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Fränkische Sprachen

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Als fränkische Sprachen werden die westgermanischen Sprachen und Dialekte bezeichnet, die von den Franken zu der Zeit ihrer Ethnogenese (3. Jh.) gesprochen wurden oder sich aus den im Norden und Osten des späteren Fränkischen Reichs (5.–9. Jh.) gesprochenen fränkischen Mundarten entwickelt haben.

Dazu zählen:

(Unter Sprachwissenschaftlern gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, ob diese heutzutage als „fränkisch“ bezeichneten Mundarten sprachgeschichtlich einer Entwicklung aus dem Altfränkischen zugeordnet werden können.)
Ausbreitung von Salfranken und Rheinfranken bis zum 5./6. Jahrhundert

Geschichte

Die Franken (sinngemäß „die Mutigen, Kühnen“) bildeten im 3. Jahrhundert während des Rückzuges der Römer aus dem besetzten Teil Germaniens einen der germanischen Großstämme, aus dem später das Volk der Franken entstand.[1]

Die Bedeutung des neuhochdeutschen frank im Sinne von „frei“ entstand hingegen zur Zeit der Merowinger im romanisierten Herrschaftsgebiet der Franken und beruht vermutlich ihrerseits auf dem Stammesnamen. Im Gegensatz zum Römer oder Gallier war „der fränkische Mann“ schlichtweg „der Freie“, woraus sich Franc als Substantiv und franc als Adjektiv herleiteten. Erst im 15. Jahrhundert wurde die deutsche Bedeutung „frei“ aus dem Französischen entlehnt.

Die (proto)-fränkischen Stämme siedelten zunächst rechts des Rheins und stießen immer wieder zu Raubzügen in gallo-römisches Gebiet vor. Aus den vom unteren Niederrhein bis zum Salland an der IJssel siedelnden Stämmen bildete sich der Teilstamm der Salier, auch Salfranken genannt. Die vom Großraum Köln über den Mittelrhein bis zur Lahn siedelnden Stämme gingen nach und nach in den Rheinfranken und von diesen abstammenden Moselfranken auf. Salfranken und Rheinfranken expandierten zunächst räumlich getrennt, bis sie im 5. Jahrhundert unter dem Merowinger Chlodwig I. vereinigt wurden.[2]

Frühe fränkische Mundarten

Die niederfränkischen Mundarten in den Niederlanden, Belgien und in der deutschen Region Niederrhein werden auf Dialekte des Salfränkischen zurückgeführt. Das im Großraum Köln (Kölsch) – Bonn (Bönnsch) – Aachen (Öcher Platt) gesprochene Ripuarisch sowie das im Moselgebiet über Trier bis Luxemburg gesprochene Moselfränkisch zählen zum heute so bezeichneten Mittelfränkischen. Das weiter südlich gesprochene Rheinfränkisch, insbesondere aber die oberdeutschen fränkischen Dialekte (Süd-, Ostfränkisch) gerieten unter den starken Einfluss alemannischer und, im Falle des Ostfränkischen, bairischer Dialekte. Sie haben mehr Gemeinsamkeiten mit den südlichen Nachbarmundarten als mit den ursprünglichen fränkischen Idiomen. Sie werden deshalb mit jenen auch zu den oberdeutschen Dialekten zusammengefasst. Dies dürfte allerdings auch daran liegen, dass diese Regionen vor der fränkischen Eroberung und Kolonisierung von alemannischen und bairischen Siedlern, aber auch anderen Überbleibseln der Völkerwanderung besiedelt worden waren, die im Rahmen der Eingliederung ins Fränkische Reich nicht einfach vertrieben, sondern in dieses integriert wurden, wodurch sich die oberdeutschen Mischdialekte der fränkischen Neusiedler und der unterworfenen Altsiedler elbgermanisch-suebischer Herkunft gebildet haben dürften.

Verbreitung der fränkischen Sprachen und Dialekte im niederländischen und niederdeutschen (gelb), mitteldeutschen (grün) und oberdeutschen (blau) Sprachraum

Historisch gab es (ab dem 5./6. Jahrhundert) eine Gleichsetzung der Begriffe Rheinfranken und Ripuarier. Dies kann aber nicht auf die heutigen Mundarten bezogen werden, denn nur noch die im Raume zwischen dem Westbergischen und Köln – Bonn – Aachen gesprochenen Dialekte werden Ripuarisch genannt. Der Terminus Rheinfränkisch wird für die fränkischen Mundarten oberhalb des Mittelrheines im Gebiet der Mainmündung und in dessen Oberlauf bis Osthessen verwendet.

Das große Ausbreitungsgebiet der fränkischen Mundarten zeigt die Bedeutung des Fränkischen für die Herausbildung einer gemeinsamen deutschen Verkehrssprache. Unter der Herrschaft der Franken bildete sich das mittelalterliche deutsche Staatswesen heraus, es entstanden Kanzlei- und Ausgleichssprachen zwischen den verschiedenen Stammesterritorien. Die Franken waren es auch, die sämtliche im (ost)fränkischen Reichsgebiet siedelnden westgermanischen Großstämme einten und somit den Grundstein für die Herausbildung eines gemeinsamen deutschen Volkes legten. Die anderen im heutigen deutschen Sprachgebiet siedelnden germanischen Stämme, die Sachsen (Alt-, heute Niedersachsen, nicht jedoch die Bewohner im gleichnamigen Bundesland), Baiern (oder Bajuwaren), Alemannen (früher einheitlich Schwaben/Sueben), Hessen und Thüringer (deren ursprüngliche Sprachen weitgehend verlorengingen) übernahmen strukturgebende Elemente aus der fränkischen Sprache und beeinflussten das Fränkische rückwirkend weit über seine Randgebiete hinaus.

Durch die Entstehung diverser Mischmundarten verlor das Fränkische seine Einheitlichkeit. Die seit dem 6. Jahrhundert von Süden her vordringende Hochdeutsche Lautverschiebung hob aus dem zuvor einheitlichen Sprachraum verschiedene Dialektregionen mit unterschiedlichem Lautstand heraus. Das führte zu einer Auffächerung fränkischer Mundarten in niederdeutsche, mitteldeutsche und oberdeutsche Varianten. Diese Einteilung, insbesondere die zwischen Mitteldeutsch und Niederdeutsch, sagt jedoch nichts über das Verwandtschaftsverhältnis der jeweiligen Mundarten im Grenzgebiet aus. Diese Gliederung folgt rein lauttechnischen Gesichtspunkten, während der Wortschatz in den mittel- und niederfränkischen Dialekten noch heute weitgehend übereinstimmt.

Die Unterscheidung der fränkischen Idiome nach dem Lautstand bzw. dem Grad des Vordringens der 2. Lautverschiebung führte zu einer allgemein akzeptierten Grobeinteilung (Rheinischer Fächer). Dennoch fällt die Grenzziehung schwer, weil im Übergangsgebiet zwischen Mittel- und Oberdeutsch bzw. Mittel- und Niederdeutsch oft mehrere Lautvarianten in ein und derselben Gegend parallel verwendet werden.

Z. B.: mitteldt. „Pund“ / oberdt. „Pfund“, mitteldt. „loffe“ (laufen) / niederdt. „lope“, mitteldt. „losse“ (lassen) / niederdt. „late“

Von frencisk zu diutisk zum platten Duytsche

Die frühen Franken nannten ihr Sprache schlicht frencisk oder frencisg,[3] wenngleich in den unterschiedlichen Regionen die Mundarten – wie heutzutage – differierten und sich weiterentwickelten. Es gibt nur wenige schriftliche Quellen zur Sprache der frühen Franken. Ein altfränkischer Satz, der aus der Merowingerzeit überliefert ist, stammt aus dem fränkischen Volksrecht des 6. bis 8. Jahrhunderts (der Lex Salica und der Lex Ripuaria):[4]

Maltho thi afrio lito
Wörtlich: „[Ich] melde dich dir erfreie Late“
Sinngemäß: „[Ich] verkünde dir, ich mache dich frei, Halbfreier“

Als sich der westfränkisch Teil des Frankenvolkes (im heutigen Frankreich und Wallonien) sprachlich vom östlichen Teil (in den heutigen Benelux-Ländern und Deutschland) zu trennen begann, kam es zu Konflikten mit der Bezeichnung frencisk (Fränkisch). Die Westfranken, die allmählich die Galloromanische Sprache übernommen hatten, beanspruchten den Begriff francaise (Französisch) für ihre neue Sprache, das Altfranzösische.

Im Ostfrankenreich setzte sich ein neuer Begriff für die eigene Sprache durch: Diutisk (Deutsch).[5] Dieser Begriff war entlehnt aus der altgermanischen Bezeichnung theodo für „Volk“ und taucht in lateinischen Schriften des frühen Mittelalters als theodisca lingua auf, was so viel wie Volkssprache bedeutet. Zunächst nur auf die Sprache des Volkes bezogen, bekam der Wortstamm um das Jahr 1000 herum auch die Bedeutung für das Volk an sich – und zwar nicht nur für das Volk fränkischen Ursprungs, sondern für alle germanischen Ethnien im Fränkischen Reich. Dies galt auch für Luxemburger, Flamen und Niederländer, die sich bis zur Reichstrennung nach der Abdankung von Kaiser Karl V. (1500 bis 1558) auch als Deutsche bzw. Niederdeutsche bezeichneten (vgl. den Begriff Dutch im Englischen für „Niederländer“).

Auf ostfränkischer (deutscher) Seite kam es zu einer Bezeichnung walhisc (Welsch, ursprünglich für einen Stamm der Gallier) für die gallo-römische Bevölkerung im westfränkischen Reich, einschließlich der jetzt romanisierten Westfranken. Die Bedeutung „Fremdsprachiger“ bzw. „Fremdling“ für Welscher hielt sich in Deutschland bis in die Neuzeit (siehe auch Kauderwelsch und Rotwelsch).

Auf westfränkischer (französischer) Seite kam es zur Unterscheidung von den Bewohnern des Ostfrankenreiches zur Bezeichnung allemant (für „die Deutschen“, abgeleitet vom germanischen Stamm der Alamannen). Diese Bezeichnung besteht – in abgewandelten Formen – in vielen Ländern fort.[6]

Aus der Zeit der sprachlichen Trennung der (jetzt französischen) Westfranken von den (jetzt deutschen / niederländischen / flämischen) Franken im Ostreich gibt es ein wichtiges Sprachzeugnis: die Straßburger Eide des Jahres 842. Sie besiegelten das Bündnis Karls des Kahlen und Ludwigs des Deutschen, zweier Enkel Karls des Großen, gegen ihren Bruder Lothar. Weil das Gefolge die Sprache der jeweiligen anderen Seite nicht (mehr) verstand, wurden die Eide in zwei Sprachen geleistet – in einer Vorläuferform von Altfranzösisch (der Sprache Karls) und in Altfränkisch (der Sprache Ludwigs).[7] Der altfränkische Eidestext lautete:

In godes minna ind in thes christanes folches ind unser bedhero gehaltnissi fon thesemo dage frammordes so fram so mir got geuuizci indi mahd furgibit so haldih thesan minan bruodher soso man mit rehtu sinan bruodher scal in thiu thaz er mig so sama duo indi mit ludheren in nohheiniu thing ne gegango the minan uillon imo ce scadhen uuerdhen.
„Für die Liebe Gottes und des christlichen Volkes und unser aller Erlösung, von diesem Tage an, soweit mir Gott Wissen und Können gibt, werde ich meinem Bruder Karl beistehen, sowohl in der Hilfeleistung als auch in jeder anderen Angelegenheit, so wie man seinem Bruder beistehen soll, auf dass er mir genauso tue, und ich werde niemals ein Abkommen mit Lothar treffen, das willentlich meinem Bruder Karl zum Schaden sei.“
Lage des Rhein-Maasländischen

Auf das späte 11. Jahrhundert wird ein berühmter „Heiratsantrag“ datiert, der oft als frühestes „echt“ altniederländisches (altniederfränkisches) Schriftdokument gilt: Hebban olla vogala – ein lateinisch-fränkischer Reimvers:[8]

Hebban olla vogala nestas hagunnan hinase hic enda thu uuat unbidan uue nu
„Haben alle Vögel Nester begonnen es-nicht-sei ich und du, was unbieten wir nun“
sinngemäß: „Haben alle Vögel Nester begonnen außer mir und dir, was warten wir nun“

Erst die Schriftdokumente aus dem 14. bis 16. Jahrhundert sind für heutige Leser dem Sinne nach eher verständlich. Im deutsch-niederländischen Rhein-Maas-Dreieck hatte sich zu dieser Zeit – im niederfränkischen Sprachraum – eine Schrift- und Kanzleisprache herausgebildet, die das bislang für schriftliche Erlasse vorrangig verwendete Latein ablöste: Rheinmaasländisch.[9]

Hier ein Beispiel aus dieser Periode, ein im Jahre 1517 vom Duisburger Johanniterkaplan Johann Wassenberch festgehaltener „Wetterbericht“:[10]

In den selven jair op den XVden (15ten) dach yn den Aprijl, ende was doe des goedesdachs (Ableitung von Wodans Tag = Mittwoch) nae Paischen (Ableitung von „Passah-Fest“ = Ostern), van den goedesdach op den donredach (Ableitung von Donars Tag = Donnerstag) yn der nacht, wastz soe calt, dat alle vruchten van allen boemen , van eyckelen, van noethen, van kyrssen, van proemen (Pflaumen), van appelen etc. neyt uytgescheyden (nichts ausgenommen) vervroren ende verdorven (erfroren und verdorben), want sy stoenden yn oeren voellen blomen (voller Blüte). Item (alldieweil) alle die vynstocken vervroren ende verdorven, off (als ob) sy verbrant gewest weren. Ende (und) dair geschach groeten verderflicke (verderblicher) schade.

Der vorstehende Textauszug lässt unschwer eine gewisse „Nähe“ des „Rheinmaasländischen“ zum heutigen Niederländischen wie zu dem am deutschen Niederrhein gesprochenen niederfränkischen Platt erkennen. Der im Norden und Westen Deutschlands verwendete Begriff Platt oder Plattdeutsch für die eigene Mundart leitet sich nicht etwa davon ab, dass es auf dem „platten Lande“ gesprochen wird; vielmehr bedeutete das altfränkische plat zwar „flach“, aber auch soviel wie „klar und deutlich“; Näheres siehe Platt#Wortherkunft.

Gliederung fränkischer Sprachen, Dialekte und Mundarten

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Eine Besonderheit des Fränkischen ist, dass sich seine Dialekte über den gesamten nieder-, mittel- und oberdeutschen Sprachraum erstrecken:

Fränkisch am Niederrhein, in den Niederlanden und in Belgien

Das Niederfränkische hat die hochdeutsche Lautverschiebung nicht mitgemacht – auf Grund der unabhängigen Entwicklung wird diese von Philologen aber nicht mehr zu den niederdeutschen Mundarten bzw. den Niedersächsischen Mundarten gezählt, sondern als ein selbständiger Zweig der Sprachen des westgermanischen Dialektkontinuum auf dem Europäischen Festland anerkannt. Nur im unmittelbaren Grenzgebiet zum Mittelfränkischen erscheint ein lautverschobenes t häufig als z oder s und seltener ein k als ch (z. B. Limburgisch ich oder mich anstelle von ik oder mij im Niederländischen).

Fränkisch im Mitteldeutschen

Im Mittelfränkischen ist die hochdeutsche Lautverschiebung noch nicht so weit fortgeschritten wie im Rheinfränkischen. t und k am Wortende (z. B. wat „was“, ik „ich“) sowie p am Wortanfang und -ende (z. B. pan „Pfanne“, op „auf“) bleiben unverschoben. Schriftdeutsches „vorderes“ ch [ç] wird anderweitig fast im gesamten Rheinland als sch [ʃ] ausgesprochen (Mittel- und Rheinfränkisch, Südniederfränkisch)

Das Rheinfränkische hat die hochdeutsche Konsonantenverschiebung fast im selben Maße wie das Standarddeutsche mitgemacht. Nur p am Wortanfang bleibt unverschoben (z. B.: Pund „Pfund“, Peffer „Pfeffer“). Typisch für das Pfälzische und seine Nachbarmundarten ist das (alemannische) š vor t und p (fascht, Poscht, Kaschte[n]). Es tritt auch im Südfränkischen auf.

Ostfränkisch und Südfränkisch

  • Ostfränkisch ist aus der Verschmelzung fränkischer, thüringischer und bairischer Dialekte entstanden; die Stämme trafen im Maingebiet aufeinander und besiedelten das Hinterland gemeinschaftlich. Ostfränkisch spricht man im fränkischen Landesteil Bayerns, also im Wesentlichen in den Regierungsbezirken Ober-, Mittel- und Unterfranken; die Grenze zum Bairischen bilden Fichtelgebirge, Altmühl und die südliche und mittlere Fränkische Alb. Die Grenze zum Rheinfränkischen verläuft durch den Spessart. In Baden-Württemberg spricht man es im Hohenloher Land um Crailsheim und Künzelsau sowie im Taubergrund um Tauberbischofsheim und Wertheim. Ostfränkische Mundarten spricht man überdies in ganz Südthüringen (Thüringen südlich des Rennsteigs), in der südlichen Rhön, auch auf der hessischen Seite und im sächsischen Vogtland und Erzgebirge. Das Ostfränkische wird heute umgangssprachlich schlicht als „Fränkisch“ bezeichnet. Es gibt jedoch keinen einheitlichen „fränkischen“ (ostfränkischen) Dialekt, bestimmte Begriffe werden oft von Ort zu Ort sehr unterschiedlich bezeichnet. Beispiel: Madla (Nürnberg), Madli (Fürth), Meudla (Alfeld bei Hersbruck) für „Mädchen“ – das alles im Umkreis von rund 30 km.
  • Südfränkisch ist eine Gruppe uneinheitlicher Übergangsdialekte des nördlichen Baden-Württemberg, im Grenzgebiet zwischen ober- und mitteldeutschem Sprachraum. Sie entstanden im Spannungsfeld zwischen Alemannischer Dialektgruppe, Rheinfränkisch und Ostfränkisch. Die diversen Idiome sind räumlich eng begrenzt und werden um die Zentren Karlsruhe, Pforzheim und Heilbronn sowie im Kraichgau gesprochen. Im Enztal östlich von Pforzheim, wo Fränkisch und Schwäbisch aufeinanderstoßen, spricht man Enztalfränkisch oder Enztalschwäbisch (beide Bezeichnungen sind üblich). Ursprünglich war dieses Gebiet ganz fränkisch und Teil des frühmittelalterlichen Herzogtums Franken. Die Dialekte rund um Mosbach und Buchen werden ebenfalls der südfränkischen Gruppe zugerechnet; die Grenze zum Kurpfälzischen ist nicht genau definiert.

Süd- und Ostfränkisch haben die hochdeutsche Lautverschiebung (Konsonantenverschiebung) im selben Maße mitgemacht wie das Standarddeutsche und werden daher zu den oberdeutschen Mundarten gerechnet, mit der Ausnahme des Konsonanten „b“, der im Südfränkischen noch als „w“ erhalten ist (hawwe „haben“, niewer „hinüber“, schreiwe „schreiben“). Vom Vokalstand her sind sie zwar (in der Regel) mitteldeutsch, zeigen jedoch in den Randgebieten ansatzweise Vokaldiphthongierung.

Literatur

  • Erich Zöllner: Geschichte der Franken bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts. C. H. Beck, München 1970.
  • Werner König: dtv-Atlas Deutsche Sprache. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1994, ISBN 3-423-03025-9.
  • G. Newton: Central Franconian. In: Charles V. J. Russ: The Dialects of Modern German. A Linguistic Survey. Routledge, London 1990, ISBN 0-415-00308-3, S. 136–209.
  • Martin Durrell, Winifred V. Davies: Hessian. In: Charles V. J. Russ (Hrsg.): The Dialects of Modern German. A Linguistic Survey. Routledge, London 1990, ISBN 0-415-00308-3, S. 210–240.
  • R[udolf] E. Keller: Darmstadt. In: German Dialects. Phonology & Morphology, with selected texts. Manchester University Press, Manchester 1961, S. 161–199.
  • W. A. I. Green: The Dialects of the Palatinate (Das Pfälzische). In: Charles V. J. Russ: The Dialects of Modern German. A Linguistic Survey. Routledge, London 1990, ISBN 0-415-00308-3, S. 341–264.
  • S. Hughes: Bilingualism in North-East France with specific reference to Rhenish Franconian spoken by Moselle Cross-border (or frontier) workers. [1]
  • Rheinisches Wörterbuch. Bände I–IX, Bonn und Leipzig, später Berlin, 1923–1971.
  • Hessen-Nassauisches Wörterbuch. Band I ff., 1943 ff.
  • Südhessisches Wörterbuch. Bände I–VI, 1965–2010.
  • Pfälzisches Wörterbuch. Bände I–VI und Beiheft, 1968–1998.
  • Wörterbuch von Mittelfranken. Eine Bestandsaufnahme aus den Erhebungen des Sprachatlas von Mittelfranken. Zusammengestellt von Gunther Schunk, Alfred Klepsch, Horst Haider Munske, Karin Rädle und Sibylle Reichel. Königshausen & Neumann, Würzburg 2000, ISBN 3-8260-1865-6.
  • Alfred Klepsch, Eberhard Wagner: Handwörterbuch von Bayerisch-Franken (HWBF). Kurzes Auswahlwörterbuch der Dialekte, die in den Regierungsbezirken Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken des deutschen Bundeslandes Bayern gesprochen werden. 3., unveränderte Auflage. Verlag Fraenkischer Tag, Bamberg 2007, ISBN 978-3-936897-52-4.
  • Mittelrheinischer Sprachatlas. Band I–V, Niemeyer, Tübingen 1994–2002.
  • Horst Haider Munske, Robert Hinderling u. a. (Hrsg.): Bayerischer Sprachatlas. 6 Regionalteile. Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben, Sprachatlas von Mittelfranken, Sprachatlas von Unterfranken, Sprachatlas von Nordostbayern, Sprachatlas von Niederbayern, Sprachatlas von Oberbayern. Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg 1996 ff.
    • Horst Haider Munske, Alfred Klepsch (Hrsg.): Sprachatlas von Mittelfranken.
      • Band 2.1: S. Arzberger u. a.: Mittelhochdeutsche Langvokale und Diphthonge. Karten und Kommentare. Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg 2004, ISBN 3-8253-1620-3
      • Band 2.2: S. Arzberger u. a.: Beleglisten. Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg 2004, ISBN 3-8253-1620-3.

Einzelnachweise

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  1. Günther Drosdowski (Hrsg.): Das Herkunftswörterbuch. Band 7: Etymologie der deutschen Sprache. Dudenverlag, Mannheim 1989, ISBN 3-411-20907-0, S. 202.
  2. Erich Zöllner: Geschichte der Franken bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts. C. H. Beck, München 1970, S. 109.
  3. Werner König: dtv-Atlas Deutsche Sprache. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1994, ISBN 3-423-03025-9, S. 59–61.
  4. Karl August Eckhardt: Lex salica (= Monumenta Germaniae Historica. Leges – Leges nationum Germanicarum. 4, 2). Hahn, Hannover 1969, ISBN 3-7752-5054-9.
  5. Werner König: dtv-Atlas Deutsche Sprache. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1994, ISBN 3-423-03025-9, S. 59–61.
  6. Werner König: dtv-Atlas Deutsche Sprache. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1994, ISBN 3-423-03025-9, S. 59–61.
  7. Erwin Koller: Zur Volkssprachlichkeit der Straßburger Eide und ihrer Überlieferung. In: Rolf Bergmann, Heinrich Tiefenbach, Lothar Voetz (Hrsg.): Althochdeutsch. Band 1. Winter, Heidelberg 1987, ISBN 3-533-03878-5, S. 828–838, EIDE.
  8. Ludwig Rübekeil: Frühgeschichte und Sprachgeschichte in den Niederlanden. In: Elvira Glaser, Marja Clement (Hrsg.): Niederlandistik und Germanistik im Kontakt: Jelle Stegeman zum Abschied (= Amsterdamer Beiträge zur Älteren Germanistik, Band 71). Rodopi, Amsterdam und New York 2014, S. 53–98 (hier S. 54 f. in der Google Buchsuche).
  9. Irmgard Hantsche: Atlas zur Geschichte des Niederrheins (= Schriftenreihe der Niederrhein-Akademie, Band 4). Bottrop 1999, ISBN 3-89355-200-6, S. 66.
  10. Georg Cornelissen: Kleine Niederrheinische Sprachgeschichte (1300–1900). Venray, Geldern 2003, ISBN 90-807292-2-1, S. 32.

Weblinks

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