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Bindlach

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Bindlach
Bindlach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bindlach hervorgehoben
49.98111111111111.611388888889362
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Bayreuth
Höhe: 362 m ü. NN
Einwohner:

7.193 (31. Dez. 2011)[1]

Postleitzahlen: 95463, 95460
Vorwahl: 09208
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 09 4 72 119
Gemeindegliederung: 35 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 1
95463 Bindlach
Webpräsenz: www.bindlach.de
Bürgermeister: Gerald Kolb (Freie Wähler)
Lage der Gemeinde Bindlach im Landkreis Bayreuth
Karte
Ortskern mit Rathaus und St.-Bartholomäus-Kirche

Bindlach ist eine Gemeinde im Landkreis Bayreuth, Regierungsbezirk Oberfranken, und grenzt südlich an die kreisfreie Stadt Bayreuth.

Geografie

Geografische Lage

Der Ortskern von Bindlach liegt im Trebgasttal am Rande des Fichtelgebirges, an dem durch die Benk-Formation geologisch interessanten Höhenzug der Hohen Warte, dem Oschenberg und dem Bindlacher Berg. Im Ortsteil Stöckig entsteht aus dem Zusammenfluss von Furtbach und Flußgraben die Trebgast, die bei Trebgast in den Weißen Main mündet. Das weite Tal wurde nicht von ihr, sondern von der wasserreicheren Ursteinach, dem früheren Unterlauf der Warmen Steinach, geschaffen.[2]

Geotope

  • Muschelkalk-Aufschluss am Bindlacher Berg (Geotop-Nummer 472A004).

Gemeindegliederung

Bindlach besteht aus insgesamt 35 Ortsteilen:[3]

Freiwillige Feuerwehren gibt es in den Ortsteilen Bindlach, Ramsenthal, Benk, Euben, Crottendorf und Deps.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Bad Berneck im Fichtelgebirge, Goldkronach, Bayreuth, Heinersreuth, Neudrossenfeld und Harsdorf.

Name

Der Ursprung des heutigen Ortsnamens Bindlach ist umstritten. Bis ins späte 20. Jahrhundert wurde er auf das slawische Pnetluky zurückgeführt. Pnetluky enthält das slawische Verb tlouk, das „schlagen“ bedeutet. Dies lässt die sinngemäße Übersetzung „Dorf der Leute, die Stämme schlagen“ zu. Die weitere Entwicklung der Schreibweise führt über Pintlock, Pintloch, Bindlich, was heute noch umgangssprachlich zu hören ist, schließlich zu Bindlach.

Neuere Forschung führt die Bezeichnung Bindlach auf das altsächsische Binutlaka zurück. Dies wird mit „Binsenlache“ (mit Binsen bewachsenes, stehendes Gewässer) gedeutet.[4]

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Im Jahr 1997 wurden beim Wohngebiet Gries viele Keramikscherben von Tonkrügen und Gefäßen der bronzezeitlichen Urnenfelderkultur (ca. 1300–800 v. Chr.) gefunden, die auf eine frühgeschichtliche Besiedelung des Bindlacher Raumes schließen lassen. Ausgrabungen im August 1992 haben ergeben, dass zwischen Schleifmühle und Allersdorf eine keltische Siedlung der Zeit um 450 v. Chr. existiert hat.

Um das Jahr 800 n. Chr. sollen durch Karl den Großen deportierte Sachsen hier angesiedelt worden sein. 1963 wurden karolingische Reihengräber aus dem 9. Jahrhundert entdeckt. Als Beweis dafür, dass der Ort schon vor der Gründung des Bistums Bamberg im Jahr 1007 existierte, gilt der Würzburger Altzehnt, den 1317 Heinrich von Wirsberg in Bindlach zu zahlen hatte.[4]

In einer Privaturkunde[5] vom 6. April 1178 wurde „bintlvke“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Pfarrei Bindlach war damals kirchlicher Mittelpunkt des Bayreuther Landes.[2]

Als Teil des hohenzollernschen (seit 1792 preußischen) Fürstentums Bayreuth lag Bindlach ab 1500 im Fränkischen Reichskreis. Es fiel im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich und kam 1810 zum Königreich Bayern. Die heutige Gemeinde entstand im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern mit dem Gemeindeedikt von 1818.

Neuere Geschichte

1994 wurde die Gemeinde als staatlich anerkanntes Unterzentrum eingestuft.[2]

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1976 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Crottendorf eingegliedert. Am 1. Januar 1978 kam Benk hinzu. Euben und Ramsenthal folgten am 1. Mai 1978.[6]

Gemeinderat

Die Kommunalwahlen 2002, 2008 und 2014 führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat:

Partei / Liste 2002 2008 2014
CSU 7 6 5
SPD 6 6 4
Wahlgemeinschaft 4 4 6
Christlich Soziale Wählervereinigung 2 2 3
Überparteiliche Wählervereinigung Benk 1 1 1
BergListe n. a. 1 1
Gesamt 20 20 20

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Bahnhof Bindlach Februar 2018

Eisenbahn

Bindlach besitzt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Bayreuth–Neuenmarkt-Wirsberg mit Regionalzugverkehr. Der unter Denkmalschutz stehende Bahnhof wurde in den 1980er Jahren aufwendig restauriert, befand sich aber bereits 2006 wieder in einem restaurierungsbedürftigen Zustand. Die Fahrkartenausgabe und die Gepäckaufgabe schlossen Mitte der 1980er Jahre. Seitdem wird das Bahnhofgebäude überwiegend zu Wohnzwecken genutzt.

Anfang 2006 wurde das Gleis 1 ab dem Bahnhofsgebäude in Richtung Harsdorf für jeglichen Zugverkehr gesperrt und das zweiflügelige Ausfahrtssignal in Richtung Harsdorf abgebaut. Im Juli 2009 wurden die verbliebenen Formsignale durch moderne Lichtsignale ersetzt und im selben Jahr wurde südlich des Bahnhofsgebäudes und östlich des Gleises 1 ein neuer Bahnsteig gebaut und das Gleis wieder in Betrieb genommen; die Regional-Express-Züge zwischen Bayreuth und Neuenmarkt-Wirsberg befahren nun ohne Halt das Gleis 2. Die ehemals vorhandenen zwei Ladegleise und der Stückgutschuppen sind seit den späten 1980er Jahren abgebaut.

Das seit 2009 inaktive mechanische Stellwerk stammt noch aus der Zeit der Königlich Bayerischen Staatseisenbahn. Es soll abgebaut werden und als Ersatzteilspender für die Stellwerke von Harsdorf und Trebgast dienen, die in ein Museum überstellt werden. Die Bedienung der Schranken geschah auch im Jahr 2012 weiterhin vollmechanisch.