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Piper Laurie
Piper Laurie (eigentlich Rosetta Jacobs; * 22. Januar 1932 in Detroit, Michigan; † 14. Oktober 2023 in Los Angeles, Kalifornien[1][2]) war eine US-amerikanische Schauspielerin, die im Laufe ihrer Karriere mit dem Emmy und dem Tony Award ausgezeichnet sowie für drei Oscars nominiert wurde. Bekannt ist sie für profilierte Rollen in Filmen wie Haie der Großstadt, Carrie und Gottes vergessene Kinder sowie in Fernsehserien wie Twin Peaks.
Biografie
Laurie wurde unter dem bürgerlichen Namen Rosetta Jacobs als Tochter jüdischer Eltern geboren; die Familie ihres Vaters war polnisch-jüdischer Herkunft, die ihrer Mutter russisch-jüdischer.[3] Im Alter von sechs Jahren zog sie mit ihnen nach Los Angeles. Sie besuchte dort eine Schauspielschule und unterzeichnete schon im Alter von 17 Jahren einen Vertrag mit den Universal Studios, die ihr auch den Künstlernamen Piper Laurie gaben. Ihr erster Film war 1950 Alter schützt vor Liebe nicht (Louisa), dessen Hauptrolle Ronald Reagan spielte.
Piper Laurie spielte dann einige Jahre Hauptrollen in intellektuell anspruchslosen Universal-Filmen, meist Komödien oder Abenteuerfilme, unter anderem an der Seite von Rock Hudson und Tony Curtis. Bei Universal wurde sie vor allem in Rollen als unschuldiges Mädchen von nebenan besetzt. 1955 zog sie, unzufrieden mit den ihr in Hollywood angebotenen Rollen, nach New York. Sie spielte dort in Fernseh-Aufführungen klassischer Bühnenstücke mit (beispielsweise in Was ihr wollt von William Shakespeare), die in Sendereihen wie The Hallmark Hall of Fame oder Playhouse 90 live übertragen wurden. 1961 kehrte sie nach Hollywood zurück, um die weibliche Hauptrolle in dem Robert-Rossen-Film Haie der Großstadt (The Hustler) als Geliebte von Paul Newman zu spielen. Für diese Rolle wurde sie für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert.
Trotz dieses Erfolges blieben anschließend die großen Rollenangebote in Hollywood aus. Mit ihrem Mann Joe Morgenstern zog sie nach Woodstock, New York, zurück. In der folgenden Zeit spielte sie hauptsächlich am Theater sowie gelegentlich im Fernsehen. 1976 hatte Laurie ein erneutes Comeback in Hollywood, als sie die fanatisch religiöse Mutter der Titelfigur in Carrie – Des Satans jüngste Tochter, Brian De Palmas Verfilmung des Romans Carrie von Stephen King, verkörperte. Ihre Darstellung wurde mit einer weiteren Oscar-Nominierung belohnt, dieses Mal in der Kategorie Beste Nebendarstellerin. Eine dritte Oscar-Nominierung, erneut als beste Nebendarstellerin, erhielt sie 1987 für ihre Darstellung der Mutter einer gehörlosen jungen Frau in dem Filmdrama Gottes vergessene Kinder (Children of a Lesser God).
Neben Kinofilmen war Laurie ab den 1970er-Jahren auch häufiger in Serien zu sehen, so 1983 in der erfolgreichen Miniserie Die Dornenvögel in der Rolle der Anne Mueller. 1987 erhielt sie für ihren Auftritt im Fernsehfilm Promise neben James Garner den Emmy als beste Nebendarstellerin in einem Fernsehfilm. In David Lynchs Fernsehserie Twin Peaks (1990–1991) spielte sie die intrigante Catherine Martell, was ihr gleich zwei Emmy-Nominierungen einbrachte, sowohl als beste Hauptdarstellerin als auch als beste Nebendarstellerin. Außerdem gewann sie für diese Rolle 1991 einen Golden Globe Award. Laurie spielte danach weitere Rollen in Kino und Fernsehen, seit den 2000er-Jahren hat sie vor allem an Independentfilmen mitgewirkt. 2018 war sie in dem Kriminalfilm White Boy Rick als Mutter von Matthew McConaugheys Hauptfigur zu sehen.
Von 1962 bis zur Scheidung 1982 war sie mit dem Filmkritiker und Pulitzer-Preisträger Joe Morgenstern (* 1932) verheiratet. 1971 wurde ihre Tochter Anne Grace geboren. Seit der Scheidung von ihrem Mann lebte sie in Südkalifornien. 2011 veröffentlichte sie ihre Autobiografie Learning to Live Out Loud: A Memoir in Buchform.[4]
Filmografie (Auswahl)
- 1950: Alter schützt vor Liebe nicht (Louisa)
- 1950: The Milkman
- 1951: Die Diebe von Marschan (The Prince Who Was a Thief)
- 1952: Hat jemand meine Braut gesehen? (Has Anybody Seen My Gal?)
- 1952: Der Sohn von Ali Baba (Son of Ali Baba)
- 1952: No Room for the Groom
- 1953: Das goldene Schwert (The Golden Blade)
- 1953: Die Welt gehört ihm (The Mississippi Gambler)
- 1954: Blut im Schnee (Dangerous Mission)
- 1955: Rauchsignale (Smoke Signal)
- 1957: Land ohne Männer (Until They Sail)
- 1961: Haie der Großstadt (The Hustler)
- 1976: Carrie – Des Satans jüngste Tochter (Carrie)
- 1977: Blutige Ruby – Der Geist des Todes (Ruby)
- 1978: Judy Garland – Lehrjahre eines Hollywood-Stars (Rainbow)
- 1979: Tim
- 1981: Der Bunker (The Bunker)
- 1983: Die Dornenvögel (The Thorn Birds, Miniserie, 3 Folgen)
- 1985: Oz – Eine fantastische Welt (Return to Oz)
- 1985: Twilight Zone (The Twilight Zone, Fernsehserie, Folge 1x08)
- 1985: Mord ist ihr Hobby (Murder, She Wrote, Fernsehserie, Folge 1x20)
- 1986: Matlock (Fernsehserie, Folge 1x02)
- 1986: Gottes vergessene Kinder (Children of a Lesser God)
- 1988: Dirty Tiger (Tiger Warsaw)
- 1988: Rendezvous mit einer Leiche (Appointment with Death)
- 1988: Licht am Ende des Tunnels (Go Toward the Light)
- 1989: Dream a Little Dream
- 1990: Twin Peaks (Fernsehserie, 27 Folgen)
- 1991: Das Geld anderer Leute (Other People’s Money)
- 1992: Storyville
- 1992: Auf der Suche nach dem Glück (Rich in Love)
- 1993: Walter & Frank – Ein schräges Paar (Wrestling Ernest Hemingway)
- 1993: Aura (Trauma)
- 1994/1999 Frasier (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 1995: Die Grasharfe (The Grass Harp)
- 1995: Verkauft und gedemütigt (Fighting For My Daughter, Fernsehfilm)
- 1995/1996: Emergency Room – Die Notaufnahme (ER; Fernsehserie, 2 Folgen)
- 1996: Diagnose: Mord (Fernsehserie, Folge Ein Lehrer kommt um)
- 1997: Ein Hauch von Himmel (Touched by an Angel; Fernsehserie, Folge Venice)
- 1998: The Faculty
- 1999: Palmer’s Pickup – Ein abgefahrener Trip (Palmer’s Pick-Up)
- 1999: Wer Sturm sät (Inherit the Wind; Fernsehfilm)
- 2000: Vom Teufel besessen (Possessed)
- 2000: Will & Grace (Fernsehserie, Folge 2x21 There But for the Grace of Grace)
- 2001: Law & Order: New York (Law & Order: Special Victims Unit, Fernsehserie, Folge 3x09)
- 2004: Eulogy – Letzte Worte (Eulogy)
- 2005: Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen (Cold Case, Fernsehserie, Folge 2x22)
- 2006: Dead Girl (The Dead Girl)
- 2006: Bad Blood
- 2007: Hounddog
- 2009: Saving Grace B. Jones
- 2010: Hesher – Der Rebell (Hesher)
- 2010: Another Harvest Moon
- 2012: Bad Blood... the Hunger
- 2018: MacGyver (Fernsehserie, Folge 2x20 Entführung im Wolkenkratzer)
- 2018: Snapshots
- 2018: White Boy Rick
Auszeichnungen
- 1962: Oscar-Nominierung als Beste Hauptdarstellerin in Haie der Großstadt (The Hustler)
- 1976: Oscar-Nominierung als Beste Nebendarstellerin in Carrie – Des Satans jüngste Tochter (Carrie)
- 1987: Oscar-Nominierung als Beste Nebendarstellerin in Gottes vergessene Kinder (Children of a Lesser God)
- 1987: Emmy als Beste Nebendarstellerin in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm in Trage meines Bruders Bürde (Promise)
- 1991: Golden Globe Award als Beste Nebendarstellerin in einer Fernsehserie, einer Miniserie oder einem Fernsehfilm in Twin Peaks
Weblinks
- Piper Laurie in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Christian Zilko: Piper Laurie, Oscar-Nominated ‘Carrie’ and ‘The Hustler’ Star, Dead at 91. In: indiewire.com. 14. Oktober 2023, abgerufen am 14. Oktober 2023 (en-US).
- ↑ Mike Barnes: Piper Laurie, Actress in ‘The Hustler’, ‘Carrie’ and ‘Twin Peaks’, dies at 91. In: hollywoodreporter.com. 14. Oktober 2023, abgerufen am 14. Oktober 2023 (en-US).
- ↑ Actress Piper Laurie writes absorbing memoir. Abgerufen am 5. Dezember 2021 (english).
- ↑ Carl Rollyson: Piper Laurie’s memoir, ‘Learning to Live Out Loud’. In: Washington Post. 2011-12-30 ISSN 0190-8286 (https://www.washingtonpost.com/entertainment/books/piper-lauries-memoir-learning-to-live-out-loud/2011/10/27/gIQAgbHiQP_story.html).
Personendaten | |
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NAME | Laurie, Piper |
ALTERNATIVNAMEN | Jacobs, Rosetta (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 22. Januar 1932 |
GEBURTSORT | Detroit, Michigan |
STERBEDATUM | 14. Oktober 2023 |
STERBEORT | Los Angeles, Kalifornien |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Piper Laurie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |