Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Sils im Engadin/Segl
Sils im Engadin/Segl | |
---|---|
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Maloja |
Kreis: | Oberengadin |
BFS-Nr.: | 3789 |
Postleitzahl: | 7514 |
Koordinaten: | (778906 / 145097)46.4333299.7666641803Koordinaten: 46° 26′ 0″ N, 9° 46′ 0″ O; CH1903: (778906 / 145097) |
Höhe: | 1'803 m ü. M. |
Höhenbereich: | 1791–3448 m ü. M.[1] |
Fläche: | 63,58 km²[2] |
Einwohner: | 756 (31. Dezember 2013)[3] |
Einwohnerdichte: | 12 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
32,3 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.sils-segl.ch |
Inn, im Hintergrund die Kirche von Segl Baselgia | |
Lage der Gemeinde | |
Sils im Engadin (deutsch und bis 1943 offizieller Name, rätoromanisch ) ist eine politische Gemeinde im Kreis Oberengadin, Bezirk Maloja des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Geographie
Sils im Engadin liegt auf einem Landstück zwischen dem Silser- und dem Silvaplanersee. Die Gemeinde ist gemischtsprachig deutsch/rätoromanisch, was sich im Doppelnamen zeigt.
Sils-Maria, neben Sils-Baselgia einer der beiden Ortsteile von Sils, ist ein Wintersportort und bietet vielfältige Sport- und Erholungsmöglichkeiten sowie kulturelle Angebote.
Sils besteht aus folgenden Fraktionen, deren Namen rätoromanischen Ursprungs sind:
- Sils-Maria: Maria ist eine abgeschliffene Form des rätoromanischen Maioria, was Meierei oder «Gutshof» bedeutet
- Sils-Baselgia: Baselgia ist das rätoromanische Wort für «Kirche» (vgl. Basilika)
- Seglias: Quartier am Dorfeingang mit fast ausschliesslich Zweitwohnungen
- Fex
- Grevasalvas
Persönlichkeiten
Die herrliche Lage und das gute Klima zog schon viele prominente Persönlichkeiten an. Hermann Hesse war gerne hier und vor allem Friedrich Nietzsche, der zwischen 1881 und 1888 sieben Sommer in Sils-Maria verbrachte (mit Ausnahme des Jahres 1882) und einige seiner bedeutendsten Werke dort schuf, verbreitete den Ruf des Ortes und des Sees in aller Welt. Ihm bewahrt das Nietzsche-Haus in Sils-Maria, in dem Nietzsche während seiner Aufenthalte in einfachsten Verhältnissen logierte, als Museum und Forschungsstätte ein ehrendes Andenken. Nietzsche hat ein Gedicht dem Ort zu Ehren „Sils-Maria“ genannt [5]:
- „Hier saß ich, wartend, wartend, – doch auf Nichts,
- Jenseits von Gut und Böse, bald des Lichts
- Genießend, bald des Schattens, ganz nur Spiel,
- Ganz See, ganz Mittag, ganz Zeit ohne Ziel.
- Da, plötzlich, Freundin! wurde Eins zu Zwei –
- – Und Zarathustra ging an mir vorbei ...“
aus Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft (1882).
Der Maler Andrea Robbi stammte aus Sils und verbrachte einen grossen Teil seines tragischen Lebens in seinem Haus am Platz neben der Post. Der amerikanische Staatssekretär Fred Iklé wurde im Fextal geboren.
Wappen
Blasonierung: Geteilt von Blau darin eine goldene Strahlensonne und von Gold mit einer blauen Forelle
Vereinfachung des historischen Gemeindesiegels, mit Hinweis auf die sonnige Höhenlage der Gemeinde und den fischreichen Silser See.
Tourismus
Der Tourismus ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor der Gemeinde. Der Hausberg von Sils ist die Furtschellas; sie ist Wandergebiet im Sommer und alpines Skigebiet im Winter. Das autofreie Fextal wird mit einem konzessionierten Pferde-Omnibus bedient. Das Fextal und die Seenebene werden sommers für leichte Wanderungen und winters für Langlauf genutzt. Über die gefrorenen Seen führt der Engadin Skimarathon.
Nicht zu übersehen im Ortsbild ist das im Jahr 1908 eröffnete Hotel Waldhaus, eines der wenigen Fünf-Sterne-Hotels der Schweiz, die seit der Eröffnung im gleichen Familienbesitz sind. Es ist aussen und innen noch weitgehend im Originalzustand erhalten. Hier stiegen eine Reihe von bekannten Persönlichkeiten ab (siehe dort).
Verkehr
Sils liegt einen Kilometer südlich der Nord-Süd Verkehrsachse Julierpass – Silvaplana – Malojapass. Mittels Busverbindungen Richtung St. Moritz bzw. Chiavenna ist Sils auch gut an den öffentlichen Verkehr angeschlossen.
Bevölkerung
Sprachen
Bis ins 19. Jahrhundert sprachen alle Bewohner Puter, eine rätoromanische Mundart. Doch gab es bereits 1880 eine beträchtliche deutschsprachige Minderheit. Dennoch behauptete sich bis zum Zweiten Weltkrieg eine romanischsprachige Mehrheit (1880 68.2 %, 1910 55.82 %, 1941 61.5 %). Nach 1960 kippte die Gemeinde zum Deutschen, welches 1970 erstmals eine relative Mehrheit stellte. Behördensprachen sind Deutsch und Romanisch, wobei sich noch 33.0 % der Einwohnerschaft auf Romanisch unterhalten kann. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle:
Sprachen in Sils im Engadin/Segl | ||||||
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 210 | 48,39 % | 291 | 58,43 % | 446 | 59,39 % |
Rätoromanisch | 137 | 31,57 % | 122 | 24,50 % | 90 | 11,98 % |
Italienisch | 67 | 15,44 % | 71 | 14,26 % | 116 | 15,45 % |
Einwohner | 434 | 100 % | 498 | 100 % | 751 | 100 % |
Religionen und Konfessionen
1552 traten die Bewohner zum Protestantismus über.
Herkunft und Nationalität
Von den Ende 2005 744 Bewohnern waren 551 (= 74 %) Schweizer Staatsangehörige. Die ausländische Bevölkerung besteht mehrheitlich aus Portugiesen.
Sehenswürdigkeiten
- Unter Denkmalschutz stehen die reformierte Kirche Sils-Maria, die reformierte Kirche Sils-Baselgia und die römisch-katholische Pfarrkirche.
- Chesa Curtin[6]
- Nietzsche-Haus[7]
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Sils im Engadin/Segl
- Ottavio Clavuot: Sils im Engadin/Segl im Historischen Lexikon der Schweiz
- Ottavio Clavuot: Fex im Historischen Lexikon der Schweiz
- Nietzsche-Haus
Einzelnachweise
- ↑ BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- ↑ Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
- ↑ Statistik Schweiz – STAT-TAB: Ständige und Nichtständige Wohnbevölkerung nach Region, Geschlecht, Nationalität und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- ↑ das Gedicht „Sils-Maria“
- ↑ Chesa Curtin
- ↑ Nietzsche-Haus
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sils im Engadin/Segl aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |