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Rassentheorie

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Rassentheorien (zusammenfassend auch als Rassenkunde oder Rassenlehre bezeichnet) sind wissenschaftlich überholte Theorien, die die Menschheit in verschiedene Rassen einteilen. Die „Rassen“ wurden primär aufgrund äußerlicher Merkmale wie Hautfarbe, Behaarung oder Schädelform unterschieden, häufig wurden aber auch zusätzliche Unterschiede im Charakter und den Fähigkeiten entsprechender Individuen angenommen.

In verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Milieus und zu verschiedenen Zeiten erfuhr die Bezeichnung „Rasse“ jeweils unterschiedliche Verwendungen bei Versuchen zur Gruppierung oder Klassifizierung des Menschen. Damit war oft auch eine Ab- und Aufwertung von Bevölkerungsgruppen verbunden. In der Anthropologie wurde Rasse vom späten 17. Jahrhundert bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts als Bezeichnung zur Klassifizierung von Menschen verwendet, seit dem 19. Jahrhundert vielfach synonym mit Volk.[1] Daneben entstanden auch in der Ethnologie und der Soziologie auf den Menschen bezogene Rassekonzepte.

Derartige Untergliederungen der Menschheit waren zum Teil nur neutrale Versuche einer Klassifizierung, zum anderen Teil aber auch mit Wertungen verbunden und daher als scheinbare wissenschaftliche Grundlagen für den Rassismus bis hin zu seinen schlimmsten Auswüchsen im Holocaust geeignet. In der Biologie wird die Art Homo sapiens heute weder in Rassen noch in Unterarten unterteilt. Molekularbiologische und populationsgenetische Forschungen haben seit den 1970er Jahren gezeigt, dass eine systematische Unterteilung der Menschen in Unterarten ihrer enormen Vielfalt und den fließenden Übergängen zwischen geographischen Populationen nicht gerecht wird. Zudem wurde herausgefunden, dass der größte Teil genetischer Unterschiede beim Menschen innerhalb einer geographischen Population zu finden ist.[2] Die Einteilung des Menschen in biologische Rassen entspricht damit nicht mehr dem Stand der Wissenschaft.

Mit den Rassen in der Tierzucht oder den Sorten der Pflanzenzüchtung sind die vermeintlichen Menschenrassen nur entfernt zu vergleichen, da Haustierrassen und Kulturpflanzensorten auf künstliche Weise „reinrassig“ vermehrt (also gezüchtet) werden und daher genetisch hochgradig uniform sind, während natürliche Populationen aufgrund des Hardy-Weinberg-Gesetzes immer eine gewisse genetische Vielfalt aufweisen und zudem in der Regel mit angrenzenden Populationen im ständigen Austausch stehen. Von den Rassentheorien abzugrenzen ist der vielfach an sie anknüpfende, teils aber auch direkt implizierte Rassismus, der zwischen angeblich höher- und minderwertigen Menschenrassen unterscheidet und Zusammenhänge zwischen rassisch bedingten Eigenschaften und der Kulturentwicklung behauptet.

Begriffsgeschichte

Die Verwendung des Wortes Rasse ist vereinzelt in romanischen Sprachen seit dem frühen 13. Jahrhundert nachgewiesen.[3] Vermehrt gebräuchlich wurde es im 15. Jahrhundert, und zwar hauptsächlich bei der Beschreibung von Adelsfamilien und in der Pferdezucht.[4] In der Folgezeit fand es zunehmend Verwendung für verschiedenste Arten menschlicher Kollektive, etwa für Religionsgemeinschaften („christliche Rasse“) oder auch für die Menschheit insgesamt („menschliche Rasse“).[5] Zur Klassifikation von Menschen im Sinne einer anthropologischen Taxonomie wurde es wohl erstmals 1684 von François Bernier benutzt.[6] Während der Begriff der Rasse im Französischen und im Englischen „zu einem zentralen Begriff der Geschichtsschreibung“ (Geulen) avancierte, blieb er im Deutschen jedoch zunächst eher unbedeutend und erlangte erst im späten 19. Jahrhundert eine größere Popularität. In diesem Sinne war Deutschland, wie der Historiker Christian Geulen schreibt, „eine verspätete Nation“.[7]

In der biologischen Anthropologie war die Unterteilung der Art Homo sapiens in verschiedene Rassen bis in das späte 20. Jahrhundert üblich.[8] Seit den 1970er Jahren erwuchsen jedoch aufgrund genetischer Untersuchungen zunehmend Zweifel an der Berechtigung, von menschlichen Rassen zu sprechen.[9] 1995 konstatierten die Teilnehmer einer internationalen Konferenz gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung in Schlaining, dass der Begriff der Rasse in seiner Anwendung auf die menschliche Vielfalt „völlig obsolet geworden“ sei, und riefen dazu auf, ihn „durch Anschauungen und Schlussfolgerungen auf der Grundlage des heutigen Verständnisses genetischer Vielfalt“ zu ersetzen.[10]

Enzyklopädien wie der Brockhaus oder Meyers Lexikon bezeichnen in ihren aktuellen Ausgaben (Brockhaus ab 2006) derartige typologisch-rassensystematische Kategorien als „veraltet“.[11] Auf der Grundlage der neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse sprach sich 2008 das Deutsche Institut für Menschenrechte insbesondere gegen die Verwendung des Begriffs „Rasse“ in Gesetzestexten aus.[12] Im Artikel 3 („Gleichheit vor dem Gesetz“) des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland wird er dennoch weiterhin verwendet. Dies gilt auch für Art. 14 der Europäischen Menschenrechtskonvention sowie für Art. 1 Abs. 1 des 14. Zusatzprotokolls zu dieser Konvention[13], das vom 4. Nov. 2000 stammt und am 1. April 2005 in Kraft trat. Diese Bezugnahmen auf den Begriff „Rasse“ sind jedoch nicht als gesetzgeberische Bestätigungen einer Rassentheorie anzusehen, sondern sie bringen zum Ausdruck, dass eine unterschiedliche Behandlung von Menschen aufgrund ihrer Zuordnung zu verschiedenen Rassen diskriminierend und daher abzulehnen ist. In der Gesetzesbegründung zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz heißt es, dass das Gesetz nicht die Existenz menschlicher Rassen annimmt, sondern dass derjenige, der sich rassistisch verhält, dies annimmt.[14]

Näheres zum Gebrauch und zur Etymologie des Wortes Rasse siehe Rasse.

Geschichte

Frühere Klassifikationen

Eine systematische Klassifizierung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft entwickelte schon Aristoteles.[15] Dabei übernahm er die damals unter den Griechen herrschende Überzeugung, dass alle anderen Völker („Barbaren“) in charakterlicher und kultureller Hinsicht unterlegen seien, und erklärte dies aus den andersartigen klimatischen Verhältnissen, denen sie ausgesetzt waren. Dieses Konzept des Barbaren wurde von den Römern übernommen. Mit dem Aufstieg des Christentums zur Staatsreligion trat jedoch ein neues Klassifikationsschema an seine Stelle, das die Menschen nach ihrer Religion unterschied: Christen, Juden, Heiden und Häretiker, später ergänzt durch die Muslime.[16] Diese Klassifikation blieb in der christlichen Welt bis in die frühe Neuzeit maßgebend.

Reconquista und Kolonialismus

Die Einteilung der Menschen nach ihrem Glauben wurde problematisch, als in Spanien nach dem Abschluss der Reconquista (Vertreibung der Mauren) 1492 die Zwangsbekehrung der zahlreichen Juden zum Christentum verordnet wurde und in der Folge viele der zwangsweise „Bekehrten“ insgeheim ihre bisherige Religion weiter pflegten oder dessen verdächtigt wurden. In diesem Zusammenhang erlangte neben der Reinheit des Glaubens auch die Reinheit des „Blutes“ (d. h. der Herkunft) Bedeutung, und für den letzteren Aspekt wurde der Begriff der Rasse eingeführt, der sich somit auf eine jüdische, christliche oder auch maurische Herkunft bezog.[17]

Eine bedeutende Rolle bei der weiteren Etablierung des Rassebegriffs und der Entwicklung von Rassentheorien spielte der europäische Kolonialismus (einschließlich der Eroberung Amerikas und des transatlantischen Sklavenhandels) seit dem 15. und 16. Jahrhundert, wodurch fortlaufend neues Wissen über bislang unbekannte Weltteile, Völker und Sitten verfügbar wurde. Dabei stützten sich die Kenntnisse über fremde „Rassen“ in jener Zeit zu großen Teilen auf Berichte von Eroberern und Missionaren, welche stark rassistisch geprägt waren.[18] Beliebt waren in den damaligen Reiseberichten auch das Motiv des „edlen Wilden“, die religiöse Interpretation auf Grundlage der biblischen Genesis oder die Gleichsetzung fremder Völker mit den Verlorenen Stämmen Israels.[19]

Aufklärung

In der Aufklärung war „Rasse“ zunächst kein biologischer Begriff, sondern ein historisches Konzept.[20] So betrachtete der französische Historiker Henri de Boulainvilliers in seiner 1727 erschienenen Geschichte des französischen Adels den Adel und das Volk als zwei getrennte Rassen, deren Auseinandersetzungen die Geschichte Frankreichs prägten. Dieses Konzept bereicherte Augustin Thierry nach der Revolution durch die Vorstellung, dass der Adel germanischer oder fränkischer Abstammung sei und das gallisch-keltische Volk somit die Herrschaft einer fremden Rasse abgeschüttelt habe.[21] Ähnliche Ansichten waren zuvor auch schon in England entwickelt worden, wo Rechtsgelehrte wie Edward Coke und John Selden das Herrscherhaus der Stuarts als normannische Fremdrasse der angelsächsischen Bevölkerung gegenübergestellt hatten.

Das Bedürfnis, die Menschheit zu klassifizieren, erwuchs aus der der Aufklärung eigenen Überzeugung, dass die Welt eine sinnvolle Ordnung aufweise, in welcher auch der Mensch seinen Platz habe, und dass es der menschlichen Vernunft möglich sei, diese Ordnung zu erkennen. Traditionell wurde dabei eine hierarchische Stufenleiter (scala naturae) angenommen, in der der Mensch über den Tieren stand, aber durch eine kontinuierliche Folge von Übergängen mit diesen verbunden war. Daher wurden die Affen als die am höchsten stehenden Tiere in die unmittelbare Nähe der „niedrigsten“ Menschen gestellt, als welche man gewöhnlich die Schwarzen ansah.[22] Dem entsprach die im Verlauf des 18. Jahrhunderts zunehmende Tendenz in Reiseberichten, die „Wilden“ nicht mehr als edel und in positiver Weise ursprünglich darzustellen, sondern als zurückgeblieben und minderwertig.[23]

Darstellung der Anthropomorpha (Menschen, Affen und Faultiere) in der 1. Auflage von Linnés Systema Naturae

Carl von Linné, der Begründer der biologischen Systematik, unterteilte in der ersten Auflage von Systema Naturae (1735) die Menschen nach ihrer geographischen Herkunft in Europäer, Amerikaner, Asiaten und Afrikaner. Zusätzlich gab er noch jeweils eine Hautfarbe an, die er jedoch in den späteren Auflagen des Werks mehrfach änderte.[24] Ab der 1758 erschienenen 10. Auflage[25] ordnete er außerdem jeder der vier Varietäten ein Temperament und eine Körperhaltung zu: Den roten Americanus bezeichnete er als cholerisch und aufrecht, den weißen Europaeus als sanguinisch und muskulös, den gelben Asiaticus als melancholisch und steif und den schwarzen Afer als phlegmatisch und schlaff. Die Einteilung nach Temperamenten fußte noch auf der antiken Vier-Elemente-Lehre und der an diese anschließenden Lehre von den vier Körpersäften, und sie war somit essentialistisch und nicht empirisch.[24]

Der erste Naturforscher, der in systematischer Weise die Bezeichnung „Rasse“ bei der Unterteilung der Menschheit verwendete und in diesem Sinn in der Wissenschaftssprache etablierte, war Georges-Louis Leclerc de Buffon in seiner Histoire naturelle (1749).[26]

1775 erschienen zwei Werke von Johann Friedrich Blumenbach und Immanuel Kant, in denen die gesamte Menschheit in vier Varietäten bzw. Rassen eingeteilt wurde. Bei Kant war – wie bei vielen seiner Zeitgenossen[27] – mit der Unterscheidung von Rassen eine Über- bzw. Unterordnung verbunden: Seiner Ansicht nach unterschieden die Rassen sich in ihrer Bildungsfähigkeit. An der Spitze der Vernunftbegabten standen die weißen Europäer.[28] So schrieb er: „In den heißen Ländern reift der Mensch in allen Stücken früher, erreicht aber nicht die Vollkommenheit der temperierten Zonen. Die Menschheit ist in ihrer größten Vollkommenheit in der ‚race‘ der Weißen. Die gelben Inder haben schon ein geringeres Talent. Die Neger sind tiefer, und am tiefsten steht ein Teil der amerikanischen Völkerschaften.“[29] Die Erklärung der Rassenunterschiede durch das Klima übernahm Kant zeitweilig von französischen Vordenkern wie Montesquieu[30]; später distanzierte er sich davon und betonte die Erblichkeit der Rassenmerkmale.[31] Blumenbach vertrat im Gegensatz zu Kant die Ansicht, dass es keine eindeutig voneinander abgrenzbaren und unwandelbaren Rassetypen gebe, sondern dass eine Rasse unmerklich in die andere übergehe. Er kritisierte auch, dass man (namentlich Linné) bisher die Rassen zu schematisch nach den Kontinenten eingeteilt habe, und ergänzte 1795 seine Einteilung um eine fünfte Varietät.[32] Eine Unterscheidung unterlegener und überlegener Rassen lehnte er ab.[33] Er war aber auch der Erste, der im Kontext einer anthropologischen Taxonomie von einer eigenen „jüdischen Rasse“ sprach.[34]

Neben physischen Faktoren wie der Hautfarbe und der geographischen Verbreitung spielten bei rassentheoretischen Erörterungen jener Zeit vielfach auch ästhetische und moralische Bewertungen eine Rolle.[35] So legte schon François Bernier in seiner Nouvelle Division de la Terre (1684) besonderen Wert auf die unterschiedliche Schönheit der Frauen der verschiedenen Rassen.[36] Christoph Meiners schrieb in seinem Grundriss der Geschichte der Menschheit (1785): „Eines der Hauptmerkmale der Stämme und Völker ist die Schönheit oder Hässlichkeit des ganzen Körpers oder des Gesichtes.“[37] Als Schönheitsideale dienten in diesem Zusammenhang Kunstwerke der griechischen Antike, und auch bei der moralischen Bewertung orientierte man sich an dem antiken Ideal der Mäßigung und der Beherrschung der Leidenschaften, das vor allem durch die zeitgenössischen religiösen Wiedererweckungsbewegungen des Methodismus und Pietismus vermittelt wurde.[35] Mit der Physiognomik und der Phrenologie kamen zeitweilig sehr populäre Lehren hinzu, die Zusammenhänge zwischen der äußeren Erscheinung eines Menschen und der geistig-moralischen Ebene postulierten und bald auch in den Bereich der Rassentheorien Eingang fanden.[38]

In der Neuen Welt und insbesondere in den USA hatte eine Einteilung der Menschheit großen Einfluss, die der britische Historiker Edward Long 1774 in seiner History of Jamaica (Kapitel Negroes) vornahm und die 1788 auch im Columbia Magazine abgedruckt wurde.[39] Long kannte Schwarze nur als Sklaven, und er behauptete einen grundlegenden Unterschied zwischen ihnen und den Weißen. Insgesamt unterteilte er die Gattung Homo in drei Arten: Weiße (im weitesten Sinn), Neger (Negroes) und Orang-Utans (einschließlich anderer schwanzloser Affen). Diese Abhandlung bildete die theoretische Grundlage des anti-negriden Rassismus in Nordamerika.

19. Jahrhundert

Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts war, wie der Historiker Christian Geulen schreibt, „die Epoche der wohl breitesten und vielfältigsten Verwendung des Rassenbegriffs“.[40] Während er in der Naturwissenschaft nur am Rande rezipiert wurde, erfreute er sich in anderen Bereichen, von der Kategorisierung der neuen sozialen Lebensformen in den ausufernden Elendsquartieren der Arbeiter in Industriestädten bis zur Kennzeichnung individueller Merkmale, großer Beliebtheit. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts jedoch machte sich, angestoßen durch die 1859 publizierte Evolutionstheorie Charles Darwins, eine „Biologisierung“ der Ethnologie geltend, wodurch der Begriff der Rasse wieder verstärkt als biologische Kategorie wahrgenommen wurde.[41]

Karte der Verbreitung der Menschenrassen aus Meyers Konversationslexikon, 4. Aufl., 1885–1890

Als neue Quelle für Kenntnisse fremder „Rassen“ kamen im 19. Jahrhundert Berichte von Forschungsreisen hinzu, an denen Zoologen, Anthropologen und Völkerkundler teilnahmen.[42] Unter den Naturwissenschaftlern und Naturphilosophen jenes Jahrhunderts, die sich mit der Materie befassten, waren neben Blumenbach Georges Cuvier, James Cowles Prichard und Louis Agassiz bedeutend. Cuvier zählte drei Rassen, Prichard sieben, Agassiz acht. Andere Autoren entwickelten noch feinere Unterteilungen; so unterschied Jean Baptiste Bory de Saint-Vincent 24 und Joseph Deniker allein in Europa 29 Rassen.[43] Die Tendenz, eine immer größere Anzahl von Rassen zu unterscheiden und den Begriff der Rasse dem der Nation anzunähern, machte sich besonders ab Mitte des 19. Jahrhunderts geltend.[44]

Großen Einfluss erlangte der französische Schriftsteller Arthur de Gobineau mit seinem 1852 bis 1854 in vier Bänden erschienenen Essai sur l'inégalité des raçes humaines (Versuch über die Ungleichheit der menschlichen Rassen), in dem er das etablierte Motiv des Rassenkampfes durch das Thema Rassenvermischung ergänzte und versuchte, die Geschichte der Völker und Nationen auf diese beiden Faktoren zurückzuführen.[45] Entscheidend für die kulturelle Entwicklung sei, dass sich fortschreitende Völker in ihren Rasse-Eigenschaften von anderen unterscheiden, und die Vermischung der Rassen führe zum Niedergang. Dies wurde von zahlreichen anderen Autoren aufgegriffen und bildete die theoretische Grundlage für vielfältige rassistische Praktiken bis weit in das 20. Jahrhundert hinein. (Die Vorstellung, dass Rassenmischung schädlich sei, war damals plausibel, da man die Vererbung an das Blut gebunden dachte, bei dessen fortschreitender Mischung wertvolle Anlagen durch Verdünnung verloren gehen.[46]) Folgenreich war auch Gobineaus Übertragung des ursprünglich in der Sprachwissenschaft geprägten Begriffes „Arier“ in den Bereich der Rassentheorien.[47] Sein Essai entfaltete seine Wirkung vor allem im deutschen Sprachraum, wo sich der Komponist Richard Wagner und dessen Umfeld (Cosima Wagner, Karl Ludwig Schemann) stark dafür einsetzte.[48]

Ein weiteres Motiv der „Rassenkunde“, das gegen Ende des Jahrhunderts aufkam und bald sehr populär wurde, war die Eugenik: die Idee, die Entwicklung von Rassen künstlich zu steuern.[49] Zu den einflussreichsten Verfechtern dieses Anliegens gehörten Francis Galton und Houston Stewart Chamberlain. Ähnliche Ansichten vertrat auch Ernst Haeckel.[50]

20. Jahrhundert

Ende des 19. Jahrhunderts war die Entwicklung der Rassentheorien im Wesentlichen abgeschlossen.[51] Um die Jahrhundertwende trat die Eugenik in den Vordergrund der rassentheoretischen Erörterungen, und in den folgenden Jahrzehnten wurde sie in der Praxis umgesetzt. Erste Projekte zur Züchtung von „rassisch hochwertigen“ Menschen durch gezielte Partnerwahl wurden in Deutschland und England schon in den 1890er Jahren begonnen, und parallel traten in den USA und in Skandinavien erste Fortpflanzungsverbote und Zwangssterilisationen sogenannter „Minderwertiger“ in Kraft.[52] Auch in außereuropäischen Kolonien wurden eugenische Projekte gestartet, und 1912 fand in London der erste eugenische Weltkongress statt. In den 1920er und 1930er Jahren galt die Eugenik als eine der innovativsten Wissenschaften, und sie wurde fast überall auch staatlich unterstützt.[53]

Die schärfste Zuspitzung und Radikalisierung erfuhr das rassenbiologische Denken im Nationalsozialismus.[54] Dort war es nicht nur Bestandteil der Propaganda, sondern ein zentraler Punkt der Ideologie und der betriebenen Politik. Adolf Hitlers Buch Mein Kampf enthielt ein umfangreiches Kapitel über Eugenik, und den von ihm entfesselten Krieg einschließlich der sogenannten Konzentrationslager betrachtete er als einen Überlebenskampf zwischen Rassen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und den Gräueln des Holocaust setzte die UNESCO 1949 ein Komitee von Anthropologen und Soziologen aus verschiedenen Ländern ein, das eine Erklärung zur Rassenproblematik erarbeitete, die 1950 veröffentlicht wurde.[55] Darin wurde festgehalten, dass im allgemeinen Sprachgebrauch zumeist Menschengruppen als „Rassen“ bezeichnet wurden, welche der gültigen Definition dieses Begriffs in der Wissenschaft nicht entsprachen, etwa Amerikaner, Katholiken oder Juden. Insofern im Rahmen der Wissenschaft von Menschenrassen gesprochen werde (etwa bei der Unterscheidung von Mongoloiden, Negroiden und Caucasoiden), beziehe sich das nur auf physische und physiologische Unterschiede. Dagegen gebe es keine Belege für nennenswerte Rassenunterschiede bei geistigen Eigenschaften wie der Intelligenz oder dem Temperament. Ebenso gebe es keine bedeutenden rassisch bedingten Unterschiede in sozialer oder kultureller Hinsicht. Und des Weiteren gebe es aus der Sicht der Biologie keine Hinweise darauf, dass eine Vermischung von Rassen nachteilige Auswirkungen habe. An diese Erklärung schloss sich 1965 das Internationale Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung an. In der Praxis blieb allerdings in den Südstaaten der USA noch bis in die späten 1960er Jahre die Rassentrennung erhalten, und in Südafrika wurde die Apartheid erst 1990 überwunden.[56]

Kritik und Überwindung

Ein früher Kritiker der Rassentheorien Linnés, Kants und Blumenbachs war Johann Gottfried Herder, der in seinen Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit (1784–1791) eine Einteilung der Menschheit in Rassen ablehnte.[57]

Um 1900 traten im deutschen Sprachraum kritische Stimmen auf, die der Rassenbiologie eine Mitverantwortung für den zunehmenden Antisemitismus zuschrieben und antisemitische Erscheinungen innerhalb der Biologie und Anthropologie ansprachen.[58] Die Existenz von Menschenrassen wurde dabei jedoch nicht grundsätzlich in Zweifel gezogen; die Kritik wendete sich speziell gegen die Annahme einer arischen und einer semitischen (jüdischen) Rasse und gegen die Wertung von Rassen als höher oder niedriger stehend.[59]

Als Reaktion auf die rassistische Politik der Nationalsozialisten schrieben Julian Huxley und Alfred C. Haddon ihr 1935 erschienenes Buch „We Europeans: A Survey of Racial Problems“, in dem sie darlegten, dass es für die Annahme verschiedener, voneinander abgegrenzter Menschenrassen innerhalb Europas keine wissenschaftliche Grundlage gebe.[60] Derartige Klassifikationen anhand phänotypischer oder somatischer Merkmale und darauf basierende Bewertungen lehnten sie als pseudowissenschaftlich ab. Sie forderten, den Terminus „Rasse“ aus dem wissenschaftlichen Vokabular zu streichen und anstelle von Menschenrassen von „ethnischen Gruppen“ zu sprechen, da diese keinen biologischen Bezug besitzen, sondern soziologisch definiert sind. Die biologische Systematisierung der europäischen Menschentypen sei ein subjektiver Vorgang und der Mythos des Rassismus lediglich ein Versuch, den Nationalismus zu rechtfertigen. An der Untergliederung der gesamten Menschheit in drei große Gruppen hielten sie jedoch fest, wobei sie allerdings vorschlugen, auch in diesem Fall nicht mehr von Rassen, sondern von Unterarten zu sprechen.[61]

Bis in die 1990er Jahre hinein blieb aber die Rede von Menschenrassen in der Biologie gebräuchlich. So enthält Kindlers Enzyklopädie Der Mensch (1982) zwei Kapitel über „Die Rassenvielfalt der Menschheit“ und „Rassengeschichte und Rassenevolution“[62], und im Herder Lexikon Biologie von 1983 bis 1987, Nachdruck 1994, beginnt der Eintrag Menschenrassen mit den Worten: „Wie andere biologische Arten ist auch der heutige Homo sapiens (Mensch) in jeweils relativ einheitliche Rassen mit charakteristischen Genkombinationen gegliedert“.[63] Entsprechend nannte auch der Historiker Imanuel Geiss in seiner 1988 erschienenen Geschichte des Rassismus die Existenz von Menschenrassen „als realhistorische Realität in ihrer Elementarität unbestreitbar“.[64]

Globale Verteilung der Hautfarben bei indigenen Bevölkerungen, basierend auf von Luschans Farbskala

Populationsgenetiker wie Richard Lewontin und Luigi Luca Cavalli-Sforza argumentieren seit den 1970er Jahren, dass äußerliche Unterschiede wie Haut- und Haarfarbe, Haarstruktur und Nasenform lediglich Anpassungen an unterschiedliche Klima- und Ernährungsbedingungen sind, die nur von einer kleinen Untergruppe von Genen bestimmt werden. Tatsächlich ähneln nordamerikanische Indianer in den äußeren Merkmalen, die traditionell zur Unterscheidung von Rassen herangezogen werden, mehr den Europäern als den südamerikanischen Indianern, obwohl sie mit letzteren herkunftsmäßig viel näher verwandt sind, und die seit langer Zeit von der übrigen Menschheit isolierten australischen Aborigines erscheinen den Schwarzafrikanern relativ ähnlich.[65][9]

In der Deklaration von Schlaining erklärte eine Gruppe von Wissenschaftlern 1995, dass sich die Unterscheidung von Menschenrassen als in sich homogener und klar gegeneinander abgrenzbarer Populationen aufgrund jüngster Fortschritte der Molekularbiologie und der Populationsgenetik als unhaltbar erwiesen habe.[10] Die genetische Vielfalt der Menschheit sei nur gradueller Natur und lasse keine größeren Diskontinuitäten erkennen. Daher sei jeder typologische Ansatz zur Unterteilung der Menschheit ungeeignet. Des Weiteren seien die erblichen Unterschiede zwischen verschiedenen Menschengruppen nur gering im Vergleich zur Varianz innerhalb dieser Gruppen. Aufgrund äußerlicher Unterschiede, die nur Anpassungen an verschiedene Umweltbedingungen seien, grundlegende genetische Unterschiede anzunehmen, sei ein Trugschluss. Eine im Tenor übereinstimmende, aber auf die besonderen, historisch bedingten Verhältnisse in den USA zugeschnittene Erklärung gab die American Association of Anthropologists 1998 heraus.[66]

Populationsgenetische Studien ergaben, dass etwa 85 % der genetischen Variation innerhalb solcher Populationen wie der Franzosen oder der Japaner zu finden sind.[9][67] Dagegen sind die genetischen Unterschiede zwischen den traditionell aufgrund der Hautfarbe unterschiedenen Rassen mit etwa 6 bis 10 % vergleichsweise gering. Hinzu kommt, dass auch diese vermeintlich rassenspezifischen Unterschiede bei genauerer Untersuchung der geographischen Verbreitung keine klaren Grenzen erkennen lassen. Die Übergänge zwischen den „Rassen“ sind (mit Ausnahme der australischen Aborigines) fließend. Diese empirischen Befunde, die durch Fortschritte bei der Sequenzierung von DNA und Proteinen ermöglicht wurden, führten dazu, dass heute die große Mehrheit der Anthropologen eine Aufteilung der Menschheit in Rassen ablehnt.

Die Diskrepanz zwischen der Verschiedenheit in der äußeren Erscheinung und der Gleichförmigkeit der genetischen Ausstattung erklären Luca und Francesco Cavalli-Sforza in ihrem Buch Verschieden und doch gleich (1994) folgendermaßen: „Die Gene, die [im Verlauf der Evolution] auf das Klima reagieren, beeinflussen die äußeren Merkmale des Körpers, weil die Anpassung an das Klima vor allem eine Veränderung der Körperoberfläche erforderlich macht (die sozusagen die Schnittstelle zwischen unserem Organismus und der Außenwelt darstellt). Eben weil diese Merkmale äußerlich sind, springen die Unterschiede zwischen den Rassen so sehr ins Auge, dass wir glauben, ebenso krasse Unterschiede existierten auch für den ganzen Rest der genetischen Konstitution. Aber das trifft nicht zu: Im Hinblick auf unsere übrige genetische Konstitution unterscheiden wir uns nur geringfügig voneinander.“[68]

Der Anthropologe Ulrich Kattmann vertritt die Ansicht, „dass die Rassenklassifikationen der Anthropologen von den Anfängen bis heute nicht naturwissenschaftlich fundiert sind, sondern Alltagsvorstellungen und sozialpsychologischen Bedürfnissen entspringen“.[69] Zudem seien sie grundsätzlich mit einer wertenden Diskriminierung verbunden und somit rassistisch. Als Beispiel für die sozialpsychologische Bedingtheit nennt Kattmann die weitgehend willkürliche Konstruktion der Hautfarben.[70] So werden die Chinesen seit Linné als „gelb“ bezeichnet, obwohl ihre Haut keineswegs gelb ist, sondern in der durchschnittlichen Pigmentierung derjenigen „weißer“ Südeuropäer entspricht.

Literatur

  • Elazar Barkan: The Retreat of Scientific Racism. Changing Concepts of Race in Britain and the United States. CUP, Cambridge 2000, ISBN 0-521-39193-8.
  • Frank Böckelmann: Die Gelben, die Schwarzen, die Weißen. Eichborn, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-8218-4475-2.
  • Luigi Luca Cavalli-Sforza, Francesco Cavalli-Sforza: Verschieden und doch gleich. Ein Genetiker entzieht dem Rassismus die Grundlage („Chi siamo“). Knaur, München 1996, ISBN 3-426-77242-6.
  • Luigi Luca Cavalli-Sforza: Gene, Völker und Sprachen'. Die biologischen Grundlagen unserer Zivilisation („Geni, populi e lingue“). Dtv, München 2003, ISBN 3-423-33061-9.
  • Werner Conze, Antje Sommer: Rasse. In: Otto Brunner, Werner Conze, Reinhart Koselleck (Hrsg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. Klett-Cotta, Stuttgart 2004, ISBN 3-608-91500-1 (hier: Bd. 5, S. 135-178).
  • Walter Demel: Wie die Chinesen gelb wurden. Ein Beitrag zur Frühgeschichte der Rassentheorien, Bamberg 1993. DNB
  • Uwe Hossfeld: Geschichte der biologischen Anthropologie in Deutschland. Von den Anfängen bis in die Nachkriegszeit. Steiner, Stuttgart 2005, ISBN 3-515-08563-7.
  • Heidrun Kaupen-Haas, Christian Saller (Hrsg.): Wissenschaftlicher Rassismus. Analysen einer Kontinuität in den Human- und Naturwissenschaften. Campus Verlag, Frankfurt a.M. 1999, ISBN 3-593-36228-7.
  • Richard Lewontin: Menschen. Genetische, kulturelle und soziale Gemeinsamkeiten („Human diversity“). Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1986, ISBN 3-922508-80-4.
  • Richard Lewontin: Die Gene sind es nicht … Biologie, Ideologie und menschliche Natur („Not in our genes“). Psychologie-Verl.-Union, München 1988, ISBN 3-621-27036-1.
  • Frank Thieme: Rassentheorien zwischen Mythos und Tabu. Der Beitrag der Sozialwissenschaften zur Entstehung und Wirkung der Rassenideologie in Deutschland. Frankfurt a.M. 1988, ISBN 3-631-40682-7.

Weblinks

 Commons: Rassentheorie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Pfeifer (Hrsg.): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. dtv, München 1995, S. 1084–1085, ISBN 3-423-03358-4.
  2. R.C. Lewontin: Confusions about Human Races, im Webforum Is Race „Real“? des Social Science Research Councils, 2006.
  3. Werner Conze, Antje Sommer: Rasse. In: Otto Brunner, Werner Conze, Reinhart Koselleck (Hrsg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. Klett-Cotta, Stuttgart 2004 (1. A. 1984), ISBN 3-608-91500-1, Bd. 5, S. 135–178, hier S. 137
  4. Christian Geulen: Geschichte des Rassismus, C.H. Beck, München 2007, S. 13 f.
  5. Geulen, S. 36 f.
  6. Imanuel Geiss: Geschichte des Rassismus. Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1988, ISBN 3-518-11530-8, S. 17 und 148.
  7. Geulen, S. 60
  8. Siehe zum Beispiel Herder Lexikon der Biologie, Spektrum Akademischer Verlag 1994, Band 5, S. 408), oder Wolfgang Hennig: Genetik, Springer 1995, S. 703.
  9. 9,0 9,1 9,2 R.C. Lewontin: Confusions about Human Races, im Webforum Is Race „Real“? des Social Science Research Councils, 2006
  10. 10,0 10,1 Deklaration von Schlaining: Gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung (PDF), 1995, Abschnitt II: „Zur Obsoletheit des Begriffes der ‚Rasse‘“.
  11. Siehe beispielsweise die Artikel: „Menschenrassen“; „Europiden“; „Mongoliden“; „Negriden“ in Meyers Lexikon Online (archivierte Version zuletzt abgerufen: 25. März 2009); Lexikon der Biologie, Band 11, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2003, ISBN 3-8274-0336-7, S. 421. (Artikel: Rasse)
  12. Deutsches Institut für Menschenrechte (Hrsg.): „… und welcher Rasse gehören Sie an?“ Zur Problematik des Begriffs „Rasse“ in der Gesetzgebung. Policy Paper No. 10, Autor: Hendrik Cremer, August 2008, ISSN 1614-2195 (PDF)
  13. Protokoll Nr. 12 zur Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten
  14. Gesetzesbegründung zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (vom 8. Juni 2006; PDF)
  15. Geulen, S. 19–23
  16. Geulen, S. 24-32
  17. Geulen, S. 32–36
  18. Geulen, S. 41
  19. George L. Mosse: Die Geschichte des Rassismus in Europa, Frankfurt a.M. 2006, S. 34 f.
  20. Geulen, S. 48 f.
  21. Geulen, S. 54
  22. Mosse, S. 28-31
  23. Mosse, S. 35
  24. 24,0 24,1 Ulrich Kattmann: Rassismus, Biologie und Rassenlehre, Webartikel bei Shoa.de, abgerufen 1. Oktober 2010
  25. Carl von Linné: Systema Naturae, 10. Aufl., 1758, S. 20–22 (online)
  26. Nicholas Hudson: From „nation“ to „race“: The origin of racial classification in eighteenth-century thought. Eighteenth-Century Studies 29(3): 247-264 (1996), hier S. 253
  27. Geulen, S. 57
  28. Rudolf Eisler: Kant-Lexikon, 1930, Stichwort „Rasse“; vgl. zum Thema Aufklärung (Kant/Hegel) und Rassismus/Hautfarbe: Arnold Farr: Wie Weißsein sichtbar wird. Aufklärungsrassismus und die Struktur eines rassifizierten Bewusstseins. In: Maureen Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche, Susan Arndt (Hrsg.): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland. Münster 2005. Rezension.
  29. zitiert bei Eisler
  30. Geulen, S. 51 f.
  31. Geulen, S. 59
  32. Hudson, S. 255
  33. Mosse, S. 41
  34. Geiss, S.160
  35. 35,0 35,1 Mosse, S. 28-38
  36. Hudson, S. 252
  37. S. 43, zitiert nach Mosse, S. 37
  38. Mosse, S. 47-54
  39. Geiss, S. 159
  40. Geulen, S. 69
  41. Geulen, S. 69 f.
  42. Ilse Jahn, Rolf Löther, Konrad Senglaub (Hrsg.): Geschichte der Biologie, Jena 1985, S. 545
  43. Jahn et al., S. 548
  44. Hudson, S. 258
  45. Geulen, S. 71-73
  46. Jahn et al., S. 554 f.
  47. Mosse, S. 67 f.
  48. Mosse, S. 80 f.
  49. Mosse, S. 96–99; Geulen, S. 74
  50. Mosse, S. 109–111
  51. Geulen, S. 90
  52. Geulen, S. 92 f.
  53. Geulen, S. 93
  54. Geulen, S. 97 f.
  55. The Race Question UNESCO 1950
  56. Geulen, S. 103 f.
  57. Anne Löchte: Johann Gottfried Herder – Kulturgeschichte und Humanitätsidee der Ideen, Humanitätsbriefe und Adrastea, Königshausen & Neumann 2005, S. 45
  58. Veronika Lipphardt: Das „schwarze Schaf“ der Biowissenschaften. Marginalisierungen und Rehabilitierungen der Rassenbiologie im 20. Jahrhundert, in: Dirk Rupnow, Veronika Lipphardt, Jens Thiel, Christina Wessely (Hrsg.): Pseudowissenschaft, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 2008, S. 223–250, hier S. 227–232
  59. Lipphardt, S. 233
  60. Robert Miles: Rassismus. Einführung in die Geschichte und Theorie eines Begriffs, Argument-Verlag, Hamburg 1992, ISBN 3-88619-389-6, S. 60; Veronika Lipphardt, Kiran Klaus Patel: Auf der Suche nach dem Europäer – Wissenschaftliche Konstruktionen des Homo Europaeus, in: Themenportal Europäische Geschichte (2007)[1]; Elazar Barkan: The Retreat of Scientific Racism, Cambridge University Press 1993, S. 296-310
  61. Barkan, S. 300; Lipphardt und Patel
  62. Herbert Wendt, Norbert Loacker (Hrsg.): Kindlers Enzyklopädie der Mensch, Band II: Die Entfaltung der Menschheit, Kindler, Zürich 1982, S. 315-338 und 339-380
  63. Artikel Menschenrassen, Paperback-Ausgabe 1994, Band 5, S. 408
  64. Geiss, S. 21
  65. Luca und Francesco Cavalli-Sforza: Verschieden und doch gleich, Droemer Knaur, München 1994, S. 189-195
  66. Statement on „Race“ der American Anthropological Association vom 17. Mai 1998
  67. Lynn B. Jorde, Stephen P. Wooding: Genetic variation, classification and ‘race’. In: Nature Genetics. Band 36, 2004, S. 28-33, doi:10.1038/ng1435.
  68. Cavalli-Sforza, S. 203
  69. Ulrich Kattmann: Warum und mit welcher Wirkung klassifizieren Wissenschaftler Menschen? In: Heidrun Kaupen-Haas, Christian Saller (Hrsg.): Wissenschaftlicher Rassismus – Analysen einer Kontinuität in den Human- und Naturwissenschaften. Campus, Frankfurt a.M. 1999, S. 65 ff. (online)
  70. Hierbei beruft sich Kattmann auf Walter Demel: Wie die Chinesen gelb wurden. Ein Beitrag zur Frühgeschichte der Rassentheorien, Historische Zeitschrift 255 (1992): 625-666
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