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Guggisberg
Guggisberg | |
---|---|
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Bern (BE) |
Verwaltungskreis: | Bern-Mittelland |
BFS-Nr.: | 0852 |
Postleitzahl: | 3158 Guggisberg 3156 Riffenmatt 3159 Riedstätt 1738 Sangernboden |
Koordinaten: | (591956 / 179504)46.7666647.3333321115Koordinaten: 46° 46′ 0″ N, 7° 20′ 0″ O; CH1903: (591956 / 179504) |
Höhe: | 1'115 m ü. M. |
Höhenbereich: | 702–2150 m ü. M.[1] |
Fläche: | 54,91 km²[2] |
Einwohner: | 1556 (31. Dezember 2013)[3] |
Einwohnerdichte: | 28 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
3,4 % (31. Dezember 2020)[4] |
Gemeindepräsident: | Robin Habenbacher |
Website: | www.guggisberg-be.ch |
Guggisberg | |
Lage der Gemeinde | |
Guggisberg ([ˈɡʊkisˌbɛrɡ], berndeutsch Guggischbärg [ˈgʊkiʃbærg]) ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Bern-Mittelland des Kantons Bern in der Schweiz. Schweizweit bekannt ist der Ort vor allem durch das Guggisberglied.
Zu Guggisberg gehören auch die Orte Riffenmatt, Schwendi, Kriesbaumen, Riedstätt, Kalchstätten, Hirschmatt-Laubbach, Riedacker, Sangernboden und Ottenleuebad. Mit dem Namen Guggisberg existieren eine Einwohnergemeinde, eine Burgergemeinde und eine evangelisch-reformierte Kirchgemeinde.
Geographie
Guggisberg liegt im Voralpengebiet, zwischen Schwarzwasser und Sense. Der Hauptort befindet sich auf 1115 m am Südwesthang des Guggershorns (1283 m), damit ist Guggisberg eine der höchstgelegenen Gemeinden des Schweizer Voralpenlandes. Der höchste Punkt der Gemeinde ist die 2151 m hohe Schibe, der tiefste Punkt liegt auf 708 m beim Zusammenfluss von Niederriedgraben und Sense. Das sehr grosse Gemeindegebiet ist zu 40 % bewaldet.
Die Nachbargemeinden von Norden beginnend im Uhrzeigersinn sind Schwarzenburg, Rüschegg und Oberwil im Simmental im Kanton Bern, sowie Plaffeien und Tafers im Kanton Freiburg.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | 1860 | 1900 | 1950 | 1980 | 2000 | 2013 | 2021 | ||
Einwohner | 2823 | 2809 | 2339 | 1560 | 1660 | 1551 | 1479 |
Politik
Die Stimmenanteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahlen 2015 betrugen: SVP 59,2 %, SP 9,3 %, BDP 7,7 %, GPS 6,3 %, EDU 5,3 %, EVP 4,1 %, glp 2,1 %, FDP 2,1 %, ALP 1,2 %, Piraten 1,0 %.[5]
Gemeindepräsident sowie Gemeinderatspräsident ist Niklaus Köpplin (Stand 2021).[6]
Wirtschaft
Land- und Forstwirtschaft bilden mit 55 % die Haupterwerbsquellen in Guggisberg. 15 % sind im Sektor Handwerk und Gewerbe sowie 30 % im Sektor Handel und Dienstleistungen tätig.[7]
Geschichte
Die älteste erhaltene Namensnennung datiert auf das Jahr 1148, als Guggisberg in einer Urkunde von Papst Eugen III. als Cucansperc erwähnt ist. Ab 1423 fällt Guggisberg durch Kauf zu gleichen Teilen an Bern und Freiburg, dies bleibt so bis zur Mediation von 1803.
Die früheste Erwähnung der Schafscheid (Volksfest/Dorffest), eines bis heute bestehenden Brauchtums, stammt aus dem Jahr 1662.
Tourismus und Sehenswürdigkeiten
- Die Kirche und das Pfarrhaus[8]
- Erste touristische Aktion in Guggisberg ist 1828 der Bau einer Treppe auf das Guggershorn durch den Sternenwirt Blaser.
- Das Guggisberglied, ein melancholisches Schweizer Volkslied, wurde 1741 erstmals erwähnt und ist in der Interpretation von Stephan Eicher auch international bekannt geworden (1989). Dem Lied liegt folgende Geschichte zugrunde, die man sich in Guggisberg erzählt:[9]
- Im Dorf Guggisberg, am Fusse des Guggershorns, steht der stattliche Bauernhof «Linde», wo das Vreneli wohnte. Leider verlor es früh den Vater. Der Ammann auf der «Zelg» stand der Witwe und ihrer minderjährigen Tochter mit Rat und Tat bei. Er hätte gerne durch eine Heirat seines Sohnes mit der «Linden»-Tochter die beiden schönen Höfe vereint. Aber zu spät: Vreneli hatte schon früh eine andere Wahl getroffen: es liebte den «Simes Hans-Joggeli», Sohn des Simon, der «änet dem Bärg», d. h. hinter dem Guggershorn zu Wahlenhaus, auf der Schattseite, wohnte.
- Dem wohlhabenden Ammanns-Sohn war der Kleinbauernsohn ein Dorn im Auge. Er wollte seine Ansprüche an die junge, hübsche «Linden»-Tochter dem ungebetenen Nebenbuhler handgreiflich kundtun und lauerte ihm eines Abends auf. Doch der Schattseitenbauer war stärker und der Ammanns-Sohn blieb nach einem unglücklichen Sturz bewusstlos liegen. Hans-Joggeli glaubte, der wäre tot. In seiner Verzweiflung floh er und liess sich in fremde Kriegsdienste anwerben. Das war für ihn die einzige Lösung, um einer Verurteilung zu entgehen. Zurück blieb Vreneli mit seiner Liebe, seiner Sehnsucht, seiner Treue und uns blieb das zu Herzen gehende Lied.
Persönlichkeiten
- Ulrich Dürrenmatt (1849–1908), Schweizer Journalist und Politiker
- Mirjam Helfenberger (* 1966), Schweizer Malerin und Musikerin
- Hans Nydegger (1848–1909), Zeitungsherausgeber, Schriftsteller und Bewahrer des Guggisberglieds
Literatur
- Gemeinde Guggisberg (Hrsg.): Jubiläumsschrift 850 Jahre Guggisberg. 1998
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Guggisberg
- Anne-Marie Dubler: Guggisberg im Historischen Lexikon der Schweiz
- Bundesamt für Kultur: Guggisberg im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- ↑ Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
- ↑ Statistik Schweiz – STAT-TAB: Ständige und Nichtständige Wohnbevölkerung nach Region, Geschlecht, Nationalität und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- ↑ Wahlen 2015 : Resultate der Gemeinde Guggisberg. Kanton Bern, abgerufen am 19. März 2016.
- ↑ marzbi: Gemeinderat. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 8. Oktober 2017; abgerufen am 8. Oktober 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Website der Gemeinde (Memento vom 25. Dezember 2015 im Internet Archive), abgerufen am 15. September 2015
- ↑ Hermann Schöpfer: Guggisberg BE. Kirche und Pfarrhaus. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 358). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1984, ISBN 978-3-85782-358-9.
- ↑ Gemeinde Guggisberg (Memento vom 26. Dezember 2015 im Internet Archive)
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