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Herzogtum Salzburg
Kurfürstentum Salzburg (1803–1806) Herzogtum Salzburg (1806–1810, 1849/50–1918) | |||||
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Amtssprache | deutsch | ||||
Hauptstadt | Salzburg ab 1849 | ||||
Staatsform | Kurfürstentum/Herzogtum (Kaisertum Österreich vor 1867, Österreich-Ungarn bis 1918) | ||||
Regierungsform | Teil der Monarchie | ||||
Staatsoberhaupt | Herzog von Salzburg (bis 1806 Kurfürst) | ||||
Regierungschef | Landespräsident/Landeshauptmann (ab 1850) | ||||
Währung | 1 Thaler (Konventionstaler) = 2 (Österr.) Gulden = 100 Kreutzer = 400 Pfennig = 800 Heller; ab 1857 (Wiener Münzvertrag): 1 Taler (Vereinstaler) = 1½ Gulden = 150 Neukreuzer; ab 1892: 1 Krone = 100 Heller | ||||
Gründung | 1803 (als Kurfürstentum, Säkularisation des Fürsterzbistum Salzburg) | ||||
Wappen: Meyers, 1888[1] |
Das Herzogtum Salzburg (1849–1918, 1803–1806 Kurfürstentum Salzburg) entstand aus dem Fürsterzbistum Salzburg. 1810 bildete das Gebiet den Salzachkreis des Königreichs Bayern, ab 1816 den Salzburgkreis des österreichischen Landes Österreich ob der Enns, bis es 1849 zu einem selbständigen Kronland Salzburg erhoben wurde. Aus ihm bildete sich 1918 das Bundesland Salzburg.
Geschichte
Das Fürsterzbistum wurde durch den Reichsdeputationshauptschluss als Territorium des Heiligen Römischen Reiches in ein weltliches Kurfürstentum umgewandelt und zusammen mit den ebenfalls vormals kirchlichen und nun säkularisierten Territorien der Fürstpropstei Berchtesgaden, des Hochstifts Eichstätt und einem Teil des Hochstifts Passau an Ferdinand III. von Habsburg-Toskana übergeben. Ferdinand wurde damit für das 1802 auf Druck des siegreichen Napoleon Bonaparte mit dem Vertrag von Paris von ihm an Ludwig von Parma abgetretene Großherzogtum Toskana entschädigt. Nach der Abdankung von Erzbischof Graf Hieronymus Colloredo am 11. Februar 1803 erhielt Ferdinand am 25. Februar 1803 die Kurwürde.[2]
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Mit dem Frieden zu Pressburg ging Salzburg Ende 1805 an das Kaisertum Österreich, jedoch ohne Eichstätt und Passau, die beide nach drei Regentschaftsjahren des Kurfürsten dem Königreich Bayern angegliedert wurden. Mit dem zeitgleichen Ende des Heiligen Römischen Reichs wurde auch die Kurfürstenwürde hinfällig, die ein Wahlamt zur Römisch-deutschen Königswürde war, und Salzburg 1806 in ein Herzogtum umgewandelt. Die Herzogswürde war dem Kaiser von Österreich (zu der Zeit Ferdinands Bruder Franz II./I.) zugegeben und wurde auch in dessen Titel geführt. Ferdinand hingegen wurde mit dem Großherzogtum Würzburg entschädigt.
Nach dem Frieden von Schönbrunn wurde das Herzogtum Salzburg 1809 Teil des napoleonischen Frankreich und mit der Neuordnung Europas 1810 Teil des Königreichs Bayern, wo es mit Kitzbühel, Traunstein und Ried im Innkreis den Salzachkreis bildete.
Nach dem Pariser Frieden von 1814 ging es 1816 durch den Vertrag von München in großen Teilen wieder an Österreich zurück. Der Rupertiwinkel am linken Salzachufer wie auch Berchtesgaden verblieben bei Bayern. Davon abgesehen wurde Salzburg als fünfter Kreis dem Land Österreich ob der Enns angegliedert. Der Raum um das Zillertal und um das Defreggental gingen an Tirol. Die Stadt Friesach war bereits 1803 an Kärnten abgetreten worden. 1824 wurde das Erzbistum Salzburg als rein geistliche Organisationseinheit errichtet, auf den Titel Fürsterzbischof verzichtete jedoch erst 1951 der Erzbischof Andreas Rohracher.
1849 wurde der Salzachkreis des Landes Oberösterreich (Österreich ob der Enns) zu einem selbstständigen österreichischen Kronland, das jedoch noch bis 1854 von Linz aus verwaltet wurde. Es hatte wie die anderen österreichischen Kronländer bis zum Zerfall der 1867 installierten Doppelmonarchie Österreich-Ungarn am Ende des Ersten Weltkriegs Bestand und in dieser Zeitspanne drei Strukturwechsel vollzogen.
Landesherren Salzburgs
Kurfürst von Salzburg:
- 1803–1805: Ferdinand, geb. Erzherzog von Österreich
- (1805: Französische Militärverwaltung)
Herzog von Salzburg:
- 1805–1809: Franz, Kaiser von Österreich (I.) etc.
- (1809–1810: Französische Militärverwaltung)
- (1810–1816: Maximilian Joseph , König in Bayern (I.); Generalgouverneur des Salzachkreises: Kronprinz Ludwig)
- 1816–1835: Franz, Kaiser von Österreich,(erneut, das heutige Salzburg war als "Salzachkreis" ein Teil Österreichs ob der Enns)
- 1835–1848: Ferdinand, Kaiser von Österreich (I.) etc.(das heutige Salzburg war als "Salzachkreis" ein Teil Österreichs ob der Enns)
- 1848–1916: Franz Joseph, Kaiser von Österreich (I.), Apostolischer König von Ungarn (I.) etc.
- 1916–1918: Karl, Kaiser von Österreich (I.), König von Ungarn (IV.) etc.
Obere Beamtenschaft:
Literatur
- Gerhard Ammerer, Alfred Stefan Weiß (Hrsg.): Die Säkularisation Salzburgs 1803. Voraussetzungen – Ereignisse – Folgen. Verlag Lang, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-631-51918-4.
- Fritz Koller, Hermann Rumschöttel: Bayern und Salzburg im 19. und 20. Jahrhundert, vom Salzachkreis zur EUregio. Verlag Samson, 2006, ISBN 3-921635-98-5.
- Zeitgenössische Nachschlagewerke
- Salzburg, – zuvor ein Erzbisthum, seit 1803 aber säcularisirt und zum Churfürstenthum erhoben. In: Brockhaus Conversations-Lexikon. 1. Auflage. 5, Amsterdam 1809, S. 42–43 (zeno.org).
- Salzburg [1]. Salzburg, das Herzogthum. österr. Kronland. In: Herders Conversations-Lexikon. 5, Freiburg im Breisgau 1854, S. 32 (zeno.org).
- Salzburg. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Bd. 14, Altenburg 1862, S. 819–821 (Online bei zeno.org).
- Salzburg (Herzogtum), österreich. Kronland, aus dem ehemaligen Erzbistum gleiches Namens gebildet. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 14, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, S. 241.
- Salzburg, Herzogtum und Kronland der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. In: Brockhaus Konversations-Lexikon 1894–1896, 14. Band, S. 235.
- Salzburg [1]: Salzburg, Herzogtum. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. 17, Leipzig 1909, S. 499–500 (zeno.org).
- Salzburg [2]: Salzburg, ehemaliges deutsches Erzbistum. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. 17, Leipzig 1909, S. 500–501 (Geschichte bis 1849, zeno.org).
- Salzburg, Herzogtum, Kronland des zisleithanischen Teils der Österr.-Ungar. Monarchie In: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon. 5. Auflage. 2, Leipzig 19, S. 599 (zeno.org).
Weblinks
- 1805: Salzburg erstmals bei Österreich (Memento vom 25. August 2007 im Internet Archive)
- 1816 kommt Salzburg endgültig zu Österreich (Memento vom 26. August 2007 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ heutiges Landeswappen. Dieses leitet sich mit dem Herzogshut als Rangkrone vom habsburgisch-österreichischen Land ab
- ↑ Kurfürstentum Salzburg. In: SalzburgWiki. SN, 12. März 2009, abgerufen am 15. Juni 2009.
Im Reichsrat vertretene Königreiche und Länder (Cisleithanien):
Erzherzogtum Österreich ob der Enns |
Erzherzogtum Österreich unter der Enns |
Herzogtum Salzburg |
Herzogtum Steiermark |
Herzogtum Kärnten |
Herzogtum Krain |
Gefürstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg |
Königreich Böhmen |
Markgrafschaft Mähren |
Herzogtum Schlesien |
Königreich Galizien und Lodomerien |
Herzogtum Bukowina |
Königreich Dalmatien |
Österreichisches Küstenland
(Gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca |
Markgrafschaft Istrien |
Stadt Triest)
Länder der Heiligen Ungarischen Stephanskrone (Transleithanien):
Königreich Ungarn mit Großfürstentum Siebenbürgen |
Königreich Kroatien und Slawonien |
Fiume (Rijeka)
Gemeinsame Verwaltung (seit 1878):
Bosnien-Herzegovina (annektiert 1908)
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