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Enya
Enya /ɛnʲə/ (* 17. Mai 1961 als Eithne Pádraigín Ní Bhraonáin /ɛnʲə ˈpˠɑːd̺.ɾˠɪɡʲiːnʲ nʲiː vɾˠiːn̪ˠaːn/ in Gaoth Dobhair, County Donegal) ist eine irische New-Age-Musikerin, Sängerin und Songwriterin. Bis 2008 hat sie weltweit über 70 Millionen Alben verkauft.[1]
Leben
Enya ist das sechste der neun Kinder von Leo und Maire (genannt Baba) Brennan. Die Schreibweise Enya beruht auf der Anglisierung des häufigen irischen Vornamens Eithne, also seiner Angleichung an die englische Phonographie bei unveränderter Aussprache. Er bedeutet „kleines Feuer“. Sie hat vier Schwestern, darunter Sängerin Moya, und vier Brüder, darunter Sänger Pól. Ihre Kindheit verbrachte sie in Gaoth Dobhair. Bis zum Alter von drei Jahren wuchs Enya in einer rein irischsprachigen Umgebung auf.
Im Alter von elf Jahren begann sie gemeinsam mit ihren Schwestern in einem Kloster Klavier zu spielen, hauptsächlich klassische Musik. Im Alter von 11 bis 17 Jahren besuchte sie eine von Loretoschwestern betriebene katholische Schule in Milford.[2] Nach dem Ende der schulischen Ausbildung trat sie der Band ihrer Familie bei, Clannad. 1982 verließ sie die Gruppe gemeinsam mit Nicky Ryan, dem damaligen Produzenten der Band, und lebte fortan mit diesem und dessen Frau Roma in einem Haus in Artane, nördlich von Dublin. Seit 1997 lebt Enya in Dublin in einem kleinen Schloss namens Manderley Castle (früher Ayesha Castle), benannt nach dem Schloss in ihrem Lieblingsfilm Rebecca. Sie gibt nur selten Interviews.
Musik
Bei Clannad spielte Enya mit drei Geschwistern und ihren beiden Onkeln. Nach dem Verlassen der Band startete sie Mitte der 1980er Jahre ihre Solokarriere. Die Texte für Enyas Titel werden von Roma Ryan geschrieben, für die Produktion ist deren Mann Nicky Ryan verantwortlich. Der internationale Durchbruch gelang ihr 1988 mit der Single Orinoco Flow (Sail away), die Nummer 1 in Großbritannien wurde und Platz 2 in Deutschland belegte. Das dazugehörige Album Watermark war ebenfalls ein Top-10-Erfolg in Europa. Wie Watermark erhielten auch Enyas weitere Alben Shepherd Moons (1991), The Celts (ursprünglich herausgegeben 1986, international wiederveröffentlicht 1992), The Memory of Trees (1995) und die Greatest-Hits-Platte Paint the Sky with Stars (1997) Gold oder Platin im Vereinigten Königreich, in Deutschland und auch in den USA.
Only Time, welches im Spielfilm Sweet November zur musikalischen Untermalung einer Schlüsselszene verwendet wird, war zunächst wenig erfolgreich. International bekannt wurde der Titel durch die Terroranschläge am 11. September 2001, als er zur musikalischen Untermalung der Fernsehübertragung verwendet wurde. Dadurch erreichte Only Time die Top 10 der US-Billboard-Charts, während das dazugehörige Album A Day Without Rain ebenfalls wieder in die Charts einstieg und bis auf Platz 2 kletterte. Auch in Deutschland löste dies eine erneute Nachfrage nach dem Stück aus, so dass Only Time einen Wiedereinstieg auf Platz 1 der deutschen Singlecharts schaffte. Nur wenige Wochen später belegte auch das Album A Day Without Rain die Spitze der Hitparade. Nicht annähernd diesen Erfolg hatten Single und Album jedoch in anderen wichtigen Märkten wie im Vereinigten Königreich, Frankreich oder Australien. Enya erhielt 2001 den Echo für die erfolgreichste internationale Single auf dem deutschen Markt und eine weitere Nominierung für das erfolgreichste Album. Die Einnahmen durch das Lied spendete Enya den Hinterbliebenen der Anschlagsopfer und den New Yorker Feuerwehrleuten.[3]
Im Januar 2002 veröffentlichte sie May It Be, das Titellied des ersten Teils der Filmreihe Der Herr der Ringe. Während die Single in Großbritannien knapp die Top 50 erreichte, setzte sich ihre neue Popularität in Deutschland fort: May It Be stieg direkt auf Platz 1 der deutschen Singlecharts ein. Das Stück wurde auch für einen Oscar nominiert. 2005 veröffentlichte Enya ihr Album Amarantine, auf dem zum ersten Mal die von Roma Ryan entwickelte Sprache Loxian zum Einsatz kam. Am 20. November 2009 erschien ihr Album The Very Best Of, eine von Enya ausgesuchte Kompilation ihrer größten Erfolge.
Ihr Instrumentalstück Boadicea wurde in zwei Nummer-eins-Hits als Sample prägnant eingesetzt: In Ready or Not von den Fugees (1996) und in I Don't Wanna Know von Mario Winans featuring P. Diddy und Enya. Außerdem wurde Boadicea auch für den Titel Secret Love von Magnetic Pulstar verwendet und ist im Soundtrack des Films Schlafwandler zu hören. Das Lied Orinoco Flow aus dem Album Watermark (1988) ist wegen des Refrains „Sail Away“ und der kreuzfahrttypischen Verse „Let me sail, let me sail, let the Orinoco flow […] From Bissau to Palau in the shade of Avalon. From Fiji to Tiree and the isles of Ebony. From Peru to Cebu, feel the power of Babylon. From Bali to Cali, far beneath the Coral Sea“ die Schiffsauslaufmelodie der AIDA-Flotte, die jedoch auf Wunsch der Sängerin nur in einer Cover-Version verwendet werden darf.[4]
Die Titel "Caribbean Blue"[5] und "Only Time" wurden in der Marvel-Comic-Verflimung Deadpool 2 verwendet. Hierbei hat Marvel als Produzent die Titel als Kontrast zum Film genutzt, denn es sind in beiden Fällen Kampfszenen. "Caribbean Blue" wird im Super-Duper-Cut verwendet, als Deadpool in einem Badehaus asiatische Bösewichter ausschaltet. "Only Time" hingegen bei dem Kampf von Juggernaut, als er den Konvoi zerstört.[6]
Die Musikvideos von Enya weisen ausgeprägte Naturverbundenheit, einen starken Bezug zum Meer und ein antiquiert-romantisches Faible auf. So kleiden sich in einigen Videos (im Besonderen jene, die in den 1980ern und Anfang der 1990er Jahre entstanden sind) Darsteller wie Enya selbst in einer Mode, wie sie zur viktorianischen Zeit üblich war. Generell weisen ihre Videos ein langsames Tempo auf, mitunter auch Zeitlupen-Effekte. Mit siebenjährigem Abstand zum Vorgänger erschien am 20. November 2015 Enyas neues Album, Dark Sky Island. Musikalisch nähert sie sich damit wieder an ihr erstes Album Watermark an.[7]
Diskografie
Studioalben Enya/Diskografie
Fernsehauftritte
Enya trat 1997 in der ARD-Sendung Die José Carreras Gala 1997 mit der Single Only If auf und nahm dort auch einen Preis entgegen. Des Weiteren war sie im Januar 2001 in der österreichischen Talkshow Vera zu Gast und präsentierte dort ihr neues Album. Am 21. Januar 2006 präsentierte sie in Karlsruhe in der ARD-Samstagabendshow Verstehen Sie Spaß? ihre Single Amarantine. Daneben hatte sie mit Orinoco Flow und Book of Days auch Auftritte bei Top of the Pops. Am 31. Januar 2009 trat Enya in Salzburg in der ZDF-Sendung Willkommen bei Carmen Nebel mit dem Titel My! My! Time Flies! auf.
Mit Anywhere Is trat sie im Dezember 1995 auch vor Papst Johannes Paul II. im Vatikan auf.[8]
Auszeichnungen
- 1992: Grammy Award für das Album Shepherd Moons in der Kategorie „Best New Age Album“.
- 1996: Grammy Award für das Album The Memory of Trees in der Kategorie „Best New Age Album“.
- 2002: Grammy Award für das Album A Day Without Rain in der Kategorie „Best New Age Album“.
- 2002: Echo für Only Time
- 2006: World Music Award in der Kategorie World's Best-Selling Irish Act
- 2007: Grammy Award für das Album Amarantine in der Kategorie Best New Age Album.
- 2007: Ehrendoktorwürde („Doctor of Letters“) der National University of Galway[9]
- 2007: Ehrendoktorwürde („Doctor of Letters“) der University of Ulster[10]
Weblinks
- Enyas Website
- Enya bei Discogs (englisch)
- Enya in der Internet Movie Database (englisch)
- Enya bei MusicBrainz (englisch)
- Enya bei laut.de
Einzelnachweise
- ↑ Biografie auf Enyas Website (Memento vom 29. März 2014 im Internet Archive)
- ↑ Timothy White: Billboard. Nielsen Business Media, Inc., 1995-11-25 (https://books.google.de/books?id=Pw0EAAAAMBAJ&pg=PA5&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false).
- ↑ Der Song des 11. September: „Only Time“ von Enya. (Nicht mehr online verfügbar.) SWR3, 30. September 2013, archiviert vom Original am 28. Februar 2014; abgerufen am 28. Februar 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Schiffsauslaufs-Musik [1] vom 13. Oktober 2018
- ↑ Music from Deadpool 2. Abgerufen am 5. Dezember 2019 (en-us).
- ↑ Music from Deadpool 2. Abgerufen am 10. August 2019 (en-us).
- ↑ BBC-Interview vom 3. November 2015
- ↑ Auftritt Enya 1995 beim Besuch von Papst Johannes Paul II.
- ↑ Ehrendoktorwürde (Doctor of Letters) der National University of Galway (Memento vom 27. November 2007 im Internet Archive)
- ↑ Ehrendoktorwürde („Doctor of Letters“) der University of Ulster (Memento vom 24. Februar 2015 im Internet Archive)
Personendaten | |
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NAME | Enya |
ALTERNATIVNAMEN | Eithne Ní Bhraonáin (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | irische Musikerin |
GEBURTSDATUM | 17. Mai 1961 |
GEBURTSORT | Gweedore, Irland |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Enya aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |