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Peter Weis
Peter Weis (* 16. April 1938 in Bremen; † 5. Mai 2023;[1] bürgerlich Peter Weis-Briel) war ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher, Hörspielsprecher und Hörbuchinterpret.
Wirken
Theater
Von 1960 bis 1963 absolvierte Peter Weis sein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Während seiner Ausbildungszeit trat er im Kabarett Die Alte Leier auf. Seinem Diplom schloss sich ein dreijähriges Engagement am damaligen Landestheater, dem heutigen Staatstheater Darmstadt an, gefolgt von einem zweijährigen Engagement am Deutschen Theater Göttingen. Dort agierte Weis unter anderem als Mortimer in Friedrich Schillers Trauerspiel Maria Stuart und in Autobus S von Raymond Queneau. Während der Spielzeit 1968/69 war Peter Weis am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg aktiv, darunter als Moritz Spiegelberg in Schillers Drama Die Räuber, einer Inszenierung, die auch von der ARD aufgezeichnet wurde. Weitere Stationen bildeten die Hamburger Kammerspiele, das Hamburger Theater im Zimmer unter der Leitung von Gerda Gmelin und das Hamburger Kleckstheater, in dem Weis in diversen Jugendstücken auftrat. 1981 übernahm er im Hamburger Trieb-und-Feder-Theater die Hauptrolle des Leutnant Vukhov im Kriegs–Monodrama Das Urteil von Barry Collins. In diesem zweieinhalbstündigen Solospiel, das auf einer wahren Begebenheit beruht, verteidigt ein Soldat sein Überleben auf Kosten seiner Kameraden vor einem Militärtribunal, das mit dem Theaterpublikum identisch ist und über die Zurechnungsfähigkeit des Hauptmanns richten soll. 1990 agierte Weis in der Rolle des Assessor Brack in Henrik Ibsens Hedda Gabler am Theater im Zimmer in Hamburg. Im Rahmen von Kabarett-Aufführungen trat Weis gelegentlich mit Henning Venske in Alma Hoppes Lustspielhaus auf.
Hörproduktionen (Auswahl)
Ab 1969 war Peter Weis freischaffend tätig. Neben seiner Theaterarbeit wirkte er zunächst in Form von Hörspielen, Radio-Features und Literaturlesungen als Sprecher für mehrere Rundfunkanstalten. Zu den von ihm gelesenen Werken gehören unter anderem Die Wörter von Jean-Paul Sartre für den WDR, Der Rabbi von Bacharach von Heinrich Heine und Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig! von Franz Werfel für Radio Bremen, Reisen damals, eine Sendereihe mit historischen Reiseberichten für den NDR, Der lange Weg zu Dir, ein Hörspiel nach Hedwig Courths-Mahler für den SDR sowie weitere Produktionen für den Hessischen und den Bayerischen Rundfunk.
Im weiteren Verlauf übernahm Weis Haupt-, Neben- und Gastrollen in Publikationen verschiedener Hörspielverlage, darunter in der Abenteuer-Serie von EUROPA, in den Reihen Pater Brown und Hercule Flambeaus Verbrechen für den Verlag Maritim, Die vergessene Welt für Ripper Records, Verlorene Illusionen, Nachtzug nach Lissabon und Die Wolkenvolk-Trilogie für den Hörverlag München und Die Schwarze Sonne von Lausch – Phantastische Hörspiele. Als Hörbuchinterpret vertonte Weis zahlreiche Sherlock-Holmes-Erzählungen von Arthur Conan Doyle, Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde von Robert Louis Stevenson und Das fahle Pferd von Agatha Christie.
Darüber hinaus war Peter Weis in öffentlichen Live-Lesungen zu hören, unter anderem mit Texten des Schriftstellers Arno Schmidt im Schlosstheater Celle, Naked Lunch von William S. Burroughs in der Hamburger Honigfabrik (2009), Die Handwerker kommen von und mit Peter Rühmkorf, Ulysses von James Joyce sowie mit diversen Lyrikprogrammen. Im Rahmen der bundesweiten Drei-Fragezeichen-Tournee Der seltsame Wecker – Live and Ticking trat Peter Weis im Herbst 2009 als Gastsprecher vor rund einhunderttausend Zuschauern auf.[2][3]
Auch las er Jonas Jonassons Werk Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand für der Hörverlag als Hörbuch ein.[4]
Synchronisation
In der US-amerikanischen, mehrfach ausgezeichneten Serie Die Sopranos synchronisierte Weis ab 2001 den Schauspieler Tony Sirico in der Rolle des Paulie „Walnuts“ Gualtieri, ab 2003 war er in der australischen Kinder- und Jugendserie Die Pirateninsel auf Jim Daly als Dugal zu hören. Darüber hinaus lieh er zahlreichen Trickfiguren seine Stimme, unter anderem in den Serien Rugrats (ab 1995) und All Grown Up – Fast erwachsen (ab 2006).
In den Animes Naruto, D.Gray-Man, Gintama und Naruto Shippuden lieh Weis jeweils den Figuren Gennou, Bookman, Ken Katou und Danzou Shimura seine Stimme.
Kino und Fernsehen
Neben seiner schauspielerischen Tätigkeit an verschiedenen Theaterbühnen agierte Peter Weis auch für Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera. In der ARD- Fernsehreihe Tatort übernahm er in der 1971 ausgestrahlten Folge Auf offener Straße die Hauptrolle des Matrosen Walter Hubert. Unter der Regie von Tom Toelle folgte im selben Jahr das Drama Ein Vogel bin ich nicht. In Die Hermannsschlacht, einem historischen Kinofilm aus dem Jahr 1996, trat Weis in der Rolle des römischen Kaisers Augustus auf, dessen Dialoge in lateinischer Sprache gesprochen wurden. Unter der Regie von Thomas Tielsch fungierte Weis 2005 in der Filmtank-Kinoproduktion Die Finsternis als Erzähler Louis Ferdinand Céline.
Privatleben
Peter Weis war verheiratet und Vater zweier Töchter. Er lebte in Hamburg.
Weblinks
- Literatur von und über Peter Weis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website von Peter Weis
- Peter Weis in der Internet Movie Database (englisch)
- Peter Weis bei crew united
- Peter Weis in der Deutschen Synchronkartei
- Peter Weis auf der Website seiner Agentur
Einzelnachweise
- ↑ „Die Sopranos“ und Hörspiele: Sprecher Peter Weis gestorben. In: zeit.de. 12. Mai 2023, abgerufen am 12. Mai 2023.
- ↑ Drei Fragezeichen: Mitwirkende der Tournee 2009 (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive)
- ↑ Kult um die Drei Fragezeichen: Lauter große Kinder FAZ.net vom 30. Oktober 2009
- ↑ Liste der von Weis gesprochenen Hörbücher in Audible
Personendaten | |
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NAME | Weis, Peter |
ALTERNATIVNAMEN | Weis-Briel, Peter (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler, Synchronsprecher, Hörspielsprecher und Hörbuchinterpret |
GEBURTSDATUM | 16. April 1938 |
GEBURTSORT | Bremen |
STERBEDATUM | 5. Mai 2023 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Peter Weis aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |