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Johannes Paul II.

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Johannes Paul II. (lateinisch Ioannes Paulus PP. II, bürgerlicher Name Karol Józef Wojtyła[1]; geb. 18. Mai 1920 in Wadowice, Polen; gest. 2. April 2005 in der Vatikanstadt) war vom 16. Oktober 1978 bis zu seinem Tod 26 Jahre und 5 Monate lang Papst der römisch-katholischen Kirche. Ein längeres Pontifikat ist nur für Pius IX. belegt. Johannes Paul II. war der erste Slawe auf dem Papstthron. Ihm wird eine maßgebliche Rolle bei der Beendigung des Sozialismus in seinem Heimatland Polen zugeschrieben. Am 1. Mai 2011 sprach sein Nachfolger, Papst Benedikt XVI., ihn in Rom selig.[2]

Johannes Paul II.
Wappen Johannes Paul II.
Unterschrift Johannes Paul II.

Leben

Kindheit und Jugend

Karol Wojtyła wurde am 18. Mai 1920 in Wadowice, einer Kleinstadt bei Krakau, geboren. Seine Eltern waren der ehemalige k. u. k. Unteroffizier Karol, der als Schneider tätig war, und Emilia, geb. Kaczorowska. Die Mutter starb, als Karol neun Jahre alt war. Im Alter von 12 Jahren verlor er seinen älteren Bruder Edmund, der am 5. Dezember 1932 als junger Mediziner in Bielitz (heutiges Bielsko-Biała) an Scharlach starb. Seine Schwester lernte er nie kennen, da sie noch vor seiner Geburt verstarb.

In seiner Kindheit war Wojtyła sehr sportlich und spielte oft Fußball als Torwart. Er war ein Fan des polnischen Clubs KS Cracovia (Sportklub Krakau). In seinen prägenden Jahren wurde er durch zahlreiche Kontakte mit der lebhaften und blühenden Jüdischen Gemeinde in Wadowice beeinflusst. Oft wurden Fußballspiele in der Schule zwischen einem jüdischen und einem katholischen Team organisiert. Karol Wojtyła spielte oft freiwillig als Torwart beim jüdischen Team, wenn dieses nicht genug Spieler hatte. Mit Jerzy Kluger, einem seiner damaligen Freunde, war er bis zu seinem Tod sehr eng befreundet.[3]

Ab 1930 besuchte er das Gymnasium und wirkte ab 1934 bei Theateraufführungen mit. Wojtyła war Ministrant, galt als strebsamer Schüler und beendete die Schule mit Bestnoten. Im Sommer 1938 siedelte er mit dem Vater nach Krakau über und schrieb sich zum Studium der Philosophie und Polnischen Literatur an der Jagiellonen-Universität ein. Drei Jahre später, im Jahre 1941, starb sein Vater.

An der Universität schloss sich Wojtyła der Experimentaltheatergruppe „Studio 39“ um Tadeusz Kudliński an, in der er bis 1943, zuletzt im Untergrund, wirkte. Er verfasste literarische Texte: Neben diversen Gedichten schrieb er 1940 unter dem Pseudonym „Andrzej Jawien“ das dreiteilige Drama Jeremiasz (Jeremia), ein biblisch inspiriertes Mysterienspiel mit politischem Bezug. Ebenso engagierte er sich im Rhapsodischen Theater. Sein Mysterienspiel „Im Laden des Goldschmieds“ wurde 1960 veröffentlicht.

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde die Universität von der deutschen Besatzungsmacht geschlossen, 183 Professoren wurden im Zuge der Sonderaktion Krakau verhaftet, ein Teil von ihnen kam in Konzentrationslagern ums Leben. Wojtyła führte seine Studien in der Untergrunduniversität fort, wurde aber zur Zwangsarbeit in einem Steinbruch sowie vom Frühjahr 1942 bis August 1944 in einer Chemiefabrik verpflichtet. So konnte er seine Deportation zur Zwangsarbeit nach Deutschland verhindern.

Wadowice und Krakau sind Orte, die bis zum Zweiten Weltkrieg sehr stark durch die jüdische Kultur beeinflusst waren, was prägend für Wojtyłas positives Verhältnis zum Judentum war.

Im Oktober 1942 trat er ins geheime Priesterseminar der Erzdiözese Krakau ein. Von August 1944 bis Kriegsende 1945 fand er Zuflucht in der Residenz des Erzbischofs Adam Stefan Sapieha.

Priester und Professor

Besuch der Kirche der Mariä Heimsuchung in Krakau Anfang Juni 1967, kurz vor seiner Erhebung zum Kardinal

Am 1. November 1946 empfing Wojtyła im Geheimen die Priesterweihe von Adam Stefan Sapieha und promovierte in den folgenden zwei Jahren auf dessen Anweisung in Rom am Angelicum über den Glauben des heiligen Johannes vom Kreuz. Am 3. Juli 1947 erwarb er das Lizenziat der Theologie, im Juni 1948 das Doktorat der Philosophie.

Im Anschluss war Karol Wojtyła als Kaplan in Niegowić bei Gdów und später in der Krakauer Studentenkirche St. Florian tätig, wo er bald für seine Predigten bekannt wurde. Er wurde Ende 1949 zum Doktor der Theologie promoviert.

Ab 1953 lehrte Wojtyła als Professor für Moraltheologie in Krakau und bekam 1954 einen Lehrauftrag für Philosophie und Sozialethik an der Katholischen Universität von Lublin, wo er sich 1955 mit einer Arbeit „Über die Möglichkeit, eine christliche Ethik in Anlehnung an Max Scheler zu schaffenhabilitierte.[4]

Bischof und Kardinal

Am 28. September 1958 wurde Karol Wojtyła von Eugeniusz Baziak zum Weihbischof in Krakau und Titularbischof von Ombi geweiht. Wojtyła nahm aktiv am Zweiten Vatikanischen Konzil teil; sein Hauptaugenmerk lag dabei auf den Gebieten Religionsfreiheit und einer zeitgemäßen Verkündigung der kirchlichen Lehre, die die Konzilsdokumente Dignitatis humanae und Gaudium et Spes behandeln.

Am 13. Januar 1964 folgte Wojtyła Erzbischof Eugeniusz Baziak im Amt des Erzbischofs von Krakau. Sein Episkopat in Krakau war vor allem durch eine „sanfte“ Konfrontation mit dem kommunistischen Regime Polens geprägt. Sein Beharren auf dem Bau der Arka Pana, einer Kirche in der neuen Arbeiterstadt Nowa Huta und seine Predigten, in denen er oft die freie Ausübung der Religion für alle Polen forderte, zeigten ihn als unerschrockenen Antikommunisten. 1965 war er maßgeblich an dem Hirtenbrief der polnischen Bischöfe an ihre deutschen Amtsbrüder beteiligt, in dem zur Versöhnung zwischen beiden Völkern aufgerufen wurde. Auch dies machte ihn zum Objekt scharfer Attacken der kommunistischen Machthaber. Am 26. Juni 1967 wurde Wojtyła zum Kardinalpriester mit der Titelkirche San Cesareo in Palatio erhoben.

Im Zuge der kirchlichen Bemühungen um eine deutsch-polnische Aussöhnung besuchte Wojtyła 1974 die Bundesrepublik Deutschland und zelebrierte mit Kardinal Döpfner am 19. September eine Heilige Messe im Karmelitinnenkloster Heilig Blut am Rande der KZ-Gedenkstätte Dachau. Als Papst sprach er später 48 der im Konzentrationslager Dachau inhaftierten Priester selig. Ein letzter Deutschlandbesuch vor seiner Wahl erfolgte 1978 an der Seite des Primas von Polen, Kardinal Stefan Wyszyński.

Pontifikat

Die Amtszeit von Johannes Paul II. als Papst dauerte vom 16. Oktober 1978 bis zu seinem Tod am 2. April 2005. In diese mehr als 26 Jahre fielen weltgeschichtlich das Ende des Kalten Krieges, der Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa mit der Entstehung neuer Nationalstaaten sowie die Kriege in Afghanistan, im ehemaligen Jugoslawien und am Persischen Golf.

Johannes Paul II. suchte stärker als seine Vorgänger die Öffentlichkeit und scheute die Massenmedien nicht, was ihm teils die Bezeichnung „Medienpapst“ eintrug. Bei seinen öffentlichen Auftritten vor großen Menschenversammlungen wirkte er als charismatische Persönlichkeit.

Wahl und Anfangsjahre

Am 16. Oktober 1978 wurde Karol Wojtyła von den 111 zum Konklave versammelten Kardinälen (im 8. Wahlgang mit 99 Stimmen, andere Quellen nennen 97 Stimmen) in der Sixtinischen Kapelle als Nachfolger des am 28. September 1978 verstorbenen Johannes Paul I. zum nach kirchlicher Zählung 264. Papst und Bischof von Rom gewählt. [5]Damit war er der erste nicht-italienische Papst seit Hadrian VI. (* 1459 in Utrecht, heute Niederlande) sowie der erste slawische Papst der Kirchengeschichte. Johannes Paul II. war bei seiner Wahl mit 58 Jahren der jüngste Papst seit Pius IX. Zudem war er in außerordentlich guter körperlicher Verfassung. Im Gegensatz zu anderen Päpsten vor ihm trieb er Sport, er schwamm und fuhr regelmäßig Ski. Der Papst soll mehr als hundertmal heimlich den Vatikan verlassen haben, um Ski zu laufen.[6]

Am 4. März 1979 veröffentlichte Johannes Paul II. seine Antrittsenzyklika Redemptor Hominis, die ihn als Papst der Menschenrechte erscheinen ließ und den markanten Satz enthielt: Der Weg der Kirche ist der Mensch.

In den ersten Jahren des Pontifikats standen das Beharren auf der Religionsfreiheit und eine damit verbundene Konfrontation mit den kommunistischen Regimes Osteuropas im Vordergrund. Die Außenpolitik Johannes Pauls II. gegenüber dem Ostblock unterschied sich hier von der seiner kompromissbereiteren Vorgänger. Die polnische Parteiführung konnte eine Pastoralreise in die Heimat aufgrund seiner Popularität nicht verhindern. Vom 2. Juni bis 10. Juni 1979 besuchte er zum ersten Mal als Papst sein Heimatland Polen. In Polen sahen etwa zehn Millionen Menschen den Papst, ein Viertel der gesamten polnischen Bevölkerung. Johannes Paul II. wurde zum Symbol des polnischen Widerstands.

Attentate

Begrüßung der Menge,
Petersplatz, 22. April 1987

Am 13. Mai 1981 feuerte der türkische Rechtsextremist Mehmet Ali Ağca um 17.17 Uhr aus nächster Nähe mindestens zwei Pistolenschüsse auf Johannes Paul II. ab, als dieser im offenen Papamobil auf dem Weg zur Generalaudienz in langsamer Fahrt die auf dem Petersplatz versammelte Menschenmenge passierte. Eine Kugel traf den Papst an der linken Hand und an der Schulter, eine zweite durchbohrte seinen Unterleib. Sofort in das Gemelli-Krankenhaus gebracht, konnte sein Leben durch eine fünfstündige Operation, bei der ein Stück des perforierten Darms entfernt wurde, gerettet werden.[7] Gegen den Rat der Ärzte kehrte er schon am 3. Juni in den Vatikan zurück. Eine schwere postoperative Virusinfektion zwang ihn jedoch dazu, sich am 20. Juni für weitere 24 Tage in die Klinik zu begeben.[8]

Die Hintermänner des Attentats wurden beim sowjetischen Geheimdienst KGB vermutet. Es blieb allerdings lange Zeit eine Vermutung, da Ağca sich bis März 2005 beharrlich über die Hintergründe des Attentats ausschwieg. Inzwischen behauptet er, Unterstützung aus dem Vatikan erhalten zu haben. 2006 kam ein Untersuchungsausschuss des italienischen Parlaments zu dem Schluss, dass das Attentat im Auftrag Breschnews vom russischen Geheimdienst GRU in Zusammenarbeit mit dem bulgarischen Geheimdienst sowie der Stasi verübt worden sei. Aufsehen erregte der Papst, als er den Attentäter, dem er schon auf dem Krankenbett vergeben hatte, nach der Genesung im Gefängnis besuchte.

Da die Marienverehrung für Johannes Paul II. besonders wichtig war und das Attentat am Gedenktag unserer Lieben Frau in Fatima verübt wurde, an dem sich in dem portugiesischen Fátima 1917 die erste Marienerscheinung ereignet hatte, schrieb Johannes Paul II. seine Rettung der Gottesmutter zu und bedankte sich mit einer Wallfahrt in den portugiesischen Wallfahrtsort. Dabei brachte er das Geschoss, das ihm aus dem Bauch entfernt worden und inzwischen vergoldet und in eine kleine Krone gefasst war, der Madonna von Fátima als Geschenk dar. Die Madonna trägt bis heute diese Krone mit der Kugel.

Am 12. Mai 1982, während der Pilgerreise des Papstes in Portugal zum Dank, dass er das Attentat überlebt hatte, versuchte der ultrakonservative katholische Priester Joan Fernandez Krohn, Anhänger des französischen Bischofs Marcel Lefebvre, mit einem Bajonett ein weiteres Attentat auf den Papst zu verüben, konnte jedoch von den Leibwächtern überwältigt werden. Der Attentäter begründete sein Handeln mit der „Rettung“ der katholischen Kirche vor den Beschlüssen des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Reisetätigkeit

Von Johannes Paul II. besuchte Länder

Die Amtszeit von Johannes Paul II. war geprägt von einer verstärkten Wahrnehmung der repräsentativen Aspekte des Papstamtes. Dies zeigte sich vor allem in den 104 Auslandsreisen des Papstes, Pastoralbesuche genannt, in denen er 127 Länder besuchte. Seine Reisetätigkeit trug ihm rasch den Spitznamen „Eiliger Vater“ ein. Johannes Paul II. unternahm während seiner Amtszeit mehr Auslandsreisen als alle früheren Päpste zusammen. Auf seine erste Reise, die ihn in die Dominikanische Republik, nach Mexiko und auf die Bahamas führte, begab er sich bereits rund drei Monate nach seiner Wahl. Wenn Johannes Paul II. ein Land zum ersten Mal betrat, zeigte er durch seinen Kniefall und das Küssen des Bodens seine Ehrerbietung.

Von politischer Bedeutung waren insbesondere die Reisen in sein Heimatland, durch die er den polnischen Widerstand gegen das kommunistische Regime stärkte.

Vom 28. Mai bis 2. Juni 1982 besuchte Johannes Paul II. als erster Papst seit der Trennung der Anglikanischen Kirche vor 450 Jahren Großbritannien. Während des Aufenthalts wurde er von Königin Elisabeth II. empfangen und besuchte einen ökumenischen Gottesdienst in der Kathedrale von Canterbury. Im Jahr 2000 begab sich der Papst auf eine Reise ins Heilige Land (Israel, Jordanien, Palästinensergebiete).

Am 15. Januar 1995 hielt der Papst in Manila vor vier Millionen Menschen den größten Gottesdienst in der Geschichte der römisch-katholischen Kirche. Es war zugleich die größte bekannte Versammlung in der Geschichte der Menschheit. Am 21. Januar 1998 führte ihn eine Pilgerreise ins sozialistische Kuba.

Die Bundesrepublik Deutschland besuchte Johannes Paul II. als Papst erstmals im November 1980, weitere Deutschlandbesuche folgten in den Jahren 1987 und 1996. Österreich besuchte er in den Jahren 1983, 1988 und 1998, die Schweiz 1982, 1984, 1985 und 2004.

Persönliche Treffen

Johannes Paul II. und US-Präsident Ronald Reagan im Februar 1984

Neben der Reisetätigkeit waren insbesondere die persönlichen Treffen mit weltlichen Machthabern und religiösen Würdenträgern, mit denen der Papst oftmals Zeichen setzte, charakteristisch für die Amtszeit von Johannes Paul II. So empfing er 1982 den Palästinenserführer Jassir Arafat. Kurz nach dem Fall der Berliner Mauer – am 1. Dezember 1989 – traf er Michail Gorbatschow – es war das einzige Mal, dass ein Generalsekretär der KPdSU von einem Papst empfangen wurde. Im März 1999 fand im Vatikan ein Treffen des Papstes mit dem iranischen Präsident Mohammed Chatami statt, was als historisches Ereignis bewertet wurde.[9]

Am 27. Oktober 1986 kam es in Assisi zu einem von Johannes Paul II. initiierten interreligiösen Friedenstreffen mit hochrangigen Vertretern der großen Weltreligionen, bei dem der Papst alle Religionen einlud, jeder in seiner Tradition, für den Frieden zu beten. Unter dem Eindruck der Anschläge des 11. Septembers und des darauf folgenden Kriegs in Afghanistan organisierte der Papst am 24. Januar 2002 ein zweites Gebet der Weltreligionen.

Heiliges Jahr 2000

Mit der Öffnung der Heiligen Pforte am 25. Dezember 1999 begannen die Feierlichkeiten für das Heilige Jahr 2000.

Am 12. März 2000 sprach der Papst ein Mea culpa für die Kirche wegen ihrer Verfehlungen wie Glaubenskriege, Judenverfolgungen und Inquisition aus. Acht Tage später begann eine Reise nach Israel, Jordanien und in die Palästinensergebiete, bei welcher er die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel besuchte und an der Klagemauer betete.

Im Heiligen Jahr wurde das bis dahin vom Vatikan geheimgehaltene sogenannte „Dritte Geheimnis von Fatima“ durch Kurienkardinal Joseph Ratzinger der Öffentlichkeit bekanntgegeben. Darin soll die Erscheinung von Fatima das Attentat auf einen Papst vorhergesagt haben, eine Prophezeiung, die Johannes Paul II. auf sich bezog.

Krankheit und Tod

Der kränkliche Papst Johannes Paul II. am 22. September 2004

Bereits in den 90er Jahren musste sich Johannes Paul II. mehreren Operationen unterziehen. Am 15. Juli 1992 wurde ihm ein gutartiger Tumor aus dem Dickdarm entfernt. Am 29. April 1994 brach er sich bei einem Sturz im Badezimmer den Oberschenkel und musste sich daraufhin ein künstliches Hüftgelenk einsetzen lassen.

In seinen letzten Lebensjahren war Johannes Paul II. in seiner Amtsführung zunehmend durch die Parkinson-Krankheit mit Lähmungserscheinungen und Schwierigkeiten beim Sprechen beeinträchtigt. Er litt zudem an den Folgen des Attentats und an einer schweren Arthritis im rechten Knie als Folge der Hüftoperation. Wiederholt schlugen Außenstehende einen Rücktritt des Papstes vor. Johannes Paul II. erklärte indes, er lege die Dauer seiner Amtszeit in Gottes Hände.

Anfang 2005 verschlechterte sich der Gesundheitszustand des 84-Jährigen dramatisch. Am 1. Februar 2005 wurde er mit einer Kehlkopfentzündung und Atemnot in die Gemelli-Klinik in Rom gebracht. Nach seiner Entlassung am 10. Februar musste er am 24. Februar abermals eingeliefert und ein Luftröhrenschnitt vorgenommen werden. Am 13. März 2005 kehrte Johannes Paul II. in den Vatikan zurück. Er zeigte sich am 20. und 23. März am Fenster seines Arbeitszimmers den Gläubigen auf dem Petersplatz und spendete von dort am Ostersonntag (27. März) stumm den Segen Urbi et Orbi. Am 30. März 2005 ließ sich der Papst dort zum letzten Mal sehen. Er wurde bereits durch eine ständige Sonde in der Nase künstlich ernährt.

Am folgenden Tag fieberte er und empfing die Krankensalbung. Am 2. April 2005 gegen 15:30 Uhr sprach er mit sehr schwacher und gebrochener Stimme auf Polnisch seine letzten Worte: „Lasst mich ins Haus des Vaters gehen!“. Kurz vor 19 Uhr fiel er ins Koma. Ab 20 Uhr zelebrierte Stanisław Dziwisz unter Mitwirkung von Kardinal Marian Jaworski, Stanisław Ryłko und Mieczysław Mokrzycki eine Messe am Fußende des Krankenbetts. „Um 21:37 Uhr entschlief Johannes Paul II. im Herrn“, heißt es in dem ausführlichen Bericht über die letzten Tage des Papstes, den der Vatikan am 19. September 2005 als Supplementum zu seinem Amtsblatt, den Acta Apostolicae Sedis – Commentarium Officiale, vom 17. April 2005 veröffentlichte.[10]

Standpunkte und Wirken

Morallehre

Sexualmoral

Johannes Paul II. wich nicht von der vor allem von Pius XI. in der Enzyklika Casti connubii begründeten und seither von jedem Papst vertretenen Lehre ab, wonach künstliche Empfängnisverhütung den Katholiken nicht erlaubt ist. Er folgte hierin der traditionellen Lehre der katholischen Kirche, wonach Sexualität gleichermaßen dem Zweck der Fortpflanzung dient wie dazu, den Partnern Freude zu bereiten; wenn nur einer der beiden Zwecke gewollt sei (also etwa die Fortpflanzung willentlich ausgeschlossen ist), handele es sich um „fehlgeleitete Sexualität“. Schon vor seiner Amtszeit als Papst hatte er maßgeblich an der Enzyklika Humanae Vitae Pauls VI. mitgewirkt, in der die katholische Ehelehre dargestellt und u. a. die Antibabypille als Verhütungsmittel abgelehnt wird.

In der Enzyklika Evangelium Vitae lehnte Johannes Paul II. andere Eingriffe in die menschliche Fortpflanzungsfähigkeit, wie etwa die Sterilisation, ab und vertrat die Auffassung, dass die Verwendung von Kondomen zur Vorbeugung von sexuell übertragbaren Krankheiten nicht erlaubt sei. Stattdessen empfahl er die sexuelle Enthaltsamkeit. Wegen dieser Stellungnahme sah sich Johannes Paul II. häufig der Kritik von Seiten der UNO sowie anderer Organisationen und Gruppierungen ausgesetzt und wurde von Kirchenkritikern (etwa Uta Ranke-Heinemann) für die Ausbreitung der Immunschwächekrankheit AIDS mitverantwortlich gemacht. Verteidiger der päpstlichen Linie halten dagegen, dass die HIV-Infektionsraten in nicht überwiegend katholischen Ländern am höchsten sind und die Ausbreitung von AIDS in Afrika vor allem an der mangelhaften gesundheitlichen Aufklärung liegt.

In Bezug auf Homosexualität empfahl Johannes Paul Lesben und Schwulen sexuelle Enthaltsamkeit. Von römisch-katholischen Politikern erwartete er die Ablehnung einer rechtlichen Anerkennung homosexueller Partnerschaften, unabhängig davon, ob sie in Form einer Ausweitung des Ehebegriffs auf gleichgeschlechtliche Partnerschaften erfolge oder durch Einführung des Rechtsinstituts einer eingetragenen Partnerschaft.[11]

Abtreibung

Im Buch Erinnerung und Identität – Gespräche an der Schwelle zwischen den Jahrtausenden rief Johannes Paul II. dazu auf, Gesetze zum Thema Abtreibung zu hinterfragen. Parlamente, die den Frauen durch Gesetz eine Abtreibung ermöglichten, sollten sich bewusst sein, dass sie damit ihre Befugnisse überschritten und in offenen Konflikt mit dem Gesetz Gottes und dem Naturrecht gerieten.

In den 1990er Jahren sprach sich Johannes Paul II. mit Nachdruck gegen eine Änderung der Gesetze in seinem Heimatland Polen aus. Abtreibung sei Mord.

Unter Berufung auf sein Jurisdiktionsprimat veranlasste der Papst die deutschen Bischöfe im Herbst 1999, bei Schwangerenberatungen durch kirchliche Träger das Ausstellen einer Beratungsbescheinigung zu verbieten, da sie in Deutschland Voraussetzung für eine straffreie Abtreibung bis zum dritten Schwangerschaftsmonat sei. Beratungsstellen in kirchlicher Trägerschaft verloren damit ihre staatliche Anerkennung. Die Mehrheit der deutschen Bischöfe wollte die katholische Schwangerenberatung innerhalb des staatlichen Systems nicht aufgeben und hatte seit 1995 vergeblich versucht, ihren Argumenten beim Papst Gehör zu verschaffen. Die Bischöfe vertraten die Meinung, die katholische Schwangerenberatung sei ein wichtiger Beitrag zum Schutz von ungeborenem Leben. Nach dem Ausstieg der katholischen Kirche aus dem staatlichen System kam es zur Gründung des Vereins Donum Vitae. Er bietet anstelle der bisherigen kirchlichen Träger eine „katholisch geprägte Schwangerenberatung“ innerhalb des staatlichen Systems an.

Ökologie

Für Johannes Paul II. hatte die fortschreitende Umweltzerstörung eine moralische Komponente. Sie sei eine Konsequenz der aus der Balance geratenen Beziehung zwischen Mensch und Schöpfung. Nur durch die Rückbesinnung auf christliche Werte sei die ökologische Katastrophe zu verhindern. Ursachen der ökologischen Probleme waren für ihn nicht nur politische Hindernisse wie Formen von übertriebenem Nationalismus und ökonomische Interessen, sondern insbesondere die mangelnde Solidarität der Menschen. Johannes Paul II. forderte immer wieder, Verantwortung für sich, für andere und für die Erde zu übernehmen.[12] Er betonte deshalb die „ökologische Berufung“ aller Christen, die eine Umkehr zu ökologisch tragfähigen Lebensstilen und globaler Solidarität als ein unverzichtbares Glaubens- und Lebenszeugnis in der modernen Gesellschaft propagiere. Sie sei Ausdruck der Ehrfurcht vor dem Schöpfer und zugleich der Verantwortung für künftige Generationen.[13]

Sozialethik

Neben seiner Kritik am Kommunismus und Sozialismus war Johannes Paul II. ein scharfer Kritiker des neoliberalen Kapitalismus. Er nahm energisch für die Rechte der Armen und der Arbeitenden Partei und griff Ausbeutung und Verletzung von Menschenrechten an, beispielsweise in seinen Enzykliken Laborem Exercens (1981) und Sollicitudo Rei Socialis (1987). Die Enzyklika Centesimus Annus von 1991, veröffentlicht aus Anlass des 100. Jahrestags der ersten päpstlichen Sozialenzyklika Rerum Novarum, akzeptiert die soziale Marktwirtschaft mit größerer Deutlichkeit als frühere Dokumente. Im Kompendium der Soziallehre der Kirche, vom Vatikan 2004 herausgegeben (deutsche Übersetzung 2006), werden die Grundzüge der katholischen Soziallehre in knapper Form zusammengefasst. Nach Johannes Paul II. ist die Sozialordnung aber nur Teilaspekt einer „Zivilisation der Liebe“, die er, anknüpfend an eine Formulierung Papst Pauls VI. von 1975, insbesondere der Jugend als Programm empfiehlt.

Interreligiöser Dialog

Johannes Paul II. setzte sich stärker als seine Vorgänger für den interreligiösen Dialog ein, insbesondere für den Dialog mit dem Judentum, dessen Vertreter er als die „älteren Geschwister der Christen“ bezeichnete, und dem Islam. Sichtbaren Ausdruck fanden diese Bemühungen in den beiden von ihm organisierten Weltgebetstreffen der Religionen 1986 und 2002 in Assisi. Während der von ihm ins Leben gerufenen Weltjugendtage betonte Johannes Paul II. den Dialog zwischen den Kulturen und Religionen. Am 13. April 1986 besuchte Johannes Paul II. die große Synagoge von Rom und betrat damit als erster Papst überhaupt eine Synagoge, am 6. Mai 2001 mit der Umayyaden-Moschee in Damaskus als erster Papst eine Moschee.

Am 16. März 1998 veröffentlichte die Vatikanische Kommission für die religiösen Beziehungen zu den Juden das Dokument Nachdenken über die Shoa und beklagte die Mitschuld von Christen am Holocaust. Das päpstliche mea culpa am 12. März 2000 wurde als historischer Akt bezeichnet. Johannes Paul II. hatte darin kirchliche Verfehlungen im Zusammenhang von Glaubenskriegen, Judenverfolgungen und Inquisition eingestanden. Auf seiner Pilgerreise nach Israel, Jordanien und in die Palästinensergebiete im Jahr 2000 betete der Papst an der Klagemauer, dem bedeutendsten jüdischen Heiligtum, und besuchte die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Bereits früher, am 30. Dezember 1993, konnte in Jerusalem der Grundlagenvertrag des Vatikans mit Israel über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen unterzeichnet werden.

Eine Freundschaft hat Papst Johannes Paul II. mit dem XIV. Dalai Lama, dem höchsten Vertreter des tibetischen Buddhismus, verbunden. Der Dalai Lama war oftmals im Vatikan zu Gast und gilt als persönlicher Freund des Christentums.[14][15][16]

Ökumene

Ein besonderes Anliegen des Papstes war die Ökumene.

Bei seinem ersten Deutschlandbesuch 1980 wurde eine katholisch-lutherische Kommission eingesetzt, deren Arbeit in die 1999 von der römisch-katholischen Kirche und dem Lutherischen Weltbund in Augsburg unterzeichnete gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre mündete. Johannes Paul II. war der erste Papst, der eine lutherische Kirche besuchte. Am 11. Dezember 1983 kam er auf Einladung der evangelisch-lutherischen Gemeinde in die evangelische Christuskirche in Rom[17] und dankte für die Solidarität aller Christen des Advents[18]. Er bekräftigte dabei, dass wegen der unterschiedlichen Auffassungen über die Natur der Eucharistie bzw. des Abendmahls eine Interkommunion zurzeit nicht möglich sei. Er verbot daher im am 17. April 2003 veröffentlichten Dokument Ecclesia de Eucharistia die Teilnahme von katholischen Priestern an protestantischen Abendmahlsfeiern und die Einladung von evangelischen Christen zur heiligen Kommunion. Dies führte bei katholischen Gruppierungen zu heftiger Kritik. Auch Vertreter anderer Konfessionen bedauerten die Aussagen des Schreibens.

Die von der Kongregation für die Glaubenslehre verfasste und von Johannes Paul II. bestätigte Erklärung Dominus Jesus, in der den protestantischen Kirchen der Rang als gleichberechtigte Partner der katholischen Kirche abgesprochen wurde, ist im konfessionell gemischten Deutschland kritisiert worden. Seitens der evangelischen Kirchen wurde allerdings eingeräumt, dass die Erklärung Dominus Jesus inhaltlich keine neue Position darstellte. In Dominus Jesus wird dargelegt, dass sich die katholische Kirche in einem sakramentalen Sinne als Kirche versteht, und sich hierin von manchen evangelischen Kirchen unterscheidet.

Zu den orthodoxen Kirchen kam es im Pontifikat Johannes Pauls II. zu Annäherungen: die Bemühungen des Papstes, nach Moskau zu reisen, um dort den wichtigsten Vertreter der Orthodoxie – den russischen Patriarchen Alexej II. – zu treffen, scheiterten an dessen Ablehnung. Patriarch Alexej warf der katholischen Kirche vor, in orthodoxen Glaubensregionen zu missionieren.

Innerkirchliche Angelegenheiten

Johannes Paul II. galt in innerkirchlichen Angelegenheiten als konservativ. Kritiker warfen ihm vor, er lasse missliebige Theologen, Priester, Ordensleute und Bischöfe „inquisitorisch verfolgen“, beispielsweise Tissa Balasuriya (Sri Lanka), Leonardo Boff (Brasilien), György Bulányi (Ungarn), Edward Schillebeeckx (Belgien), Bischof Jacques Gaillot (1995 als Bischof von Évreux abgesetzt und zum Titularbischof des nicht mehr existierenden Bistums Partenia ernannt) und Erzbischof Raymond Hunthausen (USA; 1991 in den Ruhestand versetzt). Den seit 1973 erfolgten Versuchen der kongolesischen Bischöfe zur Inkulturation von einheimischen Elementen in die Liturgie stand er hingegen offen gegenüber und promulgierte 1988 den Zairischen Messritus.

Aus Anlass des UNO-Jahres der Jugend verkündete Johannes Paul II. 1985 die Einrichtung des Weltjugendtags, der im darauffolgenden Jahr erstmals stattfand und dann zu einem regelmäßig wiederkehrenden Ereignis wurde.[19] Johannes Paul II. ließ am 17. Mai 1993 den ersten Weltkatechismus seit 1566 herausgeben, in dem Glaubenslehre und Moral behandelt werden.

Als Meilenstein im Verhältnis der katholischen Kirche zur neuzeitlichen Wissenschaft gilt die öffentliche Rehabilitation von Galileo Galilei am 2. November 1992. Sie wurde von dem Bericht der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften vorbereitet, die – von Johannes Paul II. 1979 beauftragt – ihre Untersuchungsergebnisse am 31. Oktober 1992 an den Papst übergab.

Heilig- und Seligsprechungen

Johannes Paul II. hat in seiner Amtszeit 1338 Selig- und 482 Heiligsprechungen vorgenommen. Die Zahl aller von seinen Vorgängern in den letzten 400 Jahren insgesamt heilig gesprochenen Personen ist nur etwa halb so hoch. Die erste Heilige des neuen Jahrtausends ist die polnische Nonne Maria Faustyna Kowalska – sie gilt als „Apostelin der Barmherzigkeit Gottes“. Anlässlich ihrer Heiligsprechung am Weißen Sonntag des Heiligen Jahres 2000 erklärte Johannes Paul II. den Weißen Sonntag zum „Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit“. Johannes Paul II. sprach unter anderen die italienische Kinderärztin Gianna Beretta Molla heilig – sie gilt als Vorbild der Abtreibungsgegner. Auf Kritik, auch innerhalb der Kirche, stieß die Selig- und Heiligsprechung des umstrittenen Opus-Dei-Gründers Josemaria Escrivá. Wie seit Paul VI. üblich, stand Johannes Paul II. auch den Seligsprechungsfeiern persönlich vor. Sein Nachfolger Benedikt XVI. überließ diese Aufgabe wieder dem Präfekten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen.

Bischofsernennungen

Mit umstrittenen Bischofsernennungen schuf Johannes Paul II. immer wieder Konflikte zwischen einem Teil der Gläubigen und der Amtskirche. Zu nennen sind beispielsweise die Ernennung von Wolfgang Haas in Chur und später in Liechtenstein, von Kurt Krenn in St. Pölten und Hans Hermann Groër in Wien. Als Johannes Paul II. 1988 gegen den Widerstand des Domkapitels Joachim Meisner als neuen Erzbischof von Köln ernannte, protestierten mehr als 160 katholische Hochschullehrer öffentlich gegen den „römischen Zentralismus“.

Zulassung von Frauen zu den Weiheämtern

Johannes Paul II. wich nicht von der kirchlichen Sakramentenlehre ab, wonach das Weihesakrament gültig nur ein getaufter Mann empfängt. Kritiker fordern dagegen den gleichberechtigten Zugang von Frauen zum Weiheamt. Johannes Paul II. bekräftigte die Auffassung der Kirche in seinem Schreiben Ordinatio Sacerdotalis, in dem er erklärte, dass die katholische Kirche keinerlei Vollmacht besitze, Frauen zu Priestern zu weihen, und sich alle Gläubigen endgültig an diese Entscheidung zu halten hätten. Diese definitive Haltung schließt für katholische Theologen ein Verbot der Fortführung der Diskussion mit ein.

Von diesem Verbot nominell nicht betroffen ist die Diskussion über die Zulassung von Frauen zum Diakonat. Daher wird die Frage, ob aus Ordinatio Sacerdotalis automatisch abgeleitet werden kann, dass die Kirche sich auch außerstande sieht, Frauen zum Diakonat zuzulassen, weiter diskutiert.

Weltpolitik

Wende in Polen

Johannes Paul II. wird ein großer Einfluss auf die Demokratisierung seines Heimatlandes Polen zugeschrieben. Im stark katholisch geprägten Polen (90 % der Polen sind römisch-katholisch, davon sind ca. 70 % praktizierend) besaß seine Meinung sehr hohes moralisches Gewicht. Entsprechend stärkte er mit seiner offenen Parteinahme für die antikommunistische Gewerkschaft Solidarność die Opposition. Ihr ehemaliger Anführer Lech Wałęsa sagte an den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum der Organisation, Johannes Paul II. habe seinerzeit mit der Aufforderung an die Polen, alle Angst zu vergessen, das Land aufgeweckt.[20]

Schon die Wahl zum Papst sorgte für Ermutigungswellen in Polen und Beunruhigung beim Kreml.[21]

Von Bedeutung waren insbesondere die Polenbesuche des Papstes. Die erste Reise 1979, bei welcher rund ein Viertel der polnischen Bevölkerung den Papst sah, wurde faktisch zu einer politischen Kundgebung. Am 15. Januar 1981 empfing Johannes Paul II. eine von Lech Wałęsa angeführte Delegation der Solidarność im Vatikan zu einer Audienz.[22] Auf der zweiten Polenreise 1983, welche während des Kriegsrechts stattfand, forderte Johannes Paul II. von der Staatsspitze die rasche Umsetzung der Sozialreformen und traf wiederum Lech Wałęsa, obwohl dieser faktisch unter Hausarrest stand und Solidarność inzwischen verboten war. Bei seiner dritten Polenreise 1987 erteilte der Papst Lech Wałęsa und seiner Familie die Kommunion. Vom Staats- und Parteichef Wojciech Jaruzelski verlangte er bei diesem Besuch die Einhaltung der Menschenrechte und kritisierte in einer Rede das Verbot der Solidarność.[23] Durch die Beziehungen Johannes Pauls II. sollen Unterstützungsgelder des CIA über den Vatikan an die Solidarność geflossen sein.[24]

Die Stadt Berlin schenkte Johannes Paul II. zum Dank für seinen Beitrag zum Fall des Eisernen Vorhangs ein Stück der Berliner Mauer, das heute in den Vatikanischen Gärten ausgestellt ist. Michael Gorbatschow schrieb in seinen Memoiren, die Geschehnisse in Osteuropa wären ohne Johannes Paul II. nicht möglich gewesen.[24]

Mittel- und Südamerika

Für Kritik sorgte der Papstbesuch 1987 in Chile, bei dem Johannes Paul II. General Augusto Pinochet traf, der für zahlreiche Menschenrechtsverletzungen in seinem Land verantwortlich war, darunter zahlreiche Fälle von schwerer Folter und des Verschwindenlassens von Menschen.

Johannes Paul II. zeigte wenig Verständnis für die Anliegen der insbesondere in Mittel- und Südamerika beheimateten Befreiungstheologie [24]. Einer deren Vertreter, Oscar Romero, kehrte enttäuscht von einer Papstaudienz zurück und kommentierte seine Begegnung mit den Worten: „Der Papst versteht mich nicht!“ [25] Der Papst hatte die Befreiungstheologie nicht nur auf Grund seiner Erfahrungen im kommunistischen Polen wegen ihres Bündnisses mit marxistischen Strömungen abgelehnt. Er begründete seine Ablehnung auch mit schwerwiegenden theologischen Bedenken gegen ein auf das Diesseits reduziertes Verständnis von Befreiung und gegen deren gewaltsame Durchsetzung im Sinn des Klassenkampfes begründet.

Im Grenzkonflikt zwischen Chile und Argentinien am Beagle-Kanal 1978 vermittelte Johannes Paul II. erfolgreich. Ausführlicher hierzu: Beagle-Konflikt und Päpstliche Vermittlung im Beagle-Konflikt.

Papst Johannes Paul II. setzte sich sehr für die Kirche in Lateinamerika ein. Luigi Accattoli meint dazu in der Biografie: "Johannes Paul verlegte den Schwerpunkt der Kirche [...] in den Süden der Welt."[26]

Engagement gegen Krieg

Johannes Paul II. nahm mit großem Engagement öffentlich gegen Krieg Stellung. Im Jahr 1999 sprach er sich etwa gegen den Kosovo-Krieg aus. Wiederholt äußerte er seine Ablehnung des Dritten Golfkriegs; beispielsweise kritisierte er die Irak-Politik der USA bei der Audienz von George W. Bush im Juni 2004.[27]

Ehrungen und Auszeichnungen

Das US-Magazin TIME kürte Johannes Paul II. 1994 zum Mann des Jahres. Im Jahr 2003 war Johannes Paul II. für den Friedensnobelpreis nominiert.[28] Am 24. März 2004 wurde ihm in Rom der außerordentliche Karlspreis der Stadt Aachen für seinen Einsatz für Frieden, Freiheit und Demokratie in Europa verliehen. 2004 erhielt er den Europäischen Friedenspreis der Stiftung für Ökologie und Demokratie in Anerkennung seines Engagements für den Weltfrieden und seines Beitrages am Zusammenbruchs des Kommunismus und des Falls der deutsch-deutschen Mauer. Im Juni 2004 verlieh George W. Bush ihm die Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung der USA. Er ist Ehrenbürger von Stettin [29] und Warschau.

Postume Würdigung

Beisetzung

Requiem am 8. April 2005

Nach dem Tod des Papstes kam es, begleitet von einer umfangreichen Berichterstattung der Medien, zu Versammlungen in vielen größeren Metropolen und schließlich zu einer riesigen Pilgerbewegung nach Rom, wo am Abend des 4. April 2005 der Leichnam aufgebahrt wurde. Bereits während des ersten Tages erwiesen eine halbe Million Menschen dem verstorbenen Papst die letzte Ehre.

Zu den Exequien am 8. April 2005 auf dem Petersplatz kamen 3,5 Millionen Pilger nach Rom, viele davon aus Polen. 200 Staats- und Regierungschefs und hohe geistliche Vertreter verschiedener Religionen wohnten der Feier bei. Zu den Gästen zählten unter anderem der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Bartholomäus I., der Metropolit von Smolensk und Kaliningrad als Vertreter des Außenamtes der Russisch-Orthodoxen Kirche sowie der Papst der Koptischen Kirche.

Die Exequien auf dem Petersplatz wurden vom Dekan des Kardinalskollegiums, dem deutschen Kardinal Joseph Ratzinger, zelebriert, der wenige Tage später zum Nachfolger Johannes Pauls II. gewählt wurde (Benedikt XVI.). In seiner Predigt würdigte er das Leben und das Pontifikat Karol Wojtyłas. Die Exequien und das Heraustragen des Sarges wurden von Akklamationen der Pilger begleitet. Sprechchöre und Spruchbänder zahlreicher Pilger forderten die sofortige Heiligsprechung Johannes Pauls II. Es war eine der größten kirchlichen Begräbnisfeiern in der Geschichte des Christentums.

Erste Ruhestätte Johannes Pauls II. (2005 bis 2011)

Johannes Paul II. wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit in der Papstgruft des Petersdoms an der Stelle beigesetzt, die bis zu dessen Umbettung 2001 Grabstätte Johannes XXIII. gewesen war. Vor und nach dem Tod Johannes Pauls II. hatte es Gerüchte gegeben, der Papst wolle in seiner polnischen Heimat beigesetzt werden. Auch über die Überführung seines Herzens nach Polen wurde spekuliert. Die Entscheidung über die Bestattungsumstände überließ er in seinem Testament jedoch dem Kardinalskollegium, das sich für die Beisetzung in Rom entschied.

Seligsprechungsprozess

Wenige Wochen nach dem Tod des Papstes, am 13. Mai 2005, dem Jahrestag des Attentats von 1981, gab Papst Benedikt XVI. die Absicht bekannt, den Seligsprechungsprozess baldmöglichst einzuleiten. Er setzte für diese Entscheidung die kirchenrechtlichen Bestimmungen außer Kraft, nach denen dieser Prozess frühestens fünf Jahre nach dem Tod des Betreffenden eröffnet werden soll. So war es möglich, den Prozess bereits am 28. Juni 2005 in der feierlichen Vesper zum Hochfest Petrus und Paulus in der Lateranbasilika zu eröffnen. Für die Durchführung des Seligsprechungsprozesses war die Diözese Rom verantwortlich.

Kurz vor dem ersten Todestag beendete das Krakauer Tribunal seine Untersuchungen über das Leben des Papstes bis zu seiner Wahl. Anschließend begann ein Tribunal in Rom mit der Aufarbeitung seines Pontifikats. Als das für die Seligsprechung erforderliche Wunder kam die Spontanheilung der französischen Ordensschwester Marie Simon-Pierre von der Parkinson-Krankheit in Frage.

Der auf diözesaner Ebene ablaufende Teil des Seligsprechungsprozesses wurde am 2. April 2007 in der Lateranbasilika abgeschlossen. Die dabei gesammelten Dokumente wurden von der vatikanischen Kommission ausgewertet, insbesondere wurde das angebliche Wunder auf seine Glaubwürdigkeit überprüft.[30] Am 19. Dezember 2009 wurde ihm der Ehrentitel „Ehrwürdiger Diener Gottes“ (Venerabilis Dei servus) zuerkannt, der als Vorstufe zur Seligsprechung gilt. Hierdurch wurde sein heroischer Tugendgrad festgestellt. [31][32]

Der Seligsprechungsprozess geriet 2010 ins Stocken. Die nahe und freundschaftliche Verbindung des Papstes zum nachweislich pädokriminellen Marcial Maciel, dem Ordensgründer der Legionäre Christi, wurden zum Hindernis des Verfahrens, wie Berichte der internationalen Presse[33][34] darlegten. Demnach hat Papst Johannes Paul II. den Ordensmann noch gelobt und gefördert, als dessen sexuellen Übergriffe an minderjährigen Kindern bereits bekannt gewesen sein sollen. Erst sein Nachfolger Benedikt XVI. hat den Machenschaften des Ordensgründers ein Ende gesetzt.

Am 14. Januar 2011 teilte der Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Angelo Amato, in Rom mit, dass Papst Johannes Paul II. am 1. Mai 2011 seliggesprochen werden soll.

Seligsprechung

Seligsprechung des Papstes Johannes Paul II.
Letzte Ruhestätte des Seligen in der St. Sebastianus-Kapelle des Petersdoms in Rom 2011

Am 1. Mai 2011 sprach Papst Benedikt XVI. bei einer feierlichen Heiligen Messe auf dem Petersplatz Papst Johannes Paul II. selig und nahm ihn in das Verzeichnis der Heiligen und Seligen auf. Nach dem Seligsprechungsritus brachten zwei Ordensschwestern, eine davon Marie Simon-Pierre, deren Heilung im Seligsprechungsprozess als Wunder auf die Fürsprache des Seligen anerkannt worden war, ein Reliquar mit einer Ampulle, die etwas Blut von Johannes Paul II. enthält, zum Altar. Unter den hunderttausenden Menschen auf dem Petersplatz waren etwa 90 hochrangige Delegationen aus aller Welt, darunter zahlreiche Staatspräsidenten, sowie Vertreter von Königshäusern. Pilger, die auf dem Petersplatz keinen Platz mehr fanden, verfolgten die Seligsprechung auf Großleinwänden in der italienischen Hauptstadt. Insgesamt kamen etwa 1,5 Millionen Pilger nach Rom. Bereits vor der Messe war der Sarg Johannes Pauls II. vor der Confessio im Petersdom aufgebahrt worden. Papst Benedikt XVI. betete dort nach dem Gottesdienst für kurze Zeit, danach hatten die Gläubigen Gelegenheit, am Sarg vorbeizudefilieren. Bis zum Abend des 2. Mai 2011 zählte man 350.000 [35] Menschen, die den Sarg besucht hatten. Der schlichte Holzsarg mit den sterblichen Überresten Papst Johannes Pauls II. wurde anschließend in einer kurzen Zeremonie in der Sankt-Sebastianus-Kapelle im rechten Seitenschiff des Petersdoms beigesetzt. Als Gedenktag in der Liturgie der römisch-katholischen Kirche (zunächst in den Regionalkalendern für Polen und die Stadt Rom) wurde der 22. Oktober, der Tag seiner Inthronisation im Jahre 1978, festgesetzt.

Kritik an der Seligsprechung

Die Seligsprechung wird von Vertretern von Opfern kirchlichen sexuellen Missbrauchs wie SNAP und netzwerkB kritisiert.[36] Norbert Denef äußerte zur Seligsprechung: „Nicht nur für mich persönlich, sondern weltweit für viele Opfer, die als Mädchen und Jungen in der Amtszeit Papst Johannes Pauls II. missbraucht wurden, ist diese Seligsprechung Salz in ihren tiefen, noch immer frischen Wunden. Auch während seines Pontifikats wurden Verbrechen nicht nur in Deutschland, sondern in vielen anderen Ländern, darunter den USA und Mexiko, vertuscht und verschwiegen. Anstatt einen toten Papst seligzusprechen, sollte die Kirche den Opfern helfen.“[37][38]

Hans Küng warf ihm vor, in innerkirchlichen Angelegenheiten „die Menschenrechte von Frauen und Theologen unterdrückt“ zu haben; „der zwiespältigste Papst des 20. Jahrhunderts“ tauge nicht als Vorbild.[39]

Bernard Fellay von der Priesterbruderschaft St. Pius X. und andere Ultrakonservative kritisieren vor allem die „ärgerniserregendsten“ Unternehmungen Johannes Pauls II. wie „Küssen des Korans“ am 14. Mai 1999 und seine „zahlreichen Zeremonien der Vergebungsbitte“ wie die Mea culpa vom 12. März 2000.[40]

Robert Leicht kritisiert das Außerkraftsetzen der üblichen Fünfjahresfrist und äußert Kritik an dem zur Begründung herangezogenen Wunder.[41]

Verfilmungen

Das Leben von Johannes Paul II. wurde mehrfach verfilmt:

Schriften

Bücher und Musik

Enzykliken

Literatur

Weblinks

 Commons: Johannes Paulus II – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lautschrift: [ˈkarɔl ˈjuzɛf vɔjˈtɨu̯a]; Audio-Datei / Hörbeispiel Aussprache?/i
  2. http://news.orf.at/stories/2036343/2036336/ Seligsprechung in Rekordzeit" in orf.at
  3. Gerhard Knauck: Einen zweiten solchen Menschen zu finden ist schwer, in: Die Welt vom 4. April 2005
  4. Deutsche Übersetzung in: Karol Wojtyła/Johannes Paul II.: Primat des Geistes. Philosophische Schriften. H. Seewald, Stuttgart 1980, ISBN 3-512-00573-X, S. 37-197.
  5. http://www.vatican.va/beatificazione_gp2/documents/pontificato_gp2_ge.html
  6. 20 Minuten: Papst über 100 Mal aus dem Vatikan abgehauen. 27. Januar 2007
  7. http://www.wdr.de/themen/kultur/stichtag/2006/05/13.jhtml - http://www.liborius.de/specials/erinnerungen-an-papst-johannes-paul-ii/johannes-paul-ii-das-attentat.html
  8. http://storico.radiovaticana.org/ted/storico/2005-03/31957.html
  9. Stationen im Leben von Papst Johannes Paul II.
  10. Seite 458 ff.: EXTREMA AEGROTATIO, OBITUS, FUNEBRIA (Letzte Krankheit, Tod, Bestattungsfeiern) in italienischer Sprache, deutschsprachige Wiedergabe. Auf Seite 475 ff. ist das Testament Jahannes Pauls in polnischer Sprache abgedruckt.
  11. http://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/documents/rc_con_cfaith_doc_20030731_homosexual-unions_ge.html
  12. Johannes Paul II.: Botschaft zur Feier des Weltfriedenstags 1990, 8. Dezember 1989
  13. Johannes Paul II.: UNTERZEICHNUNG DER „ERKLÄRUNG VON VENEDIG“, 10. Juni 2002
  14. http://www.epochtimes.de/articles/2005/04/03/2043.html
  15. http://tibetfocus.com/gm/archives/00000170.html
  16. http://www.dw-world.de/dw/article/0,,2973038,00.html?maca=de-teaser_top_stories-212-rdf
  17. http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/JohannesPaulII/index.html
  18. Ansprache während des Ökumenischen Treffens
  19. Chronicle of World Youth Days. Abgerufen am 28. April 2011.
  20. Parade der Gratulanten in Polen ( NZZ Online). Abgerufen im 28 April 2011.
  21. Luigi Accattoli.Johannes Paul II. Biografie, Köln 1998, Seite 79
  22. Alla Delegazione del sindacato indipendente ed autonomo polacco Solidarnosc, 15 gennaio 1981, Giovanni Paolo II. Abgerufen am 28. April 2011.
  23. Die Reisen des Papstes nach Polen. Abgerufen im 28 April 2011.
  24. 24,0 24,1 24,2 Alexander Schwabe: Revolutionär nach außen, Traditionalist nach innen. Nachruf auf Spiegel.de
  25. "Der Papst versteht mich nicht!" Wir sind Kirche; Abgerufen am 19. September 2011
  26. Luigi Accattoli.Johannes Paul II. Biografie, Köln 1998
  27. http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/18/0,3672,2133010,00.html
  28. 09.10.2003 Friedensnobelpreis: Johannes Paul II. oder Vaclav Havel?. Abgerufen am 28. April 2011.
  29. Die Ehrenbürger von Stettin / Szczecin. Abgerufen am 28. April 2011.
  30. http://www.tagesschau.de/ausland/meldung44160.html (nicht mehr online verfügbar)
  31. Heroischer Tugendgrad von Johannes Paul II. und Pius XII. anerkannt!kath.net-Meldung
  32. Vatikan: Keine „Abkürzung“ für Johannes Paul II.Radio Vatikan
  33. Frankfurter Rundschau vom 16. Oktober 2010: Eine unselige Verbindung
  34. NDR Radiosendung vom 1. August 2010 (ARD Mediathek): Legionäre Christi
  35. Presseamt des Vatikan
  36. Pressemitteilung: Betroffene zur Seligsprechung von Johannes Paul II. netzwerkB, SNAP; 28. April 2011 (online)
  37. Norbert Denef: Beten statt helfen. Wie Papst Johannes Paul mir einen niederschmetternden Brief schrieb. In: Die Zeit, 28. April 2011 (online)
  38. Vatikan: Missbrauchsopfer kritisieren Seligsprechung von Johannes Paul II. In: Der Spiegel, 28. April 2011 (online)
  39. MZ-Web.de 28. April 2011
  40. http://www.dici.org/en/documents/brief-an-die-freunde-und-wohltater-nr-78/ - http://www.remnantnewspaper.com/2011-0331-statement-of-reservations-beatification.htm
  41. Robert Leicht: Wieso gerade ein Papst?. In: Die Zeit, 28. April 2011 (online)
  42. http://www.abbapater.com/
Vorgänger Amt Nachfolger
Johannes Paul I. John paul 2 coa.svg Papst
19782005
Benedikt XVI.
Eugeniusz Baziak Erzbischof von Krakau
19631978
Franciszek Kardinal Macharski
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