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Franz Mazura
Franz Mazura (* 22. April 1924 in Salzburg; † 23. Januar 2020 in Mannheim[1]) war ein deutscher Opern- und Konzertsänger (Bassbariton).
Ausbildung
Franz Mazura studierte bei Frederick Husler an der Musikhochschule Detmold und arbeitete bereits während seines Studiums als Schauspieler am Landestheater Detmold.
Er galt aufgrund der dunklen Färbung seiner Stimme und seiner schneidenden Diktion als hervorragender Interpret klassischer Bösewichter der früh- bis spätromantischen Oper (Don Pizarro aus Fidelio, Alberich aus Der Ring des Nibelungen, Klingsor aus Parsifal, Scarpia aus Tosca), hat sich aber einen noch größeren Namen im modernen Repertoire gemacht: als Moses in Moses und Aron, als Lautsprecher in Der Kaiser von Atlantis und als Wozzeck. 1979 sang er in der Pariser Uraufführung der von Friedrich Cerha fertig orchestrierten, dreiaktigen Version von Alban Bergs Lulu unter Pierre Boulez und Patrice Chéreau die Rolle des Dr. Schön.
Engagements
Franz Mazura debütierte 1949 in Kassel, sang dann in Mainz, Braunschweig und am Nationaltheater Mannheim. 1960 debütierte er bei den Salzburger Festspielen, 1961 an der Deutschen Oper Berlin, 1971 bei den Bayreuther Festspielen, 1973 an der Hamburgischen Staatsoper. Er sang auch an der Bayerischen Staatsoper, der Metropolitan Opera, der Wiener Staatsoper, am Teatro Colón in Buenos Aires sowie an der Pariser Oper – dort u. a. 1976 in Wagners Das Rheingold unter Georg Solti und Peter Stein.
Neben Christian Gerhaher als Jean-Charles und Camilla Nylund als La Mort hatte er die erzählerische Rolle des Charon in dem Oratorium, das zum 80sten Geburtstag des Komponisten Hans Werner Henze in der Berliner Philharmonie wiederaufgeführt wurde.[2] Franz Mazura war bis 2019 auf der Bühne tätig:
- 2009 in Lyon und 2010 an der Mailänder Scala und bei den Wiener Festwochen als Schigolch in Lulu (Regie: Peter Stein)
- 2013 in Aix en Provence, 2014 an der Mailänder Scala und 2016 an der Staatsoper Berlin als Pfleger des Orest in Elektra (Regie: Patrice Chéreau)
- 2015 Sprecher in den Gurre-Liedern in Stockholm (Baltic Sea Festival),
- 2017 an der Staatsoper Hannover als Abraham in Lot von Giorgio Battistelli – Uraufführung – (Musikalische Leitung: Mark Rohde, Regie: Frank Hilbrich)[3]
- 2019 an der Berliner Staatsoper als Hans Schwarz in Die Meistersinger von Nürnberg
Ehrungen
Franz Mazura erhielt zahlreiche Ehrungen:
- 1980 wurde Mazura Kammersänger
- 1980 Grammy Awards 1981 in den Kategorien „Best Opera Recording“ und „Best Classical Album“ (Berg: Lulu)
- 1985 Grammy Award 1986 in der Kategorie „Best Opera Recording“ (Schönberg: Moses und Aron)
- 1990 Ehrenmitglied des Nationaltheaters Mannheim.
- 2010 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.
- Im November 2014 erhielt Franz Mazura die Ehrennadel seiner Wahlheimatgemeinde Edingen-Neckarhausen, in der er seit 1964 lebte.[4]
- 2015 wurde Franz Mazura mit dem Deutschen Theaterpreis Der Faust für sein Lebenswerk ausgezeichnet.[5]
Literatur
- Hans-Jürgen Buderer (Hrsg.): Die Oper – Spiegelbild der Welt. Franz Mazura – der Sänger-Schauspieler. Festschrift zum 80. Geburtstag. Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2004, ISBN 3-88462-197-1
Weblinks
- Literatur von und über Franz Mazura im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Franz Mazura im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
- Stefan Dosch: „Mit der Lulu wird es mir nicht langweilig“, in: Augsburger Allgemeine, 1. Dezember 2011
- Stefan M. Dettlinger: Ein Titan, der nichts hatte als Hoffnung, in: Mannheimer Morgen, 19. April 2014
Einzelnachweise
- ↑ https://www.morgenweb.de/mannheimer-morgen_artikel,-nationaltheater-mensch-faust-preistraegeruniversal-kuenstler-_arid,1591279.html
- ↑ berliner-philharmoniker.de: Spielplan 2006/2007 (Memento vom 5. Juni 2014 im Internet Archive) (abgerufen am 1. Juni 2014)
- ↑ Programmheft der Niedersächsisches Staatstheater Hannover GmbH, Staatsoper Hannover, Nr. 133 (2017)
- ↑ Bericht im Mannheimer Morgen (abgerufen am 2. März 2015)
- ↑ Theaterpreis „Der Faust“ an Sänger Franz Mazura. Nachricht vom 9. September 2015 in der Badischen Zeitung, abgerufen am 10. September 2015.
Personendaten | |
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NAME | Mazura, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Opernsänger (Bassbariton) |
GEBURTSDATUM | 22. April 1924 |
GEBURTSORT | Salzburg |
STERBEDATUM | 23. Januar 2020 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Franz Mazura aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |