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Ostafrikanische Gemeinschaft
Ostafrikanische Gemeinschaft East African Community (engl.) Jumuiya ya Afrika ya Mashariki (swah.) EAC | ||
---|---|---|
Mitglieder der Ostafrikanischen Gemeinschaft | ||
Englische Bezeichnung | East African Community | |
Organisationsart | Regionale Kooperation | |
Sitz der Organe | ||
Generalsekretär | Richard Sezibera | |
Mitgliedstaaten | ||
Amts- und Arbeitssprachen | ||
Fläche | 2.464.995 km² | |
Einwohnerzahl | 170,9 Millionen (2014, einschl. Südsudan)[1] | |
Bevölkerungsdichte | 69,3 Einwohner pro km² | |
Bruttoinlandsprodukt |
147,5 Mrd. US$[2] | |
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner |
1017 US$ | |
Gründung | ||
Währungen | ||
Zeitzone | UTC+2 bis UTC+3 | |
eac.int |
Die Ostafrikanische Gemeinschaft (engl. East African Community, EAC) ist eine zwischenstaatliche Organisation, die 2000 von Kenia, Uganda und Tansania gegründet wurde und der seit 2007 auch Burundi und Ruanda sowie seit 2016 der Südsudan angehören.
Allgemeines
Sitz des Sekretariats ist Arusha (Tansania). Die EAC hat das Ziel, die wirtschaftliche, politische, soziale und kulturelle Zusammenarbeit zu erweitern und zu vertiefen. Durch die Schaffung einer Zollunion, eines gemeinsamen Marktes und einer gemeinsamen Währung soll langfristig ein föderaler Staat entstehen. Zu den gemeinsamen Institutionen gehören der Gerichtshof (East African Court of Justice) zur Überwachung der Verträge und die parlamentarische Versammlung (East African Legislative Assembly) als demokratisch legitimiertes Kontrollorgan.[3] Die Mitgliedstaaten müssen ihre nationalen Gesetze anpassen, um die vollständige Umsetzung einiger Aspekte des Gemeinsamen Marktes, wie Einwanderungs- und Zollbehörden, zu ermöglichen.
Geschichte
- Bereits 1967 hatten Kenia, Tansania und Uganda eine Wirtschaftsgemeinschaft unter dem Namen EAC ins Leben gerufen. Neben der Errichtung eines gemeinsamen Marktes (EACM) wurde die Förderung des in allen drei Ländern verbreiteten Swahili als Alternative zum von den Kolonialherren hinterlassenen Englisch als Verkehrssprache angestrebt. 1977 zerbrach die Gemeinschaft an zwischenstaatlichen Gegensätzen und gegenseitiger Einmischung.
- Am 7. Juli 2000 wurde die Gemeinschaft neu gegründet. Seit dem 1. Juli 2007 zählt sie auch Burundi und Ruanda zu ihren Mitgliedern.
- Am 1. Januar 2005 trat ein Protokoll betreffend eine Zollunion mit einem gemeinsamen Außenzoll in Kraft. Burundi, Kenia, Ruanda und Uganda sind daneben Mitglieder des COMESA, während Tansania Mitglied der SADC ist. Gemeinsam ist den fünf Staaten die Mitgliedschaft in der Afrikanischen Union. Tansania war auch Mitglied der COMESA, hat diese allerdings verlassen, um Überschneidungen mit der SADC zu entgehen. Beide regionalen Gruppierungen streben Zollunionen an. Da sich die Mitgliedsländer nicht hinsichtlich der Teilung der Zollerträge einigen können und verschiedenen regionalen Organisationen angehören, fanden bis 2010 weiterhin interne Grenzkontrollen und Zollformalitäten statt. Auch galt eine Übergangsregelung (ein langsamer Abbau von Zöllen bis 2010) für die Exporte einer Anzahl von kenianischen Produkten nach Tansania und Uganda.
- Am 1. Juli 2010 trat ein Protokoll betreffend die Schaffung eines gemeinsamen Marktes, eine Erweiterung der bestehenden Zollunion, die 2005 in Kraft getreten ist, in Kraft. Das Protokoll sorgt für den freien Verkehr von Arbeitskräften, Kapital, Waren und Dienstleistungen innerhalb der Ostafrikanischen Gemeinschaft.
- Ab 2012 war eine Währungsunion mit dem Ostafrikanischen Schilling geplant. Dieser Termin wurde auf Grund der politischen Unruhen in Kenia 2007/2008 und der Hinzunahme von Burundi und Ruanda vorläufig auf 2024 verschoben. Auch die Eurokrise gibt Kritikern weiter Auftrieb. Am 1. Dezember 2013 unterzeichneten die Staats- und Regierungschefs der fünf Länder jedoch ein Rahmenabkommen zur Bildung einer Währungsunion der Ostafrikanischen Staaten.[4]
- Seit 19. April 2011 bis 2016 ist Richard Sezibera aus Ruanda der neue Generalsekretär der Gemeinschaft. Sein Vorgänger war Juma Mwapachu aus Tansania.
- Am 2. März 2016 trat der Südsudan auf dem 17. Gipfeltreffen der Staatsoberhäupter als sechster Mitgliedsstaat der Ostafrikanischen Gemeinschaft bei.[5]
Mitglieder
Kennzahlen
Nachfolgend sind einige Daten aus den Jahren 2013 (Wirtschaftszahlen) und 2014 (Einwohner und Index der menschlichen Entwicklung) aufgelistet:
Mitgliedstaat | Einwohner (Mio.)[1] | Fläche (km²) | BIP pro Kopf[6] |
Staats- schulden- quote[7] |
Arbeits- losen- quote[8] |
Korruption[9] | Index der menschlichen Entwicklung (2014)[10] |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Burundi | 10,70 | 27.834 | 303 US$ | 32 | – | 21 | 0,400 |
Kenia | 44,30 | 580.367 | 1.016 US$ | 50 | 40,0 % | 27 | 0,548 |
Vorlage:Ruanda | 11,30 | 26.338 | 698 US$ | 29 | – | 53 | 0,483 |
Vorlage:Südsudan | 12,20 | 644.329 | 1.262 US$ | 13 | – | 14 | 0,467 |
Tansania | 52,30 | 945.087 | 703 US$ | 41 | – | 33 | 0,521 |
Uganda | 40,10 | 241.040 | 626 US$ | 34 | – | 26 | 0,483 |
Mitgliedschaftsanträge
- Der Sudan stellte 2011 einen Mitgliedschaftsantrag, der jedoch auf Betreiben von Tansania und Uganda abgelehnt wurde, weil das Land die Menschenrechte nicht achte und zudem – vor dem Beitritt des Südsudan – nicht an die EAC-Staaten grenzte.[11]
- Auch Somalia beantragte im Februar 2012 die Mitgliedschaft. Im Dezember 2012 beschloss die EAC, die Bearbeitung des Antrags zu verschieben.[12]
Literatur
- Stefan Reith, Moritz Boltz: "Die East African Community – Regionale Integration in Ostafrika zwischen Anspruch und Wirklichkeit", KAS-Auslandsinformationen 09/10/2011, Berlin 2011, S. 94–111.
Weblinks
- Offizielle Website (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Bevölkerung Mitte 2014 – Länderdatenbank
- ↑ Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt
- ↑ bmz.de, Zugriff am 26. Dezember 2014
- ↑ heute.de vom 1. Dezember 2013
- ↑ Sella Oneko: East African Community admits South Sudan, snubs Burundi. In: dw.com, 2. März 2016. Abgerufen am 9. März 2016.
- ↑ Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf
- ↑ Liste der Länder nach Staatsschuldenquote
- ↑ CIA World Fact Book
- ↑ Transparency International – Korruption 2013, Zugriff am 26. Dezember 2014
- ↑ Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP): Bericht über die menschliche Entwicklung 2015. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin (http://hdr.undp.org/sites/default/files/hdr_2015_web.pdf). Seite 3.
- ↑ Sudan’s bid to join EAC rejected as South Sudan’s deferred, in: Sudan Tribune, 1. Dezember 2011
- ↑ East African body rejects S. Sudan, Somalia membership bids, in: Sudan Tribune, 4. Dezember 2012
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