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Valence
Valence | ||
---|---|---|
Region | Rhône-Alpes | |
Département | Drôme (26) | |
Arrondissement | Valence | |
Kanton | Hauptort von 4 Kantonen | |
Koordinaten | 44° 56′ N, 4° 53′ O44.93254.8911111111111127Koordinaten: 44° 56′ N, 4° 53′ O | |
Höhe | 127 m (106–191 m) | |
Fläche | 36,69 km² | |
Einwohner | 62.481 (1. Jan. 2012) | |
Bevölkerungsdichte | 1.703 Einw./km² | |
Postleitzahl | 26000 | |
INSEE-Code | 26362 | |
Website | http://www.valence.fr/ | |
Luftbild Valence an der Rhône |
Valence (okzit. Valença) ist die Hauptstadt des französischen Départements Drôme. Die Gemeinde liegt am linken Ufer der Rhône und ist ein Industriezentrum und Umschlagplatz für Agrarprodukte. Die Stadt gilt als nördliches Tor zur Provence und hat 62.481 Einwohner (Stand 1. Januar 2012).
Geschichte
Valence war die römische Kolonie Valentia (oder Ventia [1]) und befand sich auf dem Stammesgebiet der Segalauner. Die Stadt ist seit dem 4. Jahrhundert Sitz eines Bischofs, der in den folgenden Jahrhunderten auch die Regierungsgewalt über die Stadt besaß.
Im Jahr 1452 gründete der Dauphin Louis, später König Ludwig XI., eine Universität in der Stadt, die im Zuge der Französischen Revolution 1792 aufgehoben wurde. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde wieder eine Universität errichtet.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2010 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 52.532 | 62.358 | 68.604 | 66.356 | 63.437 | 64.260 | 65.263 | 63.405 |
Valence zählte 1793 noch knapp 7.000 Einwohner, bis Anfang des 20. Jahrhunderts stieg die Bevölkerungszahl stetig bis auf 30.000 Einwohner an. Einen starken Anstieg gab es im Zeitraum von 1930 bis Mitte der 1970er Jahre, in dem sich die Einwohnerzahl mehr als verdoppelt hat. Seitdem ist sie leicht rückläufig.
Verkehr
Zehn Kilometer vom Zentrum entfernt befindet sich der moderne Turmbahnhof Valence TGV. Die auf der oberen Ebene als Zubringer fungierenden TER Regionalverkehrszüge kreuzen die in der unteren Ebene verkehrenden TGV Hochgeschwindigkeitszüge der Verbindung Paris – (Lyon) – Marseille. Der französische Kriminalfilm "R.I.F.-Ich werde dich finden!" aus dem Jahre 2010 wurde auch am TGV-Bahnhof von Valence gedreht. Valence hat auch einen Bahnhof im Stadtzentrum, an der Bahnstrecke Paris–Marseille. Dort befindet sich auch der zentrale Omnibusbahnhof.
Valence liegt unmittelbar an der Autobahn A7 (Autoroute du Soleil). Über die A7 ist Valence mit den Großräumen Lyon (etwa 100 km nördlich) und Marseille (etwa 210 km südlich) verbunden. Seit dem Bau der A7 in den 60er Jahren ist die Altstadt vom Flussufer der Rhône durch die Autobahn abgeschnitten. Es gibt Pläne, die A7 über eine Länge von 1,5 Km in einen Tunnel bzw. in Tieflage zu verlegen, um dadurch den Zugang zum Rhôneufer wiederherzustellen. Allerdings wird dieses Projekt nicht vor dem Jahr 2025 durchgeführt werden können. Nach ersten Studien werden die Kosten auf voraussichtlich 500 Millionen Euro geschätzt, die zwischen dem französischen Staat, der Betreibergesellschaft der Autobahn Vinci Autoroutes, dem Departement Drôme und der Stadt Valence geteilt werden sollen.
Der Flughafen Valence-Chabeuil hat heute nur eine untergeordnete Bedeutung.
Städtepartnerschaften
Die Stadt unterhält Städtepartnerschaften zu
- Asti, Italien, seit 1966
- Biberach an der Riß, Deutschland, seit 1967
- Clacton-on-Sea, England, seit 1969
- Idschewan, Armenien, seit 1996
- Gedera, Israel, seit 1997
- Batrun, Libanon, seit 2005
Zudem ist die Stadt Mitglied des Bundes der europäischen Napoleonstädte.
Sehenswürdigkeiten
- Die romanische Kathedrale Saint-Apollinaire geht auf einen mittelalterlichen Vorgängerbau aus dem 11. Jahrhundert zurück, der Anfang des 17. Jahrhunderts in sich zusammenstürzte. Am originalgetreuen Nachbau lässt sich immer noch die Durchmischung verschiedener Stilepochen ablesen. Die Bauform des Langhauses mit drei gleich hohen Schiffen lässt auf Architekten aus dem poitevinischen Raum schließen. Der Chorumgang mit radial angeordneten Kapellen ist typisch für die burgundische Romanik, die gerade Anzahl von vier Kapellen (im Burgund sind eher drei oder fünf geläufig) trifft man allerdings eher bei auvignatischen Bauten aus dem 12. Jahrhundert an. Vom mittelalterlichen Dekor ist noch ein Tympanon mit einer Darstellung des Weltgerichts am Südportal erhalten.[1]
- Der kleine, nach allen Seiten offene Zentralbau Le Pedentif im Renaissancestil befindet sich an der Nordseite der Kathedrale. Er wurde 1548 vom Domherrn Nicolas Mistral in Auftrag gegeben und diente dem Stifter und dessen Familie als Grablege.[1]
- Das Maison des Têtes an der Grande Rue besitzt eine bemerkenswert dekorierte Fassade. Der Palais datiert ins 16. Jahrhundert. Der Name des Gebäudes leitet sich von vier großen Kopfplastiken ab, die Personifikationen der Winde darstellen.[1]
- Der Musikpavillon Kiosque Peynet inspirierte den Grafiker Raymond Peynet für zahlreiche seiner berühmten Liebespaar-Zeichnungen.
Söhne und Töchter der Stadt
- Alexandre Camille Taponier (1749–1831), General
- Jean-Étienne Championnet (1762–1800), General
- Jean-Pierre Bachasson de Montalivet (1766–1823), Staatsmann
- Marthe Camille Bachasson de Montalivet (1801–1880), Staatsmann
- Jean Joseph Farre (1816–1887), General
- Louis Gallet (1835–1898), Librettist und Schriftsteller
- Paul Ricœur (1913–2005), Philosoph
- Jacques Tardi (* 1946), Comiczeichner, Illustrator und Autor
- Alain Robert (* 1962), Freeclimber
- Anne-Sophie Pic (* 1969), Meisterköchin
- Franck Jurietti (* 1975), Fußballspieler
- Guillaume Gille (* 1976), Handballspieler
- Sébastien Chabal (* 1977), Rugbyspieler
- Bertrand Gille (* 1978), Handballspieler
- Nelson Philippe (* 1986), Autorennfahrer
- Axel Domont (* 1990), Radrennfahrer
Literatur
- Thorsten Droste: Provence : antike Arenen, romanische Kreuzgänge, Städte mit Geschichte – eine Reise durch Frankreichs Sonnenprovinz. 7. Auflage. Reiseverlag Dumont, Ostfildern 2011, ISBN 978-3-7701-3927-9, S. 69.
Weblinks
- Offizielle Internetpräsenz (französisch)
Einzelnachweise
Vorlage:Navigationsleiste Gemeinden im Arrondissement Valence
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Valence aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |