht erhalten sind die vier Bücher der Apollonios-Biographie des Moiragenes, die sicher existiert hat, da sie außer bei Philostratos auch bei dem Kirchenschriftsteller Origenes bezeugt ist.[14] Über diese Lebensbeschreibung äußerte sich Philostratos abfällig. Er meinte, Moiragenes sei nicht glaubwürdig, denn er sei schlecht informiert gewesen.[15]

Die älteste überlieferte Bezeugung des Apollonios stammt aus dem späten 2. Jahrhundert; es ist eine Erwähnung bei Lukian von Samosata.[16] Aus dessen Angaben geht hervor, dass Apollonios Gefährten und Schüler hatte, die nach seinem Tod ihrerseits Unterricht erteilten und so die Tradition fortsetzten.

Leben und Lehren

Nach heutigem Forschungsstand wurde Apollonios um 40 geboren und starb um 120. Die ältere, früher gängige Datierung, der zufolge Apollonios von ca. 3 v. Chr. bis ca. 97 n. Chr. lebte, wird heute nur noch selten vertreten.[17]

Philostratos schildert Apollonios als umherziehenden Prediger und Wundertäter, der in Italien, Spanien und Äthiopien tätig gewesen sei, in Rom dem Kaiser Domitian furchtlos entgegengetreten sei und bis nach Babylon, Arabien und Indien gekommen sei. Dass Apollonios ein Wanderphilosoph war, trifft zu, doch die Fernreisen sind erfunden.[18] Aller Wahrscheinlichkeit nach hat Apollonios den Osten des Römischen Reiches nie verlassen. Die Städte, in denen er sich aufhielt, waren Ephesos, Aigeai, Antiocheia und seine Heimatstadt Tyana.

Von den legendenhaft ausgeschmückten Angaben der Quellen lässt sich nur Weniges plausibel mit der historischen Gestalt des Apollonios und seinen authentischen Lehren in Zusammenhang bringen. Sicher ist, dass er Pythagoras verehrte, sich zum neupythagoreischen Weisheitsideal bekannte und auf eine entsprechende Lebenspraxis großen Wert legte.[19] Glaubwürdig sind die Berichte, wonach er gemäß der pythagoreischen Tradition gegen Tieropfer auftrat und sich vegetarisch ernährte.[20] Einen Einblick in seine theologische Denkweise gewährt ein Fragment aus der verlorenen Schrift über Opferbräuche (Peri thysiōn), die wahrscheinlich von ihm oder in seinem Umfeld verfasst wurde und seine authentische Auffassung darlegte. Der Verfasser bezeichnet Gott als das schönste Wesen, das durch Gebete und Opfer nicht beeinflussbar und an Verehrung durch die Menschen nicht interessiert sei, aber auf geistigem Wege erreicht werden könne. Gott sei Nous (Geist, Intellekt) und daher dem menschlichen Geist zugänglich.[21]

Weiteren Aufschluss bietet der 58. Brief, der vermutlich von dem historischen Apollonios oder aus seinem Umfeld stammt.[22] Der Empfänger des Briefs ist ein Valerius, wahrscheinlich Decimus Valerius Asiaticus Saturninus, der Prokonsul der Provinz Asia war.[23] Valerius ist nach dem Tod seines Sohnes in Verzweiflung verfallen. In dem stark von mittelplatonischem Gedankengut geprägten Trostbrief wird ihm erklärt, die Geburt sei nur ein Übergang aus dem Bereich des reinen Wesens (ousía) in den Bereich der Natur (phýsis), der Tod ein Übergang in umgekehrter Richtung. Nichts trete in die Existenz oder gehe zugrunde, sondern es gebe nur einen Wechsel von Sichtbarwerden und Unsichtbarwerden. Wenn etwas sei, so sei es unentstanden und unvergänglich. So werde auch ein Kind nicht von seinen Eltern erzeugt, sondern die Eltern seien nur ein Mittel, das erforderlich sei, damit es auf die Welt komme. Der Tod sei nur eine Änderung des Aufenthaltsorts. Daher solle er nicht beklagt, sondern geehrt werden. Nach einem Todesfall solle nicht das Verstreichen der Zeit, sondern die Vernunft bewirken, dass der Gemütszustand der Hinterbliebenen sich bessere. Es sei eines guten Menschen unwürdig, den Schmerz von der Zeit lindern zu lassen, denn auch das Leid der Schlechten vergehe mit der Zeit. Vielmehr komme es darauf an, dass man seine Einstellung zum Tod ändere. Wer als Amtsträger über Befehlsgewalt verfüge, solle zuerst lernen, sich selbst zu beherrschen. Wenn er dazu nicht in der Lage sei, könne er nicht einmal seinen eigenen Haushalt lenken, geschweige denn Städte und Provinzen.

Antike Ikonographie

Statue eines wandernden Philosophen, mutmaßlich Apollonios, 2. Jahrhundert, Archäologisches Museum, Heraklion

Philostratos erwähnt Bildnisse des Philosophen, die sich zu seiner Zeit in einem Apollonios-Heiligtum in Tyana befunden hätten.[24]

In Gortyn auf Kreta wurde eine gut erhaltene, im 2. Jahrhundert entstandene Statue eines asketischen Wanderphilosophen ausgegraben, die sich heute im Archäologischen Museum von Heraklion befindet. Früher glaubte man zu Unrecht, es handle sich um ein Bildnis des Vorsokratikers Heraklit. Eine genauere Untersuchung hat ergeben, dass der Dargestellte ein wandernder und lehrender Philosoph ist, und zwar kein ungebildeter und ungepflegter Kyniker, sondern – wie sein Bündel von Buchrollen zeigt – ein Gelehrter. Die Verbindung von Wanderleben – worauf der keulenartige Stock deutet –, Askese (er trägt kein Untergewand), gepflegtem Äußeren und Gelehrsamkeit passt gut zu Apollonios. Es ist daher anzunehmen, dass der Philosoph von Gortyn entweder Apollonios selbst oder ein charismatischer Wanderlehrer seiner Art ist.[25]

Wohl im frühen 3. Jahrhundert ist eine Statue entstanden, deren oberer Teil erhalten ist. Der Beschriftung zufolge handelt es sich um Apollonios, daher galt dieser in der älteren Forschung als der Dargestellte. Das Stück befand sich 1972 in Mailand im Besitz eines Kunsthändlers.[26] Da die Beschriftung aber von einem neuzeitlichen Gelehrten stammt, fällt die Begründung für die Identifizierung mit Apollonios weg.[27] Der Kopf eines anhand der Beschriftung bestimmbaren spätantiken Schildporträts des Apollonios aus Aphrodisias in Karien ist verloren, nur ein Teil des Gewandes ist erhalten geblieben.[28]

In der Spätantike wurden Kontorniaten (Medaillons) geprägt, auf denen berühmte Persönlichkeiten aus der griechischen und römischen Kulturgeschichte abgebildet sind. Diese in der damaligen Bildungselite geschätzten Prägungen wurden wohl im Milieu traditionsbewusster paganer Senatoren initiiert. Auf einem in großer Anzahl verbreiteten, um 395 geprägten Kontorniaten ist laut der lateinischen Umschrift Apollonios dargestellt. Er trägt einen Lorbeerkranz.[29]

Der Verfasser der spätantiken Historia Augusta berichtet von einer Vision des Kaisers Aurelian, dem Apollonios im Jahr 272 erschienen sei „in der Gestalt, in der man ihn (auf Bildnissen) sieht“. Der Kaiser habe den Philosophen erkannt, da ihm dessen Gesichtszüge von Porträts in vielen Tempeln her vertraut gewesen seien.[30] Daraus ist ersichtlich, dass Bildnisse des Apollonios verbreitet waren und dass es einen allgemein bekannten ikonographischen Typus gab.

Rezeption

Zu seinen Lebzeiten scheint Apollonios außerhalb der Stätten seines Lebens und Wirkens wenig bekannt gewesen zu sein. Kein zeitgenössischer Geschichtsschreiber oder Philosoph erwähnt seinen Namen. Die literarische Beschäftigung mit ihm setzte – soweit erkennbar – in den Jahrzehnten nach seinem Tode ein, die volkstümliche Legendenbildung erreichte ihren Höhepunkt erst in der Spätantike.

2. und 3. Jahrhundert

Wundergeschichten

Aus der Dauerhaftigkeit von Apollonios’ Ruhm als Wundertäter lässt sich schließen, dass er nicht nur zu seinen Lebzeiten, sondern auch in den Jahrzehnten nach seinem Tod eine erhebliche Anzahl von Bewunderern hatte, die ihm übermenschliche Qualitäten zuschrieben. Die Anfänge der legendenhaften Überlieferung liegen aber im Dunkeln.

Zu den Wundern, die ihm zugeschrieben wurden, gehören außersinnliche Wahrnehmungen. So soll er im Jahr 96 in Ephesos die zeitgleich in Rom geschehene Ermordung des Kaisers Domitian miterlebt und geschildert haben. Diese Episode wird von Cassius Dio und Philostratos mitgeteilt, wohl auf der Basis mündlicher Überlieferung. Beide berichten, dass der Philosoph die Tat als Tyrannenmord begrüßt habe.[31]

Philostratos erzählt, Apollonios habe die Epheser von einer Pestepidemie befreit, indem er die Jugendlichen der Stadt dazu gebracht habe, einen Bettler beim Standbild des Herakles zu steinigen. Nach Philostratos’ Schilderung handelte es sich um den Pestdämon, der die Gestalt eines Bettlers angenommen hatte und sich bei der Steinigung in einen löwengroßen Hund verwandelte; anschließend erlosch die Epidemie.[32] Diese Episode ist in der Forschung als Beleg für ein pharmakós-Opfer, ein Menschenopfer im Rahmen eines Reinigungsrituals, herangezogen worden. Walter Burkert sieht darin ein spätes und „nahezu unritualisiert[es]“ Beispiel des pharmakós-Opfers.[33] Die Legende scheint an einen realen Opferbrauch anzuknüpfen. Ein Zusammenhang mit dem historischen Apollonios ist allerdings auszuschließen, da dieser den Quellen zufolge in erster Linie Pythagoreer war und die strikte Ablehnung aller blutigen Opfer zum Kernbestand der pythagoreischen Tradition gehörte.

Parallelen zum christlichen Jesusbild

In der von Philostratos verfassten Biographie fällt eine Reihe von Ähnlichkeiten mit der Darstellung des Lebens Jesu in den Evangelien auf, besonders hinsichtlich der Wunder (Geburtsgeschichte, Dämonenaustreibung, Totenerweckung, Himmelfahrt, Epiphanie des Verstorbenen).[34] Ob das beabsichtigt war und somit von einem literarischen Abhängigkeitsverhältnis auszugehen ist, ist seit langer Zeit umstritten. In der neueren Forschung wird eine unmittelbare Beeinflussung überwiegend für unwahrscheinlich gehalten, doch sind gegenteilige Stimmen nicht verstummt.[35] Falls ein direkter Zusammenhang besteht, waren die Parallelen ursprünglich wohl nicht im Sinne einer Rivalität mit dem Christentum gemeint.[36]

Der Neutestamentler Rudolf Bultmann untersuchte in seiner Monographie Die Geschichte der synoptischen Tradition (1921) die Parallelen zwischen christlichen und paganen Wundererzählungen, wobei er unter anderem das Material aus der Vita Apollonii auswertete. Sein Anliegen war eine möglichst genaue Bestimmung des griechischen Einflusses auf die urchristlichen Wundergeschichten. Er kam zum Ergebnis, dass für die meisten neutestamentlichen Wundergeschichten rund um Jesus ein griechischer Ursprung wahrscheinlich sei. Methodisch problematisch war dabei, dass er die späte Entstehung der Vita Apollonii kaum berücksichtigte, sondern davon ausging, dass Philostratos sich eng an Vorlagen aus dem 1. Jahrhundert gehalten habe.[37]

Formgeschichtlich orientierte Forscher führen die Ähnlichkeiten der Apollonios-Legenden mit den Evangelien nicht auf direkte literarische Abhängigkeit zurück, sondern auf ein bereits vorhandenes, von den Autoren gemeinsam genutztes Reservoir teils volkstümlicher Erzählmotive hellenistischen Ursprungs. Solche Motive sind in unterschiedlichen literarischen, philosophischen, religiösen und volkstümlichen Überlieferungen fassbar.[38] Wenn die Erzählung außergewöhnlicher Begebenheiten der Verherrlichung einer Gestalt dienen soll, spricht Marc Van Uytfanghe von einem „hagiographischen Diskurs“; das heißt, dass die Formen und Darstellungsmuster bei der Art der Lebensbeschreibung von heiligen oder außergewöhnlichen Gestalten gewissen unausgesprochenen Regeln gehorchten. Zu den typischen Merkmalen dieser idealisierenden Darstellungsweise gehört die Schilderung von Taten, welche die Überlegenheit der Leitfigur veranschaulichen und ihr Leben als rundum gelungene Verwirklichung eines Ideals erscheinen lassen, womit zugleich die Glaubwürdigkeit ihrer Lehre untermauert wird. Der antike hagiographische Diskurs ist dabei paganen, jüdischen und christlichen Autoren der Kaiserzeit gemeinsam.[39] Van Uytfanghe weist darauf hin, dass „Motive und Erzählungen auch parallel zueinander […] an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Traditionen zirkulieren konnten“. Aus dem Umstand, dass nicht jede Übereinstimmung von Erzählmotiven ein Beweis für Imitation der einen Tradition durch die andere ist, folgert Van Uytfanghe, dass die Bedeutung der Prioritätsfrage überschätzt werde, es also nicht entscheidend sei, wo ein bestimmtes Motiv erstmals erschienen sei.[40]

Vor allem in der älteren Forschung, die von der Sichtweise von Richard Reitzenstein[41] und vor allem von den Ergebnissen von Ludwig Bieler[42] geprägt war, dominierte die Auffassung, der Typus des „göttlichen Mannes“ (theíos anḗr) sei das allgemeingültige Konzept gewesen, das als gemeinsamer Bewusstseinsinhalt damaliger Menschen die Grundlage der Rezeption von Figuren wie Apollonios und Christus gebildet habe. Das Konzept habe die Erwartungen des Lesepublikums bestimmt. Unter einem göttlichen Mann habe man sich einen mit übermenschlichen Fähigkeiten ausgerüsteten, weissagenden Wundertäter und Heilbringer vorgestellt. Der Ausdruck beziehe sich auf einen Wandermissionar, eine charismatische Leitfigur, die eine religiöse Botschaft verkündet und als Mittler zwischen dem göttlichen und dem menschlichen Bereich fungiert habe. Das klassische Beispiel für diesen Typus sei Apollonios.[43] In der neueren Forschung hat sich vor allem Hans Dieter Betz diesen Ansatz zu eigen gemacht. Er nimmt eine Gesamtkonzeption des göttlichen Menschen als seit dem Hellenismus vorgegebenes Schema an. Das Schema sei in der Kaiserzeit für christliche ebenso wie für pagane Autoren maßgeblich gewesen. Die Evangelisten hätten es auf Christus angewendet, um sein Leben auf eine auch für pagane Leser verständliche Weise zu deuten. Wesentlich sei das Idealbild des göttlichen Menschen als Muster gewesen. Sowohl den christlichen als auch den paganen Erzählern sei es auf die Schilderung einer vorbildlichen Umsetzung dieses Ideals angekommen, nicht auf die historischen Einzelheiten des individuellen Lebens. Die biographischen Fakten habe man beim Erzählen so dargestellt und nötigenfalls umgestaltet, dass der Eindruck einer vollendeten Verwirklichung des Ideals erweckt worden sei.[44]

Die Ergebnisse dieser Forschungsrichtung sind jedoch fundamentaler Kritik unterworfen worden. Kritiker bestreiten die Existenz eines einheitlichen Konzepts vom göttlichen Menschen innerhalb der paganen Literatur und die Annahme einer gemeinsamen Basis paganer und christlicher Gottmensch-Vorstellungen. „Göttlicher Mensch“ sei kein feststehender Begriff zur Bezeichnung einer bestimmten Klasse von Menschen gewesen.[45]

Neuere Untersuchungen kommen zu dem Schluss, dass es zwar in der hellenistischen und kaiserzeitlichen Literatur ein – wenngleich weder klar umrissenes noch einheitliches – Konzept des göttlichen Menschen gegeben habe, dass aber übermenschliche Fähigkeiten und Wundertaten kein Bestandteil dieses Konzepts gewesen seien: Auch wenn man an Wunder glaubte, machte man den Status des göttlichen Menschen nicht von ihnen abhängig. Philostratos habe Vorbilder wie Pythagoras und Apollonios wegen ihres Charakters und ihrer Lebensweise als „göttliche Menschen“ bezeichnet, nicht wegen der wunderbaren Ereignisse in ihrem Leben. Das Konzept des göttlichen Menschen trage somit zur Erklärung der auffälligen Übereinstimmungen zwischen der Vita Apollonii und den Evangelien nichts bei.[46]

Angebliche Indienreise

Philostratos erzählt ausführlich von einer Indienreise des Apollonios, deren Schilderung er zweieinhalb der acht Bücher seines Werks widmet.[47] Unterwegs soll Apollonios in Hierapolis Bambyke (nicht Ninive, wie fälschlich angenommen wurde) Damis begegnet sein, der sein Schüler und ständiger Begleiter wurde.[48] Ein Indienaufenthalt wurde in der Antike auch Pythagoras, dem Vorbild des Apollonios, und in apokryphen Texten Jesus unterstellt. Der Bericht des Philostratos wird in der Forschung daher mit größter Skepsis beurteilt, da mehrere Einzelheiten nicht stimmen können; dennoch ist eine historische Indienreise nicht mit letzter Sicherheit auszuschließen.[49]

1943 hat Vidhushekhara Bhattacharya darauf hingewiesen, dass Apollonios in einigen Sanskrit-Texten als „Apalūnya“ auftauche. Daraufhin haben klassische Philologen vermutet, dass diese indischen Quellen von Philostratos abhängen und somit dessen Werk ins Sanskrit übersetzt wurde; man hat sogar eine eigenständige indische Apollonios-Überlieferung in Betracht gezogen, die ein Beweis für eine historische Indienreise wäre.[50] Erst 1995 wurde nachgewiesen, dass es sich bei den betreffenden Stellen in den indischen Werken um Einschübe eines modernen Fälschers handelt, der im späten 19. Jahrhundert tätig war.[51]

Streit um den Magievorwurf

Ein wichtiges Thema der antiken Beurteilung des Apollonios war die kontrovers erörterte Frage, ob er als Magier zu betrachten sei. Die Bezeichnung „Magier“ oder „Zauberer“ (góēs) war gewöhnlich negativ konnotiert und wurde in diesem Sinne von Kritikern des Apollonios verwendet. Daraus ergab sich für die Bewunderer des Tyaneers ein Problem: Einerseits hielten sie die ihm zugeschriebenen Wunder für echt, andererseits galt Zauberei als eines Philosophen unwürdig und das Vollbringen von Taten, die als Magie gedeutet werden konnten, war rechtfertigungsbedürftig.[52]

Im 2. Jahrhundert übte Lukian von Samosata scharfe Kritik an der neupythagoreisch orientierten Strömung, die sich auf Apollonios berief. Er verfasste nach 180[53] ein Pamphlet, in dem er sich abfällig über Apollonios äußerte und dessen Schüler als Magier und Scharlatane darstellte.[54]

Gegen die von Kritikern wie Lukian vorgetragene Sichtweise wandte sich Philostratos. Er betonte, Apollonios werde zwar von einigen für einen Zauberer gehalten, doch handle es sich dabei um Verleumdung. Der Neupythagoreer habe zwar über eine Weissagungsgabe verfügt, doch sei solches Vorherwissen kein Grund, ihn zu den Magiern zu zählen. Im Gegensatz zu den Magiern, die versuchten, das Schicksal durch gewaltsame Maßnahmen zu verändern, habe er nur verkündet, was die Götter ihm über die Zukunft offenbart hätten. Auf Ritualpraktiken habe er verzichtet und am Erlernen magischer Fertigkeiten sei er nicht interessiert gewesen. Er habe auch niemals Geld verlangt, die Magier hingegen seien geldgierig.[55]

Der Geschichtsschreiber Cassius Dio bezeichnete Apollonios als Magier und Zauberer im abwertenden Sinne. Dabei war sein Anliegen, den ihm verhassten Kaiser Caracalla, der einen Apollonios-Kult betrieb, als Förderer von Scharlatanerie zu diskreditieren.[56]

Apolloniosverehrung am Kaiserhof

Im Westen des Römischen Reiches war Apollonios bis zum frühen 3. Jahrhundert wenig bekannt. Erst Julia Domna, die selbst aus dem Osten stammte, brachte die legendenhafte Überlieferung in die Reichshauptstadt, indem sie Philostratos beauftragte, die Biographie zu schreiben, in der Apollonios als Weiser mit übernatürlichen Fähigkeiten verherrlicht wird.[57] Julias Sohn Kaiser Caracalla (211–217) verehrte Apollonios kultisch und errichtete ihm ein Heiligtum.[58] Dieses ist vermutlich mit dem von Philostratos bezeugten Apollonios-Heiligtum in Tyana zu identifizieren; Caracalla hielt sich im Jahr 215 auf dem Durchzug in der Heimatstadt des Neupythagoreers auf.[59] Kaiser Severus Alexander (222–235), ein Großneffe Julia Domnas, soll in seinem Lararium ein Kultbild des Apollonios aufgestellt haben, doch ist die Glaubwürdigkeit dieser Nachricht einer spätantiken Quelle zweifelhaft.[60]

Dem Kaiser Aurelian soll Apollonios im Jahr 272 in einer Vision erschienen sein, um ihn von der Zerstörung der Stadt Tyana abzuhalten.[61]

Politisches Engagement

Ein wesentlicher Aspekt des von Philostratos propagierten Apolloniosbilds war das Eintreten des Weisen für seine politischen Überzeugungen. In den meisten philosophischen Traditionen der Antike, auch bei den Pythagoreern, galt politische Aktivität der Philosophen als erwünscht oder sogar als Erfüllung einer ethischen Pflicht. Man betrachtete die Beratung gutwilliger Herrscher als wichtige Aufgabe eines Philosophen. Zum Ideal des unerschrockenen, nur dem Gemeinwohl dienenden Philosophen gehörte auch das freimütige Auftreten gegenüber Tyrannen ungeachtet der damit verbundenen persönlichen Gefahr. Generell hatte ein Philosoph sein Wissen in den Dienst der Gesellschaft zu stellen. Dazu gehörte Konfliktschlichtung ebenso wie das Engagement für eine vernünftige Staats- und Gesellschaftsordnung und gegen Luxus und Verweichlichung. Diesen Erwartungen entsprach der Apollonios des Philostratos. Damit erwies er sich für das Lesepublikum als vorbildlicher Weiser im Sinne des herrschenden Weisheitsideals.[62]

Bei Philostratos ergreift Apollonios politisch mit Entschiedenheit Partei. Er ist ein Freund der Kaiser Vespasian und Titus, die ihn verehren, ein mutiger Kritiker Neros und ein Gegner Domitians, dem er als Angeklagter furchtlos mit einer offenherzigen Verteidigungsrede entgegentritt. Kaiser Nerva versucht ihn als Ratgeber zu gewinnen.[63]

Zu den Briefen, die Apollonios verfasst und erhalten haben soll, gehört auch eine – sicher frei erfundene – Korrespondenz mit Kaisern. Darin lobt Vespasian den Philosophen, wird aber von Apollonios heftig getadelt, da er die Griechen versklavt habe. Titus hingegen erhält wegen seiner Großmut das Lob des Apollonios. Zwei Briefe sind an Domitian gerichtet, der ermahnt wird, sich um Weisheit zu bemühen.[64]

Kulturpolitisch soll sich Apollonios für die Pflege und Reinhaltung der griechischen Sprache und die Bewahrung der griechischen Sitten eingesetzt haben. Sowohl in der Vita Apollonii als auch in der von Philostratos unabhängigen Brieftradition erscheint er als Verteidiger des Griechentums. Bei Philostratos fordert er von den Römern Rücksicht auf die Belange der Griechen.Referenzfehler: Ungültige Verwendung von <ref>: Der Parameter „name“ ist ungültig oder zu lang. In einem der ihm zugeschriebenen Briefe wird die Sitte zeitgenössischer Griechen, römische Namen anzunehmen, als Verzicht auf die eigene ethnische Identität verurteilt.[65]

Spätantike

Literarische Rezeption

Der aus Libyen oder Ägypten stammende Dichter Soterichos, der um 300 lebte, verfasste eine Lebensbeschreibung des Apollonios, die nur durch ihre Erwähnung in der Suda bekannt ist.[66] Möglicherweise handelte es sich um eine Bearbeitung von Philostratos' Werk in einem epischen Gedicht. Im Westen befasste sich im 4. Jahrhundert der gebildete Senator Virius Nicomachus Flavianus mit Philostratos; er hat die Apollonios-Vita aber wohl nicht, wie man früher glaubte, ins Lateinische übersetzt, sondern nur eine griechische Abschrift angefertigt. Erst im 5. Jahrhundert übersetzte Sidonius Apollinaris, ein christlicher Bewunderer des Apollonios, das Werk des Philostratos ins Lateinische.[67] Dieser Übersetzung, die nicht erhalten ist, war keine erkennbare Nachwirkung beschieden.

Apollonios als umstrittene pagane Leitfigur

Zu Beginn des 4. Jahrhunderts wurde die Apollonios-Verehrung im Rahmen der damaligen staatlichen Bekämpfung des Christentums direkt für christenfeindliche Zwecke eingesetzt. 302/303 schrieb der Statthalter Sossianus Hierokles, der in der Christenverfolgung ab 303 eine maßgebliche Rolle spielte, ein Pamphlet, in dem er versuchte, Apollonios als eine Christus überlegene Persönlichkeit zu erweisen. Damit wollte er den Philosophen zur Leitgestalt für die Gegner der Christen machen, wobei er vom Apolloniosbild des Philostratos ausging. Er argumentierte unter anderem, es sei zwar angebracht, einen Wundertäter wie Apollonios für einen von den Göttern geliebten Menschen zu halten, doch sei es leichtfertig und unangemessen, den Menschen Christus als Gott zu bezeichnen, nur weil er Wunder vollbracht habe. Außerdem seien die Taten des Apollonios besser bezeugt als diejenigen Christi, denn seine Biographen seien im Gegensatz zu den unwissenden Aposteln gebildete, wahrheitsliebende Männer gewesen.[68] Die antichristliche Kampfschrift führte zu heftigen Reaktionen der Kirchenväter Eusebius von Caesarea und Lactantius.[69] Eusebius verfasste eine Gegenschrift, in der er Philostratos als Erfinder von Lügen angriff. Der historische Apollonios sei zwar möglicherweise ein weiser Mann gewesen, doch dürfe man ihn nicht legendenhaft überhöhen, sonst mache man aus einem Philosophen einen Zauberer, einen Esel im Löwenfell. Wenn man der Darstellung des Philostratos folge, könne man Apollonios nicht einmal für einen respektablen Philosophen halten.[70] Die Initiative des Sossianus Hierokles führte zu einem starken Anstieg des Interesses an Apollonios im Rahmen des schweren, anhaltenden Konflikts um das Christentum.[71]

Erst 1978 wurde ein Apollonios verherrlichendes Epigramm veröffentlicht. Es handelt sich um eine schwer datierbare, wohl am Ende des 3. oder im frühen 4. Jahrhundert angefertigte Inschrift auf einem marmornen Architravblock, der sich im Museum von Adana befindet. Der Block stammt wohl von einem Apollonios-Heiligtum. Hervorgehoben wird die Rolle des Apollonios als Heiler, dem eine himmlischen Macht die Fähigkeit, die Menschen von Leiden zu erlösen, verliehen habe.[72]

Das überschwängliche Lob, das der unbekannte Autor der Historia Augusta Apollonios spendete, lässt erkennen, wie wichtig der Neupythagoreer in den Kreisen dieses paganen Geschichtsschreibers als Vorbild nichtchristlicher Frömmigkeit war. In der Historia Augusta wird Apollonios als Weiser vorgestellt, der höchstes Ansehen genieße. Er sei nicht nur ein wahrer Freund der Götter, sondern auch selbst als göttliches Wesen zu verehren. Unter den Menschen sei niemand heiliger, verehrungswürdiger und göttlicher als er.[73] Die letztere Behauptung war eine offene Herausforderung an die Christen. Der Geschichtsschreiber fügte hinzu, er beabsichtige selbst eine Darstellung der Taten des Apollonios zu verfassen, damit sie überall bekannt würden.[74] Damit meinte er eine lateinische Schrift für das des Griechischen unkundige Lesepublikum im Westen des Reichs.

Der Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus meinte, Apollonios habe ebenso wie die berühmten Philosophen Pythagoras, Sokrates und Plotin sowie bedeutende Staatsmänner unter der Leitung eines Genius, eines persönlichen Schutzgeistes, gestanden und von ihm Belehrung empfangen. Jeder Mensch sei zu seinem Schutz mit einem solchen Genius verbunden, aber nur wenige besonders tugendhafte Persönlichkeiten seien dank der Reinheit ihrer Seelen in der Lage, ihre Genien wahrzunehmen und von ihnen unterwiesen zu werden.[75]

Der Neuplatoniker Eunapios von Sardes († nach 414) hielt Apollonios für übermenschlich, er beschrieb ihn in seiner Sammlung von Philosophenbiographien als mittleres Wesen zwischen Gott und Mensch.[76] In der „Tübinger Theosophie“, einem Auszug aus einer von einem spätantiken Christen angefertigten Sammlung paganer Texte, nennt das Orakel des Gottes Apollon drei Menschen, denen dank ihrer überragenden Lebenspraxis besondere Nähe zur Gottheit zuteilgeworden sei: Hermes Trismegistos, Moses und Apollonios.[77]

Die Rolle des Apollonios als pagane Leitfigur führte zu teils heftiger Ablehnung seiner Person bei den Christen. Unter den christlichen Autoren war die Auffassung verbreitet, die Wundertaten des Apollonios seien, soweit es sich nicht um reine Erfindungen handle, das Werk von Dämonen.[78] Der Kirchenvater Augustinus argumentierte, es fehle an glaubwürdigen Zeugen für die Wunder.[79] Der einflussreiche Prediger Johannes Chrysostomos stellte Apollonios als Schwindler dar, dessen Einfluss nur von regionaler Bedeutung gewesen sei und sich als vergänglich erwiesen habe. Im Gegensatz zu Christus habe Apollonios keine Kirche und keine Gläubigen hinterlassen.[80]

Talismane

In der Spätantike waren im Osten des Reichs Talismane, die angeblich Apollonios angefertigt hatte, als Schutzmittel gegen Naturgewalten, Krankheiten und Ungeziefer wie Stechmücken, Skorpione und Mäuse beliebt. Meist waren es steinerne oder metallene Tierfiguren oder Säulen, denen man eine starke apotropäische Wirkung zuschrieb. Wann die Verwendung solcher Talismane einsetzte, ist unbekannt. Auffällig ist, dass keine vor der Spätantike entstandene Quelle sie erwähnt; die früheste Erwähnung findet sich in der Kampfschrift des Eusebius von Caesarea gegen Hierokles.[81]

Auch nach der vollständigen Christianisierung des Römischen Reichs blieb im Osten der Volksglaube an die helfende Macht der Talismane ungebrochen. Aus theologischer Sicht war dies ein ernstes Problem. Für kirchliche Autoren stellte sich die Frage, wie Gott es zulassen konnte, dass die Talismane des Heiden Apollonios eine wundertätige, heilsame Wirkung entfalteten und dadurch eine Verführung zum Heidentum darstellten. Verbreitet war die einfache Antwort, es handle sich um trügerische Zauberei, um verruchte und gottlose Hervorbringungen, deren Wirksamkeit auf der Macht von Dämonen beruhe. Diese Erklärung befriedigte aber nicht alle beunruhigten Gemüter. Im 5. Jahrhundert gab ein theologischer Schriftsteller – „Pseudo-Justin“, vermutlich Bischof Theodoret von Kyrrhos – in dem Werk Quaestiones et responsiones ad orthodoxos („Fragen und Antworten an die Rechtgläubigen“) eine differenziertere Erklärung. Er räumte ein, dass die Talismane tatsächlich die ihnen zugeschriebene Wirkkraft besäßen. Den Unterschied zwischen den Wundern Christi und denen des Apollonios sah er darin, dass Christus aufgrund seiner göttlichen Vollmacht als unumschränkter Herr der Schöpfung gehandelt habe, während Apollonios seine Taten nur dank seiner Kenntnis der Naturkräfte habe vollbringen können. Der Kirchenschriftsteller unterschied also zwischen einer übernatürlichen Wundertätigkeit Christi und einer nur im Rahmen von Naturgesetzen wirkenden Macht, über die Apollonios als Kenner der natürlichen Eigenschaften seiner Materialien verfügt habe. Es seien keine übermenschlichen Fähigkeiten des Apollonios, sondern nur besondere Eigenschaften der verwendeten Stoffe, die den Talismanen Wirksamkeit verliehen. Gott lasse dies zu, da es im Rahmen der Naturgesetze legitim sei und die Auswirkungen nur den Körper, nicht die Seele beträfen. Zu den christlichen Autoren, welche die Talisman-Magie unbedenklich fanden, zählten auch Johannes Malalas und Hesychios von Milet.[82]

Einen anderen Gedankengang trug der spätantike Mönch und Kirchenvater Neilos (Nilus) von Ankyra in einem Brief vor. Er hielt die Frage nach der Wirksamkeit der Talismane für belanglos, da sie jedenfalls keinen himmlischen Segen enthielten und der Seele keinen Gewinn brächten. Für einen Menschen, der nach unvergänglichen Gütern trachte, sei das, was mittels der Talismane erlangt werden könne, nicht wertvoller als eine Handvoll Gerste.[83]

Vermutlich in Kreisen spätantiker christlicher Gnostiker entstand das angeblich von Apollonios verfasste „Buch der Weisheit und des Verständnisses der Wirkungen“, das unter anderem Anweisungen zum Aufstellen von Talismanen enthält. Diese synkretistische Schrift verbindet paganes, jüdisches und christliches Gedankengut. Hier erscheint Apollonios als Kenner verborgener Naturkräfte und kosmischer Gesetze und als Wohltäter, der nach dem Willen Gottes für die Bedürfnisse der Menschen Talismane anfertigt. Ferner sagt er die Geburt Christi voraus; daraus ist ersichtlich, dass die Legenden teilweise in einem Milieu fortentwickelt wurden, in dem man keine klare Vorstellung von der zeitlichen Einordnung seines Lebens hatte.[84]

Mittelalter

Europa

In West- und Mitteleuropa war im Mittelalter kaum Wissen über Apollonios vorhanden. Soweit man von ihm Kenntnis nahm, wurde er als Besitzer von Geheimwissen wahrgenommen. Die Rezeption beschränkte sich weitgehend auf okkultes und naturphilosophisches Schrifttum, das unter seinem Namen kursierte, aber nicht von dem historischen Apollonios stammt. Zu den okkulten Schriften gehörten das „Buch des Apollonius über die Hauptursachen der Dinge“ (Liber Apollonii de principalibus rerum causis) und die „Goldenen Blüten des Apollonius“ (Apollonii flores aurei).[85] Naturphilosophischen Inhalts ist das Werk „Über die Geheimnisse der Natur“ (De secretis naturae), eine im 12. Jahrhundert angefertigte lateinische Übersetzung des arabischen „Buchs über das Geheimnis der Schöpfung“.[86]

Im Byzantinischen Reich blieb die Erinnerung an den Tyaneer lebendig. Im 9. Jahrhundert kritisierte Patriarch Photios I. von Konstantinopel, ein bedeutender Gelehrter und Kenner antiker Literatur, die Darstellung des Philostratos, dem er vorwarf, eine Sammlung von Unsinn angelegt zu haben.[87] Man wusste noch von den Talismanen, und der Glaube an ihre wohltätige Wirkung dauerte fort. Bis ins 15. Jahrhundert befassten sich byzantinische Autoren mit der Apollonios zugeschriebenen Talisman-Magie. Für manche von ihnen waren die Talismane Teufelswerk, andere werteten sie positiv. Auch die Gegner zweifelten nicht an der Wirksamkeit. Nicht alle Talismane waren im Mittelalter verschwunden; einige, darunter ein bronzener Adler im Hippodrom von Konstantinopel, der eine Schlange in seinen Fängen hielt, waren noch zu Beginn des 13. Jahrhunderts vorhanden. Der Adler wurde von den Kreuzfahrern des Vierten Kreuzzugs, die 1204 Konstantinopel einnahmen, zerstört.[88]

Islamische Welt und Christentum im Orient

Im arabischsprachigen Raum war die Gestalt des Apollonios im Mittelalter bekannt. Arabische Autoren nannten ihn Balīnūs (oder auch Balīnās oder Abulūniyūs). Sie sahen in ihm den „Herrn der Talismane“ (ṣāḥib aṭ-ṭilasmāt) und schrieben ihm die Errichtung von Standbildern zu, die Städte magisch vor Unheil bewahrt hätten. In der arabischen okkultistischen Literatur spielte er als angeblicher Meister der Alchemie und Quelle von verborgenem Wissen eine wichtige Rolle. Er galt als Verfasser okkulter Schriften oder, wenn man diesen Schriften einen geheimnisvollen Ursprung zuschrieb, als deren Entdecker, Empfänger, Übermittler oder Übersetzer. Darunter waren „Das große Buch der Talismane“ und „Über die Mondtalismane“. Ferner wurden in arabischen Aphorismensammlungen auch Apollonios zugeschriebene Weisheitssprüche überliefert. Die bekannteste und umfangreichste unter seinem Namen verbreitete Schrift war das „Buch über das Geheimnis der Schöpfung“ (kitāb sirr al-ḫalīqa), eine umfassende naturphilosophische Erklärung der Beschaffenheit des Universums. Der damit verknüpften Legende zufolge hatte Balinus dieses Buch in Tyana in einer Höhle entdeckt.[89]

Balīnūs als Pseudo-Apollonios ist möglicherweise mit (Johannes) Paulinus gleichzusetzen, der als Autor einer von Hugo von Santalla vor 1300 aus dem Arabischen ins Lateinische übersetzten Abhandlung über Wunderdrogen, die lateinisch den Titel Salus vitae erhielt, genannt wird. Auf der Grundlage der lateinischen Version[90] entstanden im 14. und 15. Jahrhundert mehrere deutsche Fassungen, für welche die Bezeichnungen Schlangenhauttraktat und Natternhemdtraktat geläufig sind. In deutscher Sprache war das Werk bis zum 17. Jahrhundert verbreitet.[91]

In der Syrisch-Orthodoxen Kirche herrschte die Auffassung, dass die Talismane Teufelswerk seien. Dieser Meinung war beispielsweise der namhafte Gelehrte Bar Hebraeus († 1286), der Apollonios als Rivalen Christi darstellte.[92] In syrischer Sprache ist eine Apollonios zugeschriebene „Rede über die Weisheit“ überliefert.[93]

Frühe Neuzeit

Humanistische Quellenrezeption

Im frühen 15. Jahrhundert gelangte Philostratos' Werk in der griechischen Originalfassung erneut in den Westen. Es stieß auf großes Interesse und wurde 1473 von dem florentinischen Humanisten Alamanno Rinuccini ins Lateinische übersetzt. Schon zu Rinuccinis Lebzeiten waren viele Handschriften seiner Übersetzung verbreitet; nach seinem Tod kam 1501 in Bologna der erste Druck heraus. Es folgten elf weitere Drucke, der letzte erschien 1608. Der griechische Text wurde erstmals 1501 von Aldo Manuzio herausgegeben; der Edition war Rinuccinis Übersetzung beigefügt. Manuzio fügte seiner Ausgabe den Text von Eusebios’ Philostratos-Kritik hinzu, denn er betrachtete die Vita Apollonii, wie er im Widmungsbrief ausführte, als Gift, zu dem man ein Gegengift bereitstellen müsse. Spätere Herausgeber folgten seinem Vorbild. Drei italienische Übersetzungen wurden 1549 publiziert, eine französische 1599.[94]

Die erste Ausgabe der Apollonios zugeschriebenen Briefe erschien 1498 in Venedig; der Herausgeber war Bartolomeo Pelusio (Bartholomaeus Iustinopolitanus). Marcus Musurus, der im folgenden Jahr die Briefe in einer Aldine herausbrachte, übernahm Bartolomeos Text.[95]

Weltanschauliche Meinungsverschiedenheiten

Die Humanisten Marsilio Ficino (1433–1499) und Johannes Reuchlin (1455–1522) schätzten Apollonios. Reuchlin stellte ihn neben Sokrates und verglich seinen eigenen Kampf gegen Verleumder mit dem von Philostratos geschilderten unnachgiebigen Eintreten des antiken Philosophen für die Wahrheit. Gianfrancesco Pico della Mirandola († 1533) hingegen, der Neffe des berühmten Humanisten Giovanni Pico della Mirandola, kritisierte ihn scharf und ausführlich, da er in der Apollonios-Verehrung eine Bedrohung des alleinigen Wahrheitsanspruchs des christlichen Glaubens sah.[96]

Generell dominierte vor dem Zeitalter der Aufklärung ein von der apolloniosfeindlichen christlichen Tradition geprägtes Bild, das auch noch im 18. Jahrhundert und bis in die Moderne zahlreiche eifrige Verfechter hatte. Vertreter dieser Einschätzung des antiken Philosophen waren beispielsweise Johannes Trithemius (1462–1516),[97] Jean Bodin († 1596)[98] und Cesare Baronio (1538–1607).[99] Die Kritiker pflegten die Wunder entweder als Betrug oder als Beweis für Kollaboration mit dem Teufel darzustellen.[100] 1646 veröffentlichte der Theologe Bartolomeo Tortoletti eine Schrift unter dem Titel Academia Tyanaea, in der er die christliche Apollonioskritik, wonach es sich um teuflischen Götzendienst handelte, mit der üblichen Heftigkeit breit darlegte.[101] Der Bischof Antoine Godeau beschrieb Apollonios in seiner Kirchengeschichte, die ab 1653 in mehreren Auflagen erschien, als den größten Feind des Christentums in der gesamten Geschichte. Er identifizierte ihn mit dem in der Offenbarung des Johannes erwähnten „Engel des Abgrunds“, einer unheilvollen Gestalt, die der Offenbarung zufolge hebräisch Abaddon, griechisch „Apollyon“ („Verderber“) genannt wurde.[102] Der Historiker Louis-Sébastien Le Nain de Tillemont schloss sich in seiner ab 1690 in mehreren Auflagen erschienenen Geschichte der Kaiser und anderen Fürsten der Auffassung Godeaus an.

Nicht nur aus kirchlicher Sicht, sondern auch aus kirchenkritischer Perspektive wurden wie schon in der Spätantike wiederum polemische Vergleiche mit Christus angestellt. Der Verteufelung des Tyaneers durch kirchlich orientierte Autoren traten ab dem späten 17. Jahrhundert Deisten und Aufklärer entgegen. Den Anfang machte der Deist Charles Blount. Er brachte 1680 eine kommentierte englische Übersetzung der ersten beiden Bücher von Philostratos’ Apollonios-Biographie heraus. Für Blount war Apollonios ein Repräsentant der natürlichen Religiosität und ihrer ethischen Grundsätze, die er dem Exklusivitätsanspruch der Offenbarungsreligionen entgegenstellte. Seine Philostratos-Übersetzung wurde 1693 von der Church of England scharf verurteilt.

Jean Castillon (Giovanni Salvemini da Castiglione), ein in Preußen lebender italienischer Mathematiker und Philosoph, veröffentlichte 1774 in Berlin eine französische Philostratos-Übersetzung samt dem Kommentar von Blounts englischer Übersetzung. Eine Einleitung dazu in Form eines ironischen Widmungsbriefs an Papst Clemens XIV. verfasste der preußische König Friedrich der Große unter dem Pseudonym Philalethes („Wahrheitsfreund“). Die Absicht des Königs entsprach seiner antiklerikalen Gesinnung; er rief zum Kampf gegen den Teufel und gegen den Glauben an die Wunder des Apollonios auf, um die katholische Apollonios-Kritik lächerlich zu machen, wobei er auf Tillemonts Stellungnahme Bezug nahm.[103]

Voltaire äußerte sich mit Bewunderung über Apollonios, den er für einen bescheidenen, gerechten Philosophen und weisen Ratgeber hielt. Die Wunder seien ihm von enthusiastischen Schülern angedichtet worden.[104]

Christoph Martin Wieland verarbeitete den Apollonios-Stoff in seiner novellenartigen Erzählung Agathodämon, die 1799 erschien. Eine Rahmenhandlung umgibt fiktive Dialoge des Apollonios, der als Greis einem Besucher sein Leben erzählt und seine Philosophie erklärt. Wielands Apollonios ist der „Agathodämon“ (gute Geist), ein menschenfreundlicher, idealistisch gesinnter Philosoph. Früher hat er eine intensive gesellschaftspolitische Aktivität entfaltet, um die Sitten im Römischen Reich zu verbessern, nun verbringt er seinen Lebensabend auf Kreta. Er ist kein Wundertäter, wird aber als solcher verehrt. Da er die Entstehung des ihm geltenden Wunderglaubens miterlebt hat, kann er erklären, wie es dazu gekommen ist.

Bildende Kunst

Der flämische Maler und Zeichner Jan van der Straet (1523–1605) fertigte zwölf Federzeichnungen zur Vita Apollonii an.[105]

Im Jahr 1560 wurde im Kloster Agios Nikolaos auf der Insel des Sees von Ioannina in Epirus ein Wandfresko gemalt, das Apollonios in einer Gruppe von bedeutenden antiken Persönlichkeiten zeigt. Er trägt einen Turban, wohl wegen seiner legendären Verbindung mit dem Orient.[106]

Im 17. Jahrhundert malte Pietro Liberi († 1687) eine Szene aus dem von Philostratos überlieferten Indienaufenthalt des Apollonios: Der griechische Philosoph begegnet dem weisen Brahmanen Iarchas. Das große, üppige Ölgemälde befindet sich heute im Schloss Weißenstein in Pommersfelden bei Bamberg.[107]

Moderne

Altertumswissenschaftliche und religionswissenschaftliche Forschung

Die moderne kulturhistorische und religionswissenschaftliche Forschung hat sich insbesondere mit der Legendenbildung und mit den Parallelen und Vergleichen zwischen Apollonios und Christus auseinandergesetzt. Ein Hauptthema sind die Merkmale der Idealgestalt des vorbildlichen „göttlichen Menschen“ in der literarischen Überlieferung. Zugleich hat eine intensive quellenkritische Auseinandersetzung mit der Darstellung des Philostratos stattgefunden.

Die Untersuchung des Verhältnisses der Apollonios-Legenden zum Neuen Testament erhielt einen wichtigen Impuls durch eine 1832 publizierte Abhandlung des Kirchenhistorikers und Neutestamentlers Ferdinand Christian Baur.[108] Baur nahm an, dass Philostratos das Christusbild der Evangelien gekannt habe und dass er seinen Helden als Alternative zu Christus habe präsentieren wollen. Diese Hypothese fand zeitweilig viel Anklang. Sie ist aber später von einer anderen Sichtweise abgelöst worden, der zufolge bei Texten dieser Art der Schluss von inhaltlichen Parallelen auf literarische Abhängigkeit voreilig ist.

Großes Aufsehen erregte die 1913 von dem klassischen Philologen Eduard Norden vorgetragene Hypothese, eine Stelle in der Apostelgeschichte des Lukas im Neuen Testament, wo von einem Altar für den „unbekannten Gott“ in Athen die Rede ist,[109] sei von der Apollonios-Tradition abhängig.[110] In der Vita Apollonii nimmt Apollonios auf solche Altäre in Athen Bezug.[111] Nordens Hypothese wurde intensiv diskutiert und schließlich verworfen.[112]

Ein Meilenstein der Quellenkritik war die 1917 veröffentlichte Untersuchung von Eduard Meyer über den Quellenwert von Philostratos’ Darstellung, den Meyer niedrig veranschlagte.[113] Meyer, der sich einer schon 1896 von Eduard Schwartz geäußerten Meinung[114] anschloss, hielt Damis für eine von Philostratos frei erfundene Gestalt. Er betrachtete Apollonios als bloßen Magier ohne philosophische Kompetenz. Es folgten zahlreiche Arbeiten, die von der Frage nach dem historischen Apollonios ausgingen und auf die Unterscheidung von Legenden und Tatsachen abzielten.[115]

Versuche, die Geschichtlichkeit des angeblichen Apollonios-Schülers Damis zu retten, unternahmen Fulvio Grosso,[116] Ferdinando Lo Cascio,[117] Bruce L. Taggart[118] und – zurückhaltend – Graham Anderson.[119] Ihre Auffassung wird aber in der heutigen Forschung fast einhellig abgelehnt.[120]

Aus philologischer Sicht ist die literarische Gestalt und die Zielsetzung von Philostratos’ Werk sowie dessen Verhältnis zur griechischen Romanliteratur untersucht worden.[121]

Weltanschauliche Auseinandersetzungen

Wie schon in der Antike haben auch in der Moderne die Analogien zwischen Apollonios und Christus Stoff zu weltanschaulichen Konflikten geliefert. Gegner des Christentums nutzen die Übereinstimmungen zwischen den Berichten über die beiden antiken Lebenslehrer für ihre Bibelkritik, christliche Apologeten stellen die Unterschiede heraus.[122]

Aus christentumskritischer Sicht wird auch in der Moderne, wie schon in der Frühen Neuzeit, die Einzigartigkeit Christi und die Glaubwürdigkeit der Schilderungen seiner Taten in den Evangelien bestritten. Dabei wird unter anderem auf die Apollonios-Legenden verwiesen. Die Argumentation lautet, die Wundererzählungen im Neuen Testament stammten aus einem allgemein verbreiteten Materialfundus, aus dem auch die Bewunderer des Apollonios geschöpft hätten, um ihren Helden zu verherrlichen. Analoge Erwartungen der jeweiligen Anhänger seien mit verblüffend ähnlichen Legenden bedient worden.[123]

An die traditionelle christliche Apollonios-Kritik knüpfte am Ende des 20. Jahrhunderts der katholische Philosoph René Girard an. Er versuchte einen markanten Gegensatz zwischen Apollonios und Christus herauszuarbeiten. Den Ausgangspunkt seiner Überlegungen bildete seine neuartige Deutung der von Philostratos mitgeteilten Erzählung über die Seuche, von der Apollonios die Stadt Ephesos befreit haben soll. Nach Philostratos' Darstellung wies der Philosoph die Ephesier an, den als Bettler getarnten dämonischen Urheber der Pest, ein Gespenst (phásma), zu beseitigen. Obwohl im Text der Quelle nur von einer in Ephesos grassierenden Krankheit (nósos) die Rede ist, fasste Girard die „Pest“ nicht als bakterielle Epidemie, sondern als soziale Krise auf. Er behauptete, Apollonios habe das archaische opferkultische Wissen eingesetzt, um die sozialen Spannungen in der Stadt durch einen einmütigen Lynchmord aufzulösen. Die dabei gezeigte Unmenschlichkeit des Pythagoreers kontrastiere mit der humanen Gesinnung Christi.[124] Auf die mangelnde Glaubwürdigkeit des Philostratos hinsichtlich der historischen Gestalt des Apollonios ging Girard nicht ein.

Esoterische Strömungen

In der modernen Theosophie fand Apollonios als Weisheitslehrer Wertschätzung. Die führende Theosophin Helena Petrovna Blavatsky äußerte sich in ihren Werken „Isis entschleitert“ (Isis unveiled, 1877) und „Die Geheimlehre“ (The Secret Doctrine, 1888) über seine Rolle. Sie meinte, er habe seinen Zeitgenossen „dieselbe Höhe moralischer Wahrheiten“ wie Christus eingeprägt, aber den großen Fehler begangen, „sich zu eng mit den höheren Klassen der Gesellschaft zu verbinden“, statt sich wie Christus den Armen zuzuwenden.[125] Der Theosoph George Robert Stowe Mead publizierte 1901 eine Monographie über Apollonios. Nach seiner Darstellung praktizierte und verkündete der antike Philosoph eine universale, auf Wissen über verborgene Zusammenhänge beruhende Religiosität. Diese sei den einzelnen historischen Religionen und Konfessionen übergeordnet.[126]

Auch Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie, setzte sich mit Apollonios auseinander. 1921 stellte er in einem Vortrag fest, es bestünden bei Christus und Apollonios „eine größere Anzahl von Äußerlichkeiten im biographischen Element […], die eine Ähnlichkeit zeigen“. Dies sei aber nicht wesentlich, vielmehr seien „Apollonius von Tyana und der Christus Jesus die größten Gegensätze“. Apollonios habe nach einer ortsgebundenen irdischen Weisheit gesucht, Christus hingegen „ganz nur aus dem Überirdischen heraus“ gesprochen.[127]

Belletristik

Gustave Flaubert ließ in seinem Roman Die Versuchung des heiligen Antonius (La Tentation de saint Antoine), dessen letzte Fassung er 1874 veröffentlichte, Apollonios und Damis unter den Gestalten auftreten, die den Eremiten Antonius in Versuchung führten.[128]

Der russische Religionsphilosoph Wladimir Sergejewitsch Solowjow schrieb eine Kurze Erzählung vom Antichrist, die als Teil seiner Drei Gespräche über Krieg, Fortschritt und das Ende der Weltgeschichte im Jahr 1900 in Buchform erschien. In dieser Schrift griff Solowjow die Thematik der christlichen Endzeiterwartung auf. Hier ist Apollonios ein genialer Magier, der in der Endzeit als Helfer des Antichrist auftritt. Nach dem Willen des Antichrist, der als Kaiser regiert, wird Apollonios zum Papst gewählt. Schließlich beseitigt aber die göttliche Vorsehung beide Widersacher Christi; sie fallen einem Vulkanausbruch zum Opfer.

Der US-amerikanische Dichter und Essayist Charles Olson schuf 1951 das „Tanzspiel“ Apollonius of Tyana.

In der esoterischen Belletristik wurde Apollonios 1948 zum Titelhelden eines Romans von Maria Schneider.[129]

Ausgaben und Übersetzungen von Quellen

  • Christopher P. Jones (Hrsg.): Philostratus: Apollonius of Tyana. Letters of Apollonius, Ancient Testimonia, Eusebius’s Reply to Hierocles (= Loeb Classical Library 458). Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 2006, ISBN 0-674-99617-8 (griechische Texte mit englischen Übersetzungen; Rezension)
  • Vroni Mumprecht (Hrsg.): Philostratos: Das Leben des Apollonios von Tyana. De Gruyter, Berlin 2014 (Erstveröffentlichung 1983), ISBN 978-3-11-036115-5 (griechischer Text mit deutscher Übersetzung)
  • Robert J. Penella (Hrsg.): The Letters of Apollonius of Tyana. A Critical Text with Prolegomena, Translation and Commentary. Brill, Leiden 1979, ISBN 90-04-05972-5.

Literatur

Übersichtsdarstellung

  • Ferdinand Peter Moog: Apollonios von Tyana. In: Werner E. Gerabek u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 77–79.

Gesamtdarstellungen

  • Ewen Lyall Bowie: Apollonius of Tyana: Tradition and Reality. In: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt, Bd. II 16.2. De Gruyter, Berlin 1978, ISBN 3-11-007612-8, S. 1652–1699.
  • Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History (= Problemi e ricerche di storia antica 10). „L'Erma“ di Bretschneider, Rom 1986, ISBN 88-7062-599-0.
  • Gerd Petzke: Die Traditionen über Apollonius von Tyana und das Neue Testament (= Studia ad Corpus Hellenisticum Novi Testamenti, Bd. 1). Brill, Leiden 1970 (Dissertation)

Antike Rezeption

  • Johannes Hahn: Weiser, göttlicher Mensch oder Scharlatan? Das Bild des Apollonius von Tyana bei Heiden und Christen. In: Barbara Aland u. a. (Hrsg.): Literarische Konstituierung von Identifikationsfiguren in der Antike. Mohr Siebeck, Tübingen 2003, ISBN 3-16-147982-3, S. 87–109.
  • Christopher P. Jones: Apollonius of Tyana in Late Antiquity. In: Scott Fitzgerald Johnson (Hrsg.): Greek Literature in Late Antiquity. Ashgate, Aldershot 2006, ISBN 0-7546-5683-7, S. 49–64.
  • Wolfgang Speyer: Zum Bild des Apollonios von Tyana bei Heiden und Christen. In: Jahrbuch für Antike und Christentum, Jg. 17, 1974, S. 47–63.

Neuzeitliche Rezeption

  • Matthias Dall'Asta: Philosoph, Magier, Scharlatan und Antichrist. Zur Rezeption von Philostrats Vita Apollonii in der Renaissance (= Kalliope Bd. 8). Winter, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8253-5412-1 (Dissertation)

Weblinks

 Commons: Apollonios von Tyana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 129–149; Gerd Petzke: Die Traditionen über Apollonius von Tyana und das Neue Testament, Leiden 1970, S. 36–45; Jaap-Jan Flinterman: Power, Paideia and Pythagoreanism, Amsterdam 1995, S. 76–79.
  2. Robert J. Penella (Hrsg.): The Letters of Apollonius of Tyana, Leiden 1979, S. 1–4, 23–29. Vgl. Graham Anderson: Philostratus, London 1986, S. 185–191.
  3. Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 38f., 41–44, 54, 80f., 134f.; Matthias Dall'Asta: Philosoph, Magier, Scharlatan und Antichrist, Heidelberg 2008, S. 25f.
  4. Porphyrios, Vita Pythagorae 2; Iamblichos, De vita Pythagorica 254.
  5. Gerd Petzke: Die Traditionen über Apollonius von Tyana und das Neue Testament, Leiden 1970, S. 37–40. Zu den Zweifeln siehe Peter Gorman: The ‚Apollonios’ of the Neoplatonic Biographies of Pythagoras. In: Mnemosyne 38, 1985, S. 130–144 und Constantinos Macris: Becoming divine by imitating Pythagoras? In: Mètis 4, 2006, S. 297–329, hier: S. 322 und Anm. 111; vgl. Jaap-Jan Flinterman: Power, Paideia and Pythagoreanism, Amsterdam 1995, S. 77–79.
  6. Suda, Stichwort Apollonios (Ἀπολλώνιος), Adler-Nummer: alpha 3420, Suda-Online.
  7. Zur Datierung siehe Jaap-Jan Flinterman: Power, Paideia and Pythagoreanism, Amsterdam 1995, S. 25–27; Ewen Lyall Bowie: Apollonius of Tyana: Tradition and Reality. In: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt, Bd. II 16.2, Berlin 1978, S. 1652–1699, hier: 1669f.
  8. Zu den romanhaften Aspekten und ihrer Umgestaltung in der Philosophenbiographie siehe Alain Billault: Les formes romanesques de l’héroïsation dans la Vie d’Apollonios de Tyane de Philostrate. In: Bulletin de l’Association Guillaume Budé 1991, S. 267–274.
  9. Philostratos, Vita Apollonii 1,3.
  10. Dieser Ansicht sind Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 12f., 19–49, 141, Ewen Lyall Bowie: Apollonius of Tyana: Tradition and Reality. In: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt, Bd. II 16.2, Berlin 1978, S. 1652–1699, hier: 1653–1666, Erkki Koskenniemi: Der philostrateische Apollonios, Helsinki 1991, S. 9–15, 85f. und Thomas Schirren: Philosophos Bios. Die antike Philosophenbiographie als symbolische Form, Heidelberg 2005, S. 5f.
  11. Jaap-Jan Flinterman: Power, Paideia and Pythagoreanism, Amsterdam 1995, S. 79–88; Robert J. Penella (Hrsg.): The Letters of Apollonius of Tyana, Leiden 1979, S. 1 Anm. 3; Wolfgang Speyer: Zum Bild des Apollonios von Tyana bei Heiden und Christen. In: Jahrbuch für Antike und Christentum, Jg. 17, 1974, S. 47–63, hier: 49–53. Vgl. Graham Anderson: Philostratus, London 1986, S. 155–173.
  12. Philostratos, Vita Apollonii 1,3 und 1,12.
  13. Eine Forschungsübersicht bietet Thomas Schirren: Philosophos Bios. Die antike Philosophenbiographie als symbolische Form, Heidelberg 2005, S. 2–5. Vgl. Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 34f.; Ewen Lyall Bowie: Apollonius of Tyana: Tradition and Reality. In: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt, Bd. II 16.2, Berlin 1978, S. 1652–1699, hier: 1684f.; Jaap-Jan Flinterman: Power, Paideia and Pythagoreanism, Amsterdam 1995, S. 68f. Für die Historizität plädierte auch Fritz Graf: Maximos von Aigai. In: Jahrbuch für Antike und Christentum 27/28, 1984/1985, S. 65–73, wobei er aber von einer heute überholten Chronologie ausging.
  14. Philostratos, Vita Apollonii 1,3 und 3,41; Origenes, Contra Celsum 6,41.
  15. Philostratos, Vita Apollonii 1,3. Zum Hintergrund von Philostratos’ Kritik an Moiragenes siehe Duncan H. Raynor: Moeragenes and Philostratus: two views of Apollonius of Tyana. In: The Classical Quarterly 34, 1984, S. 222–226; Ewen Lyall Bowie: Apollonius of Tyana: Tradition and Reality. In: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt, Bd. II 16.2, Berlin 1978, S. 1652–1699, hier: 1673–1679.
  16. Lukian von Samosata, Alexander 5f.
  17. Siehe zur Chronologie Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 30–38.
  18. Zur Bedeutung der fiktiven Reisen im Kontext der Legendenbildung siehe John Elsner: Hagiographic geography: travel and allegory in the Life of Apollonius of Tyana. In: The Journal of Hellenic Studies 117, 1997, S. 22–37.
  19. Zur Nachahmung des Pythagoras siehe Constantinos Macris: Becoming divine by imitating Pythagoras? In: Mètis 4, 2006, S. 297–329, hier: 300f., 306–309, 311–316, 320–322.
  20. Karin Alt: Opferkult und Vegetarismus in der Auffassung griechischer Philosophen (4. Jahrh. v. Chr. bis 4. Jahrh. n. Chr.). In: Hyperboreus 14/2, 2008, S. 87–116, hier: 104f.; Johannes Haussleiter: Der Vegetarismus in der Antike, Berlin 1935, S. 299–312.
  21. Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 139–141; Bruce L. Taggart: Apollonius of Tyana: His Biographers and Critics, Ann Arbor 1972 (Dissertation, Tufts University), S. 90–98; deutsche Übersetzung des Fragments bei Matthias Dall'Asta: Philosoph, Magier, Scharlatan und Antichrist, Heidelberg 2008, S. 23.
  22. Robert J. Penella (Hrsg.): The Letters of Apollonius of Tyana, Leiden 1979, S. 66–71 (Text und englische Übersetzung); zur Echtheit siehe Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 33f., 143–145.
  23. Werner Eck: Zum neuen Fragment des sogenannten testamentum Dasumii. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 30, 1978, S. 277–295, hier: 292–295.
  24. Philostratos, Vita Apollonii 8,29.
  25. Paul Zanker: Die Maske des Sokrates. Das Bild des Intellektuellen in der antiken Kunst, München 1995, S. 250f.
  26. Salvatore Settis: Severo Alessandro e i suoi Lari. In: Athenaeum 50, 1972, S. 237–251, hier: 244f. (mit Abbildung); Abbildung online.
  27. Andreas Alföldi, Elisabeth Alföldi: Die Kontorniat-Medaillons, Teil 2, Berlin 1990, S. 102f.
  28. Roland R. R. Smith: Late Roman Philosopher Portraits from Aphrodisias. In: The Journal of Roman Studies 80, 1990, S. 127–155, hier: 141–144, Abbildung Tafel XI.
  29. Peter Franz Mittag: Alte Köpfe in neuen Händen, Bonn 1999, S. 115, 126, 159–162.
  30. Historia Augusta, Vita Aureliani 24,3–5.
  31. Cassius Dio 67,18; Philostratos, Vita Apollonii 8,26–27. Vgl. Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 30–32, 41.
  32. Philostratos, Vita Apollonii 4,10.
  33. Walter Burkert: Griechische Religion der archaischen und klassischen Epoche, Stuttgart 1977, S. 140.
  34. Eine Übersicht über die markantesten Parallelen bietet Erkki Koskenniemi: Apollonios von Tyana in der neutestamentlichen Exegese, Tübingen 1994, S. 190–203.
  35. Eine knappe Forschungsübersicht bietet Marc Van Uytfanghe: La Vie d’Apollonius de Tyane et le discours hagiographique. In: Kristoffel Demoen, Danny Praet (Hrsg.): Theios Sophistes, Leiden 2009, S. 335–374, hier: 342–345.
  36. Erkki Koskenniemi: Der philostrateische Apollonios, Helsinki 1991, S. 70, 76f., 79.
  37. Eine Zusammenfassung und Kritik von Bultmanns Ergebnissen bietet Erkki Koskenniemi: Apollonios von Tyana in der neutestamentlichen Exegese, Tübingen 1994, S. 42–47.
  38. Siehe zur formgeschichtlichen Auseinandersetzung mit der Thematik Hans-Joachim Schütz: Beiträge zur Formgeschichte synoptischer Wundererzählungen, dargestellt an der vita Apollonii des Philostratus, Drossdorf 1953 (Dissertation, Universität Jena); Gerd Petzke: Die Traditionen über Apollonius von Tyana und das Neue Testament, Leiden 1970, S. 161–229; Dietmar Esser: Formgeschichtliche Studien zur hellenistischen und zur frühchristlichen Literatur unter besonderer Berücksichtigung der vita Apollonii des Philostrat und der Evangelien, Bonn 1969, S. 71–98, 112–139, 148–167; Graham Anderson: Philostratus, London 1986, S. 144–148; Erkki Koskenniemi: Apollonios von Tyana in der neutestamentlichen Exegese, Tübingen 1994, S. 29–63.
  39. Marc Van Uytfanghe: La Vie d’Apollonius de Tyane et le discours hagiographique. In: Kristoffel Demoen, Danny Praet (Hrsg.): Theios Sophistes, Leiden 2009, S. 335–374, hier: 346–374.
  40. Marc Van Uytfanghe: Biographie II (spirituelle). In: Reallexikon für Antike und Christentum, Supplement-Bd. 1, Stuttgart 2001, Sp. 1088–1364, hier: 1340.
  41. Richard Reitzenstein: Die hellenistischen Mysterienreligionen, 3. Auflage. Leipzig 1927 (Nachdruck Stuttgart 1973), S. 25–27.
  42. Ludwig Bieler: ΘΕΙΟΣ ΑΝΗΡ. Das Bild des „göttlichen Menschen“ in Spätantike und Frühchristentum, 2 Bände, Wien 1935 und 1936 (Nachdruck Darmstadt 1967).
  43. Siehe die forschungsgeschichtliche Übersicht von David S. du Toit: Theios anthropos, Tübingen 1997, S. 5–24, 276f. Eine sehr ausführliche Forschungsübersicht bietet Erkki Koskenniemi: Apollonios von Tyana in der neutestamentlichen Exegese, Tübingen 1994, S. 64–164. Vgl. zu Apollonios als göttlichem Mann in diesem Sinne Marc Van Uytfanghe: Biographie II (spirituelle). In: Reallexikon für Antike und Christentum, Supplement-Bd. 1, Stuttgart 2001, Sp. 1088–1364, hier: 1098.
  44. Hans Dieter Betz: Lukian von Samosata und das Neue Testament, Berlin 1961, S. 100–143; Hans Dieter Betz: Jesus als göttlicher Mensch. In: Alfred Suhl (Hrsg.): Der Wunderbegriff im Neuen Testament, Darmstadt 1980, S. 416–434; Hans Dieter Betz: Gottmensch II. In: Reallexikon für Antike und Christentum, Bd. 12, Stuttgart 1983, Sp. 234–312. Vgl. David S. du Toit: Theios anthropos, Tübingen 1997, S. 4, 24f., 35–38.
  45. Siehe die Übersichtsdarstellung bei David S. du Toit: Theios anthropos, Tübingen 1997, S. 2–5, 31–35. Vgl. Marc Van Uytfanghe: Biographie II (spirituelle). In: Reallexikon für Antike und Christentum, Supplement-Bd. 1, Stuttgart 2001, Sp. 1088–1364, hier: 1342.
  46. David S. du Toit: Theios anthropos, Tübingen 1997, S. 276–320, 400–406; Marc Van Uytfanghe: La Vie d’Apollonius de Tyane et le discours hagiographique. In: Kristoffel Demoen, Danny Praet (Hrsg.): Theios Sophistes, Leiden 2009, S. 335–374, hier: 339–342.
  47. Philostratos, Vita Apollonii 1,19–3,58.
  48. Christopher P. Jones: Apollonius of Tyana’s Passage to India. In: Greek, Roman, and Byzantine Studies 42, 2001, S. 185–199, hier: 187–190.
  49. Graham Anderson: Philostratus, London 1986, S. 199–215; Jaap-Jan Flinterman: Power, Paideia and Pythagoreanism, Amsterdam 1995, S. 86f., 101–106.
  50. Pat E. Easterling, Bernard M. W. Knox (Hrsg.): The Cambridge History of Classical Literature, Bd. 1, Cambridge 1985, S. 657; Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 29; Graham Anderson: Philostratus, London 1986, S. 173; Jaap-Jan Flinterman: Power, Paideia and Pythagoreanism, Amsterdam 1995, S. 80 Anm. 113.
  51. Simon Swain: Apollonius in Wonderland. In: Doreen Innes (Hrsg.): Ethics and Rhetoric, Oxford 1995, S. 251–254.
  52. Graham Anderson: Philostratus, London 1986, S. 138–143; Jaap-Jan Flinterman: Power, Paideia and Pythagoreanism, Amsterdam 1995, S. 60–66; James A. Francis: Subversive Virtue, University Park 1995, S. 90–97, 126–129; Bernd-Christian Otto: Magie. Rezeptions- und diskursgeschichtliche Analysen von der Antike bis zur Neuzeit, Berlin 2011, S. 290–299.
  53. Die Datierung ergibt sich aus dem Umstand, dass der 180 verstorbene Kaiser Mark Aurel bereits konsekriert war; Lukian von Samosata, Alexander 48.
  54. Lukian von Samosata, Alexander 5f.
  55. Philostratos, Vita Apollonii 1,2; 5,12; 8,7,3.
  56. Cassius Dio 78 (77),18,4. Bei der Angabe mancher Bücher von Cassius Dios Werk sind unterschiedliche Zählungen gebräuchlich; eine abweichende Buchzählung ist hier und im Folgenden jeweils in Klammern angegeben.
  57. Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 83–85, 186–192.
  58. Cassius Dio 78 (77),18,4. Siehe dazu Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 56, 59f.
  59. Dietrich Berges, Johannes Nollé: Tyana. Archäologisch-historische Untersuchungen zum südwestlichen Kappadokien, Teil 2, Bonn 2000, S. 414–416.
  60. Historia Augusta, Vita Alexandri 29,2; zur Glaubwürdigkeit Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 174 (skeptisch); Ursula Weisser: Das „Buch über das Geheimnis der Schöpfung“ von Pseudo-Apollonios von Tyana, Berlin 1980, S. 16 (positiv).
  61. Historia Augusta, Vita Aureliani 24,2–9; 25,1.
  62. Siehe zu dieser Thematik die ausführliche Untersuchung von Jaap-Jan Flinterman: Power, Paideia and Pythagoreanism, Amsterdam 1995, S. 128–230 sowie James A. Francis: Subversive Virtue, University Park 1995, S. 8–10; Erkki Koskenniemi: Der philostrateische Apollonios, Helsinki 1991, S. 31–44.
  63. Philostratos, Vita Apollonii 8,27.
  64. Robert J. Penella (Hrsg.): The Letters of Apollonius of Tyana. Leiden 1979, S. 44f., 54f., 82f.
  65. Brief 71, hrsg. von Robert J. Penella: The Letters of Apollonius of Tyana, Leiden 1979, S. 76. Vgl. Philostratos, Vita Apollonii 4,5. Siehe dazu Johannes Hahn: Weiser, göttlicher Mensch oder Scharlatan?. In: Barbara Aland u. a. (Hrsg.): Literarische Konstituierung von Identifikationsfiguren in der Antike, Tübingen 2003, S. 87–109, hier: 95f.
  66. Suda, Stichwort Soterichos (Σωτήριχος), Adler-Nummer: sigma 877, Suda-Online.
  67. Sidonius Apollinaris, Epistulae 8,3; zur Deutung der Stelle André Loyen (Hrsg.): Sidoine Apollinaire, Bd. 3: Lettres (Livres VI–IX), Paris 1970, S. 196f. Einer abweichenden Forschungsmeinung zufolge handelte es sich nicht um eine Übersetzung, sondern nur um eine revidierte Abschrift; siehe Sigrid Mratschek: Identitätsstiftung aus der Vergangenheit. In: Therese Fuhrer (Hrsg.): Die christlich-philosophischen Diskurse der Spätantike: Texte, Personen, Institutionen, Stuttgart 2008, S. 363–380, hier: S. 371f. und Anm. 60.
  68. Zitat aus der nur fragmentarisch erhaltenen Schrift des Hierokles bei Eusebius von Caesarea, Gegen Hierokles 2.
  69. Eusebius von Caesarea, Gegen Hierokles; Lactantius, Divinae institutiones 5,2–3.
  70. Eusebius von Caesarea, Gegen Hierokles 4–5. Siehe dazu Thomas Schirren: Irony versus Eulogy. The Vita Apollonii as Metabiographical Fiction. In: Kristoffel Demoen, Danny Praet (Hrsg.): Theios Sophistes. Leiden 2009, S. 161–186, hier: 177–186.
  71. Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 15, 96–103, 153–157, 162; Matthias Dall'Asta: Philosoph, Magier, Scharlatan und Antichrist, Heidelberg 2008, S. 1. Zweifel an der Authentizität der Gegenschrift des Eusebius scheinen unbegründet zu sein; siehe dazu Christopher P. Jones: Apollonius of Tyana in Late Antiquity. In: Scott Fitzgerald Johnson (Hrsg.): Greek Literature in Late Antiquity, Aldershot 2006, S. 49–64, hier: 49–52.
  72. Abbildung der Inschrift online. Siehe dazu Dietrich Berges, Johannes Nollé: Tyana. Archäologisch-historische Untersuchungen zum südwestlichen Kappadokien, Teil 2, Bonn 2000, S. 420–422; Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 64–73; Christopher P. Jones: An Epigram on Apollonius of Tyana. In: The Journal of Hellenic Studies 100, 1980, S. 190–194.
  73. Historia Augusta, Vita Aureliani 24,3–8.
  74. Historia Augusta, Vita Aureliani 24,9.
  75. Ammianus Marcellinus, Res gestae 21,14.
  76. Eunapios, Vitae sophistarum 2,1,3–4.
  77. Tübinger Theosophie 44. Text und Übersetzung bei Dietrich Berges, Johannes Nollé: Tyana. Archäologisch-historische Untersuchungen zum südwestlichen Kappadokien. Teil 2, Bonn 2000, S. 417 f.
  78. Matthias Dall'Asta: Philosoph, Magier, Scharlatan und Antichrist, Heidelberg 2008, S. 45–55; Wolfgang Speyer: Zum Bild des Apollonios von Tyana bei Heiden und Christen. In: Jahrbuch für Antike und Christentum, Jg. 17, 1974, S. 47–63, hier: 59.
  79. Augustinus, Epistulae 102,32.
  80. Johannes Chrysostomos, De laudibus sancti Pauli apostoli homiliae 4,8 und Adversus Iudaeos orationes 5,3.
  81. Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History. Rom 1986, S. 99–127; Ursula Weisser: Das „Buch über das Geheimnis der Schöpfung“ von Pseudo-Apollonios von Tyana. Berlin 1980, S. 15f.; Gerd Petzke: Die Traditionen über Apollonius von Tyana und das Neue Testament. Leiden 1970, S. 24–27; Matthias Dall'Asta: Philosoph, Magier, Scharlatan und Antichrist. Heidelberg 2008, S. 44f., 47f.
  82. Matthias Dall'Asta: Philosoph, Magier, Scharlatan und Antichrist, Heidelberg 2008, S. 52–55; Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 101–103, 111f.; Walter L. Dulière: Protection permanente contre des animaux nuisibles assurée par Apollonius de Tyane dans Byzance et Antioche. Evolution de son mythe. In: Byzantinische Zeitschrift 63, 1970, S. 247–277, hier: 247–249, 253–255. Vgl. Wolfgang Speyer: Zum Bild des Apollonios von Tyana bei Heiden und Christen. In: Jahrbuch für Antike und Christentum, Jg. 17, 1974, S. 47–63, hier: 55f.; Christopher P. Jones: Apollonius of Tyana in Late Antiquity. In: Scott Fitzgerald Johnson (Hrsg.): Greek Literature in Late Antiquity, Aldershot 2006, S. 49–64, hier: 54f.
  83. Neilos von Ankyra, Epistulae 2, 148.
  84. Gerd Petzke: Die Traditionen über Apollonius von Tyana und das Neue Testament, Leiden 1970, S. 34; Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 103–106. Christopher P. Jones: Apollonius of Tyana in Late Antiquity. In: Scott Fitzgerald Johnson (Hrsg.): Greek Literature in Late Antiquity, Aldershot 2006, S. 49–64, hier: 57f. plädiert für Spätdatierung (800–1200).
  85. Lynn Thorndike: A History of Magic and Experimental Science, Bd. 1, New York 1923, S. 267; Bd. 2, New York 1923, S. 282f.
  86. Pinella Travaglia: Note sulla dottrina degli elementi nel „De Secretis naturae“. In: Studi medievali, serie terza Jg. 39, 1998, S. 121–157.
  87. Photios, Bibliothek 44.
  88. Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 103–112, 125f.; Gerd Petzke: Die Traditionen über Apollonius von Tyana und das Neue Testament, Leiden 1970, S. 25–27; Matthias Dall'Asta: Philosoph, Magier, Scharlatan und Antichrist, Heidelberg 2008, S. 52–57; Wolfgang Speyer: Zum Bild des Apollonios von Tyana bei Heiden und Christen. In: Jahrbuch für Antike und Christentum, Jg. 17, 1974, S. 47–63, hier: 55f., 60–62; Walter L. Dulière: Protection permanente contre des animaux nuisibles assurée par Apollonius de Tyane dans Byzance et Antioche. Evolution de son mythe. In: Byzantinische Zeitschrift 63, 1970, S. 247–277, hier: 256–267.
  89. Ursula Weisser: Das „Buch über das Geheimnis der Schöpfung“ von Pseudo-Apollonios von Tyana, Berlin 1980, S. 1–8, 22–41; Martin Plessner: Balinus. In: The Encyclopaedia of Islam, Bd. 1, Leiden 1960, S. 994f.; Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 112–123; Gerd Petzke: Die Traditionen über Apollonius von Tyana und das Neue Testament, Leiden 1970, S. 28–35; Matthias Dall'Asta: Philosoph, Magier, Scharlatan und Antichrist, Heidelberg 2008, S. 60–65.
  90. J. W. S. Johnsson: Les ‚Experimenta duodecim Johannis Paulini‘. In: Bull. de la Soc, Frç. d’Hist. de la Méd. et de ses filiales. Band 12, 1913, S. 257–267 (lateinische Werkausgabe).
  91. Erhart Kahle, Gundolf Keil: Paulinus, Johannes. In: Verfasserlexikon, 2. Auflage, Bd. 7, Berlin 1989, Sp. 382–386.
  92. Ursula Weisser: Das „Buch über das Geheimnis der Schöpfung“ von Pseudo-Apollonios von Tyana, Berlin 1980, S. 22f.; Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 118.
  93. Ursula Weisser: Das „Buch über das Geheimnis der Schöpfung“ von Pseudo-Apollonios von Tyana, Berlin 1980, S. 22.
  94. Siehe zu den Übersetzungen Matthias Dall'Asta: Philosoph, Magier, Scharlatan und Antichrist, Heidelberg 2008, S. 249–261.
  95. Zu den frühen Editionen der Briefe siehe Robert J. Penella (Hrsg.): The Letters of Apollonius of Tyana, Leiden 1979, S. 21.
  96. Matthias Dall'Asta: Philosoph, Magier, Scharlatan und Antichrist, Heidelberg 2008, S. 87–145, 181–219, 307–327.
  97. Matthias Dall'Asta: Philosoph, Magier, Scharlatan und Antichrist, Heidelberg 2008, S. 160–180, 339–345.
  98. Matthias Dall'Asta: Philosoph, Magier, Scharlatan und Antichrist, Heidelberg 2008, S. 242–246.
  99. Matthias Dall'Asta: Philosoph, Magier, Scharlatan und Antichrist, Heidelberg 2008, S. 7f., 270.
  100. Beispiele bei Gerd Petzke: Die Traditionen über Apollonius von Tyana und das Neue Testament, Leiden 1970, S. 12f. Vgl. Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 197–204.
  101. Matthias Dall'Asta: Philosoph, Magier, Scharlatan und Antichrist, Heidelberg 2008, S. 274–294.
  102. Offenbarung des Johannes 9,11. Siehe zu Godeaus Auffassung Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 200–202.
  103. Vie d’Apollonius de Tyane par Philostrate, Berlin 1774 (online).
  104. Voltaire: Essai sur les mœurs et l’esprit des nations, hrsg. von René Pomeau, Bd. 1, Paris 1990, S. 118f.
  105. Matthias Dall'Asta: Philosoph, Magier, Scharlatan und Antichrist, Heidelberg 2008, S. 262–265; Abbildungen S. 356–361.
  106. Salvatore Settis: Severo Alessandro e i suoi Lari. In: Athenaeum 50, 1972, S. 237–251, hier: S. 245 und Anm. 20 sowie Abb. 3.
  107. Erich Herzog: Zwei philostratische Bildthemen der venezianischen Malerei. In: Mitteilungen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz 8, 1958, S. 112–123, hier: 118–123.
  108. Ferdinand Christian Baur: Apollonius von Tyana und Christus, oder das Verhältniß des Pythagoreismus zum Christenthum, Tübingen 1832.
  109. Apostelgeschichte 17,23 EU.
  110. Eduard Norden: Agnostos theos, Berlin 1913, S. 41–56.
  111. Philostratos, Vita Apollonii 6,3.
  112. Zur Geschichte der Kontroverse siehe Erkki Koskenniemi: Apollonios von Tyana in der neutestamentlichen Exegese, Tübingen 1994, S. 20–27.
  113. Eduard Meyer: Apollonios von Tyana und die Biographie des Philostratos. In: Hermes 52, 1917, S. 371–424.
  114. Eduard Schwartz: Fünf Vorträge über den griechischen Roman, Berlin 1896, S. 126; dieser Meinung war auch Julius Miller: Die Damispapiere in Philostratos Apolloniosbiographie. In: Philologus 66, 1907, S. 511–525.
  115. Siehe zu diesen Debatten James A. Francis: Truthful Fiction: New Questions to Old Answers on Philostratus’ Life of Apollonius. In: American Journal of Philology 119, 1998, S. 419–441.
  116. Fulvio Grosso: La „Vita di Apollonio di Tiana“ come fonte storica. In: Acme 7, 1954, S. 331–532.
  117. Ferdinando Lo Cascio: La forma letteraria della Vita di Apollonio Tianeo, Palermo 1974, S. 30–34, 45.
  118. Bruce L. Taggart: Apollonius of Tyana: His Biographers and Critics, Ann Arbor 1972 (Dissertation, Tufts University), S. 68–77.
  119. Graham Anderson: Philostratus, London 1986, S. 166–169.
  120. Maria Dzielska: Apollonius of Tyana in Legend and History, Rom 1986, S. 12f., 19–49; Jaap-Jan Flinterman: Power, Paideia and Pythagoreanism, Amsterdam 1995, S. 79–81.
  121. Siehe zur philologischen Perspektive Patrick Robiano: Un discours encomiastique: En l’honneur d’Apollonios de Tyane. In: Revue des Études grecques 114, 2001, S. 637–646 sowie die dort genannte ältere Literatur.
  122. Zur christlichen Apollonioskritik im 19. und 20. Jahrhundert siehe Gerd Petzke: Die Traditionen über Apollonius von Tyana und das Neue Testament, Leiden 1970, S. 13.
  123. So argumentiert beispielsweise Karlheinz Deschner: Kriminalgeschichte des Christentums, Bd. 3, Reinbek 1990, S. 238f., 297f.
  124. René Girard: Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz. Eine kritische Apologie des Christentums, München 2002, S. 69–103 (französische Originalfassung 1999).
  125. Helena Petrowna Blavatsky: Isis entschleiert, Bd. 2, Hannover 2000, S. 355f. (Weiteres im Register S. 699). Vgl. Helena Petrowna Blavatsky: Die Geheimlehre, Bd. 3, Den Haag o. J. (um 1970), S. 129–142. Dort schreibt Blavatsky S. 131, über die Gründe, aus denen sich Apollonios mit den Mächtigen verbündet habe, könne man „unmöglich so spät darnach urteilen“.
  126. George Robert Stowe Mead: Apollonius of Tyana, London 1901 (Nachdruck Chicago 1980), S. 61–64, 92, 110f.
  127. Rudolf Steiner: Vortrag vom 28. März 1921, abgedruckt in dem Band Die Verantwortung des Menschen für die Weltentwickelung (= Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr. 203), Dornach 1978, S. 291, 294, 298.
  128. Siehe zu Flauberts Apollonios-Rezeption Jean Seznec: „Le Christ du paganisme“. Apollonius de Tyane et Flaubert. In: Henri M. Peyre (Hrsg.): Essays in honor of Albert Feuillerat, New Haven 1943, S. 231–247.
  129. Maria Schneider: Apollonius von Tyana, 6. Auflage. Hammelburg 1997 (1. Auflage unter dem Titel Der Wanderer durch den Sternkreis, Berlin 1948).


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