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Nicolás Maduro
Nicolás Maduro Moros (* 23. November 1962 in Caracas) ist ein venezolanischer Politiker der Vereinigten Sozialistischen Partei. Er war von 2006 bis zum 16. Januar 2013 Außenminister und ist seit Oktober 2012 Vizepräsident der Präsidialen Bundesrepublik Venezuela und führte für den erkrankten Hugo Chávez die Amtsgeschäfte[1][2], die er nach dem Tod von Chávez bis zu den Präsidentschaftswahlen am 14. April 2013 als amtierendes Staatsoberhaupt weiterhin führt.
Er gewann die Präsidentschaftswahl in Venezuela 2013 am 14. April 2013 nach Angaben der Wahlbehörde mit 50,66 Prozent der Stimmen gegen Herausforderer Henrique Capriles Radonski (49,06 %). [3]
Biografie
Maduro, der keine weitere formelle Schulbildung besitzt, trat Ende der 1970er Jahre als Studentenführer hervor und war danach in den 1980er Jahren als Busfahrer sowie als Gewerkschaftsvertreter bei der Metro Caracas tätig. Er arbeitete als Leibwächter von José Vicente Rangel, als dieser im Jahr 1983 kandidierte.[4]
Zunächst war er Mitglied der von Hugo Chávez gegründeten Revolutionsbewegung Movimiento Bolivariano Revolucionario 200 und zuletzt zwischen 1994 und 1997 Mitglied von deren Nationaldirektion. 1997 gehörte er neben Hugo Chávez zu den Mitbegründern der Bewegung für eine Fünfte Republik (Movimiento Quinta República) und wurde als deren Kandidat bei der Wahl zur Konstituierenden Nationalversammlung 1998 erstmals zum Abgeordneten gewählt. Bei den Wahlen zur Nationalversammlung (Asamblea Nacional) von 2000 und 2005 wurde er wiederum zum Abgeordneten gewählt und vertrat die Interessen der MVR des Wahlkreises Distrito Capital.
Von 2000 bis 2001 war er zunächst Vorsitzender der Fraktion des MVR in der Nationalversammlung sowie bis 2003 Vorsitzender des Ausschusses für die Entwicklung der sozialen Integration.
Nach der Parlamentswahl 2005 wurde er zum Sprecher der Nationalversammlung gewählt und hatte dieses Amt bis August 2006 inne. Nachfolgerin als Sprecherin des Parlaments wurde seine Ehefrau Cilia Flores. Ihr wird Vetternwirtschaft vorgeworfen (sie setzte dutzende Verwandte auf die Gehaltsliste des Parlaments). Ein Korruptionsverfahren wurde eingestellt.[5]
Außenminister
Am 9. August 2006 wurde er von Präsident Chávez zum Minister für Auswärtige Beziehungen ernannt. Im September 2006 kam es zu Verstimmungen in den Beziehungen zu den USA, als Maduro nach einer Rede vor der UN-Generalversammlung vor dem Rückflug nach Venezuela auf dem Flughafen New York von Sicherheitsbeamten schikaniert wurde. Die US-Regierung entschuldigte sich später dafür.[6]
Im Oktober 2007 hielt er eine weitere Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York, in der er die Situation seines Landes, den internationalen Terrorismus und den Irakkrieg thematisierte.[7]
In einem Interview äußerte er im Januar 2009 seine Ansichten zur globalen Wirtschaftskrise und die Situation Amerikas und Europas.[8]
Im Januar 2009 kam es zu einer Belastung der diplomatischen Beziehungen zu Israel. Nachdem Venezuela wegen der Militäroffensive (Operation Gegossenes Blei) der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen israelische Diplomaten ausgewiesen hatte, ordnete die israelische Regierung die Ausweisung des venezolanischen Botschafters und seines Stabes an. In einem Interview mit dem Fernsehsender Al Jazeera führte Maduro zur Ausweisung des venezolanischen Botschafters durch Israel aus:
„Die Antwort des Staates Israel ist schwach, verspätet und in jeder Art für uns eine Ehre. Wir sind stolz, dass der heute existierende Staat Israel, der von diesen Kriminellen geführt wird, diese Entscheidung getroffen hat.“[9]
Im Juli 2009 gehörte er zu den Vermittlern in der honduranischen Verfassungskrise.
Seit 2012
Am 11. Oktober 2012 ernannte Chávez nach seiner Wiederwahl Nicolás Maduro zum Nachfolger von Elías Jaua im Amt des Vizepräsidenten.[10] Am 16. Januar 2013 ersetzte Elías Jaua Nicolás Maduro im Amt des Außenministers.
Nach dem Tod von Hugo Chávez wurde Maduro am 8. März 2013 als Interimspräsident vereidigt. Er forderte rasche Neuwahlen,[11] deren Termin am 9. März auf den 14. April 2013 festgelegt wurde. Während des Wahlkampfes wurden Opposition und Medien erheblich eingeschüchtert und behindert.[12] [13]
Nach Angaben der Wahlbehörde gewann Maduro die Präsidentschaftswahl am 14. April 2013 mit 50,66 Prozent der Stimmen gegen seinen Herausforderer Henrique Capriles Radonski (49,06 %).[3]
Reden
Im Präsidentschaftswahlkampf 2012 sagte Maduro, der Oppositionsführer der Primero Justicia, Henrique Capriles Radonski, und Leopoldo López, der ehemalige Bürgermeister von Chacao, einem Stadtteil von Caracas, seien „sifrinitos, mariconzones y fascistas“ (deutsch „Snobs, Schwule (oder Schwuchteln) und Faschisten“). Darauf gab es heftige Proteste, und Maduro entschuldigte sich einige Tage später mit einer Erklärung.[14][15]
Maduro hat in vielen seiner Reden über „Liebe und Dienst an der Heimat“ gesprochen. Dies wird mit seinem Glauben an den indischen Guru Sathya Sai Baba in Zusammenhang gebracht. Bereits mehrfach besuchte Maduro mit seiner Frau dessen Ashram in Puttaparthi (Indien).[16][17][18][19]
Im Dezember 2012 erklärte Maduro in einer öffentlichen Ansprache: „Oppositionspolitiker und Landesverräter müssen mit dem Hass gegen Hugo Chávez aufhören.“[20]
Am 5. März 2013 beschuldigte Maduro die „Feinde Venezuelas“, Chávez vergiftet zu haben.[21]
Henrique Capriles Radonski, der Kandidat der Opposition, forderte Maduro auf, eine öffentliche Debatte zu akzeptieren. Dieser antwortete, die einzige „Debatte“ seien die Wahlen am 14. April.
Während einer Rede am 16. März erklärte Maduro, dass Chávez der unsterbliche Kommandant des Volkes sei.[22]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Chávez ernennt Außenminister, suedeutsche.de vom 17. Januar 2013
- ↑ Venezuela Chávez' Erben warten am , DIE ZEIT vom 3. Januar 2013
- ↑ 3,0 3,1 spiegel.de 15. April 2013: Chávez-Ziehsohn Maduro gewinnt Präsidentschaftswahl
- ↑ Nicolás Maduro (Badische Zeitung)
- ↑ Badische Zeitung 11.12.2012: Frau von Maduro des Nepotismus beschuldigt
- ↑ Flughafen-Beamte schikanieren Venezuelas Außenminister (DIE WELT)
- ↑ Rede des venezolanischen Außenministers Nicolás Maduro vor der UNO-Generalversammlung in New York am 2. Oktober 2007
- ↑ "Wir möchten ein freies und unabhängiges Europa". Ein Gespräch mit dem venezolanischen Außenminister Nicolás Maduro Moros über die Weltwirtschaftskrise, politische Konsequenzen und die Position des Südens
- ↑ Israel expels Venezuelan envoy
- ↑ Chavez ernennt neuen Vizepräsidenten
- ↑ Maduro als Interimspräsident vereidigt ORF, 9. März 2013
- ↑ zeit.de: Chávez' Kronprinz will die Herrschaft. - Nicolás Maduro verspricht den Venezolanern, der echte Chávez-Erbe zu sein. Dank eines rabiaten Machtapparates wird er die Präsidentenwahl gewinnen.
- ↑ zet.de 8. März 2013: Chávez hat das System erhalten und das Land ruiniert. - Der Comandante hat das Erdöl benutzt, um sein sozialistisches Experiment in Venezuela zu finanzieren. Mit Chávez' Tod ist das System am Ende
- ↑ Maduro: Capriles y López son “sifrinitos, mariconzones y fascistas” larepublica.ec vom 12. April 2012
- ↑ El Canciller de Venezuela pide perdón por llamar «mariconzones» a los líderes de la oposicíon, abc.es vom 17. April 2012
- ↑ Venezuela: Hugo Chávez designiert Nicolas Maduro als Nachfolger, derstandard.at vom 9. Dezember 2012
- ↑ The Sai Movement in Venezuela, Zone 2 Region 22 (abgerufen am 4. Dezember 2013
- ↑ Nicolás Maduro, sucesor de Hugo Chávez, es seguidor de Sai Baba, infocatolica.com vom 17. Dezember 2012
- ↑ Waiting to See if a ‘Yes Man’ Picked to Succeed Chávez Might Say Something Else, The New York Times 22. Dezember 2012
- ↑ Rede von Maduro nachdem Chávez ihn zum Vizepräsident ernannte (El Universal)
- ↑ Venezuela beschuldigt «Feinde» Chávez vergiftet zu haben
- ↑ Chávez als unsterblicher Kommandant (El Universal)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Maduro, Nicolás |
ALTERNATIVNAMEN | Maduro Moros, Nicolás (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | venezolanischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 23. November 1962 |
GEBURTSORT | Caracas |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Nicolás Maduro aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |