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Liam Neeson
William John „Liam“ Neeson OBE (* 7. Juni 1952 in Ballymena, Nordirland) ist ein nordirisch-US-amerikanischer Schauspieler. Berühmtheit erlangte er durch die Rolle des Oskar Schindler in Steven Spielbergs Schindlers Liste.
Leben
Jugend
Neeson wurde als Sohn eines Schulhausmeisters und einer Köchin geboren. Er entstammt einem katholischen Elternhaus und ist das dritte von vier Kindern. Während seiner Schulzeit trat er regelmäßig in Schulaufführungen auf. In seiner Jugend war Neeson zudem sportlich sehr aktiv und gewann den nordirischen Meistertitel im Boxen. Dieser Kampfsport brachte ihm auch einen Nasenbeinbruch ein, dem er seine charakteristische Nasenform zu verdanken hat. Ursprünglich wollte er Lehrer werden und studierte an der Queen’s University Belfast die Fächer Mathematik, Physik, Informatik und Theaterwissenschaft. Er brach das Studium ab und jobbte unter anderem als Gabelstaplerfahrer in einer Guinness-Brauerei.
Karriere
1976 schloss Neeson sich der Theatergruppe Lyric Players’ Theatre in Belfast an, wo er in Joseph Plunketts Drama The Risen People sein Bühnendebüt gab. Zwei Jahre später wechselte er an das Abbey Theatre in Dublin. Dort sah ihn 1980 John Boorman die Rolle des Lennie in John Steinbecks Of Mice and Men (Von Mäusen und Menschen) spielen und engagierte ihn daraufhin für die Rolle des Ritters Gawain in dem Fantasyfilm Excalibur.
Fortan spielte er in zahlreichen Filmen mit, immer wieder in Nebenrollen an der Seite von bekannten und erfolgreichen Schauspielern, wie zum Beispiel in Die Bounty (1984) neben Mel Gibson und Anthony Hopkins, in Mission (1986) neben Jeremy Irons und Robert De Niro, in High Spirits (1988) neben Peter O’Toole, Beverly D’Angelo, Steve Guttenberg und Daryl Hannah, und in Ehemänner und Ehefrauen (1992) von und mit Woody Allen und Blythe Danner, Judy Davis, Mia Farrow, Juliette Lewis, Sydney Pollack.
In Steven Spielbergs Schindlers Liste spielte Neeson 1993 die Rolle des Industriellen Oskar Schindler, der im Dritten Reich rund 1200 Juden durch die Anstellung in seiner Fabrik das Leben rettete. Für seine Darstellung erntete Neeson großes Lob von den Kritikern. Er schaffte damit seinen endgültigen Durchbruch und erlangte internationale Anerkennung mit Nominierungen für den Oscar, Golden Globe sowie BAFTA Award jeweils in der Kategorie Bester Hauptdarsteller.
1995 übernahm er die Rolle des schottischen Volkshelden Robert Roy MacGregor in Rob Roy von Michael Caton-Jones und 1996 die des irischen Freiheitskämpfers Michael Collins in dem gleichnamigen Film von Neil Jordan. 1998 spielte er den Jean Valjean in Bille Augusts Les Miserables (nach dem Roman Die Elenden von Victor Hugo) und 1999 den Jedi-Ritter Qui-Gon Jinn, eine der Hauptrollen in Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung von George Lucas. 2004 verkörperte er den US-amerikanischen Sexualforscher Alfred Charles Kinsey in Bill Condons Kinsey – Die Wahrheit über Sex.
2005 war er in Ridley Scotts Historienepos Königreich der Himmel als Kreuzritter zu sehen. Im selben Jahr wirkte er auch im ersten Teil von Christopher Nolans Batman-Trilogie, Batman Begins und 2012 im dritten Teil The Dark Knight Rises mit. Von da an verkörperte er regelmäßig den Actionhelden, ob 2010 in Louis Leterriers Kampf der Titanen und in dessen Fortsetzung Zorn der Titanen oder in Joe Carnahans Das A-Team – Der Film. 2008 spielte er die Rolle des Bryan Mills in 96 Hours und führte diese Rolle 2012 in der Fortsetzung 96 Hours – Taken 2 fort. 2014 übernahm er in Jaume Collet-Serras Non-Stop die Rolle des Air Marshals Bill Marks. 2014 übernahm er zum dritten und letzten Mal die Rolle des Bryan Mills in 96 Hours – Taken 3. 2016 spielte er die Rolle des amerikanischen Generals Douglas MacArthur in dem südkoreanischen Film Operation Chromite. Es handelt sich um die Verfilmung der Landung bei Incheon, die durch MacArthur eine Wende im Koreakrieg einleitete.
Neesons deutsche Synchronstimme stammt überwiegend von Bernd Rumpf; in drei der wichtigeren Filme seiner Karriere, nämlich Schindlers Liste, Michael Collins und Rob Roy, wurde er jedoch von dem sehr ähnlich, allerdings etwas wärmer klingenden Helmut Gauß gesprochen, der Neeson auch in einigen kleineren Filmen seine Stimme lieh (Darkman und Tatsächlich… Liebe). Neeson war auch selber schon des Öfteren als Synchronsprecher tätig. So lieh er 2005 in dem Fantasyfilm Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia und dessen Nachfolgefilmen dem Löwen Aslan seine Stimme, hier war seine deutsche Stimme Thomas Fritsch. Eine weitere Sprecherrolle hatte er 2014 in dem Kinderfilm The LEGO Movie, hier wurde Neeson unter anderem von Norbert Gastell synchronisiert.
Neben seiner Karriere als Filmschauspieler ist Neeson noch auf der Theaterbühne zu sehen. 1993 spielte er in der Wiederaufführung von Eugene O’Neills Anna Christie neben Natasha Richardson; beide wurden für den Antoinette Perry Award (Tony Award) nominiert. In The Judas Kiss spielte er die Rolle des Oscar Wilde, und seine Darstellung in dem Stück The Crucible (Die Hexenjagd) (2003) mit Laura Linney brachte ihm erneut eine Tony-Award-Nominierung ein. Im März 2003 hatte Neeson einen Gastauftritt in dem Stück The Play What I Wrote, das in New York unter der Regie von Kenneth Branagh aufgeführt wurde.
Persönliches
In den frühen 1980er Jahren war Neeson der Lebensgefährte der Schauspielerin Helen Mirren, die er bei den Dreharbeiten zu Excalibur kennenlernte. Durch Mirren konnte Neeson, der zu dieser Zeit noch in seinen Anfängen als Schauspieler steckte, auch einen passenden Agenten bekommen und seine Karriere vorantreiben.
Von 1994 bis zu ihrem Tod im Jahr 2009 war Neeson mit Natasha Richardson, Tochter von Vanessa Redgrave und Tony Richardson, verheiratet. Aus der Beziehung zu der Schauspielerin gingen zwei Söhne hervor. Das Paar hatte sich 1993 bei der Wiederaufführung von Anna Christie auf dem Broadway kennengelernt[1] und in dem Film Nell (1994) gemeinsam vor der Kamera gestanden.
Als gebürtiger Nordire hat Neeson die britische und die irische Staatsbürgerschaft, die US-Staatsbürgerschaft erhielt er im August 2009.[2]
Filmografie (Auswahl)
- 1979: Pilgrim’s Progress
- 1979: Christiana
- 1981: Excalibur
- 1981: Des Lebens bittere Süße (A Woman of Substance, Fernsehminiserie)
- 1983: Krull
- 1984: Die Bounty (The Bounty)
- 1985: König Artus (Arthur the King)
- 1985: Merlin und das Schwert (Merlin and the Sword)
- 1986: Miami Vice (Fernsehserie, Folge 3x01)
- 1986: Cold Silence (Sworn to Silence)
- 1986: Rache ist ein süßes Wort (If Tomorrow Comes)
- 1986: Mission (The Mission)
- 1987: Flüchtige Liebe (Sweet as You Are)
- 1987: Suspect – Unter Verdacht (Suspect)
- 1987: Auf den Schwingen des Todes (A Prayer for the Dying)
- 1988: High Spirits
- 1988: Satisfaction
- 1988: Der Preis der Gefühle (The Good Mother)
- 1988: Das Todesspiel (The Dead Pool)
- 1989: Big Man (The Big Man)
- 1989: Ruf nach Vergeltung (Next of Kin)
- 1990: Darkman
- 1991: Unter Verdacht (Under Suspicion)
- 1992: Ehemänner und Ehefrauen (Husbands and Wives)
- 1992: Der Schein-Heilige (Leap of Faith)
- 1992: Wie ein Licht in dunkler Nacht (Shining Through)
- 1993: Ruby Cairo
- 1993: Ethan Frome
- 1993: Schindlers Liste (Schindler’s List)
- 1994: Nell
- 1995: Rob Roy
- 1996: Michael Collins
- 1996: Davor und danach (Before and After)
- 1998: Les Misérables
- 1999: Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung (Star Wars: Episode I – The Phantom Menace)
- 1999: Das Geisterschloss (The Haunting)
- 2000: Ein Herz und eine Kanone (Gun Shy)
- 2001: Fantastische Höhlen – In den Tiefen der Erde (Journey Into Amazing Caves, Stimme)
- 2002: Gangs of New York
- 2002: Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger (Star Wars: Episode II – Attack of the Clones, Stimme von Qui-Gon Jinn)
- 2002: K-19 – Showdown in der Tiefe (K-19 – The Widowmaker)
- 2003: Tatsächlich… Liebe (Love Actually)
- 2003: Coral Reef Adventure (Stimme)
- 2004: Kinsey – Die Wahrheit über Sex (Kinsey)
- 2005: Königreich der Himmel (Kingdom of Heaven)
- 2005: Batman Begins
- 2005: Breakfast on Pluto
- 2005: Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia (The Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Wardrobe, Stimme)
- 2006: Seraphim Falls
- 2008: Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia (The Chronicles of Narnia: Prince Caspian, Stimme)
- 2008: 96 Hours (Taken)
- 2008: Der Andere (The Other Man)
- 2009: Five Minutes of Heaven
- 2009: After.Life
- 2009: Chloe
- 2010: Kampf der Titanen (Clash of the Titans)
- 2010: Das A-Team – Der Film (The A-Team)
- 2010: The Big C (Fernsehserie, Folge 1x12)
- 2010: Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte (The Chronicles of Narnia: The Voyage of the Dawn Treader, Stimme)
- 2010: 72 Stunden – The Next Three Days (The Next Three Days)
- 2011, 2014: Star Wars: The Clone Wars (Fernsehserie, 3 Folgen, Stimme von Qui-Gon Jinn)
- 2011: Unknown Identity (Unknown)
- 2012: The Grey – Unter Wölfen (The Grey)
- 2012: Zorn der Titanen (Wrath of the Titans)
- 2012: Battleship
- 2012: The Dark Knight Rises
- 2012: 96 Hours – Taken 2 (Taken 2)
- 2013: Dritte Person (Third Person)
- 2013: Anchorman – Die Legende kehrt zurück (Anchorman: The Legend Continues)
- 2014: Operation: Nussknacker (The Nut Job, Stimme)
- 2014: The LEGO Movie (Stimme von Bad Cop)
- 2014: Non-Stop
- 2014: A Million Ways to Die in the West
- 2014: Ruhet in Frieden – A Walk Among the Tombstones (A Walk Among the Tombstones)
- 2014: 96 Hours – Taken 3 (Taken 3)
- 2014–2015: Family Guy (Fernsehserie, 2 Folgen, Stimme)
- 2015: Run All Night
- 2015: Entourage
- 2015: Ted 2
- 2016: Operation Chromite (인천상륙작전 Incheon Sangnyuk Jakjeon)
- 2016: Sieben Minuten nach Mitternacht (A Monster Calls, Stimme)
- 2016: Silence
- 2017: Red Nose Day Actually (Kurzfilm)
- 2017: The Orville (Fernsehserie, 1 Folge)
- 2017: The Secret Man (Mark Felt: The Man Who Brought Down the White House)
- 2018: The Commuter
- 2018: The Ballad of Buster Scruggs
- 2018: Widows – Tödliche Witwen (Widows)
- 2019: Hard Powder (Cold Pursuit)
- 2019: Men in Black: International
- 2019: Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (Star Wars: The Rise of Skywalker, Stimme von Qui-Gon Jinn)
Auszeichnungen
- 1994: Nominierung für den Oscar als bester Hauptdarsteller für Schindlers Liste
- 1994: Nominierung für den Golden Globe als bester Hauptdarsteller – Drama für Schindlers Liste
- 1994: Nominierung für den BAFTA als bester Hauptdarsteller für Schindlers Liste
- 1997: Nominierung für den Golden Globe als bester Hauptdarsteller in einem Drama für Michael Collins
- 2005: Nominierung als bester Hauptdarsteller in einem Drama für Kinsey – Die Wahrheit über Sex
- 2013: Nominierung für die Goldene Himbeere als schlechtester Nebendarsteller für Battleship und Zorn der Titanen
- 2018: Gewinn der Goldenen Kamera in der Kategorie Lebenswerk international
Weblinks
- Liam Neeson in der Internet Movie Database (englisch)
- Literatur von und über Liam Neeson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Liam Neeson in der Notable Names Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Liam Neeson. In: Internationales Biographisches Archiv (Munzinger-Archiv), abgerufen am 20. März 2009
- ↑ Liam Neeson: „Amerika war sehr, sehr gut zu mir“. In: Spiegel Online. 27. August 2007, abgerufen am 28. Juli 2014.
Personendaten | |
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NAME | Neeson, Liam |
ALTERNATIVNAMEN | Neeson, William John (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | nordirisch-US-amerikanischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 7. Juni 1952 |
GEBURTSORT | Ballymena, Nordirland, Vereinigtes Königreich |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Liam Neeson aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |