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Bad Sobernheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
49.7836111111117.6538888888889150 Koordinaten: 49° 47′ N, 7° 39′ O
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Bad Kreuznach | |
Verbandsgemeinde: | Bad Sobernheim | |
Höhe: | 150 m ü. NN | |
Fläche: | 54 km² | |
Einwohner: |
6.442 (31. Dez. 2010)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 119 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 55566 | |
Vorwahl: | 06751 | |
Kfz-Kennzeichen: | KH | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 33 501 | |
Stadtgliederung: | 1 Stadtteil | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Marktplatz 11 55566 Bad Sobernheim | |
Webpräsenz: | ||
Stadtbürgermeister: | Michael Greiner (SPD) | |
Lage der Stadt Bad Sobernheim im Landkreis Bad Kreuznach | ||
Die Stadt Bad Sobernheim liegt im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Bad Sobernheim, ein staatlich anerkanntes Heilbad und durch zwei Fossilienfundstätten und den Naturheilkundler Emanuel Felke bekannt.
Geographie
Geographische Lage
Bad Sobernheim liegt an der mittleren Nahe, zentral zwischen der Kreisstadt Bad Kreuznach und der Edelsteinmetropole Idar-Oberstein. Nördlich erhebt sich der Hunsrück, südlich das Nordpfälzer Bergland. Das Stadtgebiet zieht sich bis zum Soonwald hin. Durch die wegen Fluglärm des ehemaligen Flugplatzes nach Sobernheim umgesiedelten Einwohner und Eingemeindung deren Gebietes hat die Stadt jetzt einen weitgehend unbewohnten und durch andere Ortschaften der Verbandsgemeinde von der Stadt getrennten Ortsteil auf den Nahehöhen.
Stadtgliederung
Bad Sobernheim besitzt einen Stadtteil:
- Steinhardt
Zudem gibt es noch das Gelände einer ehemaligen Kaserne der Bundeswehr, die einst zum Fliegerhorst Pferdsfeld gehörte. Heute wird das Areal von diversen Betrieben und privat genutzt. Es gehört zu Bad Sobernheim:
- Dörndich
Geschichte
Sobernheim war seit dem Frühmittelalter ein Zentrum der Besitzungen des Erzstifts Mainz an der Nahe und am Glan. Es unterstand dem Vizedom des Rheingaus. Die Kirche St. Matthias übertrug der Erzbischof den Mönchen des Klosters Disibodenberg. Das romanisch-frühgotische Gebäude wurde um 1400 neu erbaut und im 19. Jahrhundert renoviert. Die Stadt erhielt 1292 von König Adolf von Nassau und 1324 von Kaiser Ludwig dem Bayern Stadtrechte nach Frankfurter Vorbild. Doch wurde das 1330 von Erzbischof Balduin von Trier verliehene Stadtrecht nach Binger Vorbild rechtswirksam und galt bis zur Franzosenzeit. Bis 1259 wurde Sobernheim vom Disibodenberg verwaltet, danach bis 1471 von den Burggrafen zu Böckelheim. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurden 1689 die Befestigungen und der Großteil der Gebäude durch die Franzosen zerstört. Trotz der Bemühungen des Erzstifts Mainz verblieb Sobernheim bis 1789 bei Kurpfalz, kam dann zu Frankreich zum Rhein-Mosel-Département und 1815 an Preußen.
Von 1915 bis 1925 wirkte Pastor Emanuel Felke in Bad Sobernheim. Er war ein Vertreter der Naturheilkunde, der die nach ihm benannte Felkekur entwickelte. Diese wird bis heute in den zahlreichen Kurhäusern von Bad Sobernheim angewandt.
Die Luftwaffe der Bundeswehr war von 1960 mit dem Leichten Kampfgeschwader 42, ab 1975 mit dem Jagdbombergeschwader 35 in Pferdsfeld stationiert.
Am 1. Januar 1969 wurde ein Gebietsteil mit 121 Einwohnern aus der Gemeinde Waldböckelheim nach Sobernheim umgemeindet. Am 10. Juni 1979 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Eckweiler und Pferdsfeld nach Sobernheim eingemeindet. Seit dem 11. Dezember 1995 trägt die Stadt Sobernheim den Zusatz Bad.[2]
Religionen
Neben den beiden großen Kirchengemeinden – der evangelischen Kirchengemeinde Bad Sobernheim und der katholischen Kirchengemeinde St. Matthäus Bad Sobernheim, die zum Bistum Trier gehört – gibt es noch Anhänger der Neuapostolischen Kirche und vereinzelt auch Zeugen Jehovas.
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat von Bad Sobernheim besteht aus 22 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:[3]
SPD | CDU | FDP | GRÜNE | FWG | Gesamt | |
2009 | 8 | 9 | 1 | 2 | 2 | 22 Sitze |
2004 | 8 | 7 | 1 | 2 | 4 | 22 Sitze |
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „Auf Schwarz ein goldener Löwe, rot bekront und bewehrt, rote Zunge, ein silbernes Rad haltend. Auf Silber im Schildfuß ein blaues Wellenband. Die dreitürmige Festungsmauer in grau-braun“.
Das Mainzer Rad verweist auf die ehemalige Zugehörigkeit zu Kurmainz, der Pfälzer Löwe auf die zur Kurpfalz. Das Wellenband symbolisiert die Nahe. Die Mauerkrone erinnert an die Stadtrechte. Es entsprach den Vorschriften zur Wappenverleihung im Jahr 1924.
Städtepartnerschaften
Wirtschaft und Infrastruktur
Weinbau und Tourismus
Bad Sobernheim gehört zum Weinbaugebiet Nahe. Die Großlage heißt Paradiesgarten, Sobernheimer Einzellagen sind noch Domberg und Marbach.[6] Weinbau und Tourismus werden hier miteinander verbunden, der Weinwanderweg Rhein-Nahe, der Nahe-Radweg und die Naheweinstraße führen durch die Gemarkung der Stadt und der Verbandsgemeinde. Die Landwirtschaft bestimmt auch heute noch in Teilen die Kultur der Region. So wird im Herbst ein großer Trauben- und Obstmarkt veranstaltet. Viele Winzer betreiben auch eigene Gastronomie. Die traditionelle Rebe ist der Riesling.
Unternehmen
Wichtige ansässige Unternehmen sind
- Hay, ein Hersteller für Automobiltechnik mit rund 1.300 Mitarbeitern in zwei Werken, Bad Sobernheim und Bockenau
- Polymer-Chemie, ein konzernunabhängiges Familienunternehmen mit rund 300 Mitarbeitern, das als Bindeglied zwischen Rohstoffherstellern und der kunststoffverarbeitenden Industrie Polymere compoundiert, veredelt und modifiziert
- Ewald, ein 1886 von Carl Ewald in Sobernheim gegründetes Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Blatt- und Pulvergelatine sowie Gelatinehydrolysaten spezialisiert hat
Handel und Sparkassen
Das Innenstadtzentrum von Bad Sobernheim befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Kartonagefabrik Melsbach, ein großes Einkaufszentrum mit den Filialen Rewe, NKD und Netto sowie einem Café und zwei Bäckereien. Am Stadtrand befinden sich die Unternehmen Real, Lidl und Aldi Süd.
Die Sparkasse Rhein-Nahe und Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück haben in der Stadt Filialen.
Gesundheitswesen / Kurhäuser
Die von den Bad Sobernheimer Bürgern Felke und Schroth begründeten Therapie-Einrichtungen sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.
- Asklepios Katharina-Schroth-Klinik Bad Sobernheim – Orthopädisches Rehabilitationszentrum für Skoliose und andere Wirbelsäulendeformitäten / zur Skoliose-Intensivrehabilitation nach Katharina Schroth [7]
- Romantikhotel Bollant’s im Park,
- Felke-Therme, Kurhaus Donau
- Hotel Maasberg Therme
- Menschel Vitalresort (bei Meddersheim)
- Seniorenresidenzen: Seniorenresidenz Felkebad
- Apotheken: Kur-Apotheke am Marktplatz und Felke-Apotheke am Saarplatz
Verkehr
- PKW: Die Bundesstraße 41 führt am Ort vorbei.
- Bahn: Bad Sobernheim verfügt über einen Bahnhof an der Nahetalbahn.
- Die Stadt gehört zum Bereich des Rhein-Nahe Nahverkehrsverbundes (RNN).
- Bus: Die BusRegioLinie 260 Bad Sobernheim – Meisenheim – Lauterecken mit Anschluss nach Altenglan verkehrt stündlich, abends und Sa/So alle 2 Stunden.
- Etwa 30 km Luftlinie nordwestlich entfernt liegt der Flughafen Frankfurt-Hahn.
Bildung
Bad Sobernheim verfügt über ein Staatliches G8-Gymnasium, das Emanuel-Felke-Gymnasium. Außerdem gibt es ein großes Schulzentrum (Münchwiesen), das eine Grundschule und eine Kooperative Realschule plus beherbergt. Beide Schulen im Schulzentrum und das Gymnasium haben Ganztagsangebot. Die Volkshochschule rundet das Bildungsangebot auch für Erwachsene ab.
In Bad Sobernheim gibt es zwei Evangelische Kindergärten, den Kindergarten Albert-Schweitzer-Haus und den Kindergarten Leinenborn. Weiterhin gibt es einen städtischen Kindergarten und einen katholischen, der zu der katholischen Kirchengemeinde St. Matthäus gehört.
Bibliotheken
- Kulturhaus Synagoge: In der renovierten ehemaligen Synagoge befindet sich seit April 2010 die Öffentliche Stadtbücherei. Die damalige Evangelische Gemeindebücherei und Stadtbücherei wurden zusammengeführt und zogen in das ehemalige Gotteshaus.
Medien
- Amtsblatt
- Allgemeine Zeitung (AZ)
- Öffentlicher Anzeiger
- Wochenspiegel
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Evangelische Pfarrkirche St. Matthias
Der Bischof Willigis weihte die Kirche um 1000. Älteste Teile (Nordturmunterbau) sind romanisch, wenn nicht karolingisch; der Chor ist frühgotisch. Das Hauptschiff wurde Ende des 15. Jahrhunderts, der Turm 1500 erbaut, von Peter Ruben aus Meisenheim. Neben kostbaren Altarbaldachinkapitellen mit Darstellung von Engeln und Ausmalung aus der Erbauungszeit, sind die im Wesentlichen original erhaltene und restaurierte Johann Michael Stumm-Orgel von 1739 und die Georg Meistermann-Fenster beachtenswert.
Disibodenberger Kapelle
Die spätgotische Kapelle wurde nach einem Plan des Heinrich Murer von Beckelnheim für die Zisterzienser von Kloster Disibodenberg auf einem zwischen Stadtmauer und Großstraße gelegenen Gutshof errichtet, mit dem das Kloster bereits durch Erzbischof Willigis von Mainz im Jahre 975 ausgestattet worden war. Der Hof, der als Zinshebestelle für die Besitzungen an der mittleren Nahe und am Glan fungierte, entwickelte sich zur wichtigsten Niederlassung des Klosters.
Die Kapelle im Gepräge der Frankfurter Schule war gemäß dendrochronologischen Untersuchungen im Bereich des Chores um 1455 und im Bereich des Langhauses 1493 endgültig unter Dach. Beide Dachstühle zählen aufgrund ihres Alters, ihrer Größe, Qualität und Vollständigkeit zu den bedeutenden Zeugnissen der Zimmermannskunst in Rheinland-Pfalz.
Die finanziellen Mittel zur Errichtung des im Lichten 23,25 m langen und 7,65 m breiten Gebäudes stammten aus dem Nachlass der Katharina von Homburg (Saarpfalz), Witwe des kurmainzischen Amtmannes auf Schloss Böckelheim, Antilmann von Scharfenstein, gen. von Grasewege, die am 24. Dezember 1388 verstarb und von katholischen Christen als Selige verehrt wird.
Nach Einführung der Reformation unter Herzog Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken wurde die Kapelle im Jahre 1566 zum Lagerhaus profaniert. Ein Gewölbekeller mit einer Scheitelhöhe von ca. 3,90 m wurde eingebaut, der den Raum zwischen Fundamentsohle und Sohlbänken der Fenster einnimmt. Dabei gingen das Fußbodenniveau und die Sockelzone des ursprünglichen Erdgeschosses verloren, weshalb die Kapelle heute durch keinen bauzeitlichen Eingang mehr betreten werden kann. Das durch den Kellereinbau neu entstandene "Hochparterre" liegt auf dem Niveau der Sohlbänke der gotischen Fenster. Ebenfalls um 1566 wurde zur Gewinnung von Abstellfläche eine hölzerne Zwischendecke eingezogen, die sowohl wegen ihres Alters als auch wegen ihrer Gestaltung im Renaissance-Stil bauhistorisch bedeutend ist. Da beide nachträglichen Einbauten - Gewölbekeller und Zwischendecke - im Zuge der Profanierung der Kapelle nach Einführung der Reformation entstanden sind, können sie auch als Zeugnisse der Konfessionsgeschichte betrachtet werden.
Das Außen-Tympanon des Westportals, das unter einem mächtigen Kielbogen im Stile der Frankfurter Schule eine Kreuzigungsgruppe mit Jesus, der Gottesmutter Maria und dem Apostel Johannes sowie zwei weihrauchfassschwingenden Engeln als Assistenzfiguren zeigt, ist das einzige mit plastischem Schmuck, das an Nahe und Glan aus dem Mittelalter erhalten blieb. Die Darstellung ist stilistisch verwandt mit der Grabmalplastik im nahen St. Johannisberg (Hochstetten-Dhaun) und in der Stiftskirche Pfaffen-Schwabenheim. Das Motiv der linksseitig vom Betrachter abgewandten und rechtsseitig zum Betrachter hin geöffneten Kriechblumen (= Krabben) entlang des Kielbogens findet sich nur am Westportal der katholischen Pfarrkirche St. Valentin in Kiedrich/Rheingau wieder. Im Jahre 1985 wurde bei Restaurierungsarbeiten unterhalb des Tympanons ein Atlant in Form einer männlichen Figur freigelegt, der wegen seiner über die Handteller reichenden Armstulpen als “Bauhandwerker” bezeichnet wird. Der Atlant wurde nach sorgfältiger Erfassung aus konservatorischen Gründen wieder eingemauert.
Nachdem die Kapelle 111 Jahre lang hinter den Mauern einer Druckerei verborgen war, ist sie nach Eröffnung eines Fachmarktzentrums auf dem ehemaligen Druckereigelände im Jahre 2010 wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gekommen. Der Förderverein Disibodenberger Kapelle Bad Sobernheim e. V. setzt sich seitdem für eine kulturelle Nutzung ein, die der Würde des ehemaligen Sakralbaues entspricht und die einer breiten Öffentlichkeit den ständigen Zugang ermöglicht.
Malteserkapelle
Die spätgotische Kapelle entstand nach der Gründung einer Ordensniederlassung des Johanniterordens im Jahre 1426. Der Chor der Kapelle liegt höher als das Langhaus. Der Außenbau wird gegliedert durch gestufte Strebepfeiler und Fenster mit Fischblasenmaßwerk. Die Kapelle diente ab 1664 der katholischen Kirchengemeinde als Pfarrkirche. In der Kapelle wurde 1821 ein Progymnasium eingerichtet, man restaurierte sie 1837, und sie wurde dann als Schulkapelle wiederhergestellt. Nach der Errichtung der neuen katholischen Pfarrkirche St. Matthäus 1898/99 direkt gegenüber, wurde die Malteserkapelle nicht mehr genutzt. Grabmäler, Taufstein und ein aus dem 15. Jahrhundert stammender Sakramentenschrein wurden in die neue Pfarrkirche überführt. Sie wurde von 1999 bis 2003 renoviert und dient seitdem der katholischen Kirchengemeinde St. Matthäus als „Haus der Begegnung“.
Katholische Pfarrkirche St. Matthäus
Der Bischof Michael Felix Korum weihte die neugotische Kirche, die von 1898 bis 1899 vom Kirchenbaumeister Ludwig Becker gebaut wurde. Das Gotteshaus ist im neugotischen Stil gebaut. Es handelt sich um eine große dreischiffige Hallenkirche aus Gelbsandstein. Sie besitzt einen neugotischen Flügelaltar aus dem Jahr 1905, einen Sakramentenschrein aus dem 15. Jahrhundert und eine historische Orgel aus dem Jahr 1901/1902 von Michael Körfer aus Gau-Algesheim. Die Orgel ist eines der wenigen noch erhaltenen Werke Körfers. Im Chorraum steht das um 1625 entstandene Taufbecken. Der Kirchturm überragt mit seinen 59 Metern die Stadt und ist von weit her sichtbar.
Unter den Glasfenstern heben sich die Fenster im Chorraum durch eine besondere Bildgestaltung und Farbgebung von den übrigen des Gotteshauses ab. Unter Verwendung der mittelalterlichen Symbolsprache beschreibt das Mittelfenster das Weltgericht. Das linke Fenster zeigt die Berufung des Kirchenpatrons Matthäus an der Zollstätte, darunter Hildegard von Bingen und Petrus. Auf dem rechten ist der Patron der Malteserkapelle Johannes der Täufer dargestellt, darunter unter anderem der Heilige Disibod.
Auf beiden Seiten des Altarraumes befinden sich heimatbezogen gestaltete Wandflächen. Rechts zeigt der untere Teil der Fläche die Stadt mit Rathausfront, den Türmen der Pfarrkirchen beider Konfessionen und dem Stadtwappen. Die Bevölkerung davor ist dargestellt in den vier Lebensaltern und als Repräsentanten des geistlichen und weltlichen Standes. Die historische Körfer-Orgel wurde von 2011–2012 vollständig restauriert. Die Pfarrkirche selbst soll in den nächsten Jahren im Innenraum renoviert werden.
Marktplatz
Sehenswürdig ist auch der historische Marktplatz mit Rathaus aus dem 16. Jahrhundert. Von hier aus hat man den besten Zugang zu allen weiteren Historischen Orten sowie Freizeitmöglichkeiten und Restaurants in ganz Bad Sobernheim. Hier und rund um den Marktplatz findet außerdem jährlich am ersten Wochenende im September das traditionelle Innenstadtfest statt.
Gutshöfe
Dazu gibt es mehrere große ehemalige Adels- und Klosterhöfe. Der Steinhardter Hof diente gegen Ende des 18. Jahrhunderts den Räubern Johann Peter Petri, genannt „Schwarzer Peter“, und Johannes Bückler, genannt „Schinderhannes“, zeitweise als Unterschlupf.[8]
Paul-Schneider-Gedenksäule
In Pferdsfeld befindet sich eine Gedenksäule zur Erinnerung an den Märtyrer Paul Schneider, der hier geboren ist.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Bad Sobernheim
Museen
- Rheinland-Pfälzisches Freilichtmuseum: Das Museum zeigt mit translozierten Bauwerken, alten Nutzviehrassen (Glanrind) und alten Gerätschaften, wie die Menschen auf dem Lande in Rheinland-Pfalz, im Hunsrück und an der Nahe und weiteren drei Landschaften während der vergangenen Jahrhunderte gelebt, gewohnt und gearbeitet haben. Es hat überörtliche Bedeutung.
- Heimatmuseum: Bilder, Plastiken und Notenhandschriften bekannter Bad Sobernheimer Künstler wie Jakob Melcher, Johann von der Eltz und Rudolf Desch werden hier ausgestellt. Zahlreiche Zeitschriften, Dokumente und Bücher des Kurbegründers und Pastors Emanuel Felke kann man dort finden. Sein Wirken wird auf Schautafeln präsentiert. Auch eine umfangreiche Sammlung zur Erdgeschichte der Region gibt es dort.
Fossilien
- Nach ihrer Hauptfundstätte, einer Sandgrube beim Ortsteil Steinhardt, benannt sind die Steinhardter Erbsen, Sandsteinkonkretionen mit eingeschlossenen meist pflanzlichen Fossilien.[9]
- Weitere Fossilien werden in einem Basaltsteinbruch bei Langenthal (Pflanzenabdrücke) und einer Ziegelei gefunden. Darüber hinaus lassen sich auch gelegentlich kleine Achatdrusen in der Gemarkung finden.
Freizeit
In Bad Sobernheim gibt ein Erlebnis-Freibad, einen 3,5 km langen Barfußpfad in der Flussaue mit Erlebnisstationen, darunter Flussüberquerungen durch eine Furt und über eine Hängebrücke sowie zahlreiche Rad- und Wanderwege, Tennis-, Golf-, Minigolf-Anlagen und einen Campingplatz.
Parks
In der Innenstadt befindet sich der Marumpark. Er ist der ehemalige Privatgarten der Familie Marum, deren Strumpffabrik von 1865–1982 in Bad Sobernheim ansässig war. Später wurde er der Stadt geschenkt. Etwa in seiner Mitte steht ein Gedenkstein für Arnold Marum, den Urenkel von Sarah Marum, der Gründerin der Fabrik.
Persönlichkeiten
In Bad Sobernheim geboren
- August Wiltberger (1850–1928), Komponist und Seminarprofessor der Nachromantik, Ehrenbürger der Stadt
- Bruno Ernst Buchrucker (1878–1966), Offizier
- Paul Robert Schneider (1897–1939), Pfarrer, Mitglied der Bekennenden Kirche und Opfer des Nationalsozialismus, starb im KZ Buchenwald
- Wilhelm Breuning (* 1920), Theologe und Dogmatiker
- Wolfgang K. Giloi (1930–2009), Informatiker
- Gerhard Engbarth (* 1950), deutscher Geschichtenerzähler, Kabarettist und Musiker, wohnt in Bad Sobernheim
- Harro Bode (* 1951), Segler
- Elke Kiltz (* 1952), Politikerin
- Michael Klostermann (* 1962), Musiker
- Michaela Christ (* 1966), Sängerin
- Guido Henn (* 1970), Musiker
- Udo Schneberger, Pianist, Organist und heute Musikprofessor in Japan
Mit Bad Sobernheim verbunden
- Philipp Friedrich Wilhelm Oertel (1798–1867), Schriftsteller, ab 1835 evangelischer Pastor und Superintendent in Bad Sobernheim
- Leopold Erdmann Emanuel Felke (1856–1926), Pastor, Vertreter der Naturheilkunde (entwickelte die Felkekur), 1915–1925 in Bad Sobernheim tätig und auch hier bestattet, Ehrenbürger der Stadt
- Katharina Schroth (1894–1985), Physiotherapeutin, in Bad Sobernheim befindet sich die von ihr 1961 gegründete Asklepios Katharina-Schroth-Klinik
- Rudolf Desch (1911–1997), Komponist und Professor, lebte in Bad Sobernheim
- Karl-Heinz Gottmann (1919-2007), Mediziner und buddhistischer Ordensoberer, lebte und arbeitete in Bad Sobernheim
- Werner Vogt (1924–2006), Heimatwissenschaftler und Historiker, lebte in Bad Sobernheim
- Wolfgang Stribrny (1935–2011), deutscher Historiker, lebte von 1997 bis zu seinem Tod in Bad Sobernheim, erhielt „Goldenes Herz“ der Stadt
- Mary Roos (* 1949) (Schlagersängerin, Schauspielerin) und Tina York (* 1954) (Schlagersängerin), die Schwestern lebten als Kinder einige Zeit in Bad Sobernheim
- Miriam Dräger (* 1980), Fußballschiedsrichterin, wohnt in Bad Sobernheim
- Giovanni Zarrella (* 1978) (Musiker, Moderator) und Jana Ina (* 1976) (Moderatorin, Model), heirateten am 3. September 2005 in der Kath. St. Matthäuskirche
Literatur
- Werner Vogt: Bad Sobernheim. Schnell und Steiner, Regensburg 1999, ISBN 3-7954-6191-X
Weblinks
- Offizielle Seite von Bad Sobernheim
- Offizielle Seite der Verbandsgemeinde Bad Sobernheim
- Rheinland-Pfälzisches Freilichtmuseum Sobernheim
- Informationen zur jüdischen Geschichte von Sobernheim – Geschichte und Fotos der ehemaligen Synagoge
- Barfußpfad Bad Sobernheim
- Katholische Kirchengemeinde Bad Sobernheim
- Evangelische Kirchengemeinde Bad Sobernheim
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Seite 170, 205 (PDF)
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Louvres
- ↑ Edelény
- ↑ Weinlagen bei vino.la
- ↑ Asklepios Katharina-Schroth-Klinik, Bad Sobernheim
- ↑ Peter Bayerlein: Schinderhannes-Ortslexikon, S. 232
- ↑ Fossilienatlas zu Steinhardt (Zugriff Juni 2011)
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